17 Monate alter Dackelmix mit neuem unerfahrenen Frauchen - HILFE!

  • 1 Woche später:
    Ich geh mit dem Forum schlafen.. so viel Interessantes gibts zu lesen. Wobei mich gar (noch) nicht "Techniken" so sehr faszinieren, als die Herangehensweise an Probleme von manchen offenbar sehr Erfahrenen hier.
    Update:
    1. Trainer-Besuch nächste Woche Donnerstag

    Bespaßungs-Programm deutlich zurück gefahren.
    30 min morgens raus, eine knappe Stunde am früheren Nachmittag, kurze Spätabends-Runde.
    Keine Hundebegegnung mehr an der Leine
    Mini-Leckerchen für entspanntes Laufen neben mir.
    Das klappt immer besser, an den meisten Menschen kommen wir nun zumindest ohne Bellen vorbei. Angespannt an der der kurzen Leine mit Leckerli in der Faust vor seiner Nase.
    Frei laufen alle 2 -3 Tage auf einer großen Wiese, wo höchstens noch 1 -2 andere Hunde sind.(andere Tage laufen und spielen im Garten zuhause)
    Zuhause schaue ich dass er zur Ruhe kommt, ich rede viel weniger auf ihn ein, nehme ihn manchmal auch zuhause an die Leine und führe ihn mehrmals hintereinander auf die Decke. Anfangs steht er immer wieder auf, aber kleine Kinder ruhig und sanft zurück ins Bettchen bringen, das kann ich! Dauert nicht lange und Hundsi schläft und schnarcht, oft mit allen Vieren in der Luft.


    Was ich auch gelernt habe: dass ich mich ihm richtig frontal in den Weg stelle, wenn ich etwas nicht will. Da gibts für mich viel zu lernen, ich scheue Auseinandersetzungen - was für ein nettes Übungsobjekt ich da nun habe!


    Also im Ganzen entspannter, Erziehung beginnen wir dann von vorne mit Trainer..


    ABER: es geht auch anders, ganz anders...
    Ich hatte privat Stress, meine Mutter kam ins Spital, dann Pflegeheim akut, früher als ohnehin geplant... und alles so schnell dass mir nichts andres übrigblieb als den armen Hund den ganzen Tag dabei zu haben. Spitalstransport, Pflegeheim, verschiedene Büros, ....Am Abend hatte ich noch einen Vortrag zu halten, den ich nicht absagen konnte, 50 km von Wien. Wir sind gegen Mitternacht heimgekommen, beide fix und fertig.


    Und dann ists passiert - Hund hat mich aus meinem Schlafzimmer vertrieben!


    Das Schlafzimmer + Nebenräume sind derzeit das Revier meines alten Katers., mit Katzenklappe im Fenster. Türe ist zu, ich hatte mit Katze Jagen schon Probleme und warte da nun auf den Trainer. An jenem Abend war ich unvorsichtig wie ich der Katze ihr Futter brachte, Hund hat sich mit ins Zimmer reingeschmuggelt, Katze verbellt, verjagt, sich wie ein Wilder übers Katzenfutter hergemacht und das Schüsserl leer gefressen. Das ging alles so schnell, so laut, mit so viel Aggression ... ich hab es nicht geschafft da einzugreifen.... Ich hab ihn ins Wohnzimmer gescheucht, Türe zu, wo er laut bellend und knurrend und mM aggressiv vor der Türe zum Schlafzimmer hin und herlief und mir richtig Angst machte.


    Nach etwas Eskalation - das alles nach Mitternacht! die Nachbarn! - hab ich mich mal hingesetzt und nachgedacht. Also ich war offensichtlich zu nichts mehr zu gebrauchen, Hund noch weniger. Also hab ich mich aus der Situation genommen und ins Gästezimmer verzogen und dort geschlafen, so mehr oder weniger. Hund ganz ruhig auf dem Teppich davor.


    Am nächsten Tagg war alles ok, ich kann wieder ins Schlafzimmer ins Kater-Revier wann und sooft ich will.

    Ob man an der Katzen-Aggression was ändern kann, dazu werde ich den Trainer fragen.

  • Schön, wieder von dir zu hören! :smile:

    Du hast ja gerade keine leichte Zeit. Ich wünsche deiner Mutter gute Besserung und daß sie sich im Heim gut einlebt und wohlfühlt.


    Klar, daß dein Stress und die ganze Hektik sich auch negativ auf deinen Hund ausgewirkt hat. Ich finde es bemerkenswert, daß du das Ereignis doch sehr nüchtern einordnest und deshalb nicht gleich aufgibst oder es dem Hund anlastest, obwohl dir die Eskalation Angst gemacht hat. :gut:


    Nach dem Foto bin ich mir sehr sicher daß dein Hund kein Mischling, sondern eine reinrassige Alpenländische Dachsbracke ist. Dachsbracken werden als schneidige, wildscharfe Jagdhunde beschrieben.


    Ich bin gespannt was der Trainer sagen wird. Insbesondere zu der Frage des friedlichen Zusammenlebens zwischen Hund und Kater.

    Jagdtrieb ist nicht dasselbe wie Agression, aber keinesfalls leichter zu kontrollieren. Bei Agression gibt es Eskalationsstufen wie Drohen, Vertreiben usw, bis es zum Töten kommt. Damit kann man im Training arbeiten. Bei der Jagd wird aber mit der Beute nicht rumdiskutiert, Beute ist zum Töten da. Das macht es schwierig, wenn Jagdtrieb sich auf in unseren Augen unerwünschte Objekte richtet.



    Der österreichische Schweißhund • Klub Dachsbracke
    Alpenländische Dachsbracke der österreichische Schweißhund und universeller Jagdhund des Bergjägers wird vom Klub Dachsbracke vertreten.
    www.klub-dachsbracke.com



    Alpenländische Dachsbracke | HundeFunde
    Die Alpenländische Dachsbracke ist ein niederläufiger Schweißhund aus Österreich. Erfahre hier mehr über diese furchtlosen und intelligenten Jagdhunde.
    hundefunde.de


    Vielleicht findest du über den Zuchtverein Ansprechpartner oder sogar den Züchter deines Hundes. Hat er eine Tätowierung oder Chipnummer? Beim Rassehund aus seriöser Quelle ist das normalerweise der Fall. Da dein Hund als Mix angesehen wurde, hat vielleicht einfach noch niemand danach gesucht. (Tierärzte haben ein Chipauslesegerät.)


    Falls es sich herausstellen sollte, daß Hund und Kater nicht dauerhaft zusammenleben können, ohne den Kater in ständige Gefahr zu bringen (Ich drücke dir die Daumen, daß du mit dem Trainer eine andere Lösung findest) könntest du hier auch Ansprechpartner für eine Vermittlung in geeignete Hände finden. Gute Züchter fühlen sich für ihre Hunde ein Hundeleben lang verantwortlich, Zuchtvereine betreiben oft "Rasse in Not" Vermittlungen.



    Dagmar & Cara

  • Danke für die klaren Worte!

    Er hat einen Chip, wie es in Wien vorgeschrieben ist, aber der war nur auf die Vor-Besitzerin registriert und ist nun auf mich umgemeldet.


    Die Mutter der jungen Vorbesitzerin hat erzählt: Carlo stamme aus einem Wurf einer "wunderbaren reinrassigen" Dackelhündin, mit der gezüchtet werden sollte. Allerdings war die Dame dann irgendwann ungeplant trächtig, Vater unbekannt.


    Ich verabschiede mich also mal von der Vorstellung, dass hier alle Türen offen sind, Kater seine Katzenklappe im Wohnzimmer benutzt wie vorher, im selben Raum rumspaziert wie der Hund, auf mir schnurrend drauf liegt wenn ich was lese und der Hund auf seiner Decke ist...


    Derzeit funktioniert die räumliche Trennung ganz gut.
    Türe ist zu, Kater hat Schlafzimmer + Garderobe + Bad + Ausgang in den Garten durchs Fenster, das einen Spalt offen ist.
    Ich verbringe also die Nächte mit Katerchen im Bett, Carlo bleibt im Wohnzimmer. Das war von Anfang an so und Carlo toleriert das gut, es gab nur in den ersten Nächten bisschen Jaulen und Bellen, aber eher weniger als ich fürchtete.
    Am Abend bringe ich ihn zum Körbchen, er bekommt ein Super-Leckerchen, und ich gehe zum Schlafzimmer, mit einigen "Bleib" . Er bleibt im Körbchen, läuft mir nicht mehr hinterher. Ich höre dann allerdings nach kurzen Zeit dass er sich im Wohnzimmer rumbewegt, auch in die Nähe der Schlafzimmertüre kommt, aber nun schon seit ca 10 Tagen ohne Bellen, Kratzen usw.
    Wenn er früher laut wurde, habe ich ihn immer wieder ins Körbchen zurück geführt.
    Morgens nach 6:30 wird er leicht unruhig, da hat er anfangs vor der Türe gelegen, ist aufgesprungen und hat gebellt und wollte ins Schlafzimmer wenn ich durch die Türe kam. Jetzt liegt er irgendwo im Wohnzimmer, wenn ich auftauche, läuft zu mir und dann gibts als erstes eine Runde betont ruhiges Streicheln und dann Gassi Gehen, danach Futter.


    Untertags ist es derzeit so, dass er aufmerkt, wenn der Kater im Schlafzimmer zu hören ist, aber kein Gebell und kein Knurren mehr. Ich kann nun auch zwischen den beiden Zimmern hin und hergehen so oft ich will, wobei ich untertags nicht zu lange im "Kater-Reich" bleibe, nur zB um mich umzuziehen oder etwas zu holen.


    Was ihn aufregt ist wenn ich dem Kater sein Nass-Futter ins Zimmer bringe - Hund bekommt Trockenfutter. Ist ja auch unfair,, ich glaube ich werde den Kater auch auf Trockenfutter umstellen. Aber auch in der Situation kann ich den Hund wegschicken und verhindern, dass er mich an der Schlafzimmer-Türe bedrängt.


    Im Garten gehen sich die beiden aus dem Weg und da ist der Kater im Vorteil, weil blitzschnell auf einem Baum. Der Kater vermeidet offenbar Hund-Begegnung und wenn doch, gibts 2 - 3mal Bellen, dann hört der Hund auf mich und kommt zu mir.


    Kater ist mindestens 13 Jahre alt - er ist uns damals zugelaufen, halb verhungert und verdurstet.

    Vielleicht geht sich ja ein Leben aus mit Tages-Hund und Nacht-Katze? :woozy_face:

  • Ich kann nichts groß konstruktives beisteuern.


    Aber bitte stell den Kater nicht auf

    Trockenfutter um. Ist für Katzen nicht so wahnsinnig gesund, das geht auf die Nieren, da sie zuwenig trinken.


    Ich denke auch nicht, dass der Hund soweit denkt, ala der bekommt was besseres.


    Wenn du das trotzdem ändern magst, gib lieber Carlo auch Nassfutter.


    Zudem würde ich, wenn der Kater auch den Garten nutzt, den Hund mittels Schlepp sichern. Ist nicht schön, wenn die Katze mal doch nicht schnell genug ist.

  • Die Frage ist halt - wie stressig ist das neue Leben Tür an Tür mit dem Hund für den alten Herrn? Beide Tiere wissen ja, daß der andere hinter der Tür wartet.


    Ich bin nicht so bewandert mit Katzen, aber soweit ich weiß, sollen Katzen nicht dauerhaft nur Trockenfutter bekommen, weil sie dann nicht genug trinken und das den Nieren schadet. Besonders alte Katzen sind da meines Wissens empfindlich.

    Vielleicht wäre es ja eine Alternative, wenn du den Hund jeweils mit ein paar Bissen Nassfutter in der Küche beschäftigst während du mit dem Napf des Katers ins Schlafzimmer gehst.


    Dagmar & Cara

  • Am Abend bringe ich ihn zum Körbchen, er bekommt ein Super-Leckerchen, und ich gehe zum Schlafzimmer, mit einigen "Bleib" . Er bleibt im Körbchen, läuft mir nicht mehr hinterher. Ich höre dann allerdings nach kurzen Zeit dass er sich im Wohnzimmer rumbewegt, auch in die Nähe der Schlafzimmertüre kommt, aber nun schon seit ca 10 Tagen ohne Bellen, Kratzen usw.

    Bitte schick Carlo wenn du in's Bett gehst nicht mit "Bleib" auf seinen Schlafplatz. Es ist absolut o.k. und normal wenn der Hund nachts mal rumgeistert oder auch mal Wasser saufen geht. Wenn du ihn aber mit Befehl auf die Decke schickst müsste er eigentlich die ganze Nacht da liegen bleiben ohne einmal aufzustehen bis du das Kommando wieder auflöst.

    Entweder der Hund hält sich an deinen Befehl - das ist aber nicht o.k. die ganze Nacht auf der Decke bleiben zu müssen - oder das Kommando wird Spam für ihn und damit bedeutungslos.


    Wenn du ih eh mit Keks verabschiedest benutze doch einfach ein Wort oder einen kurzen Satz als Ritual, quasi Verabschiedung bis zum nächsten Morgen wie "Gute Nacht, schlaf gut". Er macht ja einen sehr gelehrigen Eindruck, das wird er schnell verstehen.

  • Ok, dann lass ich das mit dem "Bleib" wohl besser ganz, denn es bedeutet bei Carlo ohnehin nur" bleib wo du bist solange Frauchen dich ansieht" - das aber perfekt und zB auch im Freien. Da warte ich mal auf den Trainer und fange von vorne an.


    Nach alldem was Ihr hier sagt kann es schon sein, dass Hund Abgeben die bessere Lösung ist. Und Hund, andere Rasse, erst dann wenns den Kater nicht mehr gibt. Eigentlich hatte ich mir das schon lange so gedacht, bloß dann kam diese Carlo-Geschichte dazwischen... seufz....schnief... er ist so ein Netter... aber ich will jetzt nichts überstürzen.

  • Kommandos wie "Sitz", "Platz" oder "Bleib" müssen immer auch beendet werden. Und zwar, solange der Hund sie noch befolgt. Entweder durch ein Freigabewort oder durch ein anderes Kommando wie ZB "Fuß".

    Sonst weiß der Hund nicht, wie lange er das tun soll und er wird sich dann irgendwann selbst entlassen.


    Hunde schlafen nicht die ganze Zeit fest durch. Meine Hündin hat nachts mehrere Schlafplätze und wechselt sie mehrmals.


    Warte doch erstmal den Trainertermin ab, dann siehst du hoffentlich weiter.


    Ich finde allerdings, daß dein Kater die älteren Rechte hat und nicht wegen des Hundes unter Einschränkungen leiden sollte.


    Dagmar & Cara

  • Ich finde allerdings, daß dein Kater die älteren Rechte hat und nicht wegen des Hundes unter Einschränkungen leiden sollte.


    Dagmar & Cara

    Dem möchte ich mich anschließen.


    Und wie auch schon geschrieben wurde, bitte den Kater keinesfalls auf Trockenfutter umstellen. Sei froh, dass er Nassfutter frisst, genügend Katzen haben in seinem Alter schlimme Nierenprobleme, was durch Trockenfutterernährung mitverursacht werden kann.


    Und ich finde es auch unschön, dass der Kater nun wegen des Hundes tagsüber keinen Konktakt mehr zu dir haben darf. Wie siehts mit KaKlo aus, der Kater ist ja im Schlafzimmer bei dir in der Nacht eingesperrt, oder?


    So sehr ich es toll finde, wie du dich um den Hund kümmerst, eine Dauerlösung ist das nicht für deinen Kater.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!