Konflikt zwischen Junghund und Senior eskaliert

  • Vielen Dank erstmal für die ganzen Antworten, ehrlichen Meinungen und auch Lösungsansätze hier :smile:.


    Kurzer Hinweis: Das mit dem Erschießen ist natürlich keineswegs ernst gemeint. Es zeigt nur wie die Einstellung zum Jagdhund und dem Thema Zwinger hier oft noch ist.

    Das ist doch ein Erwachsener. Das hört sich eher so an, als ob eine Mutter für ihr Kind Dinge regelt.

    Ich habe diese Aussage schon mehrfach, auch aus meinem Umfeld, gehört. Interessanterweise beschränkt sich das aber auf den unmittelbaren „häuslichen“ Bereich. 20 Mitarbeiter leitet man mit dieser Einstellung nicht und auch sonst ist er keineswegs unselbständig. Keine Ahnung was ich bei dem bei der Erziehung falsch gemacht habe :hust:


    Ich habe immer den Eindruck, dass sein massiver Einsatz im beruflichen Bereich dazu führt, dass er im privaten eher den einfachen Weg sucht und auch deutlich schneller aufgibt, weil er die Nerven dann nicht hat.

    Airen Will dein Freund den Hund wirklich jagdlich nutzen, oder ist das eher so ein Statusding? Letzteres habe ich bei Jägern schon mehrfach gesehen, schön ist das für keinen Beteiligten.

    Könnte man insbesondere bei einem Drahthaar schnell denken, aber er soll tatsächlich auch jagdlich eingesetzt werden, für Nachsuchen, Raubwildbejagung und gelegentlich Federwild. Die Rassewahl kam vor allem durch unseren Jagdpächter. Der ist bei der Jägerausbildung hier für den Bereich Jagdhunde zuständig und empfahl den Drahthaar als „Allrounder“. Auch den Züchter hat er uns empfohlen, da er seine Hündin von dort hat.

    Es ist (wie man sicherlich merkt) der erste Jagdhund.


    Wir haben uns schon erkundigt und es gibt wohl tatsächlich keine Kurse o.ä. (mehr). Lediglich der Landesverband DD bietet mal Wasserübungstage in Vorbereitung der HZP an. Wir müssen ja aber erstmal Richtung VJP im April schauen. Wir haben auch versucht mal bei einem DD-Welpentag Kontakte zu knüpfen. Ergebnis: Unser Hund ist zu schüchtern, benimmt sich nicht wie ein DD, ist verbaut und „solche Tölen laufen uns dann in der VJP nur vor de Beene“.

    Ich habe auch schon meine Kollegen (Jäger/Hundeführer, einer davon beruflich) gefragt, ob sie noch irgendwas kennen oder ihnen Ausbilder bekannt sind … wieder nichts.

    Unser Jagdpächter hatte auch Unterstützung zugesagt, aber jetzt kommt immer was dazwischen :no:.


    Falls also jemand einen guten Jagdhundeausbilder im südlichen Sachsen-Anhalt oder im Bereich Nordsachsen kennt, immer her damit.

    Der Hund ist eh viel fotogener als das Herrchen:




    Wir haben uns heute nochmal zusammengesetzt. Plan für die nächste Zeit ist es, dass wir den Kontakt der Hunde deutlich stärker regulieren. Quattro geht ab morgen wieder mit ins Büro und im Garten gibt’s vorerst auch soweit möglich nur beaufsichtigten Kontakt. Gegenseitiges nerven wird schon im Ansatz unterbunden. Hier haben wir wohl eindeutig zu viel durchgehen lassen. Zusätzlich ziehe ich mich erstmal aus der jagdlichen Ausbildung zurück, damit er wieder mehr Bezug zu seinem Herrchen aufbaut.


    Ein Problem sehe ich noch bei den Liege-bzw. Schlafplätzen. Sie haben zwar Kissen und lassen sich da auch hinschicken, aber nachts darf grundsätzlich jeder schlafen, wo er will. Das heißt, selbst wenn wir das Bett verbieten, um Konflikte zu vermeiden, ist nicht gesagt, dass nicht doch wieder einer hochspringt, wenn wir schlafen :denker:.

  • Das heißt, selbst wenn wir das Bett verbieten, um Konflikte zu vermeiden, ist nicht gesagt, dass nicht doch wieder einer hochspringt, wenn wir schlafen

    Ich würde mir den Hund buchstäblich an den Bauch binden. Bezw. an den Fuss oder ans Bein. Wenn's sein müsste, würde ich getrennt schlafen, derjenige, der weniger wichtig ist für die Hunde, nimmt den "Störenfried" mit in ein anderes Zimmer und Tür zu.

    Bis es sich normalisiert hat.


    Danke für die Fotos :herzen1:

  • Kennen eure Hunde Markerworte? 😊


    Ich habe auch seit Mai zwei Hunde bei denen es nicht von Anfang an reibungslos funktioniert hat. Den Gedanken nicht alles zu deckeln, weil es sonst erst recht irgendwann explodiert, finde ich gut. Das hat meine Trainerin auch gesagt. Deshalb soll man den Hunden langfristige Alternativen mit an die Hand geben, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollen.


    Zum Beispiel:


    Beide Hunde haben Kauartikel, Hund 1 ist schneller fertig. Ich sehe das und bevor Hund 1 zu Hund 2 hingeht, rufe ich Hund 1 zu mir, markere das und es gibt einen Keks. In dem Moment, wo Hund 1 wieder zu Hund 2 hin will (das merkt man ja schon, wenn sich der Hund wieder in die entsprechende Richtung dreht), spreche ich Hund 1 wieder an - Markerwort - Keks. Wenn man das über mehrere Male macht, kommt der Hund irgendwann freiwillig zu einem, ohne dass man das explizit abfragen muss, dann natürlich wieder markern und Keks. Dass der Hund sich irgendwann von alleine abwendet und nicht nur auf‘s Kommando hin, ist super wichtig, damit sich die Strategie bzw. Handlungsalternative beim Hund verfestigt und er die auch alleine ausführen kann und nicht drauf angewiesen ist, dass du immer sagst was zu tun ist.


    Das coole am Markerwort ist mMn , dass man einfach jedes gewünschte Verhalten verstärken kann. Das ist natürlich am Anfang etwas Arbeit, weil man die Hunde ständig im Blick haben muss, aber hilft super nachhaltig.


    Wenn Fina Luna anspielt und Luna hat keine Lust und zeigt das zB durch Kopf abwenden an, dann markere ich Fina genau in dem Moment in dem sie kurz von Luna ablässt. Der Marker kündigt eine Belohnung an und somit wendet Fina sich dann mir zu, kriegt ihre Belohnung und ein „Pause“ Signal, dass jetzt nicht gespielt wird.


    Man kann durch‘s Markern langfristig auch Emotionen beim Hund verändern (zB bei Hunden die Probleme in Hundebegegnungen haben durch „Klick für Blick“, falls dir das was sagt). Wir hatten zB auch das Problem, dass Luna es am Anfang nicht toll fand, wenn Fina in‘s Bett gekommen ist. Dann habe ich mir tagsüber mal die Zeit genommen, habe Luna auf‘s Bett gebeten und Fina dann auch auf‘s Bett hüpfen lassen. Luna habe ich dann genau in dem Moment gemakert, als Fina auf dem Bett war, sodass bei Luna die Verknüpfung entsteht „Fina springt auf‘s Bett = Marker = Keks = positive Erfahrung“. Mittlerweile hat Luna da überhaupt kein Problem mehr mit, weil es immer was tolles für sie bedeutet hat.


    Ich habe mir an die Orte im Haus , an denen häufiger Konflikte entstanden sind (zB Bett) eine kleine Dose mit Keksen hingestellt, damit man auch immer etwas griffbereit hat, wenn ein Hund sich toll verhalten hat.


    Meine Trainerin meinte, dass man am Anfang wirklich jede Kleinigkeit markern kann, die die Hunde in der Interaktion miteinander gut lösen. Das kann man ja dann irgendwann ausschleichen, wenn es besser läuft.


    Also klar muss man auch mal eingreifen, wenn wirklich eine Auseinandersetzung kurz bevorsteht, aber langfristig hat das mit dem Markern bei uns super viel Harmonie reingebracht, weil es halt die Emotionen positiv beeinflusst hat und den Hunden gute Handlungsalternativen mit an die Hand gegeben hat. 😊

  • Rational betrachtet, gibt es keinen Grund warum ich/wir ihn unbedingt behalten sollten. Es ist rein emotional, das Herz hängt eben doch schon gewaltig an dem kleinen Stöpsel.

    Ich würde aufhören, den Hund als deinen niedlichen „Stöpsel“ zu sehen. Dass ist ein junger Rüde einer Rasse, die nicht gerade für Artgenossenverträglichkeit bekannt ist. Dem würde ich ganz schnell klar machen, dass er ohne Erlaubnis nix darf außer atmen, bevors für den Mini Aussie noch böse endet.


    Außerdem: sind DD nicht eher Einmannhunde? Ich finds da kritisch, wenn ihr beide die Ausbildung übernehmt. Letztlich soll dein Freund den ja später führen.


    Ist jetzt nicht gerade die einfachste Rasse für einen Anfänger finde ich und rate - wie die anderen - dringend zu einem Trainer.


    Oder eben Abgabe, dann aber lieber früher als später.

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