Qualzuchten IV
- Helfstyna
- Geschlossen
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@Langstrumpf
Naja, wenn ich als engagierter Welpenkäufer, der die Ergebnisse liefert, die der Züchter gewissermaßen wünscht und für seine Zucht braucht, aber den nächsten Hund dann nimmer dort kaufe, obwohl die Hunde gut sind.
Wenn man nicht komplett konflikt- und kommunikationsscheu ist ,ist man da durchaus in der Lage zu sagen: "Du, mir gefällt nicht, dass der Rüde XY mittlerweile fast überall drin ist und bitte, was sollte diese letzte Verpaarung? Warum auf über 10% Inzucht gehen? Ich will das nicht, der nächste Hund kommt von wo anders."
Das ändert auch nicht gleich groß was, aber ein Käufer muss ersetzt werden durch einen "gleichwertigen". Die muss man mal finden.
Und doch, ich glaub schon, dass es zumindest ein kleiner, nerviger Dorn im Zuchtgeschehen ist, wenn Käufer aktiv sagen "Ne, sorry. Ich mag Deine Hunde. Aber ich kaufe sie nicht mehr, weil mir das Drumherum nicht gefällt".
"Pet Homes" finden sich trotzdem noch. Aber als Züchter brauchst halt auch Besitzer, die mitmachen. Sei es Hunde im Sport oder bei Ausstellungen vorstellen, Rüden zur Zuchtzulassung bringen etc.
Hast Du die nimmer, wirst eh irrelevant im Fortbestand der Population.
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- Vor einem Moment
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Dieses ganze System ist - wie alle komplexen Systeme - auf Selbsterhalt ausgerichtet. Jeder, der es in Frage stellt, wird letztendlich rausbefördert, das was übrigbleibt, steuert auf eine immer stärkere Zuspitzung zu. Eine Veränderung von innen ist nicht zu erwarten (schließlich geht es nicht um die Zukunft der Menschehit oder so - da hat der Kampfeswille einzelner wohl Grenzen.. Hunde kann man auch ohne Vereinsirrsinn züchten).
Und wer gegen die Vereinslinie handelt und Missstände benennt/offenlegt wird u. U. raus gemobbt. Manche mögen eben keine Änderungen.
Realistischerweise werfen die halbwegs Vernünftigen das Handtuch, und die **** bestätigen sich immer weiter selbst in ihrem Tun und ideologisieren sich (faseln von "Hass" auf ihre Rasse etc).
Oder nutzen das zur Vermarktung, ein "Gesunde Hunde gibt es nur bei uns, nicht bei den bösen Vermehrern!".
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@Langstrumpf
Und, unabhängig davon, ob Sport oder Show. Der engagierte Käufer kriegt ja seinerseits einen Ruf und ein gewisses Standing.
Rasse oder Züchter wechseln kann da durchaus eine Ansage sein.
Braucht ja eben jeder Züchter eben genau solche Käufer, die mit ihren Hunden in Erscheinung treten. Wo man vorab weiß, dass es nicht nur heiße Luft ist.
Ich hab meine letzten beiden Hunde vorallem deswegen gekriegt, weil ich quasi belegen kann, dass ich was mach. Auch wenn auf eher niedrigem Niveau, aber ich bin bisher dran geblieben. Das ist bedeutend mehr, als ein Gutteil anderer Interessenten bietet.
Alle meine Hunde sind auf eigenen Antrieb hin gengetestet, herzgeschallt und geröntgt. Ich führe die Breed Archive Einträge fast schon übertrieben genau.
Von Züchtern, denen das auch wichtig ist, kriege ich mittlerweile quasi auf einmal anrufen hin einen Hund, auch international. Und das als semiseriöse Person.
Mein Neuzugang war bereits fix vergeben. Aber ich war der bessere Käufer. Der auch dem Züchter mehr bringt.
Insofern: doch, natürlich haben auch Käufer was in der Hand.
Bei den wirklich großen Namen in der Szene, die selber keine Züchter sind, kriegen einen Züchterwechsel/Typwechsel alle mit. Und manche ziehen womöglich nach.
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Wenn man nicht komplett konflikt- und kommunikationsscheu ist ,ist man da durchaus in der Lage zu sagen: "Du, mir gefällt nicht, dass der Rüde XY mittlerweile fast überall drin ist und bitte, was sollte diese letzte Verpaarung? Warum auf über 10% Inzucht gehen? Ich will das nicht, der nächste Hund kommt von wo anders."
Und, unabhängig davon, ob Sport oder Show. Der engagierte Käufer kriegt ja seinerseits einen Ruf und ein gewisses Standing.
Kommt wohl doch immer sehr darauf an...
Manche hier haben es vielleicht schon aus meinen Erzählungen mitgekriegt, mein aktueller Silky ist ja sowohl genetisch wie auch von der Aufzucht her - sagen wir mal, deutlich suboptimal. Und dadurch, dass ich mit seinen Vorgängern viel im Hundesport aktiv war, hatte ich unter den Silkyzüchtern durchaus eine gewisse Bekanntheit. Was aber ist passiert, als Sandors Züchterin genau diese Verpaarung ein Jahr später wiederholt hat, und ich im Silkyforum (überwiegend Züchter unterwegs) dann ganz neutral nachgefragt habe, welche guten und mir nicht bekannten Gründe es denn dafür geben könnte? Also eine Verpaarung zu wiederholen, die ziemlich offensichtlich zumindest einen in mehreren Bereichen ziemlich "kaputten" Hund hervorgebracht hat?
Nun, was denkt ihr? Eine Antwort darauf kam natürlich nicht. Statt dessen wurde ich darauf hingewiesen, dass solche Beiträge ja wohl nicht dabei helfen würden, für die Kleinen ein gutes Zuhause zu finden. Ein Großteil meines Schreibens wurde wegen angeblichen Verstoßes gegen die Forenregeln wieder gelöscht, dabei habe ich wirklich nur neutral gefragt, und mich ganz bestimmt nicht im Ton vergriffen. Und die Züchterin war richtig ordentlich pampig, hat mir geschrieben wenn es mir nicht passt könnte ich Sandor ja zurückgeben, und dann den Kontakt abgebrochen. Aus dem Forum bin ich dann weg, so was brauch ich echt nicht.
Einfluss nehmen, als Käufer? Das scheint leider nur in der Masse zu gehen, und dann auch wohl leider meist in der unguten Richtung, wenn irgendwelche Experimente oder Extreme gerade besonders "schick" und gefragt sind. Und das ist im Grunde sogar irgendwie logisch: Wenn bekannt ist, dass gerade Typ X stark gefragt ist, oder man einer von nur ganz wenigen ist, der Modefarbe Y im Angebot hat, dann ist klar, es werden sich definitiv Käufer finden. Wenn aber ein oder auch nur ein paar Käufer sagen, "von dir nicht mehr" - na und, so lange es noch ausreichend andere gibt?
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Ich sage nicht, dass es konfliktfrei geht oder man nur Freunde gewinnt.
Aber auch ich als Käufer kann ja zb eben den Typ Hund, der mir vom Pedigree her, von den postulierten Zuchtzielen, von der Gesundheit, von ... mehr zusagt, kaufen und ausstellen, im Sport führen, wie auch immer in die Öffentlichkeit bringen.
Und ggfs. auch erklären, warum ich das tue.
Eine Zucht, die keiner kennt und wo keiner mitmacht, kann noch so toll sein und trotzdem nix erreichen.
Bei meinem Typus Whippte zb wissen sehr viele Leute gar nicht, dass es den gibt. Sagt auch optisch nicht jedem zu, muss ja auch nicht. Aber allein mal zu sehen, dass es was anderes auch gibt, anders auch geht, erweitert manche Horizonte.
Ich hab bisher als Käufer mindestens 2 weitere Hundekäufe mitverursacht, weil plötzlich Interesse da war für: Oh, so kannte ich das gar nicht. Find ich eigentlich gut.
Meine Hundewahl hat also durchaus andere beeinflusst. Und genauso die Hundewahl anderer mich.
Dass ich gelandet bin, wo ich rassemäßig landete, liegt auch daran, dass ich anderswo mal gesehen habe, dass es Alternativen gibt zu dem, was mich nicht ausreichend anspricht oder für mein Empfinden in eine Richtung geht, die mir nicht zusagt.
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Ich sage nicht, dass es konfliktfrei geht oder man nur Freunde gewinnt.
Aber auch ich als Käufer kann ja zb eben den Typ Hund, der mir vom Pedigree her, von den postulierten Zuchtzielen, von der Gesundheit, von ... mehr zusagt, kaufen und ausstellen, im Sport führen, wie auch immer in die Öffentlichkeit bringen.
Und ggfs. auch erklären, warum ich das tue.
Eine Zucht, die keiner kennt und wo keiner mitmacht, kann noch so toll sein und trotzdem nix erreichen.
Bei meinem Typus Whippte zb wissen sehr viele Leute gar nicht, dass es den gibt. Sagt auch optisch nicht jedem zu, muss ja auch nicht. Aber allein mal zu sehen, dass es was anderes auch gibt, anders auch geht, erweitert manche Horizonte.
Ich hab bisher als Käufer mindestens 2 weitere Hundekäufe mitverursacht, weil plötzlich Interesse da war für: Oh, so kannte ich das gar nicht. Find ich eigentlich gut.
Meine Hundewahl hat also durchaus andere beeinflusst. Und genauso die Hundewahl anderer mich.
Dass ich gelandet bin, wo ich rassemäßig landete, liegt auch daran, dass ich anderswo mal gesehen habe, dass es Alternativen gibt zu dem, was mich nicht ausreichend anspricht oder für mein Empfinden in eine Richtung geht, die mir nicht zusagt.
Aber mit deinem Verhalten kannst und wirst du nichts daran ändern, daß Züchter weiter Qualzuchten produzieren.
Der Hype wird durch (a)soziale Medien und blinde Richter verursacht und da muss man ansetzen.
Denn wenn Qualzuchten keine Bühne mehr geboten wird, dann kann sich etwas ändern.
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Ich bin auch der Meinung, daß der Körperbau wesentlich wichtiger als das Gewicht ist.
Ich bin aber immer noch dafür, dass die Gewichtsgrenze bei den Chis von 3 auf zumindest 5kg angehoben gehört.
Trotzdem ist der Körperbau ausschlaggebend für mich.
Meine Fiora mit 2,5kg oder Emma mit 3,2kg haben einen wesentlich funktionaleren Körperbau und die kleinere Gefahr im Alter Probleme mit Arthrose oder Bandscheiben zu bekommen als Otis mit 7kg.
Mit der Strecke die wir gehen, hat Otis keine Probleme, aber seine kurzen Beine machen ihn langsamer, der kompakte (schwere) Körper auf den kurzen Beinen macht ihn schwefälliger. Die anderen traben locker, leichtfüßig neben uns her, Otis trabt kaum im Freilauf, entweder geht er, oder er macht so ein Zwischding aus Galopp und Trab.
Er ist weniger wendig, weniger "spritzig", Sprünge hinunter sind sicher gefährlicher für seine Vorderbeine, als bei den kleineren, leichteren Hunden.
Er "plumpst" mehr, Fiora kann durch ihre längeren Beine mehr abfedern.
Nun ist Otis ein Mischling aus Chi und Pekingese (daher sein Körper) und kein Rassehund, aber Rassehunde mit ähnlichem Körperbau (Dackel, Bassett, Corgi..) finde ich auch sehr problematisch. Obwohl sie über 5kg wiegen
Fiora
Emma
Otis, leider kein halbwegs ordentliches Standbild, aber die kurzen Beine sind erkennbar
Gott sei Dank gab es bezüglich Knochenbrüche noch kein Problem bei uns, obwohl wir uns schon öfter auf Fiora draufgesetzt haben.
Aber die ist auch unter Decken und Pölstern kaum zu sehen.
Mit dem Fuß haben wir die Hunde auch schon öfter weggekickt. Auch das blieb folgenlos. Auf die Pfoten sind wir Ihnen leider auch schon öfter gestiegen. Es wird gequietscht, aber ich kann mich nur an einmal erinnern, dass danach gehumpelt wurde (meine Tochter stieg der 12 Wochen alten Fiora mit Wanderschuhen auf die Pfote, da humpelte sie fast eine Woche. Aber gebrochen war auch da zum Glück nichts)
Emma wurde vor ein paar Monaten von einem Border überrannt. Sie hat sich mehrmals überschlagen (auf einem Schotterweg) , ich dachte echt, das sie sich irgendwas gebrochen hat. Das sah wirklich furchtbar aus. Aber sie humpelte zum Glück nur kurz, dann war wieder alles normal.
Also ich bin nicht sicher, ob wir einfach bisher Glück hatten, oder Halter wo sich ein Hund in der Bettritze verletzt einfach Pech.
In meinem persönlichen Umfeld kenne ich zum Glück keine durch "Haushaltsunfälle" verletzte Kleinsthunde. Davon lese ich nur hier im Forum und ich hoffe, dass wir von so schrecklichen Unfällen verschont bleiben.
Dennoch möchte ich die Zucht von immer kleiner und leichter nicht verteidigen!
Fiora auf 5kg "aufgeblasen" fände ich super.
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Insofern: doch, natürlich haben auch Käufer was in der Hand.
Bei den wirklich großen Namen in der Szene, die selber keine Züchter sind, kriegen einen Züchterwechsel/Typwechsel alle mit. Und manche ziehen womöglich nach.
Dein Wort in Gottes Ohr, hätte da meine Mama gesagt.
Naja, und man müsste ja außerdem erst mal in dieser "Szene" drin sein, also Teil des Systems sein, um auf diese Art was zu verändern. Die meisten, die Teil des Systems sind, wollen es aber gar nicht verändern, denn sonst wären sie ja kein Teil davon geworden - und da beisst sich die Katze in den Schwanz.
Und so ziemlich das letzte was ich will, ist Teil einer Qualzucht-Szene zu sein (oder generell der Hundezucht - die wenigen Einblicke, die ich bisher bekommen konnte, haben mir mehr als gereicht!)
Außerdem scheint doch Kundenwunsch bei Züchtern rein gar nichts zu zählen. ALLE Mops- und Bullykäufer beteuern doch, sie hätten extra nach einem freiatmenden Hund gesucht... Züchten will den offenbar trotzdem keiner?! Und Richter geben Abzüge für zuviel Nase...
Nein, sorry, wer auf Kosten der Hunde züchtet, ist daran zu 100% schuld.
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Ein Bekannter von mir hat 6 Russkiy Toys.
Sie wiegen zwischen 1,9-2,8 kg und einige (die Älteren nicht mehr) laufen sehr erfolgreich im Agility.
Wären sie wirklich so zerbrechlich, wie das Gewicht vermuten lässt, würden sie das doch gar nicht leisten können.
Wenn ich ihm erzähle, daß seine Hunde auf Grund ihres Gewichtes Qualzuchten sind, würde er mich schallend auslachen.
Die Mädels sind ja tatsächlich der lebende Beweis, daß klein und leicht nicht automatisch Qual ist.
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- Vor einem Moment
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