Ich würde auch den Gedanken nicht von der Hand weisen, dass der Hund vielleicht einfach so ist als Produkt der Familien-, Begleit- und Sporthundezüchterei, die dieser und anderen Arbeitsrassen alles andere als gut getan hat, denn ohne echten Arbeitseinsatz kann man auf lange Sicht keine Nervenstärke bei den Vererbern abprüfen bzw. garantieren.
Oder ist er tatsächlich aus einer Zucht à la Zilch? Wobei auch dort wesensmäßige Ausreißer vorkommen.
Und je schwächer das Nervenkostüm ist, desto größer ist meiner Erfahrung nach der Bedarf an Individualdistanz, sprich, das Lebensumfeld wird umso wichtiger.
Wenn ich "Großraum Frankfurt" lese, vermute ich mal, Du wohnst eher städtisch, und die Wachsamkeit und das Misstrauen fremden Zwei- und Vierbeinern gegenüber, wie sie ein Farmhund haben sollte - von der Tauglichkeit zur Vieharbeit rede ich erst gar nicht -, sind nicht erwünscht.
Diese Hibbeligkeit erlebe ich bei Aussies leider immer häufiger, und m. E. kann man sie nur bedingt durch Führung und die modernen Formen von "Arbeit" kompensieren.
Das ist, wie gesagt, nur eine Vermutung, ich will keinesfalls andeuten, dass nicht auch eine gesundheitliche Ursache vorliegen kann, aber wenn der Welpe schon besonders aufgedreht war, ist die genetische Komponente, evtl. sogar verstärkt durch ein suboptimales Umfeld, durchaus ein Grund für so ein Verhalten.