Bernhardiner Welpe zu wild und überdreht. Was machen wir falsch?

  • Guten Tag und vielen Dank für die fixe Freischaltung.


    Wie bereits in der Vorstellung erwähnt sind wir eine Familie bestehend aus meinem Mann, unseren 3 Kindern, 3, 5 und 7 Jahre alt und mir. Wir haben außerdem seit ein paar Wochen unseren Traumhund Simba, einen 13 Wochen alten Berhardiner Welpen. Leider bereitet der uns ein paar Sorgen, da er sehr sehr wild ist und den Kindern manchmal Angst macht.

    Er ist mit seinen 13 Wochen schon ordentlich groß und sehr ungestüm. Er gibt überhaupt keine Ruhe, läuft wie von der Tarantel gestochen in der Gegend herum, egal ob Menschen im Weg sind oder nicht. Er hat schon öfter die Kinder umgebombt, was natürlich gerade bei der ganz Kleinen jedes Mal zu bitteren Tränen führt.


    Wenn er in seiner Box ist jault er immer ganz fürchterlich für mehrere Minuten, danach gibt er aber Ruhe und findet in der Regel etwas Schlaf. Nun haben wir aber keinen Hund um ihn wie ein Kaninchen im Käfig zu halten. Gibt es Tricks wie man einem Welpen zu mehr Ruhe verhelfen kann? Denn egal wie sehr wir ihn auspowern, er wird immer verrückter. Wir haben uns das alles anders vorgestellt, idyllischer. Aber es ist das reinste Chaos mit Simba. Es heißt immer Welpen schlafen so viel, pah! Nicht Simba. Wenn man Glück hat schläft er nachts mal 6-8 Stunden.


    Was können wir tun damit er mehr Ruhe gibt? Überall liest man von den sanften Riesen, aber Simba hat die Beschreibung offensichtlich nicht gelesen, denn er ist alles nur nicht sanft oder ruhig und auch kein Stück gemütlich oder faul.

  • Denn egal wie sehr wir ihn auspowern, er wird immer verrückter.

    Was meint ihr damit denn genau? Beschreibe mal euren typischen Tagesablauf.


    Und der "sanfte Riese" kommt ja nicht fertig zu euch. Der ist im übertragenen Sinne noch ein Kleinkind.

  • Denn egal wie sehr wir ihn auspowern, er wird immer verrückter.

    Das könnte der Knackpunkt sein. Nach müde kommt doof. Wenn man Welpen zu sehr auspowert drehen sie komplett über. Magst du mal euren Tagesablauf beschreiben? Vielleicht kann man daran etwas abändern, dass euch weiterhelfen könnte.


    Aber sonst muss man eben auch sagen, dass Welpen einfach tapsige, oft tollpatschige Wesen sind, die das mit der Körperkoordination noch nicht so ganz verstanden haben :) Ist natürlich bei einem Bernhardiner auffälliger als z.B. bei einem Chihuahua :lol:

  • Oh, das geht hier ja alles so schnell. Danke für eure Antworten.


    Unser Tagesablauf sieht folgendermaßen aus (alles ca. Zeiten, da es nie auf die Minute genau abläuft)


    6:30 aufstehen, kurze Pipi Runde (5 Minuten)

    7:00 Futter

    7:15 Spaziergang (15-20 Minuten)

    Danach wäre Ruhe angesagt, aber da die Kinder dann das Haus verlassen gibt es natürlich große Verabschiedungen und nochmal kurz Spielen und Kuddeln und danach ist Simba schon wieder total überdreht.

    9:30 kurze Pipi Runde (5 Minuten)

    Danach wird geübt für ca. 10 Minuten (Sitz, Decke, Platz, Komm,...)

    12:00 Futter

    12:15 langer Spaziergang (30-40 Minuten) Hier wird viel gespielt, er bekommt Freilauf, kann sich mit andren Hunden austoben oder wir entdecken einfach die Welt.

    Danach sollte er wieder schlafen, aber da die Kinder dann nachhause kommen ist natürlich wieder Action angesagt und es wird erstmal wieder getobt und es ist laut.

    15:30: kurze Pipi Runde (5 Minuten)

    Am Nachmittag ist dann Familienzeit, wo die Kinder mit ihm spielen dürfen und Kommandos spielerisch üben

    18:00 Futter

    18:15 kurze Pipi Runde (5 Minuten)

    Danach Ruhe

    21:30: Letzte Runde (10 Minuten)


    Aufgeschrieben sieht das sehr viel aus. Eigentlich müsste er doch totmüde umfallen, oder?

  • Was verstehst du denn unter idyllischer?

    Auch ein Bernhardiner-Welpe ist erstmal nur ein Welpe und zu dem gehören halt auch die Welpentypischen Dinge. Und, die wenigsten Welpen ziehen sich von selbst zurück wenn sie müde sind, da muss meist ein bisschen nachgeholfen werden. In eine Box sperren finde ich persönlich nicht so glücklich, habt ihr mal über einen Welpenauslauf (ähnlich einem Laufstall) nachgedacht?

    Kann es außerdem sein, dass euer Programm vielleicht zu viel ist und er deswegen überdreht? So nach müd kommt blöd….. Wie schaut denn euer Tagesablauf aus?


    Edit: Durch eure Kinder ist ja bestimmt auch ordentlich Leben in der Bude, bitte auch da schauen, dass sie nicht ständig den Hund ins Spiel miteinbeziehen und ihm seine Ruhephasen lassen bzw. an seinem Rückzugspunkt in Ruhe lassen.


    Nochmal edit: Euer Tagesablauf hat sich mit meinem post überschnitten….

  • Oh Bernhardiner find ich toll. Wir sind hier ggü Fotos übrigens generell nie abgeneigt ;) :D


    Ich finde das alles total normal für einen Welpen. Klar spielt der und ist gut drauf. Ist doch toll!

    Was können wir tun damit er mehr Ruhe gibt?

    Ihr müsst selbst Ruhe verbreiten und einen 13 Wochen alten Welpen auf keinen Fall "auspowern". Der powert sich alleine aus und zwar so, wie es ihm gut tut. Ich finde Euer Programm viel zu groß. Was sind denn das für Hunde mit denen er spielt? Andere Welpen? Knochen und Gelenke sind noch weich und brauchen keine unnötige Mehrbelastung, insbesondere bei Hunden schwerer Rassen, wie das bei Simba der Fall ist. Außerdem muss das Köpfchen auch hinterher kommen und die ganzen Interaktionen verarbeiten können. Ein kinderfreies Plätzchen sollte er auch bekommen (sofern nicht schon vorhanden).

    Er hat schon öfter die Kinder umgebombt, was natürlich gerade bei der ganz Kleinen jedes Mal zu bitteren Tränen führt.

    Wenn Simba seine drolligen 5 Minuten hat, würde ich die Kinder einfach zur Seite setzen. Der Welpe kommt auch wieder runter, muss aber auch mal laufen dürfen. Das Rennen kann man sich anschließend zu Nutze machen um ihn wieder "runterzuholen" und Ruhe zu vermitteln, denn dann ist er die Energie losgeworden.

    Überall liest man von den sanften Riesen,

    Da müsst Ihr ihn zu machen. Bernhardiner können auch anders und brauchen für die Ausgeglichenheit genauso ihre Anleitung wie Hunde anderer Rassen.

  • Ich bin schon allein vom Lesen überfordert und ich bin kein Welpe. Das ist meiner Meinung nach viel, viel zu viel. Wann genau soll der Kleine denn Ruhe finden? Sein Tag ist ja praktisch ausgebucht.


    Ich würde drastisch reduzieren.


    Sind die Spaziergänge immer an der Leine, also so richtig mit Leinenführigkeit etc.? Denn das käme dann auch noch als zusätzliche Einwirkung auf das Welpenhirn hinzu.


    Lässt du die Kinder alleine mit ihm spielen, oder gibt es da eine Überwachung?


    Streich die vielen Spielzeiten, den Trubel beim Verlassen/Heimkommen. Sieh zu, dass der Kleinen einen Ort bekommt wo er zur Ruhe finden KANN und darf.

  • Gegenfrage: Powerst du Kleinkinder oder Babys aus?

    Eigentlich nicht. Sie werden ihrem Temperament entsprechend geleitet, gehalten, abgehalten, zur Ruhe gebracht.

    Hunde ticken ähnlich. Wenn du ein wildes Hundbaby auspowerst, ist es müde und es gilt, wie bei Kindern, die Regel: „ Nach müde kommt blöd.“

  • Was mir als erstes aufgefallen ist, ihr geht immer nach dem Futter raus, ich würde es andersrum machen und auch grad morgens, Futter nach der Verabschiedung.

    (Das er bei dem Verabschiedungsritual hochfährt ist aber kein Wunder, btw.)

  • Zu viel Programm, viel zu viel und wann darf er mal rennen und mit Gleichaltrigen spielen? Unter Kontrolle und immer die gleichen, damit es auch ein echtes Spiel ist und kein Mobbing oder sonstiges?


    Ich würde morgens nur in den Garten gehen, Leine dran und nichts machen bis er sich gelöst hat, Keks geben und ab auf seinen Platz.

    Wenn nicht gewünscht, dann keine Verabschiedung durch die Kids, entweder oder denn beides zusammen würde jeden Welpen hochdrehen.

    Anstatt spielen könnten die Kids ihm auch was zum kauen geben, beruhigt, es gibt ein Ciao und es sollte den Hund nicht so hochdrehen.


    10min üben ist sehr viel für einen Hund besonders für einen Welpen, lass ihn ankommen und den Alltag kennenlernen, neben bei lernt er genug wichtiges, wie nicht vom Tisch klauen usw.


    Nach dem großen Gassi gleich wieder toben mit den Kids- zu viel- wenn großes Gassi, dann danach Ruhe- wenn die Kids toben wollen dann davor nicht so lange raus.


    Kindergitter vor die Tür und Kind und Hund auch einmal streng trennen.

    Wenn die Kids die Kommandos üben ist das zu viel, beide sollten sich kennenlernen aber entspannt. Streicheln, mal Kekse, Ball verstecken aber nicht toben und keine Kommandos- das ist zu viel für das kleine Hundehirn.

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