Qualzuchten IV

  • Man müsste sich nicht nur die Schnauze anschauen sondern die Atemwege. Man kann ja auch untersuchen was sich wie vererbt und dann nur die Hunde zur Zucht nehmen. Oder man muss auch andere passende Hunde zur Zucht zulassen.

    Das ist natürlich alles ein großer Aufwand aber sollte sich doch lohnen, wenn man die Rasse erhalten will und in dem Bereich etwas verbessern will.

    Lg
    Sacco

  • Die Motte hat nämlich sehr lange gebraucht, um sich an das neue Vibrissenborstengefühl zu gewöhnen und war tagelang (ich bilde mir ein es waren sogar Wochen) sehr vorsichtig beim Ablegen des Kopfes und insgesamt bei allen Berührungen an der Unterseite der Schnauze.


    Im Gegensatz zu dem was die Gesichts-Scherer ;) hier erzählen, blieb die abgebrochene Borste auch so. Über ein Jahr lang.

    Sehr zum Leidwesen meiner Raufasertapete putzt sich mein Lagotto mit gleichbleibendem Enthusiasmus seine Schnauze nach jeder Mahlzeit an der Wand ab - ob Frühlingsfrisur oder Langhaarpracht.

    Ich finde eine gewisse Skepsis bei dem Thema durchaus angebracht. Man neigt ja zu Betriebsblindheit bei den Dingen, die einem lieb sind.

    Mir fehlt bei dem Thema in Bezug auf die derzeitigen Regulierungen und im Vergleich zu anderen Missständen in der Zucht nur wirklich die Verhältnismäßigkeit.

  • Mir fehlt bei dem Thema in Bezug auf die derzeitigen Regulierungen und im Vergleich zu anderen Missständen in der Zucht nur wirklich die Verhältnismäßigkeit.

    Zum einen fehlt die Verhältnismäßigkeit.

    Zum anderen fehlen Daten darüber, wofür dem Hund Vibrissen nutzen und ob der Ausfall dieses "Nutzens" überhaupt andere Auswirkungen als "komisches, ungewohntes Gefühl an der Stelle" hat. Das einzige was man sicher weiß: der Hund hat Vibrissen und sie haben Funktionalität. :ka:

    Ist aber hier immer noch OT. :ops: Das Schneiden der Vibrissen hat nichts mit Qualzucht zu tun, auch dann nicht, wenn sich herausstellen sollte, dass es für den Hund Einschränkungen bringt.

  • Dem Argument "follow function" kann ich schon folgen. So sind u.a. ja auch Rassen entstanden

    D.h. aber noch lange nicht, dass es gesund ist diese Funktion herauszuzüchten

    Nichts anderes habe ich im zweiten satz geschrieben. warum du den nicht mitzitierst und deinen eigenen drunterbastelst :ka:. im prinzip habe ich deine aussage nur nochmal bekräftigt.

  • Das was dem Mops (und vermutlich vielen anderen der derartigen Plattnasen) wiederfahren ist, tut mir in der Seele weh, und sollte, bzw. darf!!! einfach nicht passieren. Keinem Züchter, und keinem anderen Produzenten (Wohnstubenvermehrer oder sonst wen der Hunde produziert und verkauft)!!!

    Aber, die kurze Nase ist es nicht alleine, da spielen auch noch andere Faktoren mit rein, zu langer Gaumensegel, winzige Nasenlöcher etc. etc....

  • D.h. aber noch lange nicht, dass es gesund ist diese Funktion herauszuzüchten

    Nichts anderes habe ich im zweiten satz geschrieben. warum du den nicht mitzitierst und deinen eigenen drunterbastelst :ka:. im prinzip habe ich deine aussage nur nochmal bekräftigt.

    Weil du schreibst, dass erst die Übertypisierung eines Merkmals dazu führt.

    Ich sehe das anders (meine persönliche Meinung).

    Ich denke, dass schon die Selektion auf bestimmte Merkmale zu Problemen führen kann egal wie funktional sie für sie Aufgabe sind. Auch ohne Übertypsierung.

    Da können es die Hunde nur oft noch gut ausgleichen.

    Aber es hinterfragt halt die Ziele der aktuellen Form der Zucht.

    Für mich erschließt sich ehrlich gesagt eh nicht, wieso in einer Rassebeschreibung optische Merkmale genauer Beschrieben und selektiert werden als die Eigenschaften die diese Rasse abgrenzen soll.

    Mir sind doch Farben egal wenn der Hund Koppelgebrauchshund massig Schafe bearbeiten soll oder Kühe treiben soll....

  • Dann habe ich Dich missverstanden. Und ja, bestimmte Merkmale können zu Problemen führen, egal wie funktional sie sind/mal waren, aber ohne das würde es viele Rassen heute gar nicht geben. Das wäre sicherlich besser für einige Rassen, aber sehr sehr schade um viele andere.

    Aber ich bleibe dabei, die an vielen Stellen und bei vielen Rassen gezüchtete Übertypisierung führt zu den heute bekannten Problemen. Wie viele Rassen waren mal gesund? Trotz anatomischer oder rassespezifischer Auslese? Eine Menge! Aber heute ist ein großer Teil der ursprungs durchaus gesunder Rassen krank gezüchtet.

  • Wären die wirklich gesund oder waren die Selektionkriterien einfach anders? Würde Ausschuss schneller entsorgt (oder zumind nicht damit gezüchtet)?

    (Abgesehen von dem Faktor, dass die Zuchtbasis ja bei vielen Rassen immer kleiner wird.)

    Mischlinge aus z.B. Osteuropa sind ja jetzt nicht gerade das was man selektiert nennen würde. Teilweise schon über Generationen. Aber wirklich gesünder sind die auch nicht.

  • Wären die wirklich gesund oder waren die Selektionkriterien einfach anders? Würde Ausschuss schneller entsorgt (oder zumind nicht damit gezüchtet)?

    (Abgesehen von dem Faktor, dass die Zuchtbasis ja bei vielen Rassen immer kleiner wird.)

    Mischlinge aus z.B. Osteuropa sind ja jetzt nicht gerade das was man selektiert nennen würde. Teilweise schon über Generationen. Aber wirklich gesünder sind die auch nicht.

    Sorry, meine Glaskugel streikt gerade und auch sonst habe ich nicht so den mega tiefen Einblick in die Gedankengänge und zurückliegenden Entscheidungen unterschiedlicher Züchter, unterschiedlicher Rassen ;) ;) ;) . Nicht bös gemeint, gell?!

    Aber wenn ich mir mal zwei Rassen ansehe die ich selbst habe/hatte, nämlich den DSH und den Boxer, also Fotos von 19xx bis dato heute, und den niedergeschriebenen gesundheitlichen Werdegang (oder besser gesagt schleichenden Verfall) ja dann würde ich mir trotzdem anmaßen zu sagen, die waren mal deutlich gesünder als heute. Der DSH vielleicht sogar vollumfänglich gesund.

    Und wie häufig fallen hier im DF Sätze á la "wäre schön wenn die Zucht dieser Rasse wieder Richtung Ursprung geht, das würde der Rasse gut tun". Und oft wurde dies auch mit entsprechenden Bildern, wissenschaftlichen Studien, anspruchsvollen Artikeln, etc. begleitet, auch wenn ich sie gerade nicht zur Hand habe.

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