Alleine bleiben Training greift nicht

  • Mein Gedanke hinter der Beschäftigungsfrage war eigentlich eher weniger eine Idee zur Beschäftigung während Abwesenheit. Es klingt, als wäre sie dann so aufgeregt, dass sowas eh nicht greifen würde.


    Aber so grundsätzlich gibt es erstmal im Groben drei Gründe warum ein Hund Probleme mit dem allein bleiben hat :


    - nicht gelernt


    - Angst allein gelassen zu werden


    - er kriegt die Krise weil er in dem Moment nicht Kontrolletti spielen kann


    Nun isses so, dass geistige Beschäftigung zum einen den Hund müde macht, zum Anderen aber auch dafür sorgt, dass er eine Aufgabe hat.

    Hat ein Hund keine Aufgabe in seinem Leben, sucht er sich eine ( je nach Hundetyp). Das kann bspw auch sein : Ich pass den ganzen Tag auf meine Menschen auf.

    Sind die Menschen dann weg, kann er seinen Job natürlich nicht mehr ausführen. Das führt dann zu Aufregung, Frust, Stress - > Hund hat vermeintlich Verlustängste.

    Geistige Auslastung könnten zB Suchaufgaben sein.

    Nun is es allerdings so dass du meintest dass er da kein Interesse hat. Meinst du, er interessiert sich grundsätzlich nicht so für Kekse?

    Was für einen Hund habt ihr genau? Wo kommt er her?


    Ein Hund kann wie gesagt auch Angst vorm alleine bleiben haben ( zB wenn er sich in der neuen Umgebung noch nicht wohl fühlt).



    Was jetzt genau der Grund ist, kann hier keiner wissen, dafür bräuchten wir ne Glaskugel. ^^

    Besser wäre es, wenn ihr euch nen Trainer sucht. Der kann den Hund sehen, sehen wie er mit euch interagiert, sehen wie er ohne euch ist, ect.


    Habt ihr mal ne Kamera aufgestellt und seid n paar Minuten raus?

  • Es ist für mich ein Unterschied, ob der Hund entspannt von sich aus liegen bleibt, wenn ich gehe. Oder wenn er den "Trick" gelernt hat, sich auf Kommando ins Körbchen zu gehen und dann gestresst ist.


    Es klingt, als hättest du ihr "geh auf deinen Platz und bleib, auch wenn ich die Wohnung verlasse" geübt.

    Ja genau das ist das Problem :D Sie ist nicht entspannt. Tatsächlich ist es sogar so, dass wenn ich nach etwas über 5 Minuten zurück komme und sie dann schon vor der geschlossenen Tür steht, mich hört, sie ruck zuck auf's Sofa springt und dort "artig" auf ihrem Platz liegt (ich sehe das durch Videoaufnahmen). Ok, dann habe ich an der Stelle wohl falsch trainiert! Aber was war der Fehler?

  • Es ist etwas anderes, wenn der Hund selbst entscheidet in einen Raum zu gehen und sich dort hin legt oder Du sagst: Jetzt da rein! und die Tür zu machst. Das würde ich mal üben. Und, wenn der Hund dann Theater vor der Tür macht, würde ich sofort aufmachen und ihn unmissverständlich dort wegschicken!

  • Es klingt, als wäre sie dann so aufgeregt, dass sowas eh nicht greifen würde.

    Davon gehe ich aus, denn sie rührt dann nicht mal einen gefüllten Kong an, obwohl sie sonst schon sehr gerne frisst :D

    Nun is es allerdings so dass du meintest dass er da kein Interesse hat. Meinst du, er interessiert sich grundsätzlich nicht so für Kekse?

    Das bezog sich nur auf die Wohnung. Dort verstecke ich Futter, sie sucht eine Minute und hat dann keine Lust mehr. Draußen hingegen findet sie kein Ende mit Schnuppern und Suchen, wenn ich etwas verstecke.

    Was für einen Hund habt ihr genau? Wo kommt er her?

    Sie ist eine Mix Hündin, ca. 43cm hoch, schwarzes kurzes Fell mit braunen Flecken an Pfoten und über den Augen und einem buschigen, langen Ringelschwanz :D Vielleicht ein bisschen was vom Dt. Pinscher drin, aber dafür fehlt mir das Fachwissen. Mehr als eingangs geschrieben weiß ich leider nicht über sie. Da sie in einer WG gewohnt hat, gehe ich davon aus, dass sie dort nie alleine bleiben musste. Sie war auch bis sie zu mir kam nicht geimpft, nicht gechipped und relativ übergewichtig. Die Pflegestelle meinte, sie war zu Anfang nach 20 Minuten Spaziergang platt. Daher denke ich, dass sie früher kaum draußen war?! Wenn ich sie fertig mache zum Spaziergang ist sie auch immer ganz aufgeregt, da hab ich zuerst auch gedacht, sie denkt ich gehe ohne sie, wenn ich mich angezogen habe und habe mal versucht erst sie fertig zu machen um zu signalisieren, dass sie mitkommt, hat aber alles nichts geändert und ist ja auch gar nicht schlimm.

    Habt ihr mal ne Kamera aufgestellt und seid n paar Minuten raus?

    Ja, über die Kamera sehe ich sie. Deshalb konnte ich ja genau beschreiben was sie dann macht. Ich lebe übrigens alleine mit ihr ;-)

  • Es ist etwas anderes, wenn der Hund selbst entscheidet in einen Raum zu gehen und sich dort hin legt oder Du sagst: Jetzt da rein! und die Tür zu machst. Das würde ich mal üben. Und, wenn der Hund dann Theater vor der Tür macht, würde ich sofort aufmachen und ihn unmissverständlich dort wegschicken!

    Verstehe. Was ich nach ein paar Wochen nach Einzug von ihr erfolgreich gemacht habe: sie wegschicken, wenn sie mich verfolgt hat. Zu Anfang war das sogar bis auf die Toilette inkl. Winseln, wenn ich die Tür verschlossen hatte. Sie hat dann aber schnell Grenzen bekommen (Bad, Küche) und wenn sie generell hinterher getappst ist in der Wohnung, das Wegschicken auf ihre Liegeplätze (Sofa, Korb) angenommen und auf Dauer gehalten. Aber eben nie mit Tür hinter ihr zumachen. Inzwischen ist es so, dass sie teilweise gar nicht mehr aufschaut, wenn ich dann ins Wohnzimmer komme oder durchgehe. Da gibt es eben an allen Stellen in meinen Augen echt einen Fortschritt, nur nicht beim Allein bleiben, weil ich sicher was falsch mache. Aber wahrscheinlich macht es dann doch SInn mal eine Trainerin vor Ort drauf schauen zu lassen, die das Gesamtbild betrachtet.

  • Sollte ein Pinscher drin sein, kann ich mir gut vorstellen dass ihr das Kekse suchen in der Wohnung schlicht zu langweilig ist.


    Im Endeffekt is es beim Kekse verstecken so, dass der Hund irgendwann nicht mehr nach der Nase geht, sondern systematisch die ihm bekannten Verstecke abläuft. Das fordert nicht, das lastet kaum aus.


    Draußen dagegen hat der Hund noch 1000 andere Gerüche und viel mehr Verstecke. Er muss sich mehr konzentrieren.

    Es klingt so, als würde ihr in erster Linie das Suchen Spaß machen, und weniger das was am Ende dabei heraus springt.


    Du könntest mal Richtung ZOS oder Dummy Arbeit schauen. Das ist beides anspruchsvolle Arbeit für die Nase, die man gut ( wenn auch laihenhaft ^^) selber und quasi überall machen kann. Man kann es immer weiter steigern, und individuell anpassen.

    Sowas lastet viel besser aus als n bisschen Kekse schnuffeln :)


    Ich kann mir durchaus vorstellen dass sie es sich als Job gemacht hat, auf dich aufzupassen, und glaubt dass du sie brauchst weil du ohne sie ja garnicht zurecht kommst. Und wenn sie dann nicht mit kann wie sie gern hätte, kriegt sie die Krise.

    Ob das aber wirklich so ist, kann nur ein Trainer sehen.

  • Du könntest mal Richtung ZOS oder Dummy Arbeit schauen.

    ZOS ist eine gute Idee! Das hatten wir schon mal angefangen und sie konnte bereits zwei Spielsachen unterscheiden. Ist dann irgendwie in Vergessenheit geraten.


    Ich habe heute mal testweise ihren Raum auf das Arbeitszimmer begrenzt und beim Verlassen jedes mal die Tür hinter mir geschlossen. Auf der Kamera war zu sehen, dass es sie kaum gejuckt hat. Meistens ist sie einfach liegen geblieben. Ich schaue mich mal nach einer Trainierin um.

  • Tatsächlich ist es sogar so, dass wenn ich nach etwas über 5 Minuten zurück komme und sie dann schon vor der geschlossenen Tür steht, mich hört, sie ruck zuck auf's Sofa springt und dort "artig" auf ihrem Platz liegt (ich sehe das durch Videoaufnahmen). Ok, dann habe ich an der Stelle wohl falsch trainiert! Aber was war der Fehler?

    Du hast wohl unabsichtlich trainiert, dass du den Hund auf dem Sofa sehen möchtst, wenn du zurückkommst.


    Ich hab noch nie begriffen, warum sich ein Hund wie ein Stück Holz verhalten sollte, wenn sein wichtigster Sozialpartner zurückkommt. Ein aufmerksamer und gefallsüchtiger Hund wird sich natürlich bemühen, so zu tun als wie verlangt. Und also das Ritual "Rückzug aufs Sofa und totes Holz spielen" zu absolvieren.

  • Du hast wohl unabsichtlich trainiert, dass du den Hund auf dem Sofa sehen möchtst, wenn du zurückkommst.

    Ja :D Allerdings kam das wohl dadurch, dass ich sie zu Anfang des Trainings ab und zu beim VERLASSEN der Wohnung auf das Sofa geschickt hab.

  • Kleines Update: ich habe jetzt nochmal neu aufgebaut und folgendes gemacht:

    - über den Tag verteilt immer wieder konsequent auf den Ruheplatz im Arbeitszimmer geschickt

    - beim Verlassen der Zimmer meistens die Tür hinter mir verschlossen, komplett ohne sie zu beachten

    - Schuhe und Jacke nochmal weiter als Reize abgebaut durch zufälliges An- und Ausziehen

    - ZOS Training neu aufgebaut


    Heute, am fünften Tag sieht es so aus:

    - alleine im Zimmer sein bei verschlossener Tür ist kein Problem. Sie bleibt liegen, inzwischen auch meistens ohne aufzuschauen, wenn ich den Raum verlasse (ich sehe das durch die Kamera, nicht dadurch, dass ich zu ihr hinschaue). Dabei ist sie inzwischen auch die meiste Zeit entspannt, daran zu erkennen, dass sie eingerollt mit geschlossenen Augen in ihrem Korb liegt.

    - wenn ich die Wohnung verlasse, schaut sie kurz auf, nach 1-2 Minuten legt sie den Kopf ab, rollt sich aber bisher noch nicht wieder ein, ist meiner Meinung nach nicht komplett entspannt, weil sie merkt, dass ich wirklich die Wohnung verlassen habe.

    - selbst nach einer Stunde alleine im Zimmer kein ewiges Aufschauen, Aufstehen, Umherlaufen


    Ich glaube, ich habe vor allem bisher das konsequente Ruhe verordnen und Tür hinter mir schließen vernachlässigt. Außerdem hilft es wohl ihr den Raum beim alleine sein zu verkleinern. So hat sie nicht mehr die halbe Wohnung im Überblick und weniger Reize während meiner Abwesenheit.

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