Ich weiß nicht weiter...!

  • Authentisch und konsequent sein bedeutet Regeln aufzustellen und sie auch einzuhalten. Immer!

    Z.B. im Haus / in der Wohnung wird nicht gespielt - hilft ungemein dabei, Ruhe in den Hund zu bekommen.

    oder: vom Tisch / wenn Ihr esst - nichts dem Hund geben, während Ihr esst. Deutliche Trennung zu "Hund wird gefüttert" oder "Hund bekommt Leckerlies".


    Jetzt am Anfang müssen die von Euch aufgestellten Regeln wirklich starr eingehalten werden, aufweichen geht, je nach Hundetyp, später immer noch. Aber jetzt braucht der Hund das starre Regelwerk, um sich einzufinden.


    "Verstöße" gegen die Regeln bitte freundlich, neutral durch Bestehen auf Einhaltung regeln. Also: Er soll nicht am Tisch betteln --> auf seinen Platz bringen (und wenn es 100mal nacheinander ist und das Essen kalt wird).


    Gebt ihm einen Platz, der nur ihm gehört - hier wird er nicht angefasst (im Vorübergehen mal drüberstreicheln) oder sonstwie bedrängt (frontal drauf zu gehen, über ihn beugen). Wollt Ihr mit ihm raus, ruft ihn von dem Platz weg. So lernt er, dass er eine sichere Rückzugsmöglichkeit hat. (Saubermachen dann, wenn er nicht da liegt).

    Auch hier: für die nächste Zeit absolut starre Regeln (diesmal für Euch ;) )


    Rausgehen, wie oben beschrieben, wie bei einem Welpen. Sucht Euch einen Platz, wo nicht viel los ist, da könnt Ihr dann in aller Ruhe auch mal etwas länger rumlaufen oder, wenn er sehr aufgeregt ist, Euch einfach mal ne Bank suchen und rumsitzen und die Welt beobachten.

    Sich mit dem Hund beschäftigen kann man auch ruhig - Kuscheln jetzt am Anfang - Tricks und wildere Spiele später.


    Lasst den Hund erstmal ankommen und in seinem eigenen Tempo die Welt mit Euch entdecken. Das kann durchaus ein paar Monate dauern, kann aber auch sehr schnell gehen.


    Ihr habt bestimmt gelesen, dass man einen Husky viel laufen lassen soll - je nach Individuum ist das auch so. Aber bitte in Maßen anfangen - eine Schleppleine (festhalten, nicht schleifen lassen, solange der Rückruf noch nicht sitzt - was er vielleicht nie wird, aber dann ist das so) gibt ihm da zumindest einen gewissen Radius.


    Es gibt doch hier auch Huskyhalter - kann die mal jemand rufen, bitte?

  • Gab ihm was anderes zum Kauen, kauen baut Stress ab.

    Will er an deine Hand, bietest du ihm stattdessen ein Kauseil an, will er dir an die Klamotten und du willst es nicht, steh auf und mach irgendwas in der Küche. Und biete ihm das Kauseil an. Er ist nervös und weiß nicht was er machen soll, da hilft ein Nein gar nicht ne gute Idee zu entwickeln.

    Im Tierheim wars auch nicht gerade ruhig, er ist eh in einem Alter wo alles schwierig ist. Also weniger rausgehen und schlafen lassen. Je weniger draußen auf ihn einprasselt, je eher kann er pinkeln, also an eine Stelle die ruhig ist und so lange bleiben, bis er sich entspannen konnte, immer der Selbe Platz, am besten da wo er später eben auch für ein Kurzes Nachtpipi hinsoll und wieder nach oben. Auch keine Oh kuschel du bist so niedlich, aber das mag ich auch wieder nicht wenn du so aufdringlich bist Geschichten. Wenn er schwer zu bändigen ist. Geschirr dranlassen, ne Hausleine dranmachen, also ein ... Strick wo es auch nicht schad drum ist, wenn er den anknabbert, zu seinem Körbchen zurückführen und nett sagen, so leg dich mal dahin (Kauseil geben). alles in Ruhe und immer wieder. Der ist vor Stresshormonen einfach dusselig im Kopf und Streit anfangen hilt da gar nicht, sondern nur Geduld. Immer das Gleiche, bis er dann irgendwann wahrscheinlich ins Koma fällt und erstmal nen Tag und ne Nacht durchpennt, weil das alles so stressig war, nicht nur der Umzug, auch das Tierheimleben, wo immer irgendwas zu hören ist. Und beobachten! Es gibt Anzeichen, wenn ein Hund pinkeln muss, finde seine raus und nehm ihn dir dann (an der Hausleine, kannst dann unten die richtige dranmachen, ohne Drama. Ein Äh. Warte und dann schnell schnell raus, also Schuhe anlassen!

    So sieht dein junger Rüde aus, wenn er Stress hat. Nicht ungewöhnlich. Stresshormone bauen sich über Tage ab, aber nur wenn kein neuer Stress dazu kommt. Da er nun schon auf einen hohen Niveau ist, stellt euch einfach drauf ein, dass das mindestens zwei Wochen dauert, bis der Hund auftaucht, der er ist, wenn er weniger Stress hat.

    Ruhe Ruhe Ruhe, und ihr seid der Fels in der Brandung, Wiederholungen geben sicherheit und in so einen Stress lernt das Hirn halt nix. also brauchts viele ruhige Wiederholungen. Du kenns sicher aus deiner Teenagerzeit Kumpel, die wenn sie Angst hatten immer besonders albern und hey alter und anrempeln und so waren. Wenns in der Schule nicht gut lief, besonders laut und am Mist bauen. Das ist jetzt dieses Rumgerüpel mit dir. Unsicherheit, wahrscheinlich. Also ruhig und cool bleiben, geh schlafen, du bist drüber.

    Kartons geben zum Zerfetzen baut auch Stress ab. Paar Kekse oder Trockenfutter in Papier einwickeln, ein paar besondere Sachen dazu, wie Käsestückchen in Pappverpackungen ect, in einen großen Karton, hinstellen mit einem deutlichen freundlich, hier mach Kaputt oder so, kuck mal da, ist für dich. Kann er sich daran abarbeiten.

    du bist durch ihn ja nun auch schon gestresst und du hast das entschieden und konntest dich gedanklich vorbereiten, für ihn passieren alle diese Dinge unvorhersehbar aus heiterem Himmel.

    Also wie gesagt, sei der Fels. Krieg deinen Stress unter Kontrolle, nur dann hat er überhaupt ne Chance sich zu beruhigen. Aber das ist eben keine Frage von Klick, jetzt mache ich es richtig und alles beruhigt sich, sondern von Geduld. Wenn der Vorbesitzer ihn immer hohlgedreht hat und der das lustig fand, muss er nun erstmal lernen, das du anders bist und diese Rolle eben nicht annimmst. Da hilft es sich irgendein Mantra zu nehmen, wenn er dich stresst. Eben während du ihn immer wieder ruhig auf seinen Platz führst. Ich bin der Fels, ich bin der Fels. Oder mein Mantra Kleine Monster müssen schlafen gehen, kleine Monster müssen schlafen gehen

    Hier mal ein Video von meiner jüngsten Hündin als sie ankam aus Rumänien. Sie trägt so ein komisches Geschirr, weil sie da gerade wieder eins zerstört hatte, die ankaustellen auf dem Sofa waren auch ihr Werk, weshalb ich da viel Augenmerk auf nicht kaputt machen habe und als Spezialproblem, hatte sie es auf meine Althündin abgesehen, also immer provozieren, ihren Platz belegen, sie auch anknurren und attackieren, was ich da halt schon so leidlich im griff hatte, meine Althündin aber noch nicht vergessen hatte. Ihre Art mit dem Stress umzugehen und den tausend Eingrenzungen. Sie ging über den Zaun, musste also draußen auch immer an der Leine sein, was sie unerträglich fand (wir haben dann 1,80 mit Überkletterschutz gebaut, damit wir endlich aus dieser Spirale rauskamen) Daneben, dass sie eben auch in die Hände geschnappt hat, nicht spielerisch gemeint. Aber das war eben maximale Strenge, eigentlich auch schon zu dolle für sie. Und als sie dann das Geschirr abhatte (sie klettere auch in Regale um die verhassten Dinge zu Schreddern) sieht man dann diesen Erschöpfungsschlaf. Ich fass sie da nun an, das sollte man eigentlich nicht machen. Aber wir arbeiteten da halt noch am anfassen lassen und nicht bei der kleinsten Berührung im Schlaf hochspringen und erstmal zur Sicherheit um sich schnappen und waren da schon ziemlich weit, weil sie sich da strecken kann unter Berührung. War auch ein bisschen Dokumentation, wie weit wir sind.

    Vielleicht hilfts dir ja mal so ein Beispiel zu sehen, eben auch wie wach sie vorher wirkt und wie totenerschöpft sie eigentlich ist. Und wie sie dn Stress irgendwo abladen muss am Spielzeug.


    In jedem Fall viel Erfolg beim runterfahren und zusammenwachsen, es braucht Geduld und das Alter ist eh nicht einfach, aber das wird schon!

  • Ich würde euch empfehlen, euch frühzeitig einen Trainer zu suchen, am besten auf Empfehlung. Der kann auf eure konkrete Situation eingehen und helfen, dem Tier Struktur und euch möglichst konsequentes Handeln (ohne Gewalt!) zu vermitteln.

  • Ich rufe bitte rinski, Anayu, Mortizia, Yumimaru, Rapumo :winken:


    Unsere letzte Hündin war ein Huskymix, ich hatte einige Jahre 3 reinrassige mehrere Tage/Woche als Sitterhunde, mein Mann hatte zwei Malamuts.


    Jeder einzelne hätte sich bei dem Programm weggeschmissen. Nervlich, nicht körperlich! 5 Stunden unterwegs ist kein körperlich Problem, der dazugehörige geistige Input sehr wohl. Noch dazu, wenn der Hund im Tierheim war und beides nicht gewohnt ist, die Bewegung und das ganze Alltagsleben drumherum.


    Lass dich von "ein Husky brauch soundsoviele Stunden am Tag in denen er sich auspowern muss, nicht irritieren.


    Arbeitende Huskys in einem Gespann haben ganz andere Herausforderungen während der Zeit in der sie körperlich aktiv sind, als ein Hund, der die selbe Zeitspanne Gassi geht.


    Meiner Erfahrung nach ist es viel, viel wichtiger, Ruhe zu schaffen und dem Hund zu lehren, dass und wie er runterfahren kann.


    Die Grundfrage ist aber: was bietest du dem Hund? Warum genau diese Rasse? Was erwartest du vom Zusammenleben? Weisst du, wie ein Husky tickt? Kommst du auch damit klar, wenn er im schlimmsten Fall die Palette von rassetypisch negativen Eigenschaften zeigt? Gibt's einen Plan und einen Plan B-E? Welche Voraussetzungen erfüllt ihr, dass ihr einem Husky ein rassegerechtes Leben bieten könnt?


    Solange diese Fragen nicht beantwortet sind, ist ein Arbeiten an den Alltagsproblemen schwierig.

  • Wir hatten damals einen Samojeden, aktuell habe ich regelmäßig einen Husky Samojeden Mix als Sittinghund.


    Diesem Hundetyp fällt es öfter mal schwer mit Stresssituationen umzugehen. Ihr habt den Hund erst sehr kurz und das viele trinken und urinieren kann von der ganzen Aufregung kommen.


    Bei meinem Sitting Husky war die ersten Male auch massiver Stress gewesen. Ich empfehle feste Rituale: In unserem Fall wird mir der Husky gebracht, ich schnappe mir die Leine und es geht 30 Minuten in meinem! gemütlichen Tempo nach draußen. Danach gehts ins Haus und sie wird konsequent nicht bespaßt, wenn sie Zuwendung braucht bekommt sie die, aber es gibt keine Spiele oder Ähnliches.


    Über Rennen und Geschwindigkeit können sie zwar zum Teil Stress abbauen, sich aber auch reinsteigern. Anfangs müsst ihr keinen Wert auf Streckenlänge oder Geschwindigkeit legen, ihr müsst vertrauen schaffen, denn bei diesem Hundetyp funktioniert nichts ohne Vertrauen. Und Vertrauen braucht Zeit.


    Kürze am besten eure Runden fürs erste und bringe weniger Dynamik rein. Also mal alle 2-3 Stunden dann so 10-20 Minuten raus. Am besten anfangs stumpf die selbe Strecke gehen. Auch die Eindrücke auf den Strecken können anfangs zu viel sein.


    Wer von euch kümmert sich denn hauptsächlich um die Auslastung wenn ohne deine Anwesenheit der Hund anscheinend zur Ruhe kommt?


    Wenn der Hund so wie auf dem Video neben mir liegen würde, würde ich übrigens nicht streicheln. Er hat Körperkontakt und nur weil er da liegt muss ich ihn nicht berühren. Die nordischen Rassen verstehen sehr schnell wie sie uns zu bestimmten Dingen bringen können, dass sollte man nicht unterschätzen.

  • Hey :)


    Ich habe letztes Jahr eine 3-jährige Husky-Hündin aus dem ungarischen Tierschutz adoptiert.


    Die ersten Tage und Wochen sind wir mehrmals am Tag immer die gleiche kurze Strecke gegangen. Dabei durfte sie tun, was sie wollte.

    Menschen vor und hinter uns führten zu stehen bleiben und beobachten, egal ob mit oder ohne Hund.

    Ich hatte damals noch den Luxus, dass man bei uns sehr selten andere Lebewesen traf und habe deshalb nach wenigen Wochen eine größere Runde am Tag gemacht und noch 2 ganz kurze.

    Die größere war aber dann auch länger noch immer die gleiche.


    Hope hat sich dennoch sehr lange nicht beim Gassi gelöst. Das benötigte fast den ganzen Urlaub von 5 Wochen. Einzig im Garten hat sie zuverlässig ihre Geschäfte erledigt und wurde damit dann auch zügig stubenrein.

    Inzwischen ist sie ja ein Jahr hier und erst jetzt ist sie sicher genug, auch mal an fremden Orten, wo wir Gassi gehen, ihr Geschäft zu erledigen. Sie war sehr lange „Heimscheißer“ :D


    Wie schon viele geschrieben haben: es ist ein Husky, aber was er jetzt am Anfang gar nicht braucht, ist Dauerlaufen.

    Geht mehrfach am Tag nach dem Fressen, spielen, schlafen an immer die gleiche Stelle, steht dort herum, lasst den Hund runter kommen und lobt ihn, wenn er es dann mal schafft.

    Wenn du nächstes Mal weg warst und wieder kommst, direkt einmal raus.


    Zum Spielen: meine Hündin und so gut wie alle Huskies, die ich inzwischen kennen lernte, spielt auch sehr Maul betont. Sie ist allerdings recht sanft. Wird es mir zu doll, erhält sie ein Spielzeug oder ich beende das Spiel mit einem „Aua“.

    Jetzt am Anfang würde ich aber von solchen Spielen absehen. Versuche, ihn auf ein Spielzeug umzulenken oder gib ihm etwas zum Kauen, damit er runter kommt.

    Euer Hund braucht erstmal Ruhe.

    Ich habe anfangs drinnen fast gar nichts mit Hope gemacht. Ich möchte zu Hause einen ruhigen, ausgeglichenen und unauffälligen Hund und draußen Action.

    Später kann man auch mal auf Spielbitten eingehen oder selbst ein Angebot machen, aber das solltet ihr jetzt erstmal vermeiden.


    Das Hecheln kann am Stress liegen, aber durchaus auch an der Wärme.

    Ihr habt da einen Hund, der nicht für unser Klima gezüchtet wurde. Zudem lebte er im Tierheim ja vermutlich auch bei niedrigen Temperaturen oder?

    Hope hat anfangs sogar im Garten geschlafen, es war ihr einfach zu warm.

    Durch doofe Umstände haben wir unseren Garten verloren und hatten jetzt im Sommer nur noch einen Vorraum. Als es so heiß war, durfte die bei geöffneter Haustür dort nächtigen.

    Auch jetzt im Herbst geht die bei 10 Grad noch schwimmen und fühlt sich dann richtig toll.

    Zu Hause im Schlafzimmer schläft sie nur unter 19 Grad im Körbchen, sonst schon auf dem Boden.

    Im Wohnzimmer bei 21 Grad steht sie vom Sofa oft nach einiger Zeit hechelnd auf und geht ins kühlere Zimmer oder den Fliesenboden.


    Wenn euer Hund so hechelnd neben euch liegt, streichelt ihn einfach nicht. Seid zunächst zufrieden, dass er mit Kontakt bei euch liegt.


    Meine Hündin schnüffelt übrigens auch gerne an meinem Gesicht oder an Körperteilen. Ich halte dann immer still und wenn sie fertig ist, weicht sie zufrieden wieder etwas zurück.

    Er kennt euch ja noch nicht so gut und alles ist neu für ihn.

    Habt etwas Geduld, solange er nur schnüffelt und daraus kein rammeln wird, gebt ihm doch die Zeit euch und eure Gerüche besser kennenzulernen.


    Versuche einfach, euer Leben etwas zu entschleunigen.

    Da er ja scheinbar schonmal zum Kuscheln kommt, nutzt das auch zum Entspannend. Weniger ist wirklich viel mehr.


    Ansonsten möchte ich euch noch raten, von solchen Dingen wie dominieren und schubsen Abstand zu nehmen.

    Ihr macht euch unberechenbar und euer Hund könnte sein Vertrauen verlieren. Andere hier haben dazu ja schon viel geschrieben.


    Hope macht z.B. schon bei geringerem Druck sofort zu und versucht es dann mit Flucht oder wirft sich auf den Rücken und hat Angst.

    Das muss man wirklich sehr genau dosieren und darf da nicht übertreiben.


    Seid nett, belohnt alles Verhalten, was ihr gut findet, seid lustig mit eurem Hund, nehmt manches mit mehr Humor.

    Kurze und mehr Spaziergänge an immer der gleichen Stelle, Spiel mit der Hand auf Spielzeug umlenken, Kontaktliegen ohne Dauerkraulen und viel Lob von gutem Verhalten und Verbote mit liebevoller Konsequenz, aber ohne Gewalt umsetzen.

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