Wolfsheulerei

  • Hallo,


    wir haben erst seit kurzem einen Hund aus dem Tierheim, der aber ursprünglich aus dem Ausland kam. Wir waren ein paar Mal mit ihm Gassi und dann hat er unser Herz erobert. Er ist zurückhaltend, aber lässt sich gerne streicheln und läuft brav an der Leine. Er war früher ein Straßenhund gewesen.

    Nun ist es so: Er scheint sich hier bei uns nicht wohlzufühlen. Er heult den halben Tag wie ein Wolf. Sehr laut und beruhigt sich nicht. Wenn man sich neben ihn setzt und ihn streichelt, dann geht es, aber sobald man wieder aufsteht, fängt das Ganze sofort wieder an. Es fängt mit einem Winseln an, steigert sich dann aber innerhalb von 30 Sekunden zu diesem Wolfsgeheul. Insbesondere, wenn einer von uns nicht da ist. Er war noch nie komplett alleine, aber wir können nicht 24/7 beide bei ihm sitzen und ihn streicheln. Wir haben ihn sehr lieb, aber sind auch am Ende unserer Kräfte. Nachts heult er quasi ununterbrochen. Wir fragen uns auch, warum er nicht irgendwann müde wird.

    Er darf sich in unserem Haus frei bewegen, hat seinen Schlafplatz bei uns im Schlafzimmer. Aber nachts legt er sich kaum hin, sondern wandert umher und heult wie ein Wolf.

    Gassi gehen wir auch viel. Draußen scheint er sich wohler zu fühlen. Aber trotzdem ist er nie "ausgepowert", sodass er mal zur Ruhe kommen würde. Im Tierheim selbst war er ruhig, hat aber mit einem anderen Hund zusammen im Zwinger gelebt. Sicherlich vermisst er das Leben dort.

    Hat irgendjemand einen Rat? Am Wochenende wollten wir mit einem Hundetrainer anfangen.

    LG

    • Neu

    Hi


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    • Also nein, er kennt das Leben mit den MEnschen nicht. War aber den Betreuern im Tierheim schon recht anhänglich und ist auch schon stubenrein.

      Er ist halt ein Mischling. Vermutlich ist ein Golden Retriever / Labrador drinnen. Etwas kleineres muss auch noch drin sein, weil er etwas kleiner ist als ein Golden. Also so kniehoch.

    • Wie lange habt ihr ihn schon und wie lange war er im Tierheim bzw. In Deutschland vorher ?


      Zitat

      Gassi gehen wir auch viel. Draußen scheint er sich wohler zu fühlen. Aber trotzdem ist er nie "ausgepowert", sodass er mal zur Ruhe kommen würde

      Was heißt denn viel ? Eventuell sind das alles auch gerade viel zu viele neue Reize für ihn, wenn er noch nie im Haus nur mit Menschen gelebt hat.


      Zitat

      Er ist halt ein Mischling. Vermutlich ist ein Golden Retriever / Labrador drinnen. Etwas kleineres muss auch noch drin sein, weil er etwas kleiner ist als ein Golden. Also so kniehoch.

      Weißt du aus welchem Land er kommt ? Oft sind die vermeintlichen Retriever/Labrador Mischlinge viel eher Herdenschutzhund-Mischlinge. Wir haben auch einen 'Mini-Retriever' aus dem Ausland, vermute da aber inzwischen einen großen Pulin/Mudi-Anteil.

    • Also wir gehen 3-5 Mal am Tag mit ihm. Eben so oft, weil es ihm hier drinnen nicht so gut ist. Darunter sind 1-2 große Runden. Er hat sehr, sehr viel Power.

      Er kommt aus Rumänien, aber eine befreundete Hundetrainerin hat gesagt, dass sie darin keinstesfalls einen Herdenschutzhund o.ä. darin sieht.

      Wir haben ihn erst eine Woche. Ich weiß, dass ist sehr, sehr kurz, aber unsere Nerven liegen echt blank. Also es ist wirklich fast ununterbrochen dieses Wolfsgeheul. Wir haben die letzten Nächte kaum geschlafen und tagsüber ist es dasselbe. Er springt auch manchmal mit den Vorderpfoten auf die Fensterbank und schaut hinaus, also so, als ob er wirklich die Freiheit vermisst.

      Wir sind auch hin und hergerissen, was wir machen sollen. Manchmal scheint Aufmerksamkeit das Problem zu verschlimmern, manchmal scheint er sie zu brauchen. Aber wie gesagt, wir können nicht 24/7 mit ihm am Boden liegen und ihn streicheln.

      Beim Gassigehen schreit er überhaupt nicht und geht auch brav an der Leine. Danach geht es sofort wieder los.

      Vielleicht hätte er auch eher in einen Hundehaushalt vermittelt werden sollen, denke ich mir jetzt. Ich hoffe, dass er hier irgendwie glücklich werden kann.

    • OK, ich fasse zusammen


      - Ihr habt den Hund erst seit einer Woche

      - er kennt es wohl nicht, in einem Haus zu leben

      - er kennt es wohl nicht, mit Menschen zusammen zu leben

      - er kennt es wohl nicht, ohne Hunde zu leben

      - er kennt es wohl nicht, "spazieren" zu gehen mit allem drum und dran (Leine laufen, Geschirr/Halsband tragen, fremden Hunden und Menschen ohne Ausweichmöglichkeit zu begegnen, usw)


      Das ist schon ziemlich heftig, was er da erlebt. Natürlich ruft er seine Freunde.


      Und wenn Eure Nerven nach einer Woche schon "blank liegen", sehe ich ehrlich gesagt schwarz.

    • Hi,

      uns ist natürlich klar, dass das alles sehr viel für ihn ist. Aber ganz ehrlich: Ist es eine Schande zuzugeben, dass man nach einer Woche mit vielleicht 7h Schlaf insgesamt, Dauerbeschallung nervlich etwas am Ende ist? Wir hatten schon gehofft, dass es besser wird. In ganz kleinen Dingen ist es ja auch besser geworden, aber eben nicht die Heulerei. Wir fragen uns mittlerweile schon, ob wir dem Hund wirklich etwas Gutes getan haben, wenn er seine anderen Hunde und sein Zuhause so vermisst.

      Was könnte man denn machen, um es ihm leichter zu machen?

    • Zitat

      Wir haben ihn erst eine Woche. Ich weiß, dass ist sehr, sehr kurz, aber unsere Nerven liegen echt blank. Also es ist wirklich fast ununterbrochen dieses Wolfsgeheul. Wir haben die letzten Nächte kaum geschlafen und tagsüber ist es dasselbe. Er springt auch manchmal mit den Vorderpfoten auf die Fensterbank und schaut hinaus, also so, als ob er wirklich die Freiheit vermisst.

      Eine Woche ist halt wirklich nicht lang zur Eingewöhnung. Unsere Organisation empfiehlt immer, möglichst einfach den normalen Alltag weiter leben ohne sich permanent auf dem Hund zu fokussieren. Sprich ihm nicht permanent Aufmerksamkeit geben, wenn er heult.

      Leia ist anfangs auch panisch an die Fensterbank und Gartentür gesprungen (allerdings nur nachts, tagsüber hat sie sich die ersten Tage nicht bewegt), hatte allerdings draußen auch Panik - die war mit der Situation Menschen und Haus einfach völlig überfordert. Wir haben sie machen lassen und das hat sich nach einer Woche massiv gebessert und würde dann kontinuierlich besser.


      Zitat

      Also wir gehen 3-5 Mal am Tag mit ihm. Eben so oft, weil es ihm hier drinnen nicht so gut ist. Darunter sind 1-2 große Runden. Er hat sehr, sehr viel Power

      Finde ich nach einer Woche sehr viel, das sind halt auch permanent neue Reize die er verarbeiten muss, zusätzlich zum neuen Zuhause. Habt ihr einen Garten ?


      Zitat

      Vielleicht hätte er auch eher in einen Hundehaushalt vermittelt werden sollen, denke ich mir jetzt

      Das macht bei unseren Ungaren definitiv einen Unterschied, die sind zu dritt und geben sich sehr viel Sicherheit. Hilft aber ja nun nichts, du kannst jetzt keinen zweiten Hund aus dem Ärmel zaubern.


      Was sagt denn eure befreundete Hundetrainerin ? Habt ihr Mal das Tierheim kontaktiert ?

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