Würdet ihr den Verein wechseln? Wie schwierig ist es?

  • Hallo und danke für die schnelle Freischaltung :)

    Ich bin kein Neuling was Hundehaltung betrifft, aber ich bin noch recht neu in der Welt des Gebrauchshundesports und des Vereinslebens. Seit 1 1/2 Jahren bin ich Mitglied in einem Verein, mit dem ich bis jetzt sehr zufrieden war. Ich mache IGP mit meinen beiden Hündinnen und kann mich nicht über die Ausbildung und das generelle Klima im Verein beschweren.

    Leider gab es zwei Vorfälle, die das etwas gedrückt haben.

    Vor 2 Monaten hat sich ein Hund/Herrchen Gespann uns angeschlossen. Herrchen ziemlich überfordert mit seinem DSH, wollte Hilfe und macht jetzt bei der UO mit. Das ist natürlich nicht das Problem. Das Problem ist, dass der Hund ziemlich aggressiv gegenüber Menschen ist und Herrchen nichts von ordentlicher Sicherung hält.

    Und irgendwie bin ich sogut wie die Einzige, die ein Problem damit hat.

    Vor einem Monat gab es den ersten Zwischenfall, bei dem ein Mitglied aufgrund von nicht vorhandener Sicherung gebissen wurde. Ich war mir sicher, dass jetzt ein Machtwort gesprochen wird und der Hund endlich einen Maulkorb bekommt und eine Verdonnerung zu dauerhafter Leinennutzung. Aber es passierte genau gar nichts. "Kann passieren" und "Vereinsrisiko" waren die Aussagen.

    Vor einer Woche dann der zweite Zwischenfall. Dieses Mal hat es mich erwischt. Besitzer wieder abgelenkt, Hund wieder nicht gesichert, haut ab und beißt mir in die Wade. Ja, es war kein tiefer Biss, aber es hat geblutet und musste behandelt werden.

    Ich habe dann ein Gespräch gesucht. Herrchen völlig desinteressiert. ich sagte, dass ich ihn anzeigen könnte und ihm gerade die Chance gebe es wieder gerade zu biegen.

    "Frechheit, in einem Verein halten wir zusammen" und "Mein Hund hat nicht einmal richtig zugebissen, ich bin ja hier weil ich Hilfe suche".

    Mit anderen Mitgliedern und den Verantwortlichen des Vereins gesprochen, gesagt dass das so kein Zustand ist. Sie könnten ihn nicht dazu zwingen den Hund zu sichern. Jeder ist hier willkommen, jedem wird geholfen, der Hilfe sucht.

    Ich bin richtig sauer und überlege ob ich den Verein wechsle. Es wäre schade, weil ich zufrieden bin und nicht weiß ob der nächste Verein qualitativ so gut ist. Aber ich bin mega unzufrieden wie solche Vorfälle verharmlost werden.

    Sind hier Leute, die schon mehr Erfahrung als ich mit Vereinen haben? Ist das normal? Eher nicht, oder? Sollte ich wechseln? wie aufwändig ist so ein Wechsel? Kann man im Normalfall recht nahtlos da weitermachen wo man aufgehört hat? Oder ist es eher schwierig?

    Der Verein ist nur 25 Minuten von mir entfernt, die anderen die in Frage kämen sind mehr als eine Stunde entfernt, das ist natürlich auch ein Negativpunkt, wäre aber tolerierbar für mich.

    Ich mache mir nur Sorgen, dass der Wechsel kompliziert und umständlich ist.

    Habt ihr da Erfahrungen und könnt mir etwas darüber erzählen?

    Ich sage schon einmal Danke :)

    Liebe Grüße Alina

  • du bist dort mit den Helfern zufrieden? Hast du eine Alternative, die genauso gut oder besser ist? Dann wechsel aber wenn nicht...

    Aber unabhängig davon würde ich diesen Hundehalter anzeigen. Zusammenhalten ist gut und schön aber hier gibt es Null Einsicht und da hört es dann auf

  • Ist das normal?

    Nein, ist es nicht.

    Ja, es kann zu Unfällen kommen, wenn mal jemand nicht aufpasst, aber in der Regel werden daraus umgehend Konsequenzen gezogen.

    Und P.S. bei der reaktion des Besitzers würde ich das tatsächlich anzeigen. Da fehlt es an jeglicher Einsicht und die Gefahr, dass nochmals jemand verletzt wird, wäre mir da einfach zu groß.

    Sollte ich wechseln?

    Wenn die Vereinsführung so wenig Interesse an der Sicherheit ihrer Mitglieder zeigt, ja ich würde das Weite suchen.

    wie aufwändig ist so ein Wechsel?

    Das "Schwierigste" daran ist, den neuen Verein zu finden, in dem man sich wohl fühlt. Der Rest sind Formalitäten.

    Kann man im Normalfall recht nahtlos da weitermachen wo man aufgehört hat? Oder ist es eher schwierig?

    Kann man so allgemein nicht beantworten.

    Hängt von der Ausbildungsmethode ab, ob das kompatibel ist und auch welche Auflagen zur Aufnahme der neue Verein hat. In den meisten kann man nicht sofort Mitglied werden, gerade als komplett Fremder.

    Ich habe Anfang des Jahres erst den verein gewechselt, aus Gründen... da ich allerdings bereits entsprechende Kontakte zum neuen Verein hatte, lief das recht schlicht ab. Ich bin paar Mal zum Trainieren hin, als feststand, dass es mir dort gefällt und ich mit Trainer und Mitgliedern gut klar komme, hab ich mit der Vorstandschaft geredet, als es hieß, klar bist willkommen hab ichs bei meinem alten Verein angekündigt, dass ich gehe und an Tag X hab ich dann den endgültigen Schritt gemacht.

    War von der ersten Überlegung zu Gehen bis zum Wechsel ein Zeitraum von vier Monaten.

  • Lass dir von jemandem mit jetzt 20 Jahren Vereinserfahrung eins raten: Geh nicht zu schnell.

    Es gibt immer (immer !!) mal irgendwo irgendwas. Im nächsten Verein ist dafür was anderes.

    Aber ist man erstmal weg ist man weg. Und zurück ist nicht mehr so leicht. Ich hab das selbst auch schon hinter mir.

    Und vor allem Mitglieder kommen und gehen aber wenn der Platz, die Entfernung und der Rest für dich passen sitz es aus.

  • Ich bin sonst sehr zufrieden, ja. Helfer sind klasse, die Leute sind nett und sie sind wirklich sehr bemüht. Haben mich als Anfänger aufgenommen und mich da abgeholt wo ich stehe.

    Wegen Anzeige. Ja, ich würde ihn am liebsten anzeigen, aber alle raten mir davon ab, weil es das Klima kaputt machen würde und man einen Hilfesuchenden Menschen für einen Unfall bestrafen würde. Ich meine, das erste Mal war ein Unfall, ok, lasse ich mir einreden (obwohl ja bekannt war dass der Hund aggressiv ist, aber ok). Das zweite Mal war pure Ignoranz.

    Und auch nach zwei Vorfällen ändert sich nichts.

    Danke auf alle Fälle für eure Antworten. Ich werde mich mal schlau machen und mir die anderen beiden Vereine, die in Frage kommen genauer ansehen. Werde aber nicht unüberlegt austreten, sondern mir wirklich Gedanken machen was das Beste wäre.

  • Rennt ihr da alle gleichzeitig rum oder warten die Hunde auch teils im Auto? Vielleicht kann man irgendwas an Absprachen treffen, dass er seinen Hund nur holt, wenn er dran ist, wenn er ihn nicht extra sichern möchte :thinking_face:Aber ich finde auch, dass das mal gar nicht geht. Vor allem lernen Hund und Herrchen so ja auch nichts, wenn der Hund sich einfach weiter frei entfaltet und alle es dulden sollen. Leute außerhalb des Platzes dulden das in der Regel auch nicht so.

  • Das zweite Mal war pure Ignoranz.

    Und genau das ist für mich der Punkt.

    Es ist schön, wenn alle zusammenhalten und das Klima gut ist, so lange alle gut läuft. Darum geht es hier aber nicht. Hier geht es darum, dass unter den Teppich gekehrt wird und die wirklichen Belange der Mitglieder uninteressant sind.

    Vielleicht reagiere ich da so empfindlich, weil ich das genau so hinter mir habe, mit einer konfliktscheuen Vorstandschaft, wo auch immer die Devise war "wegschauen, Maul halten, weitermachen" und das unter Zusammenhalt und Kameradschaft verkauft hat und ich viel zu spät die Reißleine gezogen habe, weil ja alle sonst nett waren und das Training gut, wenn man keinen "Ärger" gemacht hat.

    Es zeig sehr deutlich, dass bei echten Problemen da niemand hinter seinen Mitgliedern steht bzw stehen wird und man da nicht auf Unterstützung zu hoffen braucht. Das wiegt (für mich) auch ein guter Helfer nicht auf.

    Und natürlich sollte man solche Entscheidungen nicht überstürzt oder in Wut treffen, sondern überlegt und in Ruhe geplant, aber auf "Mitglieder kommen und gehen" würde ich mich da nicht verlassen, denn das zu Grunde liegende Problem wird immer bestehen, auch wenn es dann aktuell nicht sichtbar ist, so lange gerade kein aktiver Konflikt am Laufen ist.

  • @Alinchen

    Deine Meinung bzw deine Einwände wurden bisher ignoriert und zudem wurdest du verletzt?

    Sorry, wer so miteinander umgeht hat keinen Kameradschaftssinn.

    Und da braucht auch keiner einen von “wir stehen zueinander” tun.

    Dann hätte man ja auf den Hinweis, dass der Hund besser gesichtert gehört auch eingehen können.

    Der HH kann ja ein uneinsichtiger Typ sein, aber ehrlich: die Reaktion der restlichen Truppe würde mich abstoßen.

  • Vielleicht könntest du ja in Erfahrung bringen wann der Herr immer so da ist und dann zu anderen Zeiten kommen?

    Oder ihn bitten seinen Hund wenn er nicht dran ist bei sich an zu leinen /fest zu binden.

    Denn wenn es dir da sonst gut gefällt, wäre es ja schade wegen einer Person komplett zu gehen.

    Wenn das allerdings nicht geht, dann wäre ein Wechsel wohl doch angebracht, immerhin geht es ja auch um deine körperliche Unversehrtheit.

  • In der Regel verhalten sich Menschen auf Hundeplätzen von der Grundhaltung her nicht anders als sie es im Alltag tun. Schon allein deshalb würde ich es anzeigen. Was, wenn beim nächsten Mal ein kleines Kind fällig ist und ins Gesicht gebissen wird?

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