Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Welche Steuer wird schon gern und freiwillig gezahlt?
Und würdest du davon dann tatsächlich abhängig machen wollen, wie wir weiter mit dem Wolf verfahren?
Ich seh halt mehrere Stellschrauben beim aktuellen Wolfsmanagement und Geld ist da eben eine - warum sollen wir nicht auch daran drehen? Und an Gesetzen, die Herdenschutz aktuell unnötig erschweren? Stichwort HSH Haltung, Zäunung und diese Sachen?
Warum soll Abschuss die einzig tragbare Lösung sein?
Ich habe tatsächlich was dagegen noch mehr für Missmanagement zu zahlen und dass die Kuscheltiermentalität ja nur für den Wolf, nicht aber seine Beute gelten soll.
Versteh mich nicht falsch, wenn das zusätzlich zu einem ordentlichen Management kommt, okay. Aber nicht, wenn das die einzige Lösung sein sollte, denn es ist keine Lösung.
Auch der Abschuss ist alleine keine Lösung. Aber mMn ein nötiger Teil der Lösung. Die Vermehrungsrate ist zu hoch, die Dichte ist (zumindest in Teilen des Landes) zu hoch. Und sie wachsen ja weiter. Und eine andere Möglichkeit die Bestände zu reduzieren gibt es nunmal nicht.
Wieviele Biobauern, Hirten und private Hobbyhalter sind im Bauernverband vertreten? Wie oft in der Vergangenheit hat sich der DBV für genau die stark gemacht, die jetzt die Probleme haben und Unterstützung benötigen?
Nur, weil ich nicht den großen Lobbyvertreter der konventionellen Landwirtschaft (der in der Vergangenheit halt mehrfach bewiesen hat, wie wichtig ihm Naturschutz im Einklang mit Landwirtschaft ist aber halt unfassbare Macht hier hat) nicht federführend am zukünftigen Wolfsmanagement sehen möchte, heißt das halt noch lange nicht, dass ich ausschließlich Leute in so nem Entscheidungsgremium sehen möchte, die bitte ausschließlich meine Meinung teilen. Wieso denn nicht Interessenvertreter der Biobauern, Wissenschaftler, Jäger und NGOs da an einen Tisch setzen und dann was austüfteln lassen. Also was, was vielleicht über "zukünftige jährliche Jagdstrecke von xxxx" hinaus geht.
Es gehören nunmal alle an den Tisch die davon betroffen sind. Und man kann nicht Einzelpersonen an den Tisch setzen, also müssen es nunmal die Interessensverbände sein. Der der Bauernverband gehört da dazu. Und gibt mMn auch schlicht ein faires Gegengewicht zu den Naturschutzvereinen, die wegen den Spenden- und Fördergeldern auf einem harten Wolfkuschelkurs fahren.
Reagiert er auf Jagddruck nicht auch mit vermehrter Fortpflanzung? Ich mein das ernst, es interessiert mich, auch wenns hier nicht ins Thema gehört.
Ich nehme an. Dieser Effekt ist ja auf die bessere Verfügbarkeit von Ressourcen und die Reduktion des Konkurrenzdrucks, sowohl für das Muttertier, wie dann auch für die Jungtiere, zurückzuführen.
Er ist, soweit ich mich erinnere, aber nur relevant wenn eine Population stabil oder zu hoch ist. Darunter isst er ziemlich irrelevant, weil Ressourcen und Konkurrenz da nicht greifen.
Und selbst dann macht diese"erhöhte Vermehrung" 0,keine-Ahnung-mehr Jungtiere pro Wurf aus. Die müssen aber auch erst erwachsen werden und das ist ja die Zeit in der die meisten Verluste sind. Unterm Strich, ja es gibt diesen Effekt, er ist aber minimal. Ich bilde mir ein es waren so um die 0,2 Jungtiere pro Wurf die ins fortpflanzungsfähige Alter kamen. Aber nagel mich da jetzt bitte nicht drauf fest.
Beim Waschbär ist es ähnlich wie beim Wolf, er hat eigentlich keine Feinde, kein Problem mit Menschen und findet hier mehr als genug Ressourcen. Er ist nur sehr viel schlimmer, will er hier nicht hin gehört, unsere Wildtiere damit nicht umgehen können und er gerade die eh schon stark belasteten Vögel- und Fledermausarten massivst bedroht.
Er ist aber ebenfalls noch nicht an seinem stabilen Limit angekommen, dürfte also noch nicht wirklich relevant sein.
Und daran ist jetzt was auszusetzen?
Von meiner Seite nichts. Das wäre mein Lösungsvorschlag, zumindest ein Teil davon. Starke Bejagung des Wolfes an den Weideflächen, vor allem dort wo es eben auch Probleme mit Rissen gibt, dafür weitgehend Ruhe abseits davon.
Wie es eben nichts umsonst gibt. Und gleichzeitig gibt es kein Geld für den Naturschutz ohne passende Art.
Bzw nur sehr wenig.
Und zwar sowohl was die großen EU Projekte angeht, wo wir von seeeeeehr viel Geld reden, als auch von der Spendenbereitschaft der Leute bei den NGOs.
Und weil Vögel und Säugetiere halt mehr Anklang in der Bevölkerung finden als Insekten (Bienchen mal außen vor), Fische und Pflanzen, werden sich halt Satellitenarten gesucht.
Seis in Brandenburg die Großtrappen (die wahnsinnig viel Kohle kosten und für sich betrachtet gar nicht so viel Sinn dort ergeben, aber durch den für die geschaffenen Lebensraum schützt man halt sehr viele wichtige Arten mit), die Bartgeier in unseren Alpen oder oder oder. Und klar, der Wolf bringt da eben auch Spendengelder ein. Nur hat er eben trotzdem auch ne wichtige Stelle im Ökosystem.
Über die wichtige Stelle im Ökosystem könnten wir jetzt wieder streiten...
Das Problem das ich hier sehe ist nunmal, dass der Wolf nicht Geld in die Kassen spült mit dem man dann andere, nicht so prestigeträchtige, Projekte finanziert sondern, dass genau das Gegenteil passiert. Sinnvolle Projekte und Stellen werden gestrichen, damit man mehr in den Wolf stecken kann. Gute, fachlich kompetente Menschen müssen zu Gunsten von Wolfkuschlern gehen, die nichts mitbringen außer fanatischer Meinung.
Und ja, da leiden dann eben auch die anderen, eigentlich auch rentablen Arten, wie Säugetiere und Vögel darunter. Ich meine, mein Hauptaugenmerk liegt ja bei den Fledermäusen, da bekomme ich das meiste mit.
Soweit zumindest meine Beobachtungen der letzten Jahre...
Zudem funktioniert der Wolf eben nicht als Leitart, weil er keinen bestimmten Lebensraum braucht und man für ihn da auch nichts macht.
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Hi,
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Über die wichtige Stelle im Ökosystem könnten wir jetzt wieder streiten...
Das Problem das ich hier sehe ist nunmal, dass der Wolf nicht Geld in die Kassen spült mit dem man dann andere, nicht so prestigeträchtige, Projekte finanziert sondern, dass genau das Gegenteil passiert. Sinnvolle Projekte und Stellen werden gestrichen, damit man mehr in den Wolf stecken kann. Gute, fachlich kompetente Menschen müssen zu Gunsten von Wolfkuschlern gehen, die nichts mitbringen außer fanatischer Meinung.Und ja, da leiden dann eben auch die anderen, eigentlich auch rentablen Arten, wie Säugetiere und Vögel darunter. Ich meine, mein Hauptaugenmerk liegt ja bei den Fledermäusen, da bekomme ich das meiste mit.
Soweit zumindest meine Beobachtungen der letzten Jahre...
Zudem funktioniert der Wolf eben nicht als Leitart, weil er keinen bestimmten Lebensraum braucht und man für ihn da auch nichts macht.
Was für eine durch und durch anthropozentrische Sichtweise.
Eine Tierart ist dazu da, "Geld in die Kassen zu spülen", soll eine "wichtige Stelle im Ökosystem" einnehmen. Ansonsten hat sie keine Daseinsberechtigung.
Eine Tierart ist einfach da. Sie lebt nicht für den Menschen, nicht für andere Tierarten sondern für sich selber. Jede Tierart hat eine Stelle im Ökosystem und beeinflusst andere Tier- und Pflanzenarten. Natürlich finden Menschen die Auswirkungen einer Tierart mal besser mal schlechter (und oft gibt es Gruppen mit unterschiedlichen Meinungen) aber das ist nicht die Daseinsberechtigung einer Tierart.
Auch die Unterscheidung zwischen "wilder Natur" in der der Wolf leben darf und Menschen-geschaffener, in die der Wolf nicht passt, verstehe ich nicht. Natur ist immer im Wandlungsprozess. Sie verändert sich auch als Antwort auf die Aktivitäten des Menschen, deswegen ist sie trotzdem Natur.
Hier klingt es oft so, als ob der Mensch entscheiden dürfte (ethische Frage) und könnte (praktische Frage), ob der Wolf bei uns leben darf oder nicht. Ich glaube, das können wir nicht einmal praktisch. Vor Jahrzehnten haben Menschen in Deutschland beschlossen, den Fuchs auszurotten, weil er die Tollwut auch auf Menschen übertrug. Ethisch vielleicht verständlich, praktisch hat es sich als unmöglich erwiesen. Der Fuchs ist immer noch da.
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Können wir uns bitte drauf verständigen nicht mehr von Ausrottung zu sprechen? Das will doch gar keiner hier, wie mehrfach betont.
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Frau+Hund: eine ganz simple Frage und wirklich nich provozierend gemeint.
Wie stehst du zu Ratten? Hattest du jemals einen Befall mit Ratten und wie hast du darauf reagiert?
Wie gehst du mit Lebensmittelmotten um, mit Zecken und Flöhen beim Hund?
Hast du einen Garten? Hattest du jemals Wühlmäuse? Hast du etwas dagegen unternommen?
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Frau+Hund: eine ganz simple Frage und wirklich nich provozierend gemeint.
Wie stehst du zu Ratten? Hattest du jemals einen Befall mit Ratten und wie hast du darauf reagiert?
Wie gehst du mit Lebensmittelmotten um, mit Zecken und Flöhen beim Hund?
Hast du einen Garten? Hattest du jemals Wühlmäuse? Hast du etwas dagegen unternommen?
Was hat das mit dem Wolf zu tun? Welchen Vergleich versuchst du hier zu ziehen?
Der Wolf ist nicht im Haus. Der Wolf ernährt sich nicht von deinem Blut, befällt das Haus und die Lebensmittel nicht und grabt dir für gewöhnlich wohl eher weniger deinen Garten um und bleibt genau da wohnen und vermehrt sich da jetzt. -
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Was das mit dem Wolf zu tun hat?
Wir finden es ganz selbstverständlich, Tiere, die sich stark vermehren und Schaden anrichten/zur Plage werden, zu dezimieren.
Welche Sonderstellung nimmt der Wolf ein, dass so viele Menschen (die meist nicht oder nur wenig betroffen sind) so vehement gegen eine Regulierung des Bestandes sind?
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Frau+Hund Willkommen in der Realität und in der Welt des professionellen Naturschutzes in D. Findest du sch...? Ich auch.
Du bist herzlich eingeladen zu versuchen das zu ändern. Du wirst scheitern, aber du darfst es sehr, sehr gerne versuchen. Ich würde dir den Erfolg jedenfalls von ganzem Herzen wünschen.
Bis dahin arbeiten wir aber bitte mit den was die Realität bietet, noch mehr Luftschlösser braucht der Wolf echt nicht.
Und zum Thema Fuchs. Dir ist aber schon klar, dass man ein riesiges Impfprogramm für den Fuchs gefahren hat, die terrestrische Tollwut ausgerottet hat und der Fuchs nicht nur "noch da" ist, sondern sich über die Maßen vermehrt, da er nicht nur ein Kulturfolger ist, sondern die Menschen für ihn auch noch einen der stärksten populationskontrollierenden Faktoren ausgeschaltet haben?
Das ist auf so vielen Ebenen kein Beispiel dafür, dass der Fuchs sich gegen den Menschen durchgesetzt hat. Es ist, wenn dann, genau das Gegenteil.
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Was hat das mit dem Wolf zu tun? Welchen Vergleich versuchst du hier zu ziehen?
Der Wolf ist nicht im Haus. Der Wolf ernährt sich nicht von deinem Blut, befällt das Haus und die Lebensmittel nicht und grabt dir für gewöhnlich wohl eher weniger deinen Garten um und bleibt genau da wohnen und vermehrt sich da jetzt.Schau, genau so sieht Naturschutz in D nämlich in der Realität aus. "Naturliebe und Naturschutz, klar, auf jeden Fall, bin ich voll dafür. Aber bitte nur da wo er mir keinerlei Umstände bereitet."
Sobald es auch nur Umstände sind, nicht Mal etwas Großes oder so, lässt die Tierliebe bei den meisten Deutschen nämlich schon massiv nach. Und wenn es dann Mal wirklich um relevante Summen oder Nachteile geht, tja, ich kann dir alleine aus dieser Sommersaison, aus meinem kleinen begrenzten Umfeldchen, Dinge erzählen, dass es dir die Fußnägel hoch rollt.
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Was hat das mit dem Wolf zu tun? Welchen Vergleich versuchst du hier zu ziehen?
Der Wolf ist nicht im Haus. Der Wolf ernährt sich nicht von deinem Blut, befällt das Haus und die Lebensmittel nicht und grabt dir für gewöhnlich wohl eher weniger deinen Garten um und bleibt genau da wohnen und vermehrt sich da jetzt.Schau, genau so sieht Naturschutz in D nämlich in der Realität aus. "Naturliebe und Naturschutz, klar, auf jeden Fall, bin ich voll dafür. Aber bitte nur da wo er mir keinerlei Umstände bereitet."
Sobald es auch nur Umstände sind, nicht Mal etwas Großes oder so, lässt die Tierliebe bei den meisten Deutschen nämlich schon massiv nach. Und wenn es dann Mal wirklich um relevante Summen oder Nachteile geht, tja, ich kann dir alleine aus dieser Sommersaison, aus meinem kleinen begrenzten Umfeldchen, Dinge erzählen, dass es dir die Fußnägel hoch rollt.
Achso, die Flöhe soll ich auf meiner Haut lassen! Ach! Wir sind ja schön gemein die zu entfernen. Lieber krank werden. Mensch.
Ich soll Lebensmittelmotten auch einfach in meinem Müslie lassen? Aso. Na dann!
Bei Wühlmäusen kenne ich mich nicht aus und weiß nicht in wie fern die etwas Gefährden können. Aber hierfür gibt's sogar Lebendfallen und Möglichkeiten sie abzuwehren ohne sie zu Töten. Scheinen viele zu machen, sonst würde ich dazu im Internet eher weniger finden :)
So und was ist da jetzt mit Naturschutz? Wir Teilen hier strickt auf und sagen dass es in D keine wirkliche Natur gibt und es wird hier vehement gegen Natur argumentiert. Aber wenn man es dann doch braucht, wird es hier schön rein gezogen
Die Tierliebe der Deutschen ist ziemlich groß. Eher wenige Länder haben so viele Vorschriften und Gesetze um bestimmte Tierarten zu schützen. Und viele Leute sind unheimlich Tierlieb und suchen sogar die Natur im Garten mit z. B. Insektenhotels, Nistplätze für Vögel usw.
Ich find die Argumentation hinkt gerade sehr und ist völlig vorbei am Thema Wolf. Den kann man nämlich nicht mit Flöhen oder anderen Hausbefallenden Tieren vergleichen. -
Warum nicht?
Noch mal, meine Frage, welche Sonderstellung der Wolf hat.
Die Rolle, die ihm im Bereich des Naturschutzes zugesprochen wird, halte ich für völlig überbewertet.
Die trophische Kaskade funktioniert nur in unberührter Natur. Hier hat der Wolf bei zu starker Zunahme Auswirkungen, die für viele Betroffene einfach nicht mehr akzeptabel sind.
Und selbst da, wo er das tut, was er soll, nämlich das Wild dezimieren, ist die Situation teils außer Kontrolle. Es gibt Gegenden, wo seit Jahren kein Rotwildkitz bis zur Geschlechtsreife gekommen ist.
Ist es wünschenwert, dass die Bestände überaltern bis der Point of no return erreicht ist?
Warum glauben wir, dass wir uns mehr Wölfe leisten können als Länder mit viel mehr Natur als bei uns?
Die Frage, die mir bisher niemand schlüssig beantworten konnte: Warum wird der Wolf über jede andere Kreatur gestellt?
Warum werden diese unendlich vielen Kollateralschäden an Weidetieren, Igeln, Hasen, Amphibien usw,usf als scheinbar unvermeidlich hingenommen?
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