Was, wenn man Tierarztrechnung nicht bezahlen kann?

  • Du brauchst aber keinen Hund. Dann musst du ihn eben abgeben.

    Wenn ich dann im Notfall jemanden finde....

    Wenn das der Preis ist, dem Hund das Leben zu retten UND ihm eine lebenswerte Zukunft zu sichern, dann ja. Aber es sind ja auch nicht alle Hunde einfach - und wenn Dein Hund schwierig, bissig, ängstlich, "unsozial", alt und/oder zusätzlich zum Akutfall chronisch krank ist, dann ist es die Frage, ob Du wirklich dann jemanden findest, der ihn übernimmt mit dem Wissen, dass der erste Schritt dieses Hundes in Dein Leben Dich ne ganz schöne Summe kostet - ohne Garantie, dass der Hund das gut übersteht und Du hinterher auch tatsächlich einen neuen Freund hast.


    Vor dem Notfall, der ja vielleicht nie eintritt, abgeben?

    Ja, ich weiß, das gilt nicht für alle, aber für manche Menschen ist der Hund /das Haustier der letzte Halt.

    Viele brechen bei Eintritt des H4-Bezuges den Kontakt zu Freunden und Verwandten ab - nicht vorsätzlich, aber einfach aus dem Grund, dass man nicht mehr dazu in der Lage ist, auch mal "ne Runde" in der Kneipe zu übernehmen (oder ähnliche Sachen). Und dann ist es echt nicht gut, auch noch den letzten Freund wegzugeben, denn dann fehlt auch noch der letzte Sinn des Lebens in dieser schwarzen Phase.


    Ich bin nicht dagegen, den Hund abzugeben. Ich bitte nur darum, zu bedenken, dass es eben nicht immer und in jedem Fall ein gangbarer Weg ist (und nie einfach). Und ich bitte zu bedenken, dass nicht jeder H4-Empfänger oder Geringverdiener einen "Luxus"-Hund hat, sondern ein geliebtes Familienmitglied und möglicherweise einzigen Freund, um das/den er trauern würde und dessen Notlage pure Verzweiflung auslöst, weil man nicht dazu in der Lage ist, ihm zu helfen.

  • Das ist nicht zynisch sondern realistisch. Kein Tier wird gefragt ob es bei uns leben will. Wir halten sie aus purem Egoismus (Also Assistenz oder Gebrauchshunde im Dienst jetzt mal außen vor gelassen). Da haben wir auch die Pflicht ihnen eine anständige Versorgung zu kommen zu lassen oder ihnen wenigstens Leiden zu ersparen.


    Ich habe bspw 2 alte Pferde. Angeschafft als ich 8 Jahre alt war. Vor 30 Jahren dachte man nicht an später. Aber da muss ich jetzt durch. Und wenn das im Zweifelsfall eben einschläfern bedeutet weil operieren würde ich sie nicht lassen.

  • Es gibt in vielen größeren Städten Tierärzte, die Haustiere von Obdachlosen und mittlerweile auch sozial schwachen Menschen kostenlos behandeln.

    Wäre schön, wenn das in einem reichen Land wie Deutschland nicht nötig wäre.

    Trotzdem finde ich es gut, auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

    Und diese TÄ finden es offenbar sehr befriedigend, helfen zu können.

    Die Hunde dort bekommen maximal die Grundversorgung. Wenn nichts mehr da ist, wird auch nicht mehr behandelt.

    Diese Tierärzte machen das auch nicht umsonst, sondern werden aus Spendengeldern bezahlt. Maximal ihre Arbeitsleistung ist gespendete Eigenleistung.

    Es steht dir jederzeit frei, solche Sachen finanziell zu unterstützen.

  • Als Berufsanfänger (lang, lang ist es her) habe ich mir den Traum vom eigenen Pferd erfüllt.

    Leider war er chronisch krank.

    5 Jahre später hatte ich mich auf 10-12 Jahre verschuldet und musste meinen spanischen Traum verkaufen, weil ich leben, Pferd und Schulden zurück zahlen nicht gleichzeitig stemmen konnte.

    Er war zu dem Zeitpunkt mit Medikamenten und Spezialfutter sehr gut eingestellt und ich konnte ein tolles Zuhause für ihn finden.

    Es macht mich immer noch traurig an ihn zu denken und er fehlt mir noch immer, obwohl es schon wirklich lange her ist.

    Aber aus meiner Sicht ist auch das tierliebe - einzusehen, wenn etwas nicht (mehr) geht.


    Seit dem sind alle meine Tiere komplett krankenversichert und es liegt immer etwas auf der Seite für Notfälle.

  • Was machen denn die ganzen Bettler die einen Hund haben oder Obdachlos.

    Die haben ja fast alle einen Hund wie sollen die denn was ZURÜCKLEGEN?, die haben doch selber keinen Cent in der Tasche.


    Den Hund abgeben geht doch in der Praxis gar nicht so schnell ich meine wenn der Hund akut operiert werden muss wenn es um Stunden geht soll man dann erst ins Tierheim fahren und die machen dann die Operation bzw bezahlen die Operation?

  • Er gibt div. Vereine oder Organisationen die auch mal für (Teil-)kosten einstehen. Das muss man dann nat. entsprechend nachweisen (Gehalt und Co.), dass es wirklich nicht anders geht.


    Ob das allerdings im Notfall (Tier liegt am OP Tisch) möglich ist, bezweifle ich da solche Entscheidungen ja geprüft werden. Da geht es wohl drum die Anzahlung aufzubringen und den Rest nachträglich zu regeln. Notfalls steigen die Kosten, wenn das Tier dann noch stationär bleiben muss, weil die Rechnung noch nicht bezahlt ist.

  • Das ist nicht zynisch sondern realistisch. Kein Tier wird gefragt ob es bei uns leben will. Wir halten sie aus purem Egoismus (Also Assistenz oder Gebrauchshunde im Dienst jetzt mal außen vor gelassen). Da haben wir auch die Pflicht ihnen eine anständige Versorgung zu kommen zu lassen oder ihnen wenigstens Leiden zu ersparen.


    Ich habe bspw 2 alte Pferde. Angeschafft als ich 8 Jahre alt war. Vor 30 Jahren dachte man nicht an später. Aber da muss ich jetzt durch. Und wenn das im Zweifelsfall eben einschläfern bedeutet weil operieren würde ich sie nicht lassen.

    Ich habe den Benny z.B genommen weil es auch eine Art Notsituation war.


    Eine alte Alzheimer Kranke Nachbarin hatte einen Hund der wurde trächtig und hat sieben Welpen geboren, die Betreuerin hat händeringend nach Abnehmern gesucht das komplette ersparte der Frau ist für den großen Hund also die Mutter drauf gegangen.


    Ich habe aus Mitleid und Tierliebe den Benny genommen nicht als Lifestyle Produkt oder sowas.

    Eigentlich hatten wir ja schon unsere Hündin Elli und der Benny war keinesfalls geplant aber ich konnte diese Alzheimerkranke alte Frau nicht alleine lassen und die Betreuerin hat wirklich Tränen in den Augen gehabt als ich diesen Welpen damals genommen hatte.

  • Ich weiß mein Realismus ist hart zu schlucken. Aber ich habe nunmal diese unangenehme Art Dinge auszusprechen wie sie sind.

    Du hättest den Hund nicht nehmen müssen. Ganz genau wie bei uns im Haus nicht 5 Hunde leben müssen. Ich hätte Liano im Juli nicht nehmen müssen. Ich hatte einen Hund, ich hab es aus reinem Egoismus gemacht. Also muss ich da jetzt durch und habe OP Versicherungen abgeschlossen.

  • Ich habe bspw 2 alte Pferde. Angeschafft als ich 8 Jahre alt war. Vor 30 Jahren dachte man nicht an später. Aber da muss ich jetzt durch. Und wenn das im Zweifelsfall eben einschläfern bedeutet weil operieren würde ich sie nicht lassen.

    Darf ich fragen, warum OP nicht in Frage kommt?

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