Erfahrungen zum Tschechoslowakischen Wolfshund

  • Ich hatte kürzlich mal wieder eine Doku über Wolfshunde im allgemeinen geguckt, falls du die nicht kennst als Ergänzung. Ich glaube die erste Frau züchtet TWH so wie ich das verstehe (Titel ist reisserisch leider):

    Zwischen Wolf und Hund /BR Doku

    [Externes Medium: https://youtu.be/XcSV-3zX4Xs]
  • Danke für eure zahlreichen Antworten. Das freut mich wirklich sehr.


    Mantrailing könnte ich mir gut als Sport vorstellen an dem ich Spaß haben könnte, hat mich tatsächlich immer schon interessiert, bin aber nie dazu gekommen. Wenn der Hund daran Freude hätte, wäre das toll.


    Für mich ist halt das fette Minus die Alleinbleibproblematik, die hier ja immer und immer wieder angesprochen wird. Ich bin jetzt kein überaus sozialer Mensch, der ständig auf Achse ist. Aber ich möchte doch gerne in Ruhe einkaufen gehen oder mal in ein Cafe ohne Angst zu haben, dass mir der Hund die halbe Bude schreddert oder ausbüchst, weil ich keinen Hochsicherheitstrakt zuhause habe.


    Klar, ich habe viele Kollegen, die mit speziellen Hunden können und mir helfen würden. Aber jemanden ständig bitten zu müssen mal 15 Minuten auf den Hund aufzupassen, weil ich Kippen kaufen fahre, wäre mir dann doch zu doof.


    Ich finde die Rasse ja an und für sich auch faszinierend. Ich mag ernste Hunde sehr gerne, die Optik ist auch komplett mein Fall. Mortizia hat das sehr schön beschrieben, einfach dieses Erwachsene.


    SpaceOddity


    Danke für deinen Beitrag und tut mir sehr Leid, dass du deinen Hund zu früh verloren hast. Ich weiß wie das ist. Meine June war auch erst 9 und hätte noch mehr Zeit haben sollen. Sie war ein unglaublich komplizierter Hund, der mir das Leben oft schwer gemacht habe. Aber wie du, würde ich alles dafür geben sie zurück zu bekommen.


    Danke fürs Aufmerksam machen auf Krankheiten. Das hatte ich zu wenig am Schirm.

  • Für mich ist halt das fette Minus die Alleinbleibproblematik, die hier ja immer und immer wieder angesprochen wird. Ich bin jetzt kein überaus sozialer Mensch, der ständig auf Achse ist. Aber ich möchte doch gerne in Ruhe einkaufen gehen oder mal in ein Cafe ohne Angst zu haben, dass mir der Hund die halbe Bude schreddert oder ausbüchst, weil ich keinen Hochsicherheitstrakt zuhause habe

    Die Wahrscheinlichkeit dafür ist leider einfach wahnsinnig hoch und da würde ich mich nicht drauf verlassen, dass es bei dem Knirps anders kommt und dass du das dann machen kannst.


    Natürlich gibt's x andere Hunde und auch manche Rassen, die sich schwer mit dem Alleinebleiben tun, aber die Qualität der Problematik ist in meinen Augen eine andere.

    =)

  • Meine Erfahrung mit 1 Exemplar:


    - sehr selbstständig

    - demzufolge auch kein wirkliches will to please (für wen? für was? warum?)

    - Kommandos werden hinterfragt

    - ordentlich Jagdtrieb

    - hundeverträglich (ist aber auch ein weiblicher Hund)


    Auch dieser Besitzer hatte vorher Schäferhunde. Das ist aber ein ganz anderer Typ Hund.

  • Gibt es da einen speziellen Grund für dieses Alleinebleiben-Problem? Also im Wolfsrudel (falls man es darüber sehen will) sind doch auch nicht alle immer zusammen unterwegs. Sieht man da irgendwie eine Begründung zu?

    Ich sehe es ja an meinen Hunden (Hütehunde), im Rudel ist beim Welpen immer nie ein Thema gewesen, als Einzelhund wäre es beim ein oder anderen wohl schon. Aber so krass..., begründet auf "Wolf" oder worauf?



    Untergrabungsschutz ja, Übersprungsschutz nein. Denkst du bei 2 Meter wirklich nötig?

    „Normale“ Aussies kommen schon über 2 Meter...

    Ja, Aussies glauben auch arg an sich :lol: . Bei Joey mit sehr klarem wichtigen Ziel hätt ich da auch keinen Zweifel. Ich glaub, viele "sportliche" Hunde können das, müssen bloß wollen und dran glauben.

  • retrieverlove - ja stimmt, Geri ist ein TWH-DSH Mix.


    Er ist noch recht jung, einige der negativen Eigenschaften kommen also möglicherweise erst später. Bisher ist er allerdings ein klasse Hund. WTP hat er ohne Ende, beziehungsweise WTW, Power auch, lernt extrem schnell - aber das kommt auch von seiner LZ-DSH-Mama.


    Sein Papa, der TWH, ist ein Herzchen, auch als Erwachsener sehr verspielt, lieb, verträglich, allerdings gut territorial (bellt übrigens hervorragend, mit wunderschöner Stimme, beim Wachen) und wegen Jagdtrieb nicht ohne Leine (zum sich mehr bewegen können Schleppleine) führbar. Braucht dadurch einen eigenen Garten, um sich mal richtig zu bewegen.


    Liebe TE, wenn du vorher eine Mali mit allen möglichen Special Effect hattest, wird dir der TWH teilweise wie Urlaub erscheinen. Aber nur teilweise! Und leider kann dazu auch der Sport gehören - SpaßSport ja gerne aber Turniere, hmmm… Sie haben manchmal Lust auf was Anderes, und du weißt nie wann sie auf diese Ideen kommen.


    Sportlich mache ich mit Geri Parcours Dummy (ähnlich wie Agility aber mit Apportieren und Anteilen von UO) und CaniCross, es kommen bald mehr Sachen dazu, aber er ist ja noch klein. IGP sehe ich bei ihm eher nicht, aber wer weiß. Vielleicht meldet sich der Verein meiner Wahl ja irgendwann noch bei mir… Seufz. Ich warte schon etwas länger und mache währenddessen eben Kurse in der Hundeschule.


    Im Alltag - da lässt Geri sich sogar von Wild abrufen. Macht keine Türen auf obwohl er es inzwischen auch kann - weil „man es nicht macht“. Zerstört nichts außer eigenem Spielzeug - nicht absichtlich sondern weil zu sehr geliebt und zu oft bespielt. Mag jeden Hund und ist, solange ich das Verhalten der anderen Hunde ok finde, eher unterwürfig, manchmal etwas fiddelig. Maßregelt „sanft“ und imponier-kontrolliert dafür wie ein kleiner Wachtmeister, wenn andere Hunde nicht das tun was ich gut finde (na ja er versucht es, es wird aber meist verboten, weil das nicht seine Aufgabe ist). Ist sehr, sehr vokal (Heult, Jault, „spricht“, jammert, maunzt etc. - Bellen dagegen eher unterdurchschnittlich häufig und oft nur tonloses Wuffen).


    Er ist sehr auf mich bezogen. Sehr sehr sehr. Dauerte lange, bis er allein bleiben lernte - und ich würde ihn nicht länger als eine Stunde ohne einen zweiten Hund zuhause lassen. Mit einem zweiten Hund - Garmr, früher Freki - geht es aber.


    Das größte Problem - und das hatte ich schon bei Freki (sie ist ein ähnlicher Mix gewesen wie Mortizias Yla und Damon, Husky-TWH) - ist dass nicht nur allein bleiben, sondern vor allem das ohne Hauptbezugsperson bleiben problematisch ist. Freki hörte wenn ich über Nacht wegblieb auf zu fressen, ging in den Hungerstreik bis ich wiederkam. Ich fuhr dann nie länger weg als zwei Tage oder nahm sie eben mit, alles andere wäre gesundheitlich nicht schön für Freki gewesen. Geri beginnt zu überdrehen wenn es zu lange ist dass ich weg bin. Bei ihm versuche ich es noch nicht, über Nacht mal wegzubleiben und ihn von meinem Mann betreuen zu lassen. Dafür ist er noch zu klein. Aber er frisst wenigstens dann trotzdem.


    Freki war übrigens weniger verträglich (und mehr erwachsen) und ging gern mal nach Vorn bei Konflikten und Unsicherheit - aber nie, nie gegen mich. Hatte ordentlich Wach- und Schutztrieb. Lernte sehr schnell, setzte die Kommandos aber nur um wenn es Sinn machte. Ja, manchmal hatte sie Recht damit. Sie dachte insgesamt sehr gut mit und hat mich sehr unterstützt.


    Allein Bleiben IST bei TWH das Hauptproblem. Das zweite ist das Jagen…

  • Zitat von Lucy_Lou

    Gibt es da einen speziellen Grund für dieses Alleinebleiben-Problem?

    Ich persönlich glaube (ich kann mich irren, nur so ein Gedankengang), dass diese Hunde sehr freiheitsliebend sind und es schlichtweg nicht ertragen, eingesperrt zu sein bzw. räumlich begrenzt zu werden. Noch dazu wenn sie dabei ganz alleine sind und keine „Ansprache“ haben. Das muss ordentlicher Frust sein der sich dann entlädt. Hybriden halten das ja auch nicht aus, das wird bei den TSWs in die gleiche Richting gehen.

  • Und bitte bedenke, dass auch hundeerfahrene Menschen nix helfen, He nach TWH heult oder eskaliert der dann trotzdem herum. Und die können richtig, richtig laut heulen, das kann man schwer ignorieren.

    Meine Hündin hat Jahre gebraucht, bis sie problemlos mit meinem Freund "alleine" geblieben ist, allerdings hat bei ihr komplett alleine Recht gut geklappt, wenn man ein paar Dinge beachtet hat.

    Also für einen TWH, für einen normalen Hund ist sie katastrophal allein geblieben :hust:

    Und mein letzter Satz gerade hat das Leben mit vielen TWH eh grad schön zusammengefasst ;)


    Wenn du aber das ursprüngliche, Erwachsene und ernsthafte an TWHs schätzt, schau dich doch auch Mal bei den Urhunden um - ähnlicher Charakter und trotzdem einfacher und meist gesundheitlich besser aufgestellt.

    Ich bin auch vom TWH auf den Xolo gekommen.

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