NRW: Yorkshireterrier von Rottweiler getötet - Frauchen startet Petition

  • Grundsätzlich bin ich dafür, dass Tiere nicht als Gegenstände gesehen werden sollten, aber das nur auf Haustiere zu beziehen empfinde ich irgendwie als schwierig. Das hat für mich den Beigeschmack von "Das Leben ist nur etwas wert, wenn jemand anderes eine emotionale Bindung zu dem betreffenden Lebewesen hat" und das fühlt sich für mich komisch an.

  • Ich habe immer noch nicht verstanden, was nun der tatsächliche Zweck der Petition sein soll. Es geht der Halterin angeblich nicht ums Geld - aber um was dann? Was genau soll sich denn ändern, wenn Hunde nicht mehr als Gegenstand betrachtet werden? Wie soll das aussehen?



    Ich denke ehrlich gesagt, dass diese Petition rein aus Wut und Trauer heraus gestartet wurde, um sich Luft zu verschaffen und ohne tatsächlichen Hintergedanken, was diese Änderung überhaupt bewirken könnte.


    Ist für mich auch völlig in Ordnung, jeder geht anders mit seiner Trauer um und es wird ja niemand gezwungen, sowas zu unterschreiben.


    Mir tut ihr Verlust sehr leid. Aber bei Morddrohungen kann ich auch den Rotti Halter verstehen, dass er sich da gar nicht mehr meldet bzw. alles die Versicherungen/Anwälte klären lässt.

  • ingwerfritten

    Aber das ist doch logisch - wenn ich das wirklich auf alle Tiere (oder von mir aus auch nur alle Wirbeltiere) beziehen will, muss die ganze Gesellschaft vegan werden. Die Leute müssten ihr ganzes Leben umstellen, und das ist unangenehm.


    Dann lieber ne Veränderung, die nur anderen was abverlangt.

  • ingwerfritten

    Aber das ist doch logisch - wenn ich das wirklich auf alle Tiere (oder von mir aus auch nur alle Wirbeltiere) beziehen will, muss die ganze Gesellschaft vegan werden. Die Leute müssten ihr ganzes Leben umstellen, und das ist unangenehm.


    Dann lieber ne Veränderung, die nur anderen was abverlangt.

    Das würde nicht reichen....

    Parasiten (auch beim Menschen), sind auch Tiere. Untermieter, Schädlinge usw. auch Tiere. Und das sind jetzt nur ein paar direkte Konflikte.

    Und dann kann man das Spiel ja wieder anfangen: "Warum sind Tiere mehr wert als andere Lebewesen?"

  • Das ist eine Petition, kein Gesetzesentwurf. Ich finde, es wird ausreichend deutlich, worum es gehen soll, wenn auch eine geschicktere Formulierung denkbar wäre.

    Und da es die Petition zur Veröffentlichung geschafft hat, erfüllt sie offensichtlich die dafür nötigen Kriterien.

  • ... und es wird unter Berücksichtung von Alter und Gesundheitszustand eine Art "Zeitwert" errechnet wie bei einem Gebrauchtwagen.

    So entspannt vom Sofa aus fallen mir da sofort Argumente für einen ungleich höheren "Zeitwert" ein, als die Argumentation des gegnerischen Anwalts vermuten lässt. Denn so ein Hund ist doch mit 1,5 Jahren gerade mal so weit, dass er mehr Spaß als Arbeit macht. Ergo: der Zeitwert berechnet sich aus Welpenpreis plus allen Kosten und aller Arbeitszeit, die der Hund in diesen ersten 1,5 Jahren verursacht hat. |) Aber das ist natürlich genau die Diskussion, die die betroffene Halterin jetzt gar nicht führen will.


    Ich habe aus den spärlichen Infos nicht den Eindruck, dass es ums Geld geht. Es geht ums Gefühl. Aber was wäre die Konsequenz? Eine strafrechtliche Verfolgung des Tötungsdelikts? Dann trifft die "Hund ist nicht als Sache zu betrachen"-Forderung aber konsequenterweise nicht nur den getöteten Hund sondern auch den angreifenden Hund. Man müsste dann also den Rottweiler selbst strafrechtlich belangen, denn er ist ja ein eigenständiges Lebewesen und nicht das Eigentum des Halters. Und wenn das Töten eines Tieres strafrechtliche Konsequenzen hat, dann gilt das auch für jeden Autofahrer, dem eine Katze oder ein Reh vors Auto rennt.


    Die Petition ist sowieso komisch, denn das was da formuliert ist, steht (wie schon vor einigen Seiten in diesem Thread angemerkt wurde) längst im Gesetz.

  • Bauern bekommen bei einem Wildriss auch nur einen Bruchteil ihres Tieres ersetzt. Und auch nur dann, wenn die Fördertöpfe diesbezüglich gefüllt sind.

    Wenn wieder Leute ihren giftigen Heckenschnitt auf die Weide pfeffern und daran Tiere verenden, und man nette Leute hat, die es einfach nicht besser wussten, bekommt man vielleicht kleines Geld für den Verlust eines teuren Zuchtrindes.

    Aber sicherlich keine 2000€.


    Ich finde das Gesetz gut wie es ist und das wird sich auch hier in Bewegung setzen. Der Hund wird vermutlich begutachtet werden und ggf. Auflagen bekommen.

    Keiner war dabei, als es passiert ist. Fehler wurden auf beiden Seiten gemacht (meines Erachtens übrigens ein super Beispiel, warum, außer Begleithunden, keine Hunde in Läden erlaubt sind/sein sollten).


    Was ich mich eher Frage, ob dort nicht eine Kamera im Laden war. Zumindest hier sind TK Maxx Filialen voll davon.

    Richtige Zeugen gibt es nicht, aber der Mann wurde von Mitarbeitern und dem Vater im Laden festgesetzt, als er gehen wollte, weil er sagt, dass sie das ganze zu sehr dramatisiert hat.

    Wenn ich diesen Text hier lese, kann ich mir das vorstellen.

    https://www.come-on.de/luedens…gen-gesucht-91218209.html


    Natürlich ist das richtig kacke seinen Hund zu verlieren. Ein Mini(!)-Yorkshire-Terrier hat die Gefahr quasi auch permanent. Klingt kalt, aber bei dem Größenunterschied kann das traurigerweise sogar selbstgemachtes Pech sein, wenn man im falschen Moment an der Leine des kleinen zieht und der Kiefer grad am Eckzahn hängt. Kann keiner beurteilen ohne Aufnahmen leider.

    In diesem Fall waren beide Halter zu unvorsichtig und blauäugig.

    Mich wundert ehrlich gesagt, dass der Fokus bei jedem Artikel so auf der Kohle liegt. Wenn mir das geschehen wäre, wäre ich eher dahinter her, dass der Hund schnellstmöglich keinen Schaden mehr zufügen kann. Je nachdem auch der Halter.

    Ich glaube durchaus, dass ihr der Hund was bedeutet hat, aber die Logik erschließt sich mir ganz und gar nicht und die daraus entstandene Petition noch viel weniger.


    Bin kein Freund von Täter/Opfer Umkehr. Hier ist es aber nicht so eindeutig wie man denkt und es ist voll mit Stigmatisierung.

  • Fenjali


    Um die „Veröffentlichungsreife“ geht es nicht. Es geht darum, dass die Halterin die Petition so formuliert hat, dass eine Vielzahl von Auslegungen der dahinter stehenden Forderung möglich sind.


    Zum einen gibt es schon eine Regelung, nach der Haustiere „im Schadensfall“ nicht als Sache zu behandeln sind, das ist die vielgeliebte Gefährdungshaftung. Die Petition könnte als Aufforderung zur Verschärfung gelesen werden, was vermutlich nicht im genuinen Interesse des Haustierhalters im Allgemeinen liegen dürfte.


    Sie könnte - darauf sind hier ja einige Beiträge herausgelaufen - so verstanden werden, dass man Tieren eine höhere Verantwortlichkeit beimisst. Die Diskussion gabs ja im „Wertethread“ schon hinreichend, das funktioniert nicht.


    Was wohl geplant ist, ist wohl, Haustieren (alleine da wirds schon schwammig) einen besonderen rechtlichen Status zuzubilligen, außerhalb der bereits existierenden Regelungen im BGB und im Tierschutzgesetz, der sie rechtlich mehr schützt als der Status des sächlichen Eigentums. Entsprechend höher wäre auch der Schaden an einem Tier zu beziffern, ganz unabhängig vom individuellem Gefühl (das eh nicht entgolten werden kann). So dass ein einem Haustier zugefügter Schaden anders und ggf. ungleich höher beziffert und sanktioniert würde als der einer Sache.


    Von der potenziellen Missbrauchbarkeit mal abgehen (wie in „ich deklariere die Maus, die mein Nachbar überfahren oder Nachbars Terrier gefressen hat, als mein Haustier und fordere ideellen Schadensersatz“), ist das ein zweischneidiges Schwert: Wenn ein Haustier um seiner selbst Willen einen besonderen staatlichen Schutz zugebilligt bekäme (analog z. B. einem Kleinkind), dann stiegen nicht nur die Anforderungen ans Umfeld, sondern in erster Linie die an den Halter. Denn das Tier hätte diesen besonderen Schutz ja alleine wegen seines Status als Haustier allen gegenüber.


    Das würde zwangsläufig zu neuen Auflagen führen, z. B. bei der Aufsicht, bei Haltungsbedingungen etc. In einem Fall wie dem, der hier diskutiert wird, sähe der Halter sich dann ggf. sogar Untersuchungen ausgesetzt, ob er seinen Aufsichts- und Fürsorgepflichten in genügendem Maß entsprochen hat. Unter Umständen mit entsprechenden Sanktionen, wenn er es nicht getan hätte. Und das ist sicher das Letzte, was man sich als Geschädigter in so einer Situation wünschen würde.


    Bliebe also die Möglichkeit - genau das ist in dieser Petition aber nicht angesprochen - den Sachwert deutlich höher anzusetzen.

  • Das ganze ergibt einfach insgesamt so keinen Sinn


    Ich befürchte sogar das die Petitionsstellerin ihre persönliche

    Situation damit eher verschlechtert

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