Pubertierender Weimaraner zwickt Frauchen und frisst draußen alles

  • Gibt es die Möglichkeit einen anderen qualifizierten Trainer zu bekommen? Aus Frustration den Halter zu beißen, kann sich richtig unschön steigern.

    Ich würde auch zu einem Maulkorb raten, Kortison kann richtigen Heißhunger auslösen, Stress kann ebenfalls dazu führen, dass draußen alles aufgenommen wird, es würde wahrscheinlich viel Druck aus der Situation nehmen, wenn du den Hund nicht über die Leine begrenzen musst, damit er nicht unerwünschte Dinge frisst.

    Das hinterherlaufen würde ich vermutlich durch Gitter etc. unterbinden, damit der Hund irgendwo Mal zur Ruhe kommen kann. Mit Hunden denen das schwer fällt, trenne ich auch sehr strikt einen Arbeitsbereich von den sonstigen Bereichen in der Wohnung, damit ich da schon Mal die Erwartungshaltung reduziere.

  • Oh, ein junger Weimi :smiling_face_with_heart_eyes:


    Wir hatten auch so eine Anspring-Phase (allerdings ohne Zwicken / Beißen). Zunächst muss man da wahrscheinlich differenzieren: Zum einen ist es natürlich ein "Grenzen austesten" zum anderen aber auch oft Übersprungshandlung und damit eher Symptom für andere Probleme. Es nützt also nichts, nur in der Situation selbst zu trainieren bzw. Grenzen zu setzen, sondern man muss grundsätzlich am Stresslevel arbeiten. Jedenfalls nach meiner Erfahrung bisher haben die jungen Weimis zwar ohne Ende Power und wollen scheinbar am liebsten ständig Action, gleichzeitig sind sie auch schnell gestresst. Wenn deiner dazu noch ständig Bauchschmerzen hat, macht es das Ganze sicher nicht besser (wobei auch diese Probleme wieder aus Stress resultieren können). Wenn dein Hund dir auch Zuhause ständig hinterherläuft, hat er ja quasi keine Chance, den Stress auch wieder abzubauen.


    Wichtig wäre aus meiner Sicht, mehr Ruhe und Struktur in den Alltag zu bringen. Wie sieht euer Alltag abseits der Spaziergänge aus? Ist es eher hektisch oder ruhig bei euch? Wie andere schon geschrieben haben, musst du das Hinterherlaufen unterbinden. Je nach Hund kann es trotzdem sein, dass er schlecht zur Ruhe kommt, wenn viel Betrieb ist. Der Hund soll halt nicht einfach nur an seinem Platz bleiben, sondern auch innerlich zur Ruhe kommen.




    Ja, das wissen wir. Er bekommt auch genügend Auslauf (nicht nur auf den eigenem riesen großen Grundstück, sondern auch im Wald, Feldern, Heideflächen etc.) und mentale Beschäftigung durch Such- und Schnüffelspiele etc.


    Macht euch bewusst, dass "genügend Auslauf" zwar einerseits schön ist, andererseits aber auch eine aus eurer Sicht langweilige Runde sehr stressig für den Hund sein kann. Wie sieht das Stresslevel bei Spaziergängen aus? Habt ihr schon Rituale gefunden, um auch unterwegs das überheizte Hundehirn wieder etwas abzukühlen? Das ist gerade eines der Hauptthemen bei uns (14 Monate alter Rüde) und variiert von Tag zu Tag sehr. Das wird in den nächsten Monaten bei euch eher schlechter als besser werden (Pubertät lässt grüßen...) . Die Sammlerei klingt danach, als wäre der Hund draußen ziemlich gestresst.


    Wenn ihr diese Themen etwas für euch sortiert habt, könnte man langsam an der Impulskontrolle etc. arbeiten.

  • Meine Weimaraner Hündin hat auch ordentlich getestet was geht und was geht nicht und wie die Konsequenz aussieht. Hier hat es am meisten geholfen ruhig zu bleiben und nicht genauso hoch zu fahren. Damit meine ich nicht ignorieren, dass hätte es nur schlimmer gemacht. Hier war es wichtig sich dem Hund zu stellen und deutlich Grenzen zu setzen.

    Ich denke Ferndiagnosen sind in so Fällen schwierig. Da macht ein fachkundiger Trainer der fair aber bestimmt Grenzen aufzeigt und euch zeigen kann wie dass geht, am meisten Sinn.

  • Wichtig wäre aus meiner Sicht, mehr Ruhe und Struktur in den Alltag zu bringen. Wie sieht euer Alltag abseits der Spaziergänge aus? Ist es eher hektisch oder ruhig bei euch? Wie andere schon geschrieben haben, musst du das Hinterherlaufen unterbinden. Je nach Hund kann es trotzdem sein, dass er schlecht zur Ruhe kommt, wenn viel Betrieb ist. Der Hund soll halt nicht einfach nur an seinem Platz bleiben, sondern auch innerlich zur Ruhe kommen.


    Macht euch bewusst, dass "genügend Auslauf" zwar einerseits schön ist, andererseits aber auch eine aus eurer Sicht langweilige Runde sehr stressig für den Hund sein kann. Wie sieht das Stresslevel bei Spaziergängen aus? Habt ihr schon Rituale gefunden, um auch unterwegs das überheizte Hundehirn wieder etwas abzukühlen?

    Wir arbeiten beide im Homeoffice und sind eigentlich rund um die Uhr zu Hause. Im Haus ist es daher eher ruhig, aber wenn ich mal zur Toilette muss o. Ä. dann kommt er hinterher gelaufen. Wir versuchen ihn schon in die Ruhe zu zwingen, so dass er tagsüber auch immer wieder schläft, um auf seine Schlafzeiten zu kommen. Nachts schläft er immer durch.


    Langweilig kann ihm auf den Runden eigentlich nicht werden. Wir bauen immer Schnüffel- oder Suchspiele mit ein. Oder mal etwas apportieren, Rückruftraining, Spiel mit anderem Hund oder so (natürlich nicht alles auf einmal). Wir wohnen hier sehr ländlich, als ich neulich mit ihm in der Stadt war, war alles anders. Da wurde nichts gefressen, es war keine Angst vor Autos oder anderen Menschen/Hunden vorhanden. Die Trainerin, mit der wir arbeiten wollen, meinte, es könne Terretorialverhalten sein, dass er sich in seiner gewohnten Umgebung so aufführt.


    Ansonsten lassen wir den Sparziergang immer ruhig enden, auch vor der Eingangstür wieder Sitz, erst wir rein, dann er, zum Ableinen noch mal Sitz. Wenn er dann noch zu aufgedreht sein sollte, bekommt er seine Kauwurzel, um runterzufahren, das klappt ganz gut.

  • Langweilig kann ihm auf den Runden eigentlich nicht werden. Wir bauen immer Schnüffel- oder Suchspiele mit ein. Oder mal etwas apportieren, Rückruftraining, Spiel mit anderem Hund oder so (natürlich nicht alles auf einmal).

    Das könnte ggf. auch wieder Teil des Problems sein. Wenn ihr bei jedem Spaziergang etwas Tolles macht, ist die Erwartungshaltung extrem hoch, wenn ihr rausgeht. Ich mache viele Runden ohne jedes zusätzliche Entertainment und trotzdem ist die Aufregung extrem groß, wenn wir starten.


    Vielleicht hast du meinen Text auch falsch gelesen, ich meinte, dass auch ein für euch langweiliger Spaziergang für den Hund sehr (!) stressig sein kann, je nachdem, was da zb. vorher so rumgelaufen ist.


    Kannst du das Erregungslevel während des Spaziergangs gut einschätzen und, noch wichtiger, kannst du darauf Einfluss nehmen?


    Den Spaziergang mit Ruhe enden lassen, wird da leider nicht reichen.

  • Meine Weimaraner Hündin hat auch ordentlich getestet was geht und was geht nicht und wie die Konsequenz aussieht.


    Hier war es wichtig sich dem Hund zu stellen und deutlich Grenzen zu setzen.

    Wie genau sah das "Testen" denn aus und was war die jeweilige Konsequenz? Wie hast du es geschafft, Grenzen zu setzen?

  • Langweilig kann ihm auf den Runden eigentlich nicht werden. Wir bauen immer Schnüffel- oder Suchspiele mit ein. Oder mal etwas apportieren, Rückruftraining, Spiel mit anderem Hund oder so (natürlich nicht alles auf einmal).

    Das könnte ggf. auch wieder Teil des Problems sein. Wenn ihr bei jedem Spaziergang etwas Tolles macht, ist die Erwartungshaltung extrem hoch, wenn ihr rausgeht. Ich mache viele Runden ohne jedes zusätzliche Entertainment und trotzdem ist die Aufregung extrem groß, wenn wir starten.


    Vielleicht hast du meinen Text auch falsch gelesen, ich meinte, dass auch ein für euch langweiliger Spaziergang für den Hund sehr (!) stressig sein kann, je nachdem, was da zb. vorher so rumgelaufen ist.

    Da habe ich dich tatsächlich falsch verstanden, sorry. Also es gibt auch Runden, bei denen wir nichts machen, insbesondere, wenn auch so "viel los" ist, z. B. Hundebegegnung oder ein intensives Schnüffeln und Graben am Maulwurfshügel etc. das machen wir immer abhängig von der aktuellen Fassung. Aber vielleicht sind die Gerüche hier wirklich intensiver, gerade weil es auch Wild gibt.

  • Zum Beispiel hat der Hund klar verbotene Bereiche (draußen) betreten, meinte respektlos zu sein und mir was aus der Hand reißen zu wollen, bedrängen sowas.

    Je nach dem was es halt war, lief der Hund an der schleppleine, damit kann man sich gut einen Hund angeln. Auf so Frechheiten wie bedrängen oder Dinge aus der Hand nehmen bin ich zügig und massiv auf den Hund zu gestiegen und habe mir Platz und Raum verschafft. Ich habe ihr mit meinem Körper deutlich gemacht, dass sie aus dem Weg gehen soll und dass es keine gute Idee ist an mir rum zu rüppeln. Und wann man meint nicht weg zu gehen, Pech, ich latsch weiter.

    Was halt bei ihr gar nicht ging war Hektik. Dass hat alles eher noch verstärkt.

  • Mein Mann hatte schon mal einen Deutsch Kurzhaar und wollte wieder einen Jagdhund. Der Weimaraner kam neben Deutsch Kurzhaar und Drahthaar in Frage. Klar soll er mal eine "Aufgabe" bekommen, aber im Moment können wir noch nicht sagen, in welche Richtung die gehen soll, aufgrund seiner Vorerkrankung (HOD). Wenn er körperlich aus dem Gröbsten raus ist, können wir ihn sicherlich gezielt in die ein oder andere Richtung lenken. Suchspiele, aber auch Apportieren machem ihm jedenfalls Spaß. Ob es auch mal Agility wird, können wir noch nicht sagen. Wir sind da recht offen und passen uns da dem Wohlbefinden des Hundes an.

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