Tierschutzgesetz vs. Vibrissen kürzen

  • LUKE13 stell dir einfach mal vor, du hättest deinen verstorbenen Hund nur noch mit Geflügel barfen dürfen, da er ein Labradormischling war und irgendeine Studie festgelegt hat, dass Labradore nun nur noch rohes Geflügelfleisch essen dürfen, da dies ihrer ursprünglichen Jagdbeute entspreche. Kein Getreide, kein Gemüse, kein Obst, kein verarbeitetes oder gegartes Fleisch.

    Nun verträgt dein hypothetischer Hund aber kein reines Geflügelbarf (wie viele Hunde) und bekommt davon Durchfall. Du darfst ihn aber nicht mehr entsprechend seiner körperlichen Beschaffenheit pflegen, zudem wird er auf einmal im selben Kontext wie Qualzuchten genannt.

    Wie würdest du ohne wissenschaftliche Grundlage argumentieren? Was würdest du den Leuten sagen, die finden, dass diese Rasse und all ihre Mischlinge nun nicht mehr gezüchtet werden dürfen? Und wie würdest du mit deinem eigenen Hund umgehen?

    (Der Vergleich hinkt leider ein bisschen, da man deinen Hund nicht ansehen könnte, ob du ihn mit Geflügelbarf fütterst, aber nimm einfach an, dass es so wäre. Im Grunde genommen möchte ich dir nur verdeutlichen, dass die Argumente die selben sein werden, da das Beispiel ebenso absurd ist, wie die momentane Situation sich für viele Betroffene anfühlt.)

    Das Problem an dieser Diskussion ist, dass es keine Grundlage für das Verbot gibt.

    Keilwirbel sehe ich in Röntgenbildern, und eine schlechte Atmung sehe ich so. Die Funktion der Vibrissen ist jedoch nicht eindeutig geklärt, zumindest nicht beim Hund.

  • ondern ganz neutral sage ich lediglich das es ja durchaus sein kann, das der Hund die abgeschorenen Vibrissen spüren und deren nicht mehr vorhanden sein "vermissen" könnte ohne das man als Halter das Merkt (Stichwort dazu war diie erwähnte Fingerkuppe)

    sie sind doch aber nicht nicht mehr vorhanden. Sie sind gekürzt! Das heisst nicht dass sie weg sind!

  • Genau so - darum gehts mir. Ich sehe nur die Chancen dafür mies.

  • Das sind dann aber auch wirklich verzüchtete Hunde. Mein Empfinden. Allein wenn so ein Hund mal längere Zeit weg ist, weil abgehauen und deshalb gesundheitliche Probleme bekommt. Ich bleibe dabei, sollte man dann schlicht nicht mehr züchten, dogs first.

  • Der Vergleich hinkt wegen einer anderen Sache:

    Es gibt immer Ausnahmen und eine Ausnahme sind gesundheitliche Dinge.

    Um bei der TierSchHuV zu bleiben:

    Ich darf meinen kranken Hund einzeln halten (ebenso unvertraegliche Hunde). Ich darf den Hund in einer Box halten. Der kranke Zwingerhund muss nicht rausgelassen werden, wenn sein Zustand das nicht erlaubt.

    Ich darf meinen Hund aus med. Gruenden kastrieren und kupieren!

    In deinem Bsp. gaebe es mAn keine Handhabe die Fuetterung mit etwas anderem zu verbieten oder Strafen fuer den Halter zu erlassen.

    Ich kann mir auch gut vorstellen, das ein Hund z.B. sehr wohl wegen gesund. Dingen die Vibrissen an gewissen Stellen abrasiert bekommen darf. Aber da muss dann im Zweifel eben wirklich eine medizinische Infikation nachgewiesen werden.


    Ich verstehe was du sagen willst, finde das Bsp. aber einfach unpassend.

  • Hunde sind Haustiere. Haustiere!

    Sie müssen nicht in der Lage sein, alleine in der Wildnis zu überleben. Sie sind darauf selektiert worden, mit dem Menschen zusammenzuleben und zusammenzuarbeiten, nicht darauf, draußen alleine zu leben.

    Nur weil du die Wolfsromantik lebst, muss das nicht jeder andere Hundehalter ebenso machen.

  • In deinem Bsp. gaebe es mAn keine Handhabe die Fuetterung mit etwas anderem zu verbieten oder Strafen fuer den Halter zu erlassen.


    Ich kann mir auch gut vorstellen, das ein Hund z.B. sehr wohl wegen gesund. Dingen die Vibrissen an gewissen Stellen abrasiert bekommen darf. Aber da muss dann im Zweifel eben wirklich eine medizinische Infikation nachgewiesen werden.

    Ich verstehe was du sagen willst, finde das Bsp. aber einfach unpassend.

    Ich denke dass man im Zweifelsfall durchaus eine gesetzliche Grundlage schaffen könnte. Eben indem man sagt, dass den Hunden andererseits Schäden zugefügt werden.

    Das Beispiel ist allerdings wirklich nicht ganz rund, da stimme ich dir zu, es fiel mir schwer, eine passende Analogie zu finden =)

  • Shantipuh

    Ich glaube da hast du mich missverstanden. Ich bin da ja ganz bei dir.

    Genau darum geht es mir ja.

    Ohne wissenschaftliche Studien macht ein pauschales Verbot keinen Sinn.

    Aktuell ist es eben nur eine Vermutung. Mehr aber auch nicht.

    Und erst mit verifizierbaren Ergebnissen, macht es Sinn, sich Gedanken über das weitere Vorgehen zu machen.

    Vielleicht war die Vermutung ja falsch.

    Dann braucht es auch kein Verbot.

    Vielleicht aber auch nicht.

    In dem Fall müssten weitere Untersuchungen folgen. Und dann, und erst dann, kann man (hoffentlich) vernünftige Schlussfolgerungen ziehen.

    Ein Ergebnis könnte ja sein, Vibrissen dürfen auf max. 3cm gekürzt werden.

  • Das sind dann aber auch wirklich verzüchtete Hunde. Mein Empfinden. Allein wenn so ein Hund mal längere Zeit weg ist, weil abgehauen und deshalb gesundheitliche Probleme bekommt. Ich bleibe dabei, sollte man dann schlicht nicht mehr züchten, dogs first.

    Hunde sind Haustiere. Haustiere!

    Sie müssen nicht in der Lage sein, alleine in der Wildnis zu überleben. Sie sind darauf selektiert worden, mit dem Menschen zusammenzuleben und zusammenzuarbeiten, nicht darauf, draußen alleine zu leben.

    Nur weil du die Wolfsromantik lebst, muss das nicht jeder andere Hundehalter ebenso machen.

    Dennoch hauen Hunde auch mal ab, aus unterschiedlichsten Gründen. Und wenn ein Hund dann zusätzlich zu seinen übrigen Problemen dann auch noch Juckreiz am Maul, gereizte Augen oder entzündete Ohren bekommen könnte aufgrund seiner Rasse, finde ich das nicht cool, es gibt mehr als genug Alternativen, die in so einer Situation diese Probleme nicht noch zusätzlich hätten.

    Ich denke halt zuerst an den Hund.

  • Es geht doch gar nicht darum, was hier jeder meint oder glaubt.

    Fakt ist, dass der VDH als größte kynologische Instanz aufgrund von unbestätigten unwissenschaftlichen Gutachten mit uralten Quellen und aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen, wo es durchaus sehr starke Gegengutachten gibt, die zu völlig anderen Schüssen kommen, einfach mal offiziell für alle betroffenen Hunde beschließt, dass sie von jeglichen Veranstaltungen ausgeschlossen werden, wenn sie Vibrissen auch nur gekürzt werden. Und da kann der Rückert mit seinem Lagotto der Mitarbeiterin sich genauso an die Nase fassen, denn gekürzt heißt hier: absolut nicht dran gehen.

    Dass das nicht möglich ist, sollte allen klar sein.

    Ich finde es nicht geil, wenn ich meinem Hund seit mehreren Wochen einen Bart wachsen lasse und trotzdem Angst habe, wenn ich am Wochenende gleich durch zwei Veterinäramts-Kontrollen muss, jederzeit eine Stichprobenkontrolle stattfinden kann und irgendwer aufgrund dieser dünnen Behauptungen entscheidet, dass ich wieder heim fahren kann (und da rede ich nicht mal von den Kosten im fast vierstelligen Bereich, die ich für so ein Wochenende ausgebe). Oder dass Menschen inzwischen eine Strafanzeige bekommen, weil sie bei FB Fotos von ihrer Groomingarbeit zeigen oder ihrem privaten Hund. Oder dass man Angst haben muss, ob man zum nächsten Hundesportturnier zugelassen wird. Dass man als aktiver Mensch mit seinem gesunden Hund von der Teilnahme an Wettbewerben und Veranstaltungen ausgeschlossen wird, auf die man lange Zeit hingearbeitet hat und die Mnwdch und Tier zusammen Spaß machen.

    Immer mit der Frage im Hinterkopf "reicht das nun an Bart, hoffentlich bricht keine Vibrisse ab, hoffentlich meckert keiner, dass ich beim Umschneiden drei erwischt habe" usw.

    Ich darf manchmal im Hundesalon sehen, was ungenügende Pflege bei den Hunden für eine Qual auswirkt. Und man selbst macht und tut und beschert den Hunden ein schönes Leben, möchte seinen Hund auf Ausstellungen vergleichen und einschätzen lassen, ein aktuelles Rassebild sehen, sich mit Gleichgesinnten treffen, ein bisschen schnacken, sich austauschen, die jungen zukünftigen Zuchthunde sehen, oder nur mal sein persönliches Trainingsziel in einer Prüfung getestet sehen - und wird behandelt wie ein Schwerverbrecher, der seinem Hund angeblich weh tut und ihn verstümmelt und Organe amputiert.

    Ich glaube, wenige können sich vorstellen, wie das ist und dass es wirklich keinen Spaß mehr macht. Die Leute sagen ab, melden ihre aktiven trainierten Hunde ab usw. Und das alles, weil genau der Verband, der uns als Aussteller, Sportler, Züchter unterstützen sollte, so eine Allgemeinplatte dahersagt, dessen Auswirkungen er sich wohl gar nicht bewusst ist.

    Wie das dann tatsächlich umgesetzt wird, das ist eine andere Sache. Aber man kann theoretisch jederzeit einen vor den Karren gefahren bekommen und fette Strafen erhalten und von Veranstaltungen ausgeschlossen werden. Für mich ist klar, ich mache hier noch den Pflichtteil und dann geh ich ins Ausland, wo ich kein Tierquäler mehr bin und gern gesehen bin mit meinen nachweislich gesunden fitten Hunden. Und ich bin sehr enttäuscht, dass sich weder die Rasseverbände dazu äußern noch der Dachverband sich für seine Mitglieder einsetzt. Der Verband, der für jede Meldung, für jeden gefallenen Welpen, für jede Urkundenausstellung Geld erhält.

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