Wie ermutige ich meinem Hund, eigenständig die Treppe runterzugehen

  • Hi,

    ich, bzw meine liebe Jeanne hat ein kleines Angstproblem.

    Nachdem sie vor ca einem Jahr sehr hektisch unsere Holztreppe runtergerannt ist, muss sie in der kurve den Halt verloren haben, und ist samt meiner Blumentöpfe auf der Fensterbank, die letzten 5 Stufen runtergepoltert. Gesehen haben wir es nicht, nur gehört...

    Seit dem hat das Mäuschen, verständlicher Weise, angst, alleine runterzulaufen.


    Das Problem bildet allerdings nur unsere Treppe. Sie ist quasi mein halber Hund, die meiste Zeit verbringt sie bei meinen Eltern, ich hole sie mir am Wochenende, oder wenn ich oder mein Lebensgefährte Urlaub haben.

    Bei meinen Eltern, oder in fremden Häusern sind Treppen kein Problem. Im Sommer ist sie sogar die Steile Treppe im Ferienhaus hoch und runtergeflitzt.


    Wir haben jetzt viel an ihrer Angst gearbeitet... zuerst ging sie nur unter mehrmaliger Aufforderung, und ganz dich ans Bein ihrer Begleitung runter... dann haben wir uns von Stufe zu Stufe gearbeitet... ich bin eine Stufe runter, und hab sie angefeuert, das sie die erste Stufe alleine, ohne Körperkontakt schafft... wir sind jetzt schon bei der halben Treppe...


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    files.fm

    Das Video ist von heute


    ich hab schon mit Futter auf jeder Stufe probiert sie nach unten zu locken, mit der aussicht auf einen tollen Ausflug(Also Badezeug und Reitzeug gleichzeitig an der Haustür hingelegt)

    Sie steht dann aber nur oben an der Trepppe, tritt von einem Fuß auf den anderen, und quengelt.

    Und ich zweifel langsam an mir selber, ob ich ihr die Macke selber anerzogen habe, oder ob sie tatsächlich angst hat....


    Hat irgendwer eine Idee?

  • Hast Du grundsätzlich schon mal überlegt, Teppichfliesen auf die Stufen zu kleben?

    Der Horror wäre ja, wenn sie es irgendwann aus eigenem Antrieb schafft und wieder ausrutscht!


    Wir fanden diese Teppichfliesen potthässlich (in unserer Vorstellung), aber als sie erst mal drauf waren, waren sie gar nicht so schlimm, sondern passen eigentlich ganz gut. Sie kosten auch nicht viel (ich glaube ca. 100,-- für eine ganze Treppe).



    Unser Ersthund ist leider zweimal ausgerutscht und wollte dann auch wochenlang nicht mehr diese Treppe runtergehen. Da stand für mich dann fest, dass es echt sein muss mit diesen Teppichfliesen.

  • Stufenmatten anbringen, dann ist es gleich nicht mehr so rutschig.

    (Ich habe auch so eine helle Treppe und darauf Sisal-Stufenmatten, das sieht überhaupt nicht komisch aus, finde ich.)


    Und ich würde vermutlich den Hund dann einfach mal alleine oben stehen lassen, ohne Aufforderung und schauen, ob er kommt.

  • Das mit den Teppichfliesen hatten wir auch im Kopf, da müsst man aber hübsche finden... bzw, welche die man auch wieder entfernen kann, da das Haus nur gemietet ist.

  • Ich würde zusätzlich auch unten anfangen. Auch, wenn der Hund es eig. kann. Von unten ist der Blick auf die Treppe etwas "sicherer" als von oben.

    Erst wenn der Hund sich traut die Treppe hochzugehen, würde ich das runtergehen üben.


    Und zudem Klebeband: mit Nagellackentferner kriegst du fast alles weg :)

  • Nagellackentferner finden Echtholztreppen aber jetzt nicht so pralle.. :verzweifelt:



    Ich würde mit dem Vermieter sprechen und das Problem schildern. Da findet man dann zusammen sicher eine Lösung. Zumindest handhaben wir das mit unseren Mietern so und bevor die irgendeinen Murks auf unsere Holztreppe kleben, kümmern wir uns dann lieber selbst darum.


    Wir haben zuhause ebenfalls Stufenmatten aus Hochflor-Material. Ich mag die und wir rutschen selbst halt auch nicht so schnell aus. Ich würde meine Hunde niemals eine glatte Holztreppe laufen lassen, das ist mir viel zu gefährlich.

  • Bei meiner jungen, da sehr ängstlichen Airedalehündin hat es Wunder gewirkt, so eine Treppe mit Wellpappe von der Rolle abzukleben. Damit war einmal der Untergrund griffig, zum anderen diese beängstigende Ritze zwischen den Stufen dicht, und der Hundeblick ging nicht mehr in endlose Tiefen. Dann haben wir sie ganz im eigenen Tempo experimentieren lassen, natürlich mit dem einen oder anderen Leckerchen auf den Stufen. Als die Pappe dann durchgetreten war, hatte die Treppe ihren Schrecken verloren, und der Hund kam mit Teppichfliesen auf den Stufen prima klar.

  • Und nein, deine Hündin hat keine Macke, die hat wirklich Angst. Wie tief sich so ein Sturz einprägt, habe ich bei meiner Russellhündin im Ferienhaus erfahren: Die steigt eigentlich ganz prima Treppen, ist da aber einmal auf dem glatten Holz ausgerutscht und böse runtergeknallt. Seitdem ist ziemlich Ende, so sehr sie auch eigentlich möchte. Alle Motivationsversuche machen das nur schlimmer und schlimmer - sie möchte ja eh ganz dringend, aber...


    Das Einzige, was halbwegs wirkt ist, dass man sie wirklich völlig sich selbst überlässt, nicht lockt, gar nichts, dann überwindet sie sich manchmal und ist unglaublich froh, wenn sie's überlebt. Aber dabei ist ihr mehrmals mitten auf der Treppe eingefallen ,wie gefährlich das doch eigentlich ist, und sie hat haarsträubende Absprünge hingelegt. Seit sie älter und steifer ist, wird mir das zu gefährlich und ich trage sie. Aber was ich mit dem Sermon eigentlich sagen wollte: Bei ihr hat ein Sturz gereicht, um auch nach neun Jahren noch echte Angst zu haben, obwohl sie diese Treppe nur einmal im Jahr vorgesetzt kriegt.

  • Ich würde einfach einen anderen souveränen Hund zur Hilfe nehmen. Wir haben auch nichts auf den Holztreppen. Ich finde tatsächlich, dass Hunde durchaus lernen können mit unterschiedlichen Untergründen umzugehen.

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