Pudel beißt extrem - wie soll ich eingreifen?

  • und meinte noch, das wäre typisch bei kleinen Hunden und dass wir uns da durchsetzen müssen, dass er lernt, dass er beim Menschen keine Zähne einsetzen darf.

    Ein bisserl hat er Recht. Einem großen Hund hätte man das nicht solange durchgehen lassen....

    Meine Erfahrung dazu:

    Einen großen Hund behandelt man aber auch selten so übergriffig, wie einen kleinen. Allein wegen dem Gewichtsunterschied fordert man bei einen großen Hund eher seine Kooperation ein, als bei einem kleinen. Großer Hund liegt im Weg? Man schickt ihn auf Seite. Kleiner Hund liegt im Weg? Macht nix, kann man ja drüber steigen…

    Großer Hund soll ins Auto? Man schickt ihn. Kleiner Hund soll ins Auto? Kann eh net so hoch springen, also hebt man ihn rein.

    Natürlich ist das jetzt sehr plakativ und schwarz weiß. Und es gibt für beide Seiten tausend Gegenbeispiele. Aber im Großen und Ganzen gibt es tendenziell mehr übergriffiges Verhalten gegenüber Klein- als Großhunden.


    Von daher: erstmal vielleicht im kompletten Alltag sein Verhalten gegenüber den Hund reflektieren, auch ob eine Handlung vielleicht einfach übergriffiger wirkt, weil der Hund so klein ist. Und dann überlegen, wie kann ich mich respektvoll durchsetzen.


    LG Anna


    PS: Bei mir wohnen 4 kleine Hunde, wobei der größte ca. 8kg hat und der kleinste 2,7kg. Und selbst hier merke ich einen Unterschied und bin beim Zwerg tendenziell übergriffiger

  • Wurde der Hund mal tierärztlich durchgecheckt? Blase, Gestell, Blutwerte?

    Abgesehen von dem Punkt hier sind das alles Aktionen mit Körperkontakt im Bereich der Schultern bzw. des Rumpfes. Und je nach dem von welcher Richtung man kommt, könnte auch da die Erwartungshaltung sein, dass dort gleich angefasst wird.

    Ich würde da auch auf jeden Fall mal einen gründlichen Tierarzt Check empfehlen, wenn nicht schon passiert.

    Er hat einen persistierenden Milchzahn (Eckzahn), wegen dem wir letztens beim TA waren und dem haben wir auch das Problem geschildert. Er hat alles abgetastet und einen allgemeinen Check-Up gemacht (kein Blut) und meinte noch, das wäre typisch bei kleinen Hunden und dass wir uns da durchsetzen müssen, dass er lernt, dass er beim Menschen keine Zähne einsetzen darf.

    Ich würde zumindest gerne noch die. Entzündungswerte haben wollen.


    Mein Kurzer war vor allem unter massiven Schmerzen zu Beginn seiner Fehlentwicklung so drauf. Schnell drüber, schnell aggressiv.


    Ich finde dieses Verhalten nicht normal.


    Und zum Kommentar des Tierarztes: das ist vielleicht bei der Beisshemmung so. In eurem Fall müsste der Hund eher lernen dürfen, dass er seine Zähne beim Menschen nicht einsetzen MUSS.


    Der Knödel wird bei Überforderung sehr schnell gerne mal "herzhaft", ohne resolute Deeskalation meinerseits würde der sich immer weiter hochspulen.

  • Aber im Großen und Ganzen gibt es tendenziell mehr übergriffiges Verhalten gegenüber Klein- als Großhunden.


    Von daher: erstmal vielleicht im kompletten Alltag sein Verhalten gegenüber den Hund reflektieren, auch ob eine Handlung vielleicht einfach übergriffiger wirkt, weil der Hund so klein ist.

    Zu 1: stimmt (leider)


    Zu 2: sehe ich genauso. Deshalb schrieb ich ja extra dazu, daß man kleine Hunde eher wie Katzen behandeln sollte: erstmal freundlich nachfragen, auffordern.... diese Zeit sollte man sich nehmen. Unbedingt.

  • elmothecheekydood


    Auch wenn ihr bereits hundeerfahren seid, rate ich euch dazu eine Trainerin nach Hause kommen zu lassen.


    Einfach weil eine (gute!) Sicht von aussen neutral hinschauen kann und euch zeigen kann, wo die kleinen Stellschrauben sind, an denen ihr drehen könnt (und müsst).


    Das Verhalten vom Pudeltier liest sich unterschiedlich. Stress, Erlerntes durch Erfolg, Diskrepanzen in der Kommunikation, Unsicherheit. Und zwar auf beiden Seiten.


    Er geht mir bereits etwas weit mit der Eskalation, was für mich ein Zeichen ist, dass ihr da Unterstützung brauchen könntet. Einfach damit das ganz bald wieder runterfahren kann. Nicht, dass er aus Hilflosigkeit noch weiter gehen muss. Denn eigentlich will das kein Hund tun müssen. Und du beschreibst ihn ja auch als entspanntes Kerlchen.


    Es ist sehr wertvoll wenn jemand einem die kleinen aber so wichtigen Punkte aufzeigen kann. Und auch gleich nachliefern kann wie ihr daran arbeiten könnt.


    Ich bin auch nach 15 Jahren Hundehaltung und 5 Hunden bei gewissen Dingen froh um eine gute Trainerin. Einfach um Probleme gar nicht erst gross werden zu lassen. Man lernt immer wieder dazu. Jeder Hund ist anders. Bei jedem macht man neue Fehler 😉 und lernt durch diese.


    Und ganz ehrlich, manchmal ist es auch einfach schön, wenn einem jemanden "an der Hand nimm" und durch ne schwierige Hundephase begleitet. Man nicht jeden Senf alleine lösen muss 🙃

  • Wenn er knurrt und beißt, knurre ich zurück und dann guckt er mich immer an mit großen Augen und dreht sein Hinterbein zur Seite, so als ob er sich ergeben würde. Wenn ich ihn dann lobe und weitermachen möchte, knurrt und beißt er wieder. Also, so richtig funktioniert die Taktik nicht.

    Das würde ich auch sein lassen; du bist ja ein Mensch, kein Hund. Du sprichst also nicht "Hündisch". Ich denke, deinen Hund verwirrt und stresst dein "Knurren" in dieser Situation nur noch mehr.

  • ich habe ja hier seit dem Sommer auch wieder ein Zwerglein und Snaedis hat schon recht. Man neigt sehr dazu diesen Winzlingen gegenüber sehr übergriffig zu werden. ich hatte die letzten Jahre hier nur 3 Großpudeljungs und da geht man eben normal ran. Man bringt ihnen bei vernünftig auf dem Tisch zu stehen damit man sie bürsten kann. Schrittweise und mit Geduld gehts da beim Welpen los. Bei Dori (sie war ja schon 9 Jahre alt) hab ich mich einfach hingesetzt , sie mir auf den Schoß genommen und wollte bürsten. Ähm ja... Es war gelinde gesagt nicht möglich. Wußte aber auch nicht in wie weit sie Körperpflege kannte. Ich hab dann eine Nacht drüber geschlafen und mir dann mal gedanklich eine Zeitung zusammengerollt und sie mir ordentlich über den Kopf gezogen. So geht man doch nicht mit einem Hund um auch nicht wenn er so winzig ist. Über die nächsten Wochen hinweg hab ich sie täglich 2x (wie damals meine großen Jungs) auf denTisch gestellt, ohne viel Getüdel, steh, bürsten, steh, brav und runter. Anfangs 30 Sekunden, dann mehr und mehr. Inzwischen kann ich sie frei stehend mit der Schere schneiden! Ich behandel sie wie einen großen HUnd, mit Respekt und Geduld und so dass sie alles verstehen und kennenlernen kann. Ich selbst hatte nur beim Bürsten das Problem, vielleicht weil das Geht so nicht Erlebnis schnell kam aber ich sehe in meinem Umfeld oft wie schnell da so seltsam mit ihr umgesprungen wird. Es macht ihr nichts aus, mal eben dem Sitznachbarn auf den Arm gedrückt zu werden, auch nicht wenn man sie einfach nimmt und vom Sessel auf das bett bugsiert aber manchmal guckt sie verwirrt. Wenn man an so einer Aktion nicht selbst beteiligt ist sieht man es. Ich nehme Dori natürlich auch ab und an hoch, ich lasse sie zum Beispiel nicht auf der Arbeit die 3 Etagen hochlaufen, jede Stufe entspricht 2/3 ihrer Körperhöhe. Nein da läuft sie weder hoch noch runter auch wenn sie es natürlich könnte (man war im alten Zuhause wohl sehr stolz auf diese Fähigkeit, keine Ahnung ob daher ihre Rückenprobleme kommen) Jedenfalls trage ich sie. Da gibt es ein Ritual für. Ich sag steh zu ihr und dann "Arm" dann nehme ich sie hoch. Sie weiß also sehr genau was kommt und kann sich darauf einstellen. Bei einem Großen macht man es ja auch so und schnappt ihn sich nicht einfach. Steh, schnaufen, in die Knie gehen und stöhnen dass der Hund zu schwer ist, die wissen auch was kommt.


    Was ich sagen will, macht euch berechenbarer! Führt Grundregeln ein wie ein Steh aus dem man dann viel Ableiten kann: Bürsten, Hochnehmen aber auch Geschirr anziehen, Pfoten putzen etc. Wenn der Hund nämlich still steht kann man viel gezielter an ihm rumfummeln. Das ist für alle angenehmer und geht auch schneller. und zum Schluss darf man Zwergie ja auch mal kurz Knutschen (wie auch die Großen)

  • Ich denke auch, ich sollte ihm mehr zutrauen. Wir haben diese Stufenteppiche, aber abgerutscht ist er trotzdem schon. Zumindest hat er keine Angst, das ist ja schonmal was Gutes. Ich werde ihn das jetzt erstmal mit der Leine machen lassen bis es besser funktioniert

    Ich habe damals ewig recherchiert, wann man nun einen kleinen Hund Treppen laufen lassen darf (wegen der Gelenke). Aber nachdem ich zweimal fast mit dem Welpen auf dem Arm die Treppe runtergefallen wäre, habe ich entschieden, dass er es nun lernen wird. Motorisch war er gut drauf.

  • Hier wurde ja schon sehr viel hilfreiches genannt ich mag noch eine Sache ergänzen.


    Ich würde zusätzlich zum trainieren mal nach einer guten Physio/Osteo schauen und die Kleene dort durch checken lassen. Blockaden, Verspannungen und co können sehr unangenehm sein und die wenigsten Tierärzte sind in diesem Bereich versiert (würde auch den zeitlichen Rahmen in der normalen Untersuchung sprengen)

  • Also meine ca. 30cm hohe Hündin hatte in dem Alter absolut kein Problem mit Treppen. Klar rutschig sie auch mal aus, wenn sie zu übermütig ist aber deswegen keine Treppe mehr laufen?


    Sie wird Grds auch nicht gerne angefasst, kommt aber auch mal von selber an. Das wird dann natürlich auch genutzt 😁 Grds respektiere ich aber, dass sie eben nicht so gerne angefasst wird und lasse es dementsprechend. Bürsten liebt sie jetzt auch nicht, das habe ich ihr allerdings von Anfang an kleinschrittig beigebracht. Meistens kriegt sie währenddessen die schleckmatte (zmd bis ich an den Bauch muss) das hilft ungemein. Ich würde ihn an deiner Stelle echt nur beim nötigsten anfassen oder wenn er selbst ankommt.


    Unsere ältere Dame, die nicht mehr die besten Augen hat, muss leider oft getragen werden. Da mache ich es aber meistens so, dass ich vorher mit ihr spreche (damit sie sich nicht erschreckt) streichle sie ganz leicht über den Rücken und wandere dann mit den Händen an Bauch und unter den popo, sage tragen und Hebe sie langsam hoch. Sie wurde früher auch nicht gerne getragen aber da wir das eh kaum gemacht haben war das kein Problem. Nun mussten wir für sie da halt ein kleines Ritual einführen.


    Ich mein das nicht böse aber Versuch deinen Hund nicht als kleinen Hund zu sehen, sondern nur als hund. Bei einem kleinen neigt man dazu, solche Sachen wie tragen zu übertreiben oder wenn der Hund körpersprachlich lass das oder das gefällt mir nicht, als süß zu empfinden. überleg dir mal ob du das alles auch machen würdest, wenn er eine Dogge wäre 😁

  • Wenn er knurrt und beißt, knurre ich zurück und dann guckt er mich immer an mit großen Augen und dreht sein Hinterbein zur Seite, so als ob er sich ergeben würde. Wenn ich ihn dann lobe und weitermachen möchte, knurrt und beißt er wieder. Also, so richtig funktioniert die Taktik nicht.

    Wie kommt man denn auf so eine seltsame Idee? :emoticons_look: Da würde ich als Hund wohl auch ausrasten ...


    Ich denke, es sollte dringend mal ein guter Trainer bei Euch draufschauen. Nicht nur bei dem Thema.

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