Hund meiner Mutter bellt mich an

  • Du bist hier ganz richtig mit deinem Anliegen und meine Vorschreiber haben dir ja schon vieles erklärt. =)


    Ich hab auch Hunde aus dem Auslandstierschutz. Zwei sind Menschen gegenüber recht freundlich (nach einer gewissen Eingewöhnungszeit - die eine Hündin taut schneller auf, die andere braucht länger), aber der Rüde ist ... äh ... schwierig.

    Hättest du ihn so bedrängt wie den Hund deiner Mutter, wäre es bei ihm nicht bei bloßem Bellen geblieben - der hätte gebissen.


    Genau deshalb trägt meiner beim Zusammentreffen bzw. in Gegenwart fremder Menschen IMMER einen Maulkorb. Das heißt jetzt aber nicht, dass der Hund deiner Mutter auch einen tragen sollte, nicht falsch verstehen!

    Meinem Rüden hilft es sehr, wenn er am Anfang einfach erstmal ignoriert wird. Auch draußen beim Gassi gehen. Also nicht ansprechen, nicht anfassen, nicht anlocken usw.


    Es kann sein, dass er mal vorsichtig an einem Menschen schnuppert, aber wenn der Mensch ihn anfassen will, geht Dino sofort auf Abstand. Er zeigt im Normalfall schon selbst, wann er Kontakt möchte (und das meistens auch relativ deutlich). Und dann ist auch anfassen ok - in Maßen.


    Verinnerliche die Grundsätze, die hier mehrfach geschrieben wurden, z. B.

    Körbchen = Ruheplatz

    Abschlecken = Beschwichtigung a la "Bitte tu mir nix"/"Ich fühl mich nicht wohl damit"


    usw.


    Und ganz wichtig: wedeln ist immer nur erstmal ein Zeichen von Aufregung. Ob die positiv oder negativ ist, hängt von der Situation und vom Hundecharakter ab. Mit Freude ist das nicht immer gleichzusetzen.


    Gib dem Hund Zeit. Wenn er merkt, dass du eigentlich nichts von ihm willst und damit auch keine Bedrohung darstellst, dann wird er vielleicht irgendwann von selbst mal den Kontakt suchen. Und dann ist weniger auch mehr. Geh es langsam an. =)

  • Terri-Lis-07 Ich wusste bisher nur, dass hecheln nicht immer Entspannung signalisiert.

    Bisher hatte ich ja selbst keinen Hund und auch der davor war für mich kein großes Thema. Schließlich wohnte und wohne ich nicht mehr dort und erziehe ihn ja auch nicht.

    Ich habe mich zwar in letzter Zeit etwas mehr mit Hunden auseinander gesetzt, aber ich glaube nicht, dass es reicht einem Hundetrainer auf Youtube zuzuschauen. Und nein, nicht dieser Ami, sondern dieser Deutsche.

    Ich werde mich aber mal hinsetzen ich mir einiges einverleiben.

    Weiß nur nicht ob meine Mutter da mit sich reden lässt wegen Hundetrainer. Sie denkt immer, dass sie alles alleine schafft.

  • Karpatenköter danke für deinen Rat.

    Ich werde mir das mit dem Ignorieren erstmal zu Herzen nehmen und mich zurückhalten.

    ich glaube mal Maulkorb wäre hier keine Option. Das wäre ja wie eine Strafe auf eine scheinbar verständliche Situation.

    Ich glaube auch, dass er sich noch unwohler fühlen würde, weil seine einzige Verteidigung nicht funktioniert.

  • Es kann nicht schaden einen Hundetrainer auf seine Seite zu haben. Allerdings sollte der Hund wie gesagt erstmal ankommen.


    Zwecks Trainer, gibt's es diverse unterschiedliche Trainer, alle arbeiten anders, alle haben ihre Vor-und Nachteile, einige auch nicht viel Plan.

    Wenn du YouTube gucken willst, schau dir Victoria Stilwell an ( ist allerdings auf englisch).


    Calming Signals sind wichtig. Diese zeigt ein Hund immer dann, wenn er in einem Konflikt ist. Es sind weit mehr als nur Hecheln.

    Unwohlsein anzeigen können dir da uA : Blick abwenden, schlecken, züngeln, klein machen, kratzen, schütteln, blinzeln,...

    Aber auch fiddeln, bzw überschwängliches Verhalten kann sowas, im Sinne von,, Guck mal, ich bin ganz lieb, will nur spielen, bitte tu mir nix".

    Les dich da am Besten mal ein und schau Videos dazu. Sowas ist elementar wichtig, weil Unwohlsein/Konflikte in der Regel weit vor Knurren, Lefzen heben und Laut werden angezeigt werden.

  • Karpatenköter danke für deinen Rat.

    Ich werde mir das mit dem Ignorieren erstmal zu Herzen nehmen und mich zurückhalten.

    ich glaube mal Maulkorb wäre hier keine Option. Das wäre ja wie eine Strafe auf eine scheinbar verständliche Situation.

    Ich glaube auch, dass er sich noch unwohler fühlen würde, weil seine einzige Verteidigung nicht funktioniert.

    Nein, ein Maulkorb ist keine Strafe, sondern ein Hilfsmittel =)

    Da neigt der Mensch nur oft zum (Über)Dramatisieren. Für meinen Rüden ist der Maulkorb nur ein weiteres "Accessoire", das er halt trägt. Genau wie ein Halsband. Das muss man halt trainieren.


    Ich wollte das auch nur am Rande erwähnt haben.

  • Ein Maulkorb ist keine Strafe, sondern eine Sicherheitsmaßnahme.

    Wenn er gut passt und der Hund ihn akzeptieren gelernt hat, ist das für ihn das Gleiche wie ein Halsband oder Geschirr. :)


    Prinzipiell kann Maulkorb training nicht schaden, bei jedem Hund, weil jeder Hund Beißen könnte, wenn er sich bspw verletzt hat.

  • Terri-Lis-07 Ich werde da mal reinschauen. Ich meinte nur vorhin "nicht der Ami", weil es da ja einen gibt der so ein bisschen verrufen ist mit seinem Stechen mit Fingern.

    Das mit dem Maulkorbtraining habe ich gerade versucht meiner Mutter näher zu bringen.

    Ich zitiere: "Was andere schreiben interessiert mich eigentlich gar nicht. Jeder Hund ist anders"

    Das war wohl nichts, aber mir klar, da sie sich selten etwas sagen lässt. Sie will es halt alleine machen und nimmt selten in Bezug auf alles Tipps von anderen an.

    Zumindest werde ich es mir merken.


    Karpatenköter ich sehe es ja auch so. Ich meinte jetzt nur für diese Situation wäre das keine Option dem Hund direkt einen Maulkorb umzulegen. Ich habe mich ja falsch verhalten und ihn bedrängt. Er war ja auch soweit nicht aggressiv oder so.

  • ganz ehrlich? Warum sollte deine Mutter sich von dir jetzt was sagen lassen. Du hast doch selbst keine Ahnung und auch nach 2 Stunden im Forum hast du lediglich Anregungen bekommen. Du bemühst dich zu verstehen aber selbst da ist es ja noch ein sehr langer Weg, also verlange von deiner Mutter nicht mehr als von dir. Es ist ihr Hund und es kann durchaus sein dass sie und die Familie in der der Hund lebt ihren Weg unauffällig gehen werden. Wichtig ist doch hier für dich nur dass DU weißt wie du mit dem Hund umgehen kannst. Dazu zählt ignorieren, nicht ansprechen, nicht angucken, nicht anfassen. Tu einfach so als wäre der Hund Luft und wenn du was nicht einordnen kannst bitte deine Mutter den Hund von dir wegzurufen. Es ist nicht dein Hund und du bist weder für ihn noch für deine Mutter verantwortlich. Mag hart klingen aber es ist einfach mal nicht dein Problem

  • Ich würde denken, du solltest dein Gedankenkarussel einen Gang runter schalten.

    Wie du es beschreibst hat der Hund sich völlig verständlich verhalten und du schreibst doch, dass Du es auch verstehst, dass du dich ungünstig verhalten hast. Und er hat IN DEINE RICHTUNG geschnappt. Wenn die dich beissen wollen, dann tun die das auch. Auf Beschwichtigung hast du mit noch mehr Druck geantwortet, also warnt er. Zeig ihm dass du das verstanden hast und lass ihn in Ruhe.

    Ich habe eine uralte TS-Hündin, die war als junger Hund sehr schwierig. Ich habe damals einen ähnlichen Fehler begangen wie deine Mutter und meiner Schwester ein Leckerchen gegeben für den Hund. Sie ist zwar nicht zum Liegeplatz des Hundes gegangen, sondern hat sich im Flur hingehockt und das Leckerchen lockend hingehalten, aber auch das war absolut blöd für die Hündin. Die war wirklich in einem Konflikt. Im Gegensatz zu einem Welpen, den man übernimmt, wissen halt viele TS-Hunde, was wirklicher Hunger ist und versuchen zu kriegen, was geht. Das ist ein unschöner Konflikt für den Hund. Unsere kam damals erst näher und rannte dann wieder weg, stand im anderen Zimmer und bellte. Und fand meine Schwester danach noch um einiges blöder.


    Lasst den Hund echt in Ruhe damit. Der wird irgendwann Kontakt aufnehmen, wenn er das will.

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