Der Jagdgebrauchshund

  • Hallo Elke !


    :^^:
    Na klasse ! Da brauchste Dich doch gar nicht einmischen, sondern da werd
    ich Dich doch grad mal ausquetschen :D


    Meine Gedanken gestern waren eben auch, ob es überhaupt zwingend nötig
    ist, bei bestimmten Gebrauchshunden 'stärkeren' Zwang anzuwenden, als
    bei unseren 'Spielhunden'.
    Oder ob's nicht mit Geduld und mehr Zeit auch ohne geht.


    Mein Zweifel war halt eben dieser 'unbedingte' Gehorsam, der von einem
    Triebstarken Hund unter extremer Ablenkung verlangt werden muss.


    Hat Dein Vater denn das auch so hinbekommen ? Das 'Down' ? Und das
    Apportieren unter widrigen Umständen ?
    Und wenn ja, wie ?


    LG
    Chrissi

    • Neu

    Hi


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    • also eins vorweg: es kommt natürlich auch auf den hund an. es gibt durchaus hunde, die unter umständen eine "etwas härtere hand" verlangen.


      mein vater hat im moment einen bayrischen gebirgsschweißhund (ist mittlerweile auch schon 11) und diese rasse ist sehr gelehrig und folgsam! ist vielleicht auch glück :???:


      mit strafe kommt man bei arco (so der name des BGS) nicht weit, da er ein kleines sensibelchen ist.


      aber wie gesagt er war von anfang an sehr gelehrig und wollte immer alles richtig machen (prüfungen hat er auch erfolgreich abgelegt).


      sein jadgtrieb beschränkt sich auf das aufifnden von verletztem und totem wild, alles andere läßt ihn ziemlich kalt. wurde das wild gefunden ist es ihm sch....egal!


      Wie gesagt ich kann nur von meinem vater reden, aber bis ein hund bei ihm soweit ist, dass er voll einsatzfähig ist, braucht es etwa 2 jahre. vielleicht hat nicht jeder diese zeit/geduld!

    • Ich habe diesen thread jetzt total interessiert gelesen.....


      Ein absolut schwieriges Thema, bei dem sich sicherlich (mal wieder) die Geister scheiden.....


      Ich denke ich verstehe genau was staffy meint in ihrem posting....


      Ich kenne auch einige Jagdhunde, die entweder in Jägerhand sind, in privaten Händen oder als Rettungshunde laufen.....


      Auch weiß ich von zweien, dass bei der Ausbildung mit TT gearbeitet wurde.....der eine wird jagdlich geführt und hat sich einfach von einer Wildspur auch am Ende seiner jagdlichen Ausbildung nicht zu 100% abrufen lassen....der Jäger hat eine Woche mit TT gearbeitet und es in dieser Woche drei- oder viermal verwendet...danach NIE WIEDER!..dieser Hund ist seitdem zu 150 % abrufbar, wird jagdlich geführt und ist ein fröhlicher, rumspringender netter Hund (Dt. Kurzhaar) - gebrochen ist dieser Hund NICHT!! - wie der Jäger mir auch bestätigte ist das absolut "üblich" bei den Jägern so zu arbeiten, um gewährleisten zu können dass die Hunde einfach im Ernstfall "funktionieren".


      Für mich als "Laien" ist es schwierig zu beurteilen inwieweit eine Ausbildung auf diese Art der einzige Weg ist um dieses Ziel -den Hund kontrollieren zu können "egal was passiert!"- zu erreichen....


      Ich würde mich vorsichtig staffys Haltung anschließen und behaupten nach einer soliden und kompetenten Ausbildung mag dieses Mittel in fachkundigen Händen der Weg sein eine Abrufbarkeit für immer und ewig zu 200 % abzusichern - bei einem solchen Spezialisten wie dem Jagdgebrauchshund muss 100%ige Aufmerksamkeit und Abrufbarkeit zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein, um nicht Tier und Mensch in Gefahr zu bringen.


      Auch ein Rettungshund muss jederzeit ansprechbar sein und "seinen Job machen" - es ist absolut nicht tragbar, dass ein Rettungshund im Einsatz plötzlich auf eine Wildspur abbiegt und auf und davon ist..


      Diese Hunde müssen einfach zu jeder Zeit verlässlich arbeiten und in Rücksprache zu ihrem Hundeführer agieren - möglicherweise ist da ein schlussendliches Absichern wie mit einem TT im Ausnahmefall das adäquate Mittel um diesen Hund für alle Zeit wirklich verlässlich zu machen.


      Genau so verabscheuungswürdig sind für mich jedoch die Privathalter die ich regelmäßig treffe, die Stachelhalsbänder, TTs, Sprühhalsbänder, Piepshalsbänder, Lufthalsbänder und was es nicht alles gibt für jeden Furz den der Hund tut auspacken und ihren Hund damit traktieren- für mich nicht nachvollziehbar. Da wird nicht trainiert, da wird sich nicht professionelle Hilfe geholt, nein da wird das Ding um den Hals gehängt wenn der Hund zweimal zu viel gebellt hat oder einmal eine Krähe gejagt hat und dann funktioniert das schon auf Knopfdruck :kopfwand:



      Und ich denke ich weiß sicher wovon ich spreche, den ich habe einen dieser *zwinker zu staffy* "Spezialisten" hier im Haus - jagdlich höchst ambitioniert und immer auf irgendeiner Spur. Er wird aber nicht jagdlich geführt, sondern als Rettungshund (Mantrailer) ausgebildet....... Auch ich werde eines Tages ein verlässliches "down" brauchen, das mit der Pfeife einfach in 100% der Fälle sitzt und funktioniert.....und der junge Mann nicht auf einer Wildspur verschwindet. Ich sehe langes und schwieriges Training vor mir die nächsten Jahre.......ein TT sehe ich da NICHT! Aber ich weiß nicht wie ich entscheiden würde, wenn in zwei Jahren der Hund fertig ausgebildet wäre und ich nicht zu 100% sagen könnte dass er immer und überall abrufbar ist- was mache ich dann? Ich weiß es nicht..... :???:

    • Hi
      Ich denke, dass der Knackpunkt bei diesem Thema die Wildtiere sind, die an der ganzen Hundeausbildung beteiligt sind. Ein Jäger kann nicht geduldig mit lockereren Methoden arbeiten, da er immer Gefahr läuft, dass Wildtiere durch einen streunenden Hund getötet werden, gerade auch, wenn man diesem Risiko täglich durch der Ausbildung ausgesetzt ist. Da muss der Hund sehr zuverlässig arbeiten und dass innerhalb eines kurzen Zeitraums.
      LG Maren

    • aber jagdhund ist nicht gleich jagdhund!


      wie gesagt mein vater hat einen bgs und ich einen jrt (ursprünglich ja auch mal ein jagdhund), aber beide sind - ohne besondere hilfmittel zu benutzen (oder jemals benutzt zu haben) - super abrufbar und noch nie einem wildtier hinterhergehetzt.


      mache haben halt mehr und manche weniger jagdtrieb!


      es gibt auch nicht-jagdhunde die wildern das sollte man an dieser stelle auch nicht vergessen!


      @ maren: nicht bei jeder ausbildung sind wildtiere direkt beteiligt (vielleicht trifft das auf die entenjagd zu - davon habe ich nämlich keinen plan).


      mein vater führt seinen hund auf schwarz- und rotwild und hat "nur" mit schweiß (blut) und toten tieren (bzw. fell der tiere - unpräpariert) ausgebildet!

    • Zitat

      Hi
      Ich denke, dass der Knackpunkt bei diesem Thema die Wildtiere sind, die an der ganzen Hundeausbildung beteiligt sind. Ein Jäger kann nicht geduldig mit lockereren Methoden arbeiten, da er immer Gefahr läuft, dass Wildtiere durch einen streunenden Hund getötet werden, gerade auch, wenn man diesem Risiko täglich durch der Ausbildung ausgesetzt ist. Da muss der Hund sehr zuverlässig arbeiten und dass innerhalb eines kurzen Zeitraums.
      LG Maren


      Aber hätten wir hier bei den Hütehunden nicht das gleiche Problem ?
      Arbeitet man da denn auch mit Zwang ?
      LG

    • In gewisser Weise schon... Beim Hüten ist es so, dass Du den Hund damit belohnen kannst ihn weiterarbeiten zu lassen. Heißt anders herum, dass Du wissen musst wie man den Hund am Arbeiten hindert :wink:


      Im Gegensatz zu den Jägersleuten haben die "Hüter" aber den Vorteil, dass sie ganz oft üben können, da man Schafe in der Regel nicht erst suchen muss und die Situation immer so gestalten kann, dann es annährend so läuft wie man möchte. Ein Wildtier (die Beute) verhält sich meist nicht ganz so kooperativ als meine "durchgenudelten" Schafe :wink:


      Viele Grüße
      Corinna

    • Zitat

      Heißt anders herum, dass Du wissen musst wie man den Hund am Arbeiten hindert


      Und das ist doch der springende Punkt!
      Wie macht man das, bzw. anders gefragt, warum ist es scheinbar (!!!) leichter Hüteverhalten zu unterbrechen als Jagdverhalten? Die zugrunde liegenden Stimuli und Reize sind doch dieselben?!
      Oder gibt es einen anderen Grund, dass die Verwendung brachial anmutender Erziehungsmethoden in Jägerkreisen trotz aller Fortschritte immmer noch "Gang und Gebe" ist, man selbige aus Schäferkreisen in der öffentlichen Diskussion aber eigentlich nicht kennt!

    • Zitat


      Und das ist doch der springende Punkt!
      Wie macht man das, bzw. anders gefragt, warum ist es scheinbar (!!!) leichter Hüteverhalten zu unterbrechen als Jagdverhalten? Die zugrunde liegenden Stimuli und Reize sind doch dieselben?!
      Oder gibt es einen anderen Grund, dass die Verwendung brachial anmutender Erziehungsmethoden in Jägerkreisen trotz aller Fortschritte immmer noch "Gang und Gebe" ist, man selbige aus Schäferkreisen in der öffentlichen Diskussion aber eigentlich nicht kennt!


      vielleicht liegt es daran, dass sich mehr "schäfer" als "jäger" an solchen Diskussionen beteiligen? :???:


      mal ehrlich: es würde doch niemand öffentlich zugeben, dass er seinen hund "quält"? und da kaum jäger hier im forum sind können sie natürlich auch keine stellung zu solchen vorwürfen beziehen.


      ich würde begrüßen, wenn "fassi" mal "seinen senf" dazugeben würde.

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