Erster Welpe

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    Hi


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    • . Daher soll er auch unbedingt immer mit zur Arbeit , wo noch 6 andere Hunde sind und er da zumindest ein wenig um die Ohren hat anstatt zu Hause zu warten . Und am Nachmittag habe ich dann ja noch Zeit aktiv mit ihm was zu machen. Wäre halt schön wenn er in meiner Arbeitszeit 3-4 std schläft .

      Puh, die Denkweise finde ich ein wenig verkehrt rum. Du hast einen Mischling aus sehr reizoffenen, recht anspruchsvollen Ausgangsrassen. Diese Hunde profitieren meist vor allem von viel Ruhe, Vorhersehbarkeit und Struktur. Auf sie einprasselnde Reize können schnell zu viel werden und sich dann oft in unerwünschten oder schwierigen Verhaltensweisen äußern.


      Ich fände es erstrebenswerter, zu überlegen, wie der Hund ausreichend Ruhephasen haben kann. Während der Arbeitszeit würde ich wollen, dass mein Hund z.B. überwiegend döst. Ansonsten ist der Hund am Nachmittag fertig und wenn du dann noch mit ihm sportlich aktiv sein möchtest, könnte das bereits viel zu viel sein.



      Mit den anderen Hunden auf dem Hof könnte es zudem ja leider durchaus krachen, gerade bei dieser doch eher "brisanten" Rassemischung. Da würde ich die Hunde wohl eher nicht unbeaufsichtigt oder während man nur mit einem Auge und Ohr bei ihnen sein kann (man arbeitet schließlich), miteinander interagieren lassen.

    • Ich hab mal ein paar Wochen auf einem Reiterhof gearbeitet und nen kleinen Einblick von Hunden die diesen Alltag leben oder zumindest kurzzeitig mitgemacht haben.


      Ich hab damals Susi mit genommen, sie war ein West Highland Terrier. Auf dem Hof dabei waren noch ein Chihuahua, ein Schäfer-Collie Mix und ein Jack Russell Terrier, ab und an auch mal Cattle Dogs.

      Es ist da echt von Vorteil wenn der Hund eher unkomplizierter und nett ist.


      Der Chi war winzig ( 2 Kilo) und überall dabei. Wegen der Größe hat er mit auf den Traktor gepasst und zur Not konnte er einfach kurz auf den Arm. Er bekam jedoch zum Schlafen ( war ein kleiner Stresskeks mir Gesundheitsprobs) immer wieder ne Auszeit zum Schlafen und futtern in einer zum Gestüt dazu gehörigen Unterkunft ( Frauchen hat dort ihre Ausbildung gemacht und dort eine Wohnung, ist natürlich praktisch aber geht nicht überall).


      Der "Große" hatte sich zur Auszeit seinen Platz auf den Hof gesucht und schlafen gelegt. Wenn mal was war, hat er kurz gemeldet und ggf Besuch begleitet, hat aber nichts gejagd und war immer nett.



      Der Jack Russell war immer mit bei Frauchen, jedoch eher selten aufm Hof.



      Susi blieb immer bei mir und wenn grad nichts besonderes los war, hat sie sich in meiner Nähe hin gesessen oder hin gelegt und das Hofgeschehen beobachtet. Wenn sie mal nicht mit konnte kam sie ins Reiterstübchen, dort konnte sie bissl entspannen ( Leere Box oder anbinden hab ich übrigens auch versucht, aber so ist sie überhaupt nicht zur Ruhe gekommen und hat sich echt nicht wohl gefühlt. War also echt froh über das Stübchen ^^).


      Die Cattles waren entweder beim Besitzer, irgendwo auf Seite geparkt oder nicht dabei.



      Auf nem anderen Hof gab's einen größeren Mischlingsrüde ( weiß nicht mehr was es für einer war). Der war nicht immer so nett und war mit Maulkorb angebunden.



      Man sieht also : Es ist quasi Voraussetzung dass der Hund entweder Hoftreue hat, oder in der Nähe des Besitzers bleibt und bei Bedarf einen Wohlfühlraum hat.

      Und es spielt einem echt in die Karten wenn der Hund nett ist, nicht jagd und nicht schützt. Anschlagen ist okay, mehr ist unpraktisch ( je nachdem was für ein Hof es ist, gibt ja Höfe mit mehr und weniger "Betrieb").

      Mit der Mischung die du hast wird das... Spannend.

      Da ist eine sehr eigenständige und Jagdtriebige Rasse drin, und zwei mit Schutztrieb, ein Gebrauchshund.

      Als einzelne Rasse maximal ne Idee gewesen wäre der Australian Shepherd.


      Häufig angenehme Hunde für ein solches Leben sind bestimmte Terrier oder Hütehunde.

      Man sieht aber durchaus auch mal Hovawarte, Windhund, Jagdhunde oder Begleithunde. Also theoretisch geht's, aber es ist einfach nicht die unkomplizierteste Variante ^^



      Ein Erwachsener Hund braucht schon Raum für Auszeiten.

      Mit einem Welpen nochmal schwieriger. Praktisch wäre sicherlich ein ruhiger Rückzugsort inklusive ihm bekannter Person die aufpasst, oder zuhause fremd betreuen lassen. So lang alleine bleiben wie es nötig wäre, kann er noch nicht.

      Und ruhig auf dem Hof rum liegen lassen in der Hoffnung der sucht sich schon sein Plätzchen und pennt, geht auch nicht. Dafür gibt's zu viel worauf man achten muss.

      Also muss da erstmal eine Basis rein um sich Stückchen für Stückchen vor Arbeiten zu können.


      Und dann nochmal ein Fünkchen Glück dass sich der Hund entgegen seiner Genetik moderat entwickelt.


      Ich frag mich ja wie man auf die Idee kommt sowas zu kreuzen :thinking_face:

    • Ich denke, nicht jeder Mischling ist willentlich durch Menschen gezüchtet. Oft sind’s doch eher „upps“ Würfe.

      Ich denke, diese Mischlinge aus zwei oder drei Rassen gibt es heute häufiger, weil früher gabs Rassen und Mischlinge.

      Eine Mischlind aus zwei Rassen war eher selten.

      Und Mischlinge im Tierheim wurden angeschaut und nach Optik irgendeiner Rasse „zugeschrieben“.

      Beim Mischling aus drei Rassen ist ja oft spannend, was daran überhaupt stimmt.

      Muss ja zumindest ein reinrassiger Hund sein, der sich mit einem Mischling aus zwei reinrassigen Hunden verpaart hat.


      Nach dem Bild hätte ich auf Sennenhund getippt.

    • Hätte dazu schreiben sollen dass die meisten dieser Hütis Collies oder Collie Mischlinge sind. :headbash:


      Ab und an auch Aussies, Border Collies oder Cattle Dogs, aber primär hatte ich beim verfassen des Textes die Collies und Collie Mixe im Kopf gehabt. ^^

    • Hallo =)

      Also die ersten Wochen sind vergangen. Wir haben uns erst knapp 2 Wochen aneinander gewöhnt. Dann kam er letzte Woche immer für 2-3 std mit zur Arbeit und jetzt die 6 std. 4 Tage die Woche.

      Es läuft nun so ab, dass er immer mal ne halbe std mitläuft, wir spielen, was üben und er baden darf ( das liebt er und wir haben einen eigenen See auf Arbeit) und den Rest wird er zum schlafen/ ausruhen "weg gepackt" . Das funktioniert erstaunlich gut. Auch fährt er mit dem Quad ( 10-15 kmh) mit zur Wiese, auf der ich tgl zu tun habe ( ohne Tiere drauf ) auf der wir eben spielen und ich meine Arbeit erledige ( ca 25 Minuten).

      Er schläft sogar tatsächlich schon ganz viel in seinen Ruhephasen. Der Raum ist ruhig und im Winter beheizt. Er hat dort sein Bett, was zu trinken und bekommt immer einen kong oder was zu knabbern wenn ich ihn da rein bringe.

      Auch spielt er kontrolliert hin und wieder mit einigen der anderen Hunde.

      Also momentan habe ich ein gutes Gefühl.

    • Hallo ihr lieben.

      Nachdem ich letztens einen neuen Thread über ein anderes Thema eröffnet habe , fiel mir wieder dieser aus meiner Anfangszeit ein.

      Jack ist jetzt 14 Monate alt und ein wirklich toller Hund geworden.

      Wir hatten eine trubelige Zeit, er hat mich viele Tränen gekostet und für ihn war es mit Sicherheit auch nicht immer leicht .

      Er fing natürlich relativ schnell an die Hofhühner zu jagen, hat generell viel gemacht was er wollte .

      Ich habe mir dann eine Trainerin für Einzelstunden geholt , die mir einiges bzgl Kommunikation beigebracht hat .

      Er war nie jeden Tag mit , ich hab schnell gelernt dass das zu viel ist , er auch alleine sein lernen muss und ihm das auch gut tut .

      Letztlich ist es mittlerweile so, dass er durchgehend frei mitläuft, sich mit den Hühnern und Katzen versteht ( also zwischen ihnen umherlaufen kann ohne sie zu belästigen) , er selbstständig! ins Auto geht um zu schlafen. Einmal am Vormittag mache ich die Kofferraumklappe auch zu , damit er richtig pennen kann. ( Das Auto steht jetzt im Sommer in einem Stall mit Paddock, also frisch und schattig - zusätzlich habe ich ein Thermometer fürs Auto mit app. Bei grosser Hitze bleibt er eher zu Hause oder er liegt eh nur im Schatten rum, dann muss ich ihn nicht schlafen schicken .)

      Und was soll ich sagen , ich bin richtig Happy. Auch wenn er noch nicht erwachsen ist , eine Kollegin sagte letztens er macht das , als würde er das seit zwanzig Jahren machen. Er läuft mir immer hinterher , guckt wo ich bin..ob ich nun mit dem Radlader, zu Fuss oder Quad unterwegs bin. Er versteht sich mit den anderen Hunden , wobei er mir direkt folgt sobald wir außer deren Reichweite gehen. Also so wichtig scheinen sie nicht mehr zu sein ..als Welpe war es natürlich anders. Da wollte er nur zu den anderen 😄

      Natürlich habe ich immer ein Auge auf ihn, es ist ja nun mal ein Tier . Aber er macht das ganz prima , wir haben auch sehr viel Spass zusammen und nachmittags wird nur noch geschlafen und geruht .

      Seitdem das auf der Arbeit so gut läuft , sind die Spaziergänge auch netter geworden. Er ist sehr aufmerksam, fast immer ansprechbar und darf dementsprechend dann auch frei laufen .

      Weil er super ausgeglichen ist , ist er einfach im Alltag ein sehr entspannter Hund geworden.


      So sieht er jetzt aus


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    • Ich bekomme immer wieder gesagt was für eine brisante Mischung er ist und ich drücke uns selber ganz doll die Daumen, dass er als Erwachsener Hund immer noch so gut mitlaufen kann.

      Meine Trainerin nennt ihn immer Rotzlöffel und genau das ist er manchmal auch. Und Stur. Aber wir arbeiten daran. Wir haben Einzel- und Gruppentrainings , außerdem ab und an eine Sozialkontaktgruppe wo es nicht um toben geht, sondern Verhalten zu verstehen, zu lernen wann man eingreifen sollte und wann nicht. Das ist wirklich gold wert und für ihn ganz wichtig, dass ich sehe was da gerade passiert, damit er möglichst keine Probleme mit anderen Hunden auf dem Hof bekommt.


      Ich habe ja das Glück, dass ich relativ flexible Arbeitszeiten habe, sowieso nicht Vollzeit arbeite und mein Mann generell etwas später und ich sehr früh zur Arbeit fahre. Er kommt momentan so 2x die Woche mit , weiß dann auch wie der Tag abläuft, bzw weiß meistens was als nächstes passiert und wie er sich verhalten soll ( Ich steige auf den Radlader- er macht sich startklar um quasi im Fuss mit zu laufen, nach dem Pferde füttern geht er immer ins Auto zum schlafen usw ) Nachmittags machen wir dann aber nix mehr, abends entweder nochmal Löserunde oder sogar nur in den Garten.

      Falls er mal gar nicht mehr mit können sollte, wäre er trotzdem nur 3x die Woche für 4- 5 Stunden allein. Daher ist der Druck jetzt nicht da, aber schön wäre es wenn es so bleibt.

      Hat allerdings auch eine Zeit gedauert bis alles strukturiert ablief .

      Und nein, er hat auch nicht jeden Tag Action. Mit Sicherheit mehr als manch anderer Hund aber außer der Arbeit und Hundeschule einmal die Woche oder alle 2 Wochen- je nachdem gehen wir "nur" spazieren, mal ins Restaurant, in die Stadt. Er sucht im Wald gerne den Futterbeutel und liebt SquareDog bzw Parcourmäßige Dinge, die wir dann beim spazieren immer einbauen bzw im Garten machen.

      Gott sei dank fordert er eigtl nie Spaziergänge, also hat bisher keine hohe Erwartungshaltung an Trubel und Action sondern kommt gemütlich zur Tür geschlendert wenn ich mich fertig mache, schläft und döst Zuhause, im Garten, im Restaurant wenn nix anderes ansteht.

    • Klingt wirklich nach einem gutem Maß und sehr strukturiert und dass Du ihn gut in der Spur hast. Liegt sicher aber auch daran, dass Du es ernst genommen hast, was Du Dir da an Mix zugelegt hast.


      Ich bin gespannt was mit zweieinhalb kommt. Da fängt es bei Aussies ja immer erst an spannend zu werden bezüglich Unverträglichkeit und Aggessionsverhalten. Und auch das Jagdverhalten entwickelt sich bis zum dritten Lebensjahr. Vielleicht bleibt Ihr davon aber verschont. Ich würde es Euch wünschen, denn so klingt es nach einem sehr ausgewogenen Hundeleben.


      Berichte gerne in Zukunft weiter.

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