Leinen-Rowdys - Der Pöbel-Thread

  • Wenn Luigi kreischend in der Leine hängt, freue ich mich auch immer, wenn er sich danach umdreht und ihm einfällt "Ach nee, wir machen das ja sonst anders" und wir dann wieder im Click For Blick einsteigen können. Dass ihm dann in der hohen Erregung noch einfällt, dass man auch was Alternatives machen kann, ist immer eine besonders tolle Leistung. Aber zugegeben, bei den Hunden, die er so gar nicht leiden kann, würde das vermutlich nicht funktionieren. Da reagiert er schon recht heftig allein auf deren Gerüche und knurrt deren Pipistellen an.


    Das Video von ihm ist auch das Ergebnis von über einem Jahr Arbeit.

  • Also nein, für mich bedeutet "Der nette Weg funktioniert nicht!" nicht gleich, dass man unnett werden muss. Wobei ich mich frage, was mit Abbruch gemeint ist. Hier war bspw. die Wasserflasche angedacht gewesen.

    Ich hatte mal eine Trainerin, die hat es mit einer Schepperkette gemacht.

    Hat formal super funktioniert, nur hatte mein Hund dann Panik bei allem, was geklimpert hat. Das fand ich auch nicht so toll...


    Vor allem finde ich, dass man erst mal wissen sollte, WARUM der Hund an der Leine "aggressiv" ist. Wenn es Angst ist, ist aus meiner Sicht eine Einschüchterung durch Wasserflaschen und Schepperketten kontraproduktiv.

  • Heute morgen 7 Hundebegegnungen in unserer Hood, 7 mal entspannte Hunde. :party: Ich glaube, wir haben es wirklich geschafft. =)  :party_popper:


    Nur wenn der andere Hund sehr pöbelt oder fixiert, lässt sich Leni manchmal noch ein bisschen mitreißen. Das ist so der aller letzte Feinschliff an dem wir arbeiten, aber da bin ich mir sicher, dass das auch noch klappt.

  • Hi zusammen


    Ja Pöbeln und Keifen an der Leine ist übel...die Reaktion der Mitmenschen mag wohl anders sein ob ein grösserer Hund rumpöbelt oder ein kleiner, ätzend für den Hundehalter ist es allemal. Und da wünschte ich mir tatsächlich einen grösseren Hund...klein Gipsy ist knappe 30 cm und ich habe da das Gefühlt beinahe auf dem Boden zu kriechen um sie zu korrigieren etc. Echt mühsam!


    Sie keift eigentlich alles was was grösser ist als sie - also so gut wie alle Hunde.

    Ich habe nun angefangen zu üben, dass sie auf ein Hey sich zu mir wendet und sie dann Leberwurstpaste kriegt. Das klappt eigentlich recht gut sofern die Distanz genügend gross ist.

    Da sie erst seit kurzem Pferde nicht mehr anbellt sondern vorbeiläuft bestätige ich sie dafür mit einem "brav still und lauf" und hoffe, dass sich das dann auf Hunde übertragen lässt.

    Erfolg inzwischen = naja...kommt halt auf die Gegenheiten an.


    Immerhin diene ich wohl der Belustigung der Spaziergänger und Passanten, wenn ich versuche meinen Zwerg abzulenken und zur Räson zu bringen.


    Heute Nachmittag folgt wohl die nächste Lektion :smiling_face_with_sunglasses:

  • Genauso war es hier auch. Wir kamen im Training bis zu einem gewissen Punkt über Alternativverhalten weiter und dann stagnierte es und wir konnten eine gewisse Distanz einfach nicht unterschreiten, ohne dass Pelle auslöste.

    Interessant, das war bei uns exakt genau so! Ich stagniere bei meinem Hund allerdings seit mehreren Jahren bei einer bestimmten Distanz (5-10 m) und daher denke ich, das der Zug definitiv abgefahren ist. Im Nachhinein ärgere ich mich total, dass ich da nicht viel früher einen Punkt gesetzt habe. Bei anderen Auslösern fürs Leinenpöbeln (z.B. Kühe, Pferde, Schafe o.ä.) war es allerdings tatsächlich auch so, dass es nach einer längeren Zeit des positiven Trainings (ca. 1 Jahr) plötzlich Klick gemacht hat, ohne dass ich am Training etwas geändert hatte. Bei anderen Hunden ist das aber definitiv nicht der Fall.

    Also nein, für mich bedeutet "Der nette Weg funktioniert nicht!" nicht gleich, dass man unnett werden muss. Wobei ich mich frage, was mit Abbruch gemeint ist. Hier war bspw. die Wasserflasche angedacht gewesen.

    Mein Trainer hat auch einen Abbruch mit Wasserflasche vorgeschlagen.

  • Ein Abbruchsignal ist doch einfach ein: Nein!

    Der Hund kann ja seinen inneren Konflikt mit deiner Hilfe jetzt anders auflösen.


    Und er kann jetzt zuhören. Der Hund ist somit Kritikfähig. Und das steht einer guten Bindung nicht im Weg.

    Ein guter Trainer wird dir hier gut weiterhelfen können.

  • Ein Abbruchsignal ist doch einfach ein: Nein!

    Naja, es gibt ein konditioniertes Signal für "Lass das!" und es gibt positive Strafe. Deshalb habe ich das hinterfragt.


    Wir nutzen auch ein über negative Strafe aufgebautes Abbruchsignal: "lass es!".


    Das ist aber nunmal lerntheoretisch auch etwas anderes als positive Strafe und Wasser übern Kopf oder ins Gesicht.


    Und ob das letztlich der Beziehung und dem Vertrauen schadet, entscheidet der Hund und nicht der Mensch. 🤷

  • Ich hatte zwar gar nicht auf einen Beitrag von dir geschrieben, aber ich bin jetzt neugierig.

    Wie hast du dein „lass es“ über negat. Strafe aufgebaut.


    Nutzt du das immer?

  • Ich hatte zwar gar nicht auf einen Beitrag von dir geschrieben, aber ich bin jetzt neugierig.

    Wie hast du dein „lass es“ über negat. Strafe aufgebaut.


    Nutzt du das immer?

    Ich würde mal sagen ziemlich klassisch:


    Der Hund wird mit Leckerlis aus der offenen Hand angefüttert, irgendwann entscheide ich, dass es genug ist, mein "lass es!" kommt und danach schließt sich meine Hand. Wenn der Hund den Kopf weg dreht, folgt der Marker und die Belohnung aus der anderen Hand.


    Das ist der Einstieg. Am Anfang ist Futter in unterschiedlichen Varianten die Verleitung, dann Spielzeug und irgendwann dann eben der grundsätzliche Impuls nach vorn auf was auch immer gerichtet und "lass es!" bedeutet "nimm Dich zurück".


    Und das habe ich genutzt fürs Drohfixieren und wenn er mich im Fuß überholen wollte. Dann ging der Körperschwerpunkt nach hinten, weg vom (Hass-)Objekt der Begierde. Egal ob Futter, Spielzeug, Erzfeind. Das funktioniert aber auch nur, ich sag mal, bis zur Mitte der Eskalationsskala. Steckt er drin, hilft nur Management und Wegbringen.

  • Unser Highlight heute :


    Ich gehe mit Schnauz grad aus dem Haus ( nachdem sie bissl aufgeregt war weil jemand im Treppenhaus an uns vorbei musste), als ein Haus weiter rechts ein Zwergpinscher anfängt zu eskalieren.

    Fremder Hund in Hauseingangsnähe und dann auch noch frech - für sie eigentlich ein guter Grund zum Aufregen, geht ja schließlich garnicht!


    Aber nope, Madame war zwar etwas angespannt, hatte aber besseres zu tun. Sie lief mit mir mit zur anderen Straßenseite und hat sich lieber erstmal ein Plätzchen zum Pieseln gesucht.

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