Jeder Hund ist anders, also kann ich nur von meinen bisherigen Erfahrungen berichten:
Unser Pudel hatte bisher mit ca. 6-12 Monaten den stärksten Wachtrieb. Danach wurde es immer weniger. Jetzt ist er fast 15 Monate, und so wie es jetzt ist, würde ich es als normal beschreiben.
Man hat bei ihm damals genau beobachten können, dass er Verdächtiges meldet, aber dass das "Verdächtige" halt irgendwann nicht mehr verdächtig war, weil er sich daran gewöhnt hat.
Jetzt müsste vermutlich schon jemand aufs Grundstück kommen und ans Fenster klopfen, damit er das anzeigenswert findet. Oder es müsste etwas im Dunklen passieren, was er noch nicht kennt.
Auch andere Dinge, die anfangs Skepsis hervor riefen mit leisem Wuffen oder mal Knurren wie einzelne Personen, Menschen, die komisch liefen, etc. sind jetzt Alltag. Klar guckt er manchmal noch eine Weile, aber er würde da nicht bellen oder so.
Was den Jagdtrieb angeht: Ab ca. 5 Monaten fing er an, extrem auf Vögel abzugehen. Ich dachte noch "das wird lustig", aber Vögel sind mittlerweile nicht mehr interessant. Klar, würde ein besonders großer Vogel direkt an seinem Kopf vorbei segeln, wäre das vielleicht was Anderes... Aber die Vögel, die ihn damals getriggert haben, nimmt er nicht mal mehr wahr.
Ich habe da in den meisten Situationen wieder mal mit Zeigen und Benennen gearbeitet, wovon ich ein sehr großer Fan geworden bin. Es hilft ihm einfach, Verdächtiges einzuordnen und zeigt ihm gleichzeitig, dass ich es auch gesehen habe. Dann ist es i.d.R. erledigt.
Allerdings greife ich schon auch mal moderat korrigierend ein, wenn ich merke, dass er zu wachsam wird und nicht mehr reagiert. Da hole ich ihn auch schon mal mit einem "Hey" ins Hier und Jetzt zurück.
So ist / war es bei uns. Natürlich kann es sich auch noch mal in die andere Richtung verändern, und bei anderen Rassen / Hunden ist es sicherlich wieder anders.