Fremdeinkreuzungen/Outcrossing in der Hundezucht

  • Tests machen Fehler. Und warum soll man denn einen Herzschall bei einem gesunden Tier machen?

    Ja unglaublich. Und wieso auf HD oder ED Röntgen, ohne dass der Hund lahmt? Der eigene Hund ist doch ganz offensichtlich gesund und alle wurden 14 Jahre alt.

    Und Tests sind doch eh fehlerhaft.

    Völlig unnötig, der Kram. Ist ja augenscheinlich gesund...

    :woozy_face:



    Welche PRA meinst du denn? Davon gibt es zahlreiche Formen und in den letzten Jahren sind so viele Tests dazu gekommen. Bei meiner Rasse wird neben prcd PRA eigentlich auch freiwillig und im Standardpaket rcd4 PRA getestet, das kam erst 2018 raus. Und sowieso alle 2 Jahre Test auf Katarakt beim DOK Arzt. Das muss man eben wiederholen...

  • ch persönlich kenn genauso viele kranken Mischlingshunde wie Rassehunde :ka:

    Selbst dann gäbe es aber keinen Grund, vom Mischling abzuraten.


    Studien zeigen immer wieder, dass Mischlinge im Durchschnitt länger leben, als gleich große Rassenhunde. Der Grund steht hier im Threat.

    Die Lebenserwartung gilt, zumindest beim Menschen, als wichtigster Parameter der Gesundheit, weil hier alle“Schäden“ zusammen laufen.

    Dabei sage ich ja nicht, niemand darf einen Rassenhund nehmen. Aber für die moralische Abwertung „Du hast einen Vermehrer unterstützt!!!“ gibt es keine Evidenz.

  • Völlig unnötig, der Kram. Ist ja augenscheinlich gesund...

    Da habe ich wohl zu lange in der Gesundheitspolitik in der Bewertung medizinischer Methoden gearbeitet. Denn genauso denkt man da: Eine Med. Methode (z.B. ein diagnostischer Test) hat dann einen Nutzen wenn sie patientenrelevante Endpunkte positiv beeinflusst. Und nur dann wird sie von der Krankenkasse bezahlt. Patientenrelevant ist eine spürbare negative Veränderung, wie Schmerzen, Einschränkung der Bewegung etc. Ein verändertes Röntgenbild allein würde da niemals akzeptiert werden.

    Welche PRA meinst du denn?

    Keine Ahnung, worauf man 1997 getestet hat. Ich weiß aber sicher, dass meine Hündin kein Patientenrelevantes PRA hatte, sie ist in ihrem überdurchschnittlich langem Leben nie erblindet.

  • Ja unglaublich. Und wieso auf HD oder ED Röntgen, ohne dass der Hund lahmt?

    Ist dir bewusst, dass der Nutzen eines diagnostischen Tests neben seiner Genauigkeit (jeder Test macht Fehler!) von der Häufigkeit des negativen Testergebnisses in der untersuchten Population abhängt?

    Ein Test auf eine Erbkrankheit kann bei einer Rasse nutzen, weil die Erbkrankheit häufig vorkommt, bei einer anderen Rasse oder bei Mischlingen aber nicht nutzen oder sogar schaden. Man testet ja auch nicht alle Rassen auf die gleichen Krankheiten.

  • Und warum soll man denn einen Herzschall bei einem gesunden Tier machen?

    So eine Frage stellt nur jemand, der noch nie in seinem Leben von DCM gehört hat...


    Nur weil der Laie keine Symptome erkennt, bedeutet es nicht, dass es keine gibt und nur weil man (noch) keine Symptome sieht, bedeutet es nicht, dass noch kein Schaden vorliegt.

    Aber mit fehlerhaften Tests kann man sich die Mischlingsvermehrung herrlich schönreden und weil man selber beim Kauf von seinem Mix einfach Glück hatte, glaubt man jetzt der Mär vom gesunden Mischling und dass da alles besser ist. Das ist jetzt nicht dein Ernst bitte oder?

  • Nun ja beim Dobermann macht man reichlich Tests auf DCM.

    Hat es was geholfen?

    Und zwar nicht nur ein bisschen?

    Ist die Rasse jetzt empfehlenswert, gesundheitlich gesehen?

    Wo doch so viel getestet wird?

  • Bei der DCM isses so, dass man für alle betroffenen Rassen, individuell schauen muss, welche Tests zuverlässig sind.

    Soweit ich weiß, ist das beim Dobermann noch in der Entwicklung, da es dort viel mehr Gendefekte gibt an welche sich die DCM heften kann, als bspw beim Schnauzer ( dort sind es meines Wissens nach nur zwei, und es gibt für Mittel und Riese zuverlässige Tests).


    Das Thema ist so komplex, dass man mit Gentests und EKG alleine, nicht immer weiter kommt.

  • Jein, es schwankt sehr stark.


    Beim Dobermann ist es bspw soweit ich weiß nicht möglich.

    Beim Schnauzer dagegen mittels Gentest


    Zitat

    ,, Die Ursache dieser Erkrankung bei Schnauzern ist die Mutation im RBM20 Gen. Konkret handelt es sich um eine 22-bp-Löschung, die den Leserahmen bei der Synthese des RBM20 Proteins verschiebt. Es wird ein vorzeitiger Stopcodon gebildet, wodurch es zur Veränderung der Eigenschaften und der Funktion des resultierenden Proteins kommt. Das RBM20 Gen bindet RNA und wirkt als Regulator beim mRNA Spleißen in einer Gruppe von Genen, die sich an der Entwicklung des Herzens beteiligen. Das nicht funktionierende Protein RBM20 produziert aberrante Isoformen des TTN Gens, des für Titin kodierenden Gens, das im Skelettmuskeln und Herzmuskeln exprimiert wird und die Elastizität des Sarkomers bedingt.

    Die Mutation wird autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass ein Hund nur erkrankt, wenn er das mutierte Allel von beiden Elternteilen vererbt hat (rezessiver Homozygot). Ein Heterozygot ist ein Hund der das mutierte Allel nur von einem Elternteil vererbt hat, weist keine Symptome auf und ist klinisch gesund, kann jedoch das mutierte Allel auf seine Nachkommen übertragen."

    https://www.genomia.cz/de/test/dcm/


    Beim Dobi isses viel komplexer, die bilden auch nochmal eine andere DCM aus.

    Irgendwo gab's mal ein Bildchen plus Text, welches das Problem sehr deutlich und verständlich rüber gebracht hat ( leider kann ich es nicht finden) , bzw zeigt warum ein Gentest beim Dobermann ( noch) nicht aussagekräftig ist.


    Vom Ultraschall her, merkt man es erst wenns zu spät ist.


    Edit, Habs gefunden was ich meine ( man muss bissl scrollen)

    Krankheiten beim Dobermann
    DCM - Dilatative Cardio Myopathie oder Dobermann Cardio Myopathie Kaum eine Rasse ist derzeit so stark von der DCM betroffen wie der Dobermann. Unter der…
    ataraxie-dobermann.jimdo.com
  • Warum den Hundeanfängern zu Rassehunden aus dem VDH geraten wird? Weil man weiß, was man da bekommt.


    Wenn ich mir einen Arbeitshund hole ist das ein bisschen was anderes. Erstens weiß ich wie man Ahnentafeln und Zuchtdatenbanken durchwühlt, zweitens habe ich die Kontakte um herauszufinden wie Hunde die infrage kommen Ahnenmäßig so dastehen - war der potentielle Großvater mütterlicherseits, der die FCI-Arbeitsprüfung für Bracken mit Bestleistung bestanden hat, Wesenstechnisch ein totaler Reinfall? Wie sind diese und jene Welpen aus dem Wurf vor 7 Jahren geworden? Ist das Epi-Problem das vor 25 Jahren bei den roten Gonczys aufgetaucht ist mittlerweile im Griff?


    Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber in die Auswahl eines Arbeitshundes geht jede Menge Zeit, Recherche und Kontakte knüpfen. Und wenn ich mir einen Überblick verschafft habe was so an Anlagen auf beiden Seiten vorhanden ist (und zwar auf die individuellen Hunde bezogen) und mir das gefällt, dann wird's auch eine Gebrauchskreuzung. Und auch mit der ganzen Vorarbeit kann ich auf die Nase fallen, aber mir ist dieses Risiko zu 100% bewusst.


    Diesen Aufwand wird aber niemand betreiben, der sich nen Mischling als Begleithund holen will. Und da bei den Begleithunden zu 99,9 % ohne Sinn und Verstand gemixt wird, ist's immer immer immer eine Wundertüte.


    Das war aber eigentlich nicht das Kernthema dieses Threads, sondern das systematische Einkreuzen über mehrere Generationen.

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