Lebensmittel vom Boden: ja/nein?

  • Wir haben gerade erst einen Schrecken hinter uns. Henning hat jetzt im Zahnwechsel wieder viel vom Boden aufgelesen. Der Abbruch (definitiv zu halbherzig von mir) hat zu größerer Eile geführt. Ich war also extrem wachsam, was am Weg liegt. Gerade bei Plastik.

    Nun ja, nicht wachsam genug. Heute Morgen wurden wir von seinem Würgen geweckt. Ich weiß nicht wann und wo, aber er hatte wohl einen Nektarinenkern verschluckt :face_screaming_in_fear: Das hätte so übel ausgehen können!!

    Also hole ich jetzt wieder den „Superabbruch“ hervor, damit er weiß, dass es ernst ist. Und Freilauf ist erst mal nicht mehr bis ich sicher sein kann, dass er aus der Phase wieder raus ist.


    Daran sieht man mal wieder: Nur weil etwas nicht giftig ist, ist es nicht automatisch ungefährlich.

  • das ist doch klasse, das kannst du gut verstärken (Markerwort, Clicker) und toll belohnen und schon bald wird sie dir alles Fressbare so anzeigen und sich etwas Besseres von dir holen.

    So habe ich es mit unserem Welpen auch gemacht, der anfangs natürlich alles in den Mund nahm. Ich habe bereits geclickert, wenn er das "Objekt" sah, daraufhin wandte er sich eh gleich zwecks Belohnung zu mir und die Sache war vorbei.

    Wenn er doch mal was in den Mund genommen hat, kam ein "aus". Anfangs habe ich das Ausgeben auch belohnt, dann aber nicht mehr (sondern nur noch verbal gelobt), damit er checkt, dass es besser ist, die Dinge eben nicht zu nehmen.

    Er fing dann schnell begeistert an, Dinge zu suchen und mir zu "zeigen".


    Er ist jetzt ein Jahr und ich belohne das nach wie vor so gut wie immer, wenn er es anzeigt.


    Bei meinem verfressenen Senior hingegen habe ich da keine Chance, der ist so dermaßen schnell und hat außerdem irgendwie immer Hunger. Zum Glück gab es hier auch noch nie Giftköder.

  • Also ich habe meinem Hund von Anfang an angewöhnt, auf meine Erlaubnis zu warten, wenn etwas auf dem Boden liegt. Wenn mir zB etwas runterfällt (was Hunde vertragen) sage ich ok und sie hat damit die Erlaubnis, zu fressen. Wenn ich liegen lassen sage, geht sie ohne zu mucken weiter oder bleibt sitzen.

    Also unterwegs vor -allem draußen- lasse ich sie gar nichts fressen. Du weißt nie genau, was es ist, wie lange es da liegt und was da noch alles dran sein könnte.

    Wenn einem etwas runterfällt, was verträglich ist, sehe ich kein Problem, dass der Hund es frisst. Wenn dann aber nur mit Erlaubnis.

  • Einem Welpen kann man das alles sicher noch gut beibringen mit den diversen genannten Tips und Ratschlägen.


    Bei einem erwachsenen oder bereits älteren Hund, der schon einige Erfolgserlebnisse hatte, wird es sicher wesentlich schwieriger. Aber man kann sicher auch noch einiges erreichen.

  • Ich glaub, es kommt bei dem Thema auch darauf an, wie der Hund tickt und wie man selbst in der Situation auftritt.

    Bonny ist sehr weich und sensibel, die lässt sowas häufig sofort sein, wenn ich sie scharf anspreche.

    Masha? Die zuckt mit den Schultern. Pul ich ihr das Zeug (egal ob leeres Taschentuch, "volles" Taschentuch oder Kot :igitt:) aus der Schnauze, wehrt die sich durch schlichten Unwillen gegens Maulaufhebeln. Ist mir in der Situation aber latte, dass ihr das nicht passt :ka: Und mit genau der Mentalität zieh ich das auch durch ... Muss halt. Weil ich das so will, punkt.

    Ihr Fundstück kann in ihren Augen noch so wertig sein, sie hat mich beim Ausderschnutepulen bisher nicht ein einziges Mal angeknurrt. Und hat bisher auch nicht versucht, zuzubeißen o. Ä.

    Zeitgleich zum rigorosen Abnehmen arbeite ich aber auch mit Keksen und Lob. Wenn sie sich auf Ansprache von einem "leckeren" Kothaufen abwendet oder sogar nur schnuppert und dann selbständig weiter geht, gibt's dickes Lob und Kekse. Da isses dann halt häufig an mir, die Augen offen zu halten und sie schon bei Sichtung/Annähern eines Kothaufens etc. mit "DENK nicht mal dran" zu erinnern, dass sie das liegen lassen soll.


    Mit Masha kann ich das Abnehmen machen. Bei einem anderen Hund würde man sicher auf mehr Gegenwehr stoßen, wieder ein anderer Hund ist da vielleicht nicht so motiviert und denkt sich irgendwann "ach, der nimmts mir eh wieder ab, lohnt sich nicht"...


    Bei Masha ist das Fressen aber eh ein permanentes Thema. Die ist es einfach von Welpe an gewohnt (vermute ich!), dass sie besser nimmt, was sie findet - wer weiß, wann sie wieder was zu fressen findet ... Ich muss auch zuhause alles Essbare inkl. Verpackung vor ihr sichern. Das ist ein Thema, das nach rund 10 Jahren Schrott-/Müllplatz-Hund-Dasein einfach so unheimlich tief drin ist, dass wir das nicht mehr rauskriegen werden.

  • Meine dürfen draußen auch mal was fressen was sie finden. Wo wir laufen geht's oft an Spielplätzen vorbei, da liegen immer mal Salzbrezel auf dem Weg. sind über die Zeit aber auch richtige "Müll-Gourmets" geworden und fressen lange nicht alles.
    Wenn da ein Brötchen ohne Belag liegt, interessiert das hier z.B. keinen. Da wird nicht mal geschnuppert. Pommes wecken auch nur selten mal den Hauch von Interesse. Wenn die jetzt einen ganzen Döner finden, dann dürfen die den allerdings nicht fressen, denn danach würden die Rollen :rolling_on_the_floor_laughing: von vollen Windeln bin ich auch nicht so begeistert, aber das wird dann verboten bzw. der Hund wird weggeholt und gut ists.

    Giftköder sind hier kein großes Thema und meine Hunde sind obwohl sie draußen gefundenes fressen dürfen nicht aktiv auf der Suche danach.

  • Mit Masha kann ich das Abnehmen machen. Bei einem anderen Hund würde man sicher auf mehr Gegenwehr stoßen, wieder ein anderer Hund ist da vielleicht nicht so motiviert und denkt sich irgendwann "ach, der nimmts mir eh wieder ab, lohnt sich nicht"...

    ich habe leider eher das Gegenteil erlebt, daß die Hunde noch schneller schlucken.Bei Megan habe ich das Zeigen von Welpenalter an geübt, das war ihr erster Trick und sie hat es geliebt, mir ihre Welpenschätze auszuspucken, meist kleine Steine. Für sie war das ein ganz normales Prozedere. Leider hat die Hundesitterin ihr dann unter Druck und Mund aufreissen die Sachen rausgenommen, so daß sie das Finden von Freßbarem erst mit Aufregung und Drama verknüpft hat und nicht mehr so gerne ausspuckt, aber wir üben es wieder gezielt. Teilweise kann man sich die Sachen ja auch angucken und dann wieder geben, so daß sie sich nicht sicher ist, ob sie es nicht gleich wieder kriegt und nochmal lässiger ist

  • Wie die meisten hier wird man wohl mehrgleisig fahren... also einen Abbruch für den Fall, dass der Hund was aufnimmt.

    Dann das Anzeigeverhalten (haben wir mit einem Gittergestellt - so ner Art Tortenglocke gegen Fliegen und Bienen) baue ich gerade auf. Klappt drinnen prima, draußen üben wir noch - in gestellter Situation funktioniert es, ist Nouska nicht im Training, nimmt sie in die Schnute, was sie haben will - dann folgt der Abbruch und je nachdem, wie schnell sie ausgespuckt hat, gibts auch nen feinen Keks. Oder manchmal auch nen Tannenzapfen zum Spielen. Oder auch mal nix.

    Als letztes gibt es bei uns noch ein "Köder"-Signal. Wenn ich also etwas sehe, von dem ich ziemlich sicher weiß, dass der Hund es essen möchte (momentan pflück sie sich gern Brombeeren...). Auf "Köder" soll sie Blickkontakt suchen und zu mir kommen. Bei mir gibts was Feines und dann bekommt sie (da wir noch im Training sind) immer den Köder.


    Irgendwann schleicht man dann aus und gibt mal den Köder (oder das, was der Hund von sich aus anzeigt) und manchmal nicht. Auch die Belohnung für Anzeigeverhalten oder Reaktion auf's Ködersignal variiert dann immer mehr. Man MUSS also nicht jedes Mal was Tolleres dabei haben, als der Hund fressen wollen würde. Gegen Katzenkot oder nen Döner hätte ich auch nichts in Petto, was NOCH besser wäre xD . Da setzt man dann einfach auf das gewohnte Training und die gute Erziehung des Hundes :nerd_face:

  • Also dass ich meinen Mini-Fressmaschinen zu 100% beibringen kann, Fressbares liegenzulassen, von vom Gedanken hab ich mich verabschiedet. Da fehlt es mir an Konsequenz,weil sie da über nen rechr langen Zeitraum draußen immer Maulkorb tragen müssten, und ihnen an dem Willen, zu gefallen.


    Rex interessiert sich für manche schnöden Dinge null, aber 'n Rest Salamipizza wird verschlungen.


    Jasmin ist sowieso Marke Staubsauger auf Pfoten und mag alles von Maischips über Pommes bis hin zu trockenem Brot.


    Wie man am besten damit umgeht, hängt meiner Ansicht nach auch vom Typ Hund ab. Jasmin kann ein "Spuck's aus" oder lässt sich auch mal was aus dem Maul nehmen.

    Bei Rex besteht kaum noch ne Chance sobald er was gefressen hat. Sprecheich ihn rechtzeitig an und bin dabei bestimmrt, aber freundlich, hab ich noch die besten Chancen.

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