Pubertierender Weimaraner zwickt Frauchen und frisst draußen alles

  • Da du auf meine Fragen nicht eingehst, nehme ich an, dass du dich noch nicht wirklich mit dem Jagdverhalten beschäftigt hast. Das wird in den nächsten Monaten immer mehr Thema werden und ich empfehle dir, dich da so schnell wie möglich mit auseinanderzusetzen. Ich kann dir das Buch empfehlen:


    https://www.kosmos.de/buecher/…kontrollieren-ausgleichen


    Natürlich ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen, das hat Wildhund ja super beschrieben.


    Trotzdem halte ich das Thema Stress/ Aufregung draußen für essentiell, sonst werden da immer mehr (gesundheitliche und sonstige) Probleme kommen.


    Agility sehe ich so gar nicht.

  • Wir wohnen hier sehr ländlich, als ich neulich mit ihm in der Stadt war, war alles anders. Da wurde nichts gefressen, es war keine Angst vor Autos oder anderen Menschen/Hunden vorhanden. Die Trainerin, mit der wir arbeiten wollen, meinte, es könne Terretorialverhalten sein, dass er sich in seiner gewohnten Umgebung so aufführt.

    nennt sich ganz einfach Reizüberflutung und hat mit dem Verhalten Zuhause gar nichts zu tun. Zeigt einfach nur dass der Hund diese neue Situation nicht kennt und sich da nicht wohlfühlt und lieber erstmal kleine Brötchen backt.


    Das ist ein Gebrauchshund und aus der Genetik heraus einer mit ordentlich Durchsetzungsvermögen. Man sagt nicht umsonst dass es die einzigen Jagdhunde mit Mannschärfe sind. Gerne landen sie mit 12-15 Monaten dann im Tierheim weil sie wie erwachsene, leistungsfähige Hunde mit Arbeit ausgestattet werden möchten aber Zuhause eben ignoriert werden wenn sie kackdreist ihren Leuten in den Rücken hopsen oder zwicken.


    Auch wenn der Bengel aufgrund der Krankheiten nicht als Jagdgehilfe zu gebrauchen ist solltet ihr euch eine ernstzunehmende Beschäftigung für ihn suchen. Daneben mehr Struktur im Alltag ohne so massig viel Gassi sondern lieber qualitativ hochwertiger Zeit. Und vor allem braucht er angemessene Korrekturen wenn er sich benimmt wie die Axt im Walde.

  • Sucht euch jemanden, der sich explizit mit Weimaranern auskennt. Die findet ihr am ehesten bei Jägern, die diese Rasse schon lange führen und händeln können.

    Denn wenn ihr mit einem 8 Monate alten Junghund-Rüden derart überfordert seid, dann möchte ich nicht sehen, wie das mit einem erwachsenen Rüden wird.

    Glaubt mir, der fliegt euch um die Ohren.

    Euer Hund ist zum einen unterfordert (Spazierengehen ist keine Auslastung, schon gar nicht für einen Jagdgebrauchshund) und draussen massiv überfordert, wahrscheinlich durch diverse Umweltreize.


    Wo kommt der Hund her?


    Agility finde ich im Übrigen auch sehr unpassend. Geh vielleicht eher in Richtung Fährtenarbeit, was mit Nase und Hirn einschalten, etwas wobei er sich konzentrieren muss.

  • Kannst du das Erregungslevel während des Spaziergangs gut einschätzen und, noch wichtiger, kannst du darauf Einfluss nehmen?

    Ich merke natürlich, wenn er "hochfährt", aber so richtig Einfluss darauf nehmen ist eher schwierig. Eine kurze Übung und viel Lob helfen meistens.

    Habt ihr schon Rituale gefunden, um auch unterwegs das überheizte Hundehirn wieder etwas abzukühlen?

    Auch hier hilft eigentlich nur eine kurze Übung, die er sicher beherrscht und Lob/Leckerli. Insgesamt Ruhe reinbringen, mal stehen bleiben und verweilen. Und wenn gar nichts hilft, darf er sein Apport-Säckchen nach Hause tragen.

  • Du hast da einen Spezialisten am vorderen Ende der Leine und wird arbeiten wollen. Nachsuche nach dem Schuss ist eines der Aufgabengebiete des Weimaraners.


    Dementsprechend würde ich persönlich in Richtung Fährten- oder auch Trailen gehen. Im Agility sehe ich den Hund nicht.


    Sucht Euch bitte einen guten Trainer, der mit Jagdspezialisten Erfahrung hat .

  • Ehrlich, dann würde ich anfangen zu suchen.


    Und nein, die Gerüche draussen kann man nicht wegbeamen. Man kann sich aber vor dem Kauf eines Jagdgebrauchshundes damit auseinandersetzen, ob es sinnvoll ist, sich so einen Hund dann anzutun.

    Leider sind die "privaten" Zuchten auch nicht gerade bekannt dafür, wesensstarke Tiere hervorzubringen.


    Wie gesagt, legt ihm Fährten. In Länge und Schwierigkeit variieren. Damit lernt er, sich auf etwas bestimmtes zu konzentrieren und andere Gerüche erstmal auszublenden.

  • Ich kann dir Ines Scheuer-Dinger (Hunting Noses) empfehlen. Weiß nicht so ihr herkommt, aber sie macht auch Onlinekurse und hat das ein oder andere Buch geschrieben. Ansonsten kann ich den anderen nur zustimmen. Euer Hund braucht ne ordentliche Auslastung. Spazieren gehen ist schön und gut, aber das reicht einem Weimaraner ganz sicher nicht.

    Mantrailen, Fährten irgendwas in die Richtung solltet ihr euch anschauen.

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