Beiträge von Duma80

    Hallo zusammen


    Der etwas über 1-jährige Chihuahua-Rüde einer guten Freundin hat leider sehr grosse Angst vor dem Autofahren. Anfangs musste er bei Autofahrten immer erbrechen, aber inzwischen hat das mit dem Erbrechen aufgehört. Die Aversion gegenüber dem Auto ist jedoch geblieben.


    Wenn er merkt, dass es jetzt dann gleich zum Auto geht, versteckt er sich bereits. Futter oder Leckerchen nimmt er in diesen Situationen nicht. Meine Freundin muss ihn immer ins Auto tragen, wenn sie ihn mitnehmen möchte. Da ihn das Ganze aber so unter Stress setzt, vermeidet sie Autofahrten seit einiger Zeit.


    Im Auto fährt er jeweils in einer Kunststoff-Transportbox mit. Ob sich diese auf dem Beifahrersitz oder im Fussraum befindet, scheint in Bezug auf seine Angst keine Rolle zu spielen.


    Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für meine Freundin? Gibt es homöopathische Mittel, die unterstützend wirken könnten?

    Mich nerven beim Thema Gebrauchshunde jeweils die Pauschalaussagen, die man oft hört: "Das ist ein Schäferhund, bei dem musst du XYZ, mit Leckerchen funktioniert das nicht." Das sagten mir z.B. einige Trainer oder andere Hundeleute, obwohl sie meinen Hund noch nie gesehen hatten.


    Etwas anderes ist es, wenn jemand meinen Hund kennengelernt hat und dann zu mir sagt: "Das ist ein sehr willensstarker Schäferhund, mit Leckerchen wird es höchstwahrscheinlich nicht funktionieren. Ich empfehle dir XYZ." Dann kann ich diese Aussage nachvollziehen. Vielleicht sagt mir die Person aber auch: "Das ist ein eher weicher Rassevertreter und scheint gut auf das und das anzusprechen. Mach mal ABC."


    Genauso genervt hat mich allerdings auch die rein positive Gegenseite, die die Rassedisposition teilweise völlig ausklammert und sagt: "Diese Methode hilft bei jedem Hund. Wenn nicht, machst du irgendwo einen Trainingsfehler." Wo dieser Fehler lag, könnte mir dann aber keiner sagen.


    Ich würde daher für einen Mittelweg aus diesen beiden Extremen plädieren.

    Ich bin beim Thema Schäferhunderziehung etwas zwiegespalten. Einerseits erweckt sich bei mir hier im Forum manchmal schon der Eindruck, dass es sich bei Schäferhunden oder allgemein Gebrauchshunden um Klapperschlangen oder Vipern handelt, die nicht mit anderen Rassen zu vergleichen sind. Das habe ich mit meinen Gebrauchshundmixen und anderen Schäferhunden, die ich näher kennengelernt habe, so jetzt nicht erlebt. Sie schienen mir alle mehr oder weniger normale Hunde zu sein und nicht so speziell, dass sie eine besonders harte Hand gebraucht hätten.


    Die meisten Trainer, die auf Gebrauchshunde spezialisiert sind, sind mir zu aversivlastig und daher nicht mein Ding. Bei vielen Problemen oder Erziehungsthemen würde es sicher auch positiver gehen. Andererseits muss ich zugeben, dass ich mit rein positiven Methoden bei gewissen Themen bei meinem Tierschutz-Schäferhund auch an meine Grenzen stiess.


    Ich habe ihn mit etwa drei Jahren komplett unerzogen und unsozialisiert übernommen und in den ersten Monaten war er brutal anstrengend. Auf unseren Spaziergängen hat er sich über jeden Pups aufgeregt: Andere Hunde, im seltsam erscheinende Menschen, Kühe, Pferde, Schafe, spielende Kinder, Traktoren, niederfliegende Flugzeuge, kleine Windränder in einem Garten etc.

    Seine Aufregung und Überforderung äusserte er, indem er wild in die Leine sprang und das seltsame Objekt wütend bebellte.

    Die meisten dieser Aufreger habe ich ihm kleinschrittig, mit positiver Bestärkung und intensivem Training von Alternativverhalten (bei Fuss gehen und Handtouch) näherbringen können. Es hat einige Zeit gedauert und viel Geduld gebraucht, aber letztlich hat es wirklich gut geklappt. Wo ich jedoch keinen Fuss in die Tür kriegte, war die Leinenaggression gegenüber anderen Hunden. Ich war deswegen bei x verschiedenen positiv arbeitenden Trainerinnen und habe mir einen Wolf trainiert, aber die Erfolge waren wirklich minimalst. Bei diesem Thema muss ich also ganz ehrlich sagen: Positiv funktioniert es bei diesem Typ Hund und bei dieser Art von Motivation für das Fehlverhalten (Frust) definitiv nicht.


    Sollte ich irgendwann wieder mal einen Schäferhund mit diesem Problem haben, würde ich das Ganze daher anders angehen und nicht mehr versuchen, jahrelang positiv daran herumzudoktern.

    Schrecklicher Vorfall :( : :( :. Ich hoffe, der arme Mops erholt sich wieder!


    Einige haben ja geschrieben, dass es quasi fahrlässig war, diesen Gebrauchshundmix aus Osteuropa mit unbekannter Vorgeschichte ungesichert mit einem viel kleineren Hund interagieren zu lassen und dass sich die TE nicht über so ein Verhalten zu wundern braucht.


    Natürlich kann es sein, dass die TE im Vorfeld Zeichen übersehen hat, dass ihre Hündin im Umgang mit dem Mops (oder mit Artgenossen im Allgemeinen) nie so entspannt und freundlich war, wie sie dachte und dass sie etwas in der Art hätte kommen sehen müssen. Aber wissen tun wir das ja nicht. Es kann doch auch sein, dass es (ausser dem Erstarren in der unmittelbaren Situation) keine oder nur sehr, sehr subtile Vorzeichen gab.


    Daher meine Frage: Ab wann würdet ihr denn einen Hund mit unbekannter Vorgeschichte als verträglich und mehr

    oder weniger "safe" mit anderen Hunden

    betrachten?


    Diese Hündin ist ja immerhin seit einem halben Jahr bei ihrer Besitzerin, war im Tierheim anscheinend verträglich und in ihrem neuen Zuhause ebenso. Ich persönlich würde einen Hund, der sich so zeigt, jetzt auch nicht dauernd mit Leine und/oder MK sichern. Natürlich ist man etwas vorsichtiger, wenn es sich z. B. um einen Schäferhund anstatt um einen Labrador handelt, wählt die Hundekontakte genau aus, hat immer ein Auge auf die interagierenden Hunde, vermeidet Konflikte um Futter oder Beute etc. Aber irgendwann kommt ja der Punkt, an dem man seinem Hund vertraut und sich denkt: "Er/sie ist OK mit anderen Hunden bzw. mit diesem bestimmten Hund." Das bedeutet dann natürlich nicht, dass man nicht mehr hinguckt, aber man ist nicht mehr dauernd in Habacht-Stellung, weil man der Meinung ist, seinen Hund mittlerweile recht gut zu kennen und einschätzen zu können.


    Mir ging das zumindest mit meinem Gebrauchshundmix aus dem Ausland so.

    Aber wenn ich einige Beiträge lese, bekomme ich den Eindruck, dass man bei Secondhand-Hunden bestimmter Rassen jederzeit mit sowas rechnen muss :ka: .

    Was für ein grauenhafter Vorfall :( :! Ich finde es auch sehr verstörend, dass dieser Hund vorher anscheinend unauffällig und auf Ausstellungen etc. war.


    Gibt es eigentlich irgendwelche Studien, in denen umfassend die möglichen Gründe für tödliche oder sehr schwere Beissvorfälle untersucht wurden? Ich meine, eine wirklich detaillierte Recherche zur Herkunft/Zuchtlinie, des bisherigen Verhaltens, der Haltungsform, der Erziehung, des Gesundheitszustandes (inkl. Obduktion) des betreffenden Hundes?


    Ich würde solche Vorfälle, bei denen weitgehend unauffällige Hunde ohne Anzeichen plötzlich massiv austicken einfach gern verstehen. Es muss doch irgendwelche Gründe dafür geben? Diese Gründe zu erforschen, fände ich sinnvoller, als bestimmte Rassen oder Rassegruppen zu verbieten oder zu massiven Auflagen zu verdonnern.

    Der wird das halt einfach nicht gewöhnt sein, mit Menschen im gleichen Raum zu schlafen.

    In der ersten Zeit dachte ich das auch, da er wahrscheinlich nie in einem Haus gelebt hat. Aber mittlerweile ist er seit über 7 Jahren bei mir. Daher denke ich, wenn es nur das wäre, müsste er sich inzwischen doch daran gewöhnt haben?


    Vielleicht hat er ja auch damals das runterwerfen vom Bett so interpretiert, dass er nicht bei den Menschen schlafen soll?

    Runterschmeissen war etwas hart formuliert, ich habe ihn eher runtergeschoben und war freundlich dabei. Aber es ist schon möglich, dass er das fehlinterpretiert hat.