Altdeutscher Schäferhund als Anfänger

  • Hallo zusammen,


    ich bin 26 Jahre alt und möchte mir schon lange einen Hund zulegen. Leider hat meiner vorherigen arbeit dies nicht zugelassen (> 10h Außerhaus). Seit Anfang des Jahres arbeite ich jedoch hauptsächlich von Zuhause und nun möchte ich mir gerne eine Hund zulegen.


    Ich habe mich in dem letzten halben Jahr ausführlich mit der Haltung und Erziehung auseinander gesetzt und sehr viel gelesen und recherchiert. Leider macht eine theoretische Recherche einen noch nicht zum Experten.


    Ich habe mich schon lange Zeit total in den altdeutschen Schäferhund verliebt. Mir ist durchaus bewusst, dass dieser sich nicht unbedingt als Anfänger Hund eignet.

    Wobei ich es mir durchaus zutrauen würde.


    Ich wohne in einer sehr ländlichen gegen wodurch den abwechslungsreichen und langen Spaziergängen nichts im Wege steht.

    Zudem habe ich den Besuch einer Hundeschule vor.

    Zu den üblichen Spaziergängen hatte ich vor an Hundesport Arten wie Rally-obedients, Fährtensuche oder agility in dem Hundesport Verein in meiner Nähe teilzunehmen.


    Ich wollte hier Mal nach euren Ratschläge hierzu fragen. Glaub ihr ich sollte mir für den ersten Hund eine andere Rasse aussuchen?


    Vielen Dank für eure Meinung

    Grüße

    Odin

  • Selber Hallo :smile:

    Kurze Verständnisfrage: Meinst Du den DSH Langstockhaar oder tatsächlich "Altdeutsche Schäferhunde" als Sammelbegriff für altdeutsche oft schäferhundartige Hütehunde (keine eigenständige Rasse und daher vom FCI nicht anerkannt)? Zu Letzteren könnte ich nicht viel sagen.

  • Der Deutsche Schäferhund ist ein Gebrauchshund. In normalen Hundeschulen bist du damit eher Fehl am Platz. „Lange und abwechslungsreiche Spaziergänge“ sind auch nicht das, was unter Auslastung fällt. Ernsthafte Fährtenarbeit schon eher. Oder eben Sportarten wie IGP.


    Mein erster Hund als Neuling war auch ein Deutscher Schäferhund. Das kann klappen, man sollte aber bereit sein weder Zeit noch Geld oder Kilometer zu scheuen um Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ernsthaftes Interesse am Hundesport (IGP) war bei uns der Anschaffungsgrund.

  • Hey :winken:

    Wenn Du einen Schäfi möchtest - was ich mehr als gut nachvollziehen kann :herzen1: wäre es nicht schlecht, wenn Du Dich bissel drum tust was Du mit ihm machen möchtest.

    Lange Spaziergänge sind nicht so ganz ausreichend.


    Und dazu


    Zudem habe ich den Besuch einer Hundeschule vor.

    eine kleiner Dämpfer: Schäfis sind in Hundeschulen nicht immer gern gesehen. Leider eigene Erfahrungswerte.

    Schau Dich um nach Vereinen, geh vorallem hin, bevor Du einen Hund hast, schau wie sie arbeiten mit den Hunden, schau wie sie mit den Hunden und miteinander umgehen (weiss nicht ob Du so ein Vereinsmensch bist, mir rollen sich da immer die Zehennägel rrrrrhythmisch hoch und runter).


    Das ist etwas das ich jedem Schäfi-Interessenten ans Herz lege: such Dir zuerst einen passenden verein, zwei wären noch besser weil das wird ein grosser Teil Deiner Freizeit sein, so Du etwas FÜR den Schäfi tun willst :smile:

  • Warum genau würdest du denn einen Gebrauchshund bei dir sehen, obwohl dir bewusst ist, dass es sich dabei um einen speziellen Hundetyp handelt?

  • Hallo :-)

    Ich kann den Wunsch nach einem Schäferhund schon nachvollziehen, finde aber, dass diese Rasse nicht unbedingt anfängertauglich ist, wenn man sich nicht richtig informiert oder den Hund rassegerecht auslastet. Denn Gebrauchshunde brauchen Beschäftigung. Da ist es nicht mit langen Spaziergängen getan - aber (und das meine ich wirklich positiv): Ich finde es super, dass du dich informierst und auch Erfahrungen anderer Leute sammeln möchtest :-)


    Warum soll es ein Gebrauchshund werden?

    Ich finde eine "normale" Hundeschule für Gebrauchshunde oft nicht ganz so toll, da sie sich oftmals nicht so genau auskennen. Ich würde da eher schauen, ob du eine SV OG bei dir in der Nähe hast. Da kannst du dann vielleicht sogar IGP mäßig u.a. mit Fährten unterwegs sein.

    Was ich dir auf jeden Fall empfehlen würde, außerhalb des Internets, dass du mal zu einer SV OG fährst und dich da beraten lässt und dir das alles mal anschaust. Dann siehst du die Arbeit, die Eigen- (und Uneigen-)arten eines DSHs und kannst dich Tete-a-tete mit Fachkundigen austauschen :-)

    Ich war z.B. das erste halbe Jahr mit meiner Shih Tzu Hündin (die zu dem Zeitpunkt bereits von mir ausgebildet wurde) in meinem SV und habe mit ihr dort gearbeitet und geholfen. Dadurch habe ich ganz genaue Vorstellungen und Einblicke bekommen, wie es mit einem Gebrauchshund läuft/ laufen kann.

  • Langstockhaar ist ja nur die Fellvariante. Darunter steckt ein ganz normaler DSH.

    Ich bin prinzipiell nicht dagegen einen DSH als Ersthund zu haben (wir haben gerade zwei Neulinge in der OG), jedoch sind ein paar Begleitumstände für mich unabdingbar:

    • Fachkundige Unterstützung (meine persönliche Erfahrung ist, dass Du in einer normalen Hundeschule nicht unbedingt richtig aufgehoben bist. Es sei denn, der Trainer ist selbst gebrauchshundeerfahren. Gibt es ja auch, und lohnt sich danach zu suchen). Es muss auch nicht der SV sein, gibt ja auch noch andere Gebrauchshundevereine, zB DVG. Die richtige Unterstützung ist für mich eigentlich der wichtigste Punkt.
    • Den Willen und den Ehrgeiz sich selbst weiterzuentwickeln auch wenn es Probleme gibt und man das Gefühl hat, dass einem alles entgleitet. Sprich: Ärmel hochkrempeln, Hintern zusammenkneifen und aktiv daran arbeiten.
    • Den Hund nicht als "Gebrauchshund - der brauch 'ne stramme Führung und 'ne harte Hand" sehen, sondern als Begleiter und Kameraden, der nichtsdestotrotz eine konsequente Erziehung benötigt (Konsequenz hat nichts mit Härte zu tun)

    Was ich unbedingt raten würde: Fahr zu einem Züchter und suche das Gespräch. DSH-Züchter sind auch in Sachen Ausbildung und Erziehung versiert.


    Bedenke auch, dass für die von Dir angestrebten sportlichen Sparten eine gute UO die Basis bildet. Der Aufbau einer soliden UO erfordert viel Geduld und Zeit. UND damit fängt man wesentlich später an. Zunächst liegt der Schwerpunkt darauf, den Welpen auf sein Leben vorzubereiten, d.h. Umwelteinflüsse und-reize zu verarbeiten (also viel kennenzulernen), allgemeine Erziehung für das Zusammenleben mit Dir usw....


    Bei der Wahl des passenden Welpen muss - besonders wenn es der erste Hund ist - unbedingt auf die Linien geguckt werden. Daher meine Empfehlung sich mit einem Züchter zusammenzusetzen. Ich meine nicht Leistungslinie oder Hochzucht, sondern auch innerhalb der Leistungs- und Hochzucht gibt es sehr triebige Vertreter oder eben auch welche aus Linien, die wesentlich gelassener sind.


    Wenn Du verrätst wo Du herkommst, kann man vllt. ein paar Kontaktadressen zur Informationsbeschaffung weitergeben. Oder aber Du schaust hier:


    Vor dem Kauf

  • Ich kenne derzeit einen Langhaar DSH näher. Und ich muss sagen obwohl er bei wirklich erfahrenen Leuten ist plus ordentlich mit ihm gearbeitet wird ist es kein "Easy Going" Hund.

    Sowas als Anfänger ? Respekt. Ich hätte es mir offen gestanden nicht zugetraut.

    Zumal das ja auch eine Menge Hund an der Leine ist. Und 30kg musst du erstmal händeln können

  • Ach, grundsätzlich kann das schon gehen. Bei einer guten Verpaarung mit wesensfesten Hunden.


    Nur eben erstmal praktische Unterstützung suchen und Gedanken zur Auslastung machen. Da wurde ja schon sehr gutes zu geschrieben.


    Wichtig vielleicht noch: Mit Schäferhunden bist du immer der Depp. Du kannst dich darauf einstellen, dass dein Hund bei irgendwelchen Diskussionen immer Schuld hat.


    Einfach auf ne Hundewiese stellen geht nicht, Gassikumpels musst du mit der Lupe suchen (wenn dein Hund da überhaupt Bock drauf hat). Wenn du ne Wohnung suchst, wirst du schräg angeguckt und wirst länger suchen müssen.

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