Tierschutzhund: Wann und wie mit Training beginnen, wenn keine (guten) Trainer/Hundeschulen vor Ort?

  • Kann mir dazu vielleicht noch jemand was sagen bzw. was Lesenswertes verlinken? Ich habe gerade kurz ein bisschen gegoogelt ("Tierschutzhund streicheln" und ähnliche Stichwörter, aber da finde ich größtenteils Artikel darüber, was man machen kann, wenn der Hund nicht gestreichelt werden will, nicht umgekehrt.), aber nicht wirklich was gefunden.


    Wenn wir ihn jetzt gar nicht so viel streicheln sollten, wie machen wir das? Ignorieren wir ihn dann manchmal, wenn er ankommt? Oder schicken wir ihn aktiv weg? Irgendwie kommt mir das rein von Bauchgefühl her total falsch vor, aber vielleicht denke ich da zu menschlich...


    Bei meiner bisherigen Hundeerfahrung hat sich so eine Frage nie gestellt - unsere Welpen vom Züchter waren ja immer mit Menschen (positiv) vertraut und wurden einfach durchgeknuddelt, wenn sie das wollten und fertig... ^^


    Es geht um das was vorher war, wenn es Konfliktpotential gibt und der Hund sich dann als Ablenkung zum Streicheln aufdrängt. Aber die Augen sind dann mehr huuuh rund ich will das eigentlich nicht, sie hecheln dann auch oft und fühlen sich auch angespannt an.

    ODer eben der Klassiker, wenn Menschen so auf dme Kopf rumpatschen und man aus der Entfernung sieht, dass der hund beschwichtigt und sic über diese Zuneidung nicht freut, sondern eher so wird von der Oma geküsst benimmt.

    Mach das nicht ihn zu ignorieren, wenn er kommt! Und schon gar nicht gegen dein Gefühl!

    Jedes Verhalten kann, aber muss nicht zu einem anderen Zweck eingesetzt werden!


    Stellt na Kamera auf, wo das öfter passiert und kuckt es euch an, vorallem was davor passiert und selbst wenn er es als Alternative in einem Konflikt nimmt. Das ist super! Das er diese Strategie wöhnlt und sich nciht verkriecht, da arbeitet man bei anderen Hunden ewig dran, ich bin unsicher, ich geh da mal hin und versichere mich, dass sie mir noch gut sind. Änder das nicht!

    Wenn er natürlich ranngeschlichen kommt, weil ihr ihn gefühlt ne viertel stunde intensiv anstarrt und dann beschwichtigt, weil er nicht weiß was er tun soll, ist das natürlich auch nicht gut, dann sollte man ihn vorher in Ruhe lassen, aber nicht ignorieren wenn er kommt!

    Das "Ich bin dir gut" alles in Ordnung, sich gegenseitig abstreifen, du gehörst noch zur Gruppe ist sehr wichtig!


    Und daran sieht man das es eben fruchtbar wichtig ist verhalten zu sehen, den zusammenhang zu beobachten! Es ist wie der Hudn wedelt, Freude aufregung, beschwichtigung, Jagtrillern, fragende Unsicherheit. Kann alles sein. Aus dem Internet nicht zu erraten und auch bei jedem Hund mit seinem eigenen Akzent und Eigenarten!

    Tipps kann man kucken udn ausprobieren und selber entscheiden, passt das.

    Wie mein Tipp mit dem Leine festhalten, wenn er sich hinlegt, legt er sich dann nicht mehr hin, ist ein unpraktikabler Tipp, abhakt. Das gilt auch für Trainier die nach Hause kommen, kann er nicht am Verhalten genau deines Hundes erklären wieso, lass es. Es gibt so viele ISTSO! die sich im Laufe der Zeit geändert haben und die Unreflektiert WAHR sind. Früher wars die Weltherrschaft, die der hund haben will, heute will er sie NIE und hat IMMER Angst. Früher brauchten Hunde Artgenossenkontkt, heute mobben sie ALLE und der Mensch ist ja der eigentliche Sozialpartner, auch wenn wir NIE ein RUDEL bilden und menschen KEINE HUNDE sind. Du verstehst hoffentlich was ich meine, Meinungen und Ansichten sich anhören udn sammeln aber immer einen Schritt zurücktreten und letztlich selber entscheiden, macht das Sinn? Und selbst wenn man dann Fehler macht, das sind eigene Fehler und Lernerfahrungen, die reales Wissen vermitteln. Wenn man was übernimmt was keinen Sinn für einen ergibt, einen Effekt beobachtet, den man nicht einordnen kann, ergibt das nur verunsicherung im Umgang mit dem Hund und man macht dann die Fehler anderer Leute, aus denen man nichtmal was vernünftiges Lernen kann.


    Ja Ignorieren kann man mal hunde, die ständig ankommen weil ihnen langweilig ist,aber ehrlich gesagt würde ich das auch nciht tun, sondern wenn der Hund ein Nervi ist, ihm klar sagen jetzt nicht, ich arbeite. So dass der hund auch lernen kann, okay in solchen Situationen nerv ich nicht, statt zu provozieren, dass er sein Verhalten so lange verstärkt bis man es nichtmehr ignorieren kann.

    Und dann eben die Sache mit den neuen (TS) Hunden, die ständig beobachtet und angekuckt werden. Was hat er denn? ODer er ist so niedlich! Gehts ihm gut, braucht er wa,s schläft er noch ... Unsere menschlichen Nachkommen sind nunmal so gestrickt, dass sie die erste Zeit nie einfach so rumliegen dürfen, die brauchen immer Fürsorge. Deshalb Glotzen wir Als Augentiere ständig, unser nachwuchs rennt halt nicht nach drei Wochen schon rum und kann zu einem kommen.

    Da ist, den Hund in Ruhe lassen, was ich das weniger Mussverständliche Wort finde, etwas das man üben muss, wenn wir einigermaßen groß sind, mögen wir auch nciht mehr ständig angekuckt werden, das macht unruhig und nervös. Und das macht so manchen Welpen und so manchen Tierschutzhund kirre, weil da immer so eine Art TUWAS Botschaft rumschwirrt duch die Kuckerrei.


    Also durchaten, wahrscheinlich trügt dein Gefühl nicht! Und wenn, was ja in jeder Situation neu bewertet werden muss. Er kann ja mal kommen, weil er ein Schutzbedürfnis hat, mal weil er gestreichelt werden will, mal weil er lange angekuckt wurde (wobei er ja was das vom Platz aufstehen angeht, ja eher der Typ zu srin scheint der eher festfriert und "nciht mag" wenn ne Aufforderung kommt. Er weiß ja nicht, dass es nur der Raumwechsel ist der verlangt wird. wenn er auch mal kommt und zu beschwichtigen, weil du ihn halt länger ankuckst und dir vielleicht sorgenvoll Gedanken machst, dann merkst du halt, sollte ich lassen, aber DAS er kommt, ist was gutes.

    Und dann eben rausfinden, wie er gestreichelt werden öchte, lange Linien, relativ fest mit dem Strich, bischen kraulen, also "beknabbern", richtig Wuscheln, bitte nicht im Gesicht oder doch gerne immer über die Augen bitte bitte oder einfach sich aneinenderlehnen und ein bisschen Körperfühlen und gar nicht groß rumhantieren. wirst du rausfinden.

    ICh weiß es ist echt schwer, aufmerksam hinzufühlen, ohne sich selber zu verunsichern. Dein Bauchgefühl wird sich auf ihn einjustieren, das braucht auch Zeit und ihr hattet den Durchfallstart.


    Und noch ne Frage, habt ihr keinen Garten? Musst du immer mit ihm auf die Straße?

    In jedem Fall, werd nicht kirre ... bleib bei euch!

  • Schwanzwedeln ist nicht immer Freude, sondern in erster Linie mal Aufregung - die kann positiv (Freunde) sein, kann aber auch negativ (Stress, Unbehagen) sein. Wenn der Hund aufgeregt ist, wedelt er.

    Da er erst 10 Tage bei euch ist, könnt ihr noch gar nicht mit Sicherheit sagen, ob er sich in einer bestimmten Situation nun freut oder nicht.


    Dazu kommt, dass Hunde häufig kontrollieren, wenn sie unsicher sind. Was ich nicht kenne, kontrolliere ich, damit ich merke, wenn sich etwas ändert - so ungefähr.

    Und zum Kontrollverhalten gehört eben auch, ziemlich dichtes Aufrücken mit teilweise Körperkontakt, damit man merkt, wenn der Kontrollierte zuckt bzw. sich rührt, und man rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten kann.

    Und auch hier, wisst ihr wieder nicht, ob der Hund euch auf die Pelle rückt, weil er euch so doll mag, dass er Kontaktliegen möchte, oder ob er einfach aus einer gewissen Unsicherheit raus kontrolliert.


    Und dann noch: Umarmen und so "richtig kuscheln" ist eigentlich in der Hundesprache Dominanzgehabe (ok, ich weiß, Dominanz ist out, aber irgendwie muss man das Kind ja nennen), also der Stärkere legt dem Schwächeren den Kopf auf den Rücken usw. Kann also sein, dass der Hund das anfänglich noch duldet, weil er unsicher ist, dass es ihm aber eigentlich gar nicht passt.


    Deshalb von verschiedenen Seiten der Rat, das bei einem fremden Hund mit unbekanntem Hintergrund erstmal lieber etwas vorsichtiger anzugehen und bissel mehr Abstand zu halten.


    Und dann noch ganz zuletzt, verhalte dich am Besten von Anfang an so, wie du es später auch (zeitlich) vertreten kannst. Wenn du jedesmal anspringst, wenn der Hund ankommt, weil du denkst, du musst auf ihn reagieren, kannst das aber auf lange Sicht nicht leisten, weil du vielleicht mal zwei Stunden am Stück durcharbeiten musst, dann solltest du das auch jetzt nicht machen. Etwas abzugewöhnen ist viel schwieriger, als etwas gar nicht erst aufkommen zu lassen.


    Wenn er kommt, schau was er will, sprich in vielleicht mal freundlich an und mach mit dem weiter, was du grade machst. Und wenn du denkst, es ist an der Zeit, dich mit ihm zu beschäftigen, dann tu das. Aber höre wieder auf, bevor es ihm zu viel wird.

  • Da ich zitiert wurde mit 'mehr in Ruhe lassen':


    erstmal finde ich @Turbofussel 's Beitrag perfekt.


    Und in Ruhe lassen heißt für mich wirklich 'in Ruhe lassen' (ist eine passive Sache) und nicht 'ignorieren' (interpretiere ich als Aktion, wenn der Hund etwas macht)


    Insgesamt glaube ich aber, dass ihr ein gutes Bauchgefühl habt.


    Viel Spaß mit eurem neuen Zögling

  • Ach, jetzt verstehe ich, wie das gemeint war. Sorry, das hab ich beim ersten Lesen einfach nicht so eingeordnet.

    Und dann noch ganz zuletzt, verhalte dich am Besten von Anfang an so, wie du es später auch (zeitlich) vertreten kannst. Wenn du jedesmal anspringst, wenn der Hund ankommt, weil du denkst, du musst auf ihn reagieren, kannst das aber auf lange Sicht nicht leisten, weil du vielleicht mal zwei Stunden am Stück durcharbeiten musst, dann solltest du das auch jetzt nicht machen. Etwas abzugewöhnen ist viel schwieriger, als etwas gar nicht erst aufkommen zu lassen.

    So massiv ist das eigentlich gar nicht, vielleicht wirkte das auch jetzt durch meine Beschreibung nur so. Freddy kommt so 7, 8 Mal am Tag aktiv zu uns uns will gestreichelt werden würde ich schätzen. Großteils davon morgens nach dem Aufstehen und nach Feierabend. Tagsüber lässt er uns eigentlich in Ruhe und wir ihn. Er liegt im Korb und pennt und wir sitzen an den Rechnern und arbeiten. Mittags und wenn wir nochmal nachmittags Kaffeepause machen und uns daher durch die Wohnung bewegen, steht er auch auf und interagiert mit uns aber sonst ist auch mal 4 Stunden am Stück oder so komplett Funkstille.


    Schwanzwedeln ist nicht immer Freude, sondern in erster Linie mal Aufregung - die kann positiv (Freunde) sein, kann aber auch negativ (Stress, Unbehagen) sein. Wenn der Hund aufgeregt ist, wedelt er.

    Da er erst 10 Tage bei euch ist, könnt ihr noch gar nicht mit Sicherheit sagen, ob er sich in einer bestimmten Situation nun freut oder nicht.

    Ja, das ist klar und das war wohl auch das, was ich meinte. Ich habe ganz ehrlich keine Ahnung, ob er kommt, weil er die Nähe möchte oder nur, um zu kontrollieren, wie du schriebst. Ich kenne von meinen bisherigen Hunden dieses Verhalten nur als positives Signal von Zuneigung und nicht dieses "Kontrollverhalten", aber ich bezweifle, dass ein Tierschutzhund uns nach 10 Tagen schon nennenswerte Zuneigung entgegenbringt. Ich will halt nicht, dass er sich genötigt fühlt, anzukommen und ständig zu kontrollieren und das wollte ich dann durch das Streicheln nicht verstärken.

    Umarmen und so "richtig kuscheln" ist eigentlich in der Hundesprache Dominanzgehabe

    Das weiß ich und ich achte daher schon sehr darauf, wie ich ihn anfasse. :thinking_face: Ich streichle ihn bisher eigentlich nur am Rücken und das langsam und in Fellrichtung und versuche, ihn möglichst wenig am Kopf, den Flanken, dem Bauch zu berühren, mich über ihn zu beugen oder sonstwas. Mein Mann nimmt's nicht so genau und wuschelt ihn auch mal durch, aber wenn ich es interpretieren müsste, würde ich sagen, dass Freddy das gar nicht stört. Momentan ist der Mann ganz eindeutig höher in der Beliebtheitsskala als ich. Zu ihm kommt er immer richtig angehüpft und fordert auch nur ihn zum Spielen auf bisher. Mit mir geht er ein bisschen vorsichtiger um, nähert sich betont langsam, sucht Blickkontakt etc., während er meinem Mann einfach in die Beine rennt, wenn er Kontakt will. Er kommt auch oft zu mir, wedelt, leckt etc. aber irgendwie ist er mit meinem Mann "lockerer", aber vielleicht interpretiere ich das nur über. :beaming_face_with_smiling_eyes:


    Und noch ne Frage, habt ihr keinen Garten? Musst du immer mit ihm auf die Straße?

    Wir haben nen Garten, aber da macht er nicht hin, der feine Herr. :rolling_on_the_floor_laughing: Er steht dann lieber an der Tür nach draußen und fiept. Aber er geht eigentlich auch total gerne raus, so lange keine anderen Hunde in Sichtweite sind. Geschirr anziehen macht er total gerne mit (steht ganz still, streckt den Kopf hin etc.) Andere Menschen findet er total spannend und er springt auf der Wiese, wo wir immer hingehen, rum wie ein junges Reh. (Was an den Führleinen - doppelte Sicherung - schwierig ist, weil ich dann manchmal auch mithüpfen muss) :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Vorbeifahrende Autos sind kein Thema, Radfahrer etc. auch nicht. Parkende Autos sind gruselig, weil er sicher denkt, er muss gleich einsteigen. Aber an denen müssen wir auch nicht dicht vorbei, also ist das eigentlich kein Problem.

    Panik bekommt er nur, wenn ein Hund an uns vorbei kommt. Dafür dann aber so schlimm, dass man direkt nach Hause gehen kann, weil er dann absolut überreizt ist. Da fährt er dann erst wieder runter, wenn er im Körbchen zu Hause liegt.

    Sonst erschreckt er noch bei lauten Geräuschen - scheppernde LKWs oder rollende Mülltonnen hatten wir z. B. - aber da ist er dann ganz kurz danach wieder ansprechbar und sogar soweit zugänglich, dass man mit ihm "Sitz" oder so üben kann. Das scheint ihn dann sogar zu entspannen, wenn er sich darauf konzentrieren kann, das macht er dann richtig bereitwillig.

    Du verstehst hoffentlich was ich meine, Meinungen und Ansichten sich anhören udn sammeln aber immer einen Schritt zurücktreten und letztlich selber entscheiden, macht das Sinn? Und selbst wenn man dann Fehler macht, das sind eigene Fehler und Lernerfahrungen, die reales Wissen vermitteln.

    Das macht Sinn und das versuche ich auch, ist aber nicht so leicht. :upside_down_face: Ich habe im Vorfeld der Adoption 3 Bücher dezidiert über Tierschutzhunde und noch einige mehr über Hundeerziehung allgemein gelesen, dutzende Stunden online Material gelesen und geschaut etc. und letztendlich war schon dort wirklich viel widersprüchliches drin und viele Dinge widersprachen da auch meiner eigenen Erfahrung. Allein da habe ich schon gemerkt, dass ich zwar viele Denkansätze nutzen kann, aber letztendlich doch selbst in der Situation nach eigenem Gefühl entscheiden muss.


    Manchmal glaube ich fast, dass zu viel Recherche und "Bemühen, alles richtig zu machen" eher hinderlich ist. Ich habe mich auf Freddy wie oben beschrieben vorbereitet. Mein Mann ohne Hundeerfahrung hat sich das wichtigste von mir erzählen lassen und ein bisschen Youtube geschaut. Jetzt, wo der Hund da ist, beobachte ich bei meinem Mann, dass er halt aus dem Bauch mit dem Hund umgeht und einfach "er selbst ist" (komische Formulierung, aber ich glaub, ihr versteht?) und nicht so viel über irgendwas nachdenkt. Der Hund scheint ihn zu mögen, also scheint's ja zu klappen.


    Ich beobachte an mir selbst, dass ich in vielen Situationen längere Reaktionszeit habe, weil ich im Kopf alles durchgehe, was ich zu der betreffenden Situation gelesen habe und dann für mich entscheide, wie ich persönlich damit umgehen will. Das dauert manchmal kurz.

    Außerdem gibt es oft Situationen, wo ich aus dem Bauch heraus das anders machen würde, aber weil ich rational weiß, dass man das mit "neuen" TS-Hunden nicht machen soll, dann anders handle als ich es eigentlich instinktiv wollte (z. B. setze ich an, Freddy ganz instinktiv am Kopf zu streicheln und lenke die Bewegung dann aber noch um zum Rücken, weil mir plötzlich klar wird: "Ey, du machst gerade was, was man v. a. mit TS-Hunden nicht machen soll! Konzentrier dich mal!"). Ich merke dann, wie Freddy das auch bemerkt und mich anschaut und offenbar versucht mich einzuschätzen und ich glaube das verunsichert ihn ein bisschen. Ich glaube, das ist auch ein Grund, warum er bei meinem Mann weniger reserviert ist, den kann er besser "lesen", der denkt nicht so viel vorher nach, bevor er was macht. :rolling_on_the_floor_laughing: (nicht böse gemeint, eher im Gegenteil)


    Wir bekommen das schon hin mit der Zeit. :smiling_face_with_hearts:

  • Ich hab mal ein paar Bilder für Dich, wie ein Hund aussieht, der sich randrückt, aber an sich nicht nach „Zärtlichkeiten“ sucht, sondern sich eher anpasst und gut Wetter machen will:


    Noch im Zustand absoluter Panik:


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    Sehr skepisch:


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    Zwiegespalten:


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    Hier absolut entspanntes Kontaktliegen. Streicheln hätte wieder Anspannung reingebracht:


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    Gerade für Hunde, die nicht so intensiv mit menschlicher Gesellschaft sozialisiert worden sind, ist aktive körperliche Zuwendung „ zweckgerichteter“, als das aus menschlicher Sicht der Fall ist. Kontaktliegen finden viele Hunde per se gut (hat ja auch vielfältigen Nutzen). Gegenseitige Körperpflege hat eine wichtige soziale Funktion. Für die Regulierung von Konflikten, für die Zusammengehörigkeit, durchaus aber auch mal als Ausdruck situativer Überlegenheit und auch als Mittel der milden Zurechtweisung oder verbunden mit räumlicher Begrenzung. Es ist nicht so unverbindlich wie beim Menschen.


    Da gibts erstmal kein richtig und kein falsch. Wichtig ist halt, dass Ihr einen Blick behaltet, dass „Verschmustheit“ nicht damit gleichzusetzen ist, dass der Hund sich absolut wohl fühlt und alles im Lot ist.

  • Erste und wichtigste Faustregel bem Streicheln ist aber, daß ihr den Hund auf euch zukommen laßt und nicht selbst auf den Hund zugeht, um ihn zu streicheln. Also nicht mal kurz drüberbeugen und von oben anfassen, nur weil er so süß aussieht. Oder weil er gerade neben euch liegt. Das fällt uns Menschen erfahrungsgemäß schwer. und es ist bei einem Hund, der uns gut kennt und vertraut, ja normalerweise auch kein Problem. Aber bei einem neuen, vielleicht noch scheuen Hund fördert es das Vertrauen, wenn man höflich ist und auf die Individualdistanz achtet.


    Zweite Faustregel: Aufhören, wenn's am schönsten ist. Dabei auf die Körpersprache achten. Wenn der Hund zB den Kopf abwendet oder einen halben Schritt zur Seite macht, dann hat er spätestens genug von unseren Zärtlichkeiten.


    Dagmar & Cara

  • Hallo alle zusammen, ich bin erst neu hier und habe gerade deinen Beitrag mit und über Mio gelesen. Auch wir haben seit 2 Jahren einen" kleinen " Rumänen zu Hause. Luke ist mittlerweile gut angekommen und zeigt trotz allem Bemühen und "Training" noch immer Angst und Unsicherheiten. Wir lernen damit zu leben. Es war ein schwerer Weg. Er braucht viel Ruhe und Pausen für sich. Im Gegensatz zu unserem alten Hund , ebenfalls aus dem Tierheim, ist er ein völlig anderer Charakter. Vertrauen ist ein langer Weg und braucht Zeit. Luke zeigt ebenfalls Angstaggression , wenn er sich bedrängt fühlt. Zu Beginn starke Futteraggression bei seiner Meinung nach lohnendem Futter, wie eigenes Erbrochenem oder Kauohren. Er knurrte und schnappte dann. Zu Beginn habe ich es für mich vermutlich viel zu massiv korrigiert und damit unser zartes Band des Vertrauens wieder aufs Spiel gesetzt. Jetzt mache ich es ebenfalls so, dass ich ihm Raum gebe und auf seine Körpersprache achte. Ich tausche gegen anderes Futter und lobe ihn sehr, wenn er es ausgibt. Und siehe da, mittlerweile ist es ihm nicht mehr so wichtig und er lässt das Ohr einfach liegen. Er hat nach einiger Zeit verstanden, dass er keine Angst vor Futterwegnahme zu haben braucht. Er bekommt dann etwas anderes. Die Situation hat sich damit sehr entspannt.

    Seine Straßenhundementalität ist aber in seinem Wesen fest verankert. Er ist sehr vorsichtig, misstrauisch anderen gegenüber und unterwürfig. Rufe ich ihn etwas zu streng, kommt er nicht . Auch so dauert alles seine Zeit. Er reagiert erst nach einigem Warten und kommt laaangsam. Mit Geduld und Gelassenheit und Freiraum haben wir mittlerweile eine Bindung aufgebaut. Mio ist ja noch am Anfang eurer Zusammenarbeit und des Zusammenwachsens. Was für Rassen stecken in ihm? Kann man das sagen? Luke scheint Terrier oder eben vieles an Mix zu sein. Diese Terriermischung ist von eigenem Wesen. Ich versuche nicht zu viel zu erwarten. Ihm Stabilität zu geben. Und ihn bei Hundebegegnungen zu schützen. Auch er verbellt nach Möglichkeit von weitem ,nach dem Motto " Bleibt weg..." Durch seine Unsicherheit haben wir ganz selten Hundebegegnungen auf Augenhöhe. Wir üben auf Spaziergängen Distanz und je nach Situation dann auch Annäherung . Er gibt mittels seiner Körpersprache das Tempo vor. Wird er steif oder panisch, also Schwanz eingezogen, gehe ich zurück, setzte ihn hinter mich und bitte die anderen Hundeleute auf Abstand vorbei zu gehen. Erkläre, dass er Angst hat und unsicher ist und wir im Training sind. Klappt die Begegnung und er bleibt ruhig ,lobe ich ihn und er bekommt leckerchen. Stolz auf die bestandene Situation werden wir Schritt für Schritt selbstbewusster. Vor allem er.... Es klappt nicht immer, dann kann es passieren, dass er völlig austickt. Nach vorne geht, bellt um sich schnappt oder in meine Beine versucht zu schnappen. Ich erkenne darin seine völlige Panik. Er weiß sich nicht anders zu helfen. Die Hundetrainerin hat uns den Rat gegeben, solche Situationen erst einmal völlig zu vermeiden. Es gar nicht dazu kommen zu lassen , sondern die Situation zu entschärfen. Mit Wechsel der Richtung. Ruhe und rechtzeitiger Distanz. Damit man nicht in die Gewaltspirale kommt, ihn zu maßregeln. Er ist ein Hund und möchte nicht beißen, es ist die letzte Option. Knurren Schnappen etc.. sind gute Mittel, zu erkenn, dass er Distanz braucht. Gib ihm Zeit und Ruhe. Futter als Ressource , die du zuteilst. Straßenhunde reagieren gut auf Futter. Zumindest Luke. Er bekommt die Hälfte des Futters draußen von mir auf Spaziergängen

    Es lohnt sich, den Fellnasen der Straße ein Zuhause zu geben. Auch wenn es nicht einfach ist und der leichtere Weg ein Hund mit super Sozialisierung ist.

    Was gefällt dir/euch an seinem Wesen? Wie stellst du dir ein gutes Zusammenleben mit ihm vor...

    Freue mich auf Austausch auch mit anderen Hundemenschen.

    LG Sahara mit Luke an der Seite und Vince tief im Herzen

  • Erste und wichtigste Faustregel bem Streicheln ist aber, daß ihr den Hund auf euch zukommen laßt und nicht selbst auf den Hund zugeht, um ihn zu streicheln. Also nicht mal kurz drüberbeugen und von oben anfassen, nur weil er so süß aussieht. Oder weil er gerade neben euch liegt. Das fällt uns Menschen erfahrungsgemäß schwer.

    Das ist klar, das würde ich eh nie machen, wie gesagt. Auch bei unseren Familienhunden schon nicht, obwohl die gut sozialisiert waren. Und bei nem Tierschutzhund würde ich mich das auch gar nicht trauen ihn uneingeladen zu streicheln. Wie beschrieben war meine Frage eher, dass der Hund ziemlich oft kommt und Streicheleinheiten fordert und ich das nicht so genau einzuordnen wusste, was da der Hintergrund ist, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass er das macht, weil er uns so gerne mag nach nur 10 Tagen. Aber dahingehen haben mit hier ja schon viele Leute was gesagt bzgl. Kontrolle und Konfliktlösungsstrategien und das erklärts glaube ich gut. :)


    Zweite Faustregel: Aufhören, wenn's am schönsten ist. Dabei auf die Körpersprache achten. Wenn der Hund zB den Kopf abwendet oder einen halben Schritt zur Seite macht, dann hat er spätestens genug von unseren Zärtlichkeiten.

    Also wenn ich darauf warten würde, dass er sich abwendet oder zurückzieht, würden mir irgendwann wahrscheinlich die Hände abfallen. :rolling_on_the_floor_laughing: Wenn Freddy ein Mal dabei ist, dann möchte er am liebsten, dass man ewig weitermacht. Nachdem ich hier nun gelesen habe, dass das auch mit Kontrolle zu tun hat ("So lange du mich streichelst, weiß ich, was du machst und bekomme mit, wenn sich irgendwas an deiner Stimmung mir gegenüber ändert" oder so), weiß ich wenigstens in etwa das einzuordnen. Ich bin eh nicht so ein krasser Körperkontakt-Fan und daher werde ich es in dieser Hinsicht wohl eher nicht übertreiben.

    Knurren Schnappen etc.. sind gute Mittel, zu erkenn, dass er Distanz braucht. Gib ihm Zeit und Ruhe.

    Das mit dem Schnappen am Körbchen haben wir jetzt erstmal so gelöst, dass Freddys Hausleinenende am Sofa festgemacht wird. Wenn er sich dann hinlegt, ist die Leine nicht unter ihm. Wenn wir dann aus dem Wohnzimmer gehen, müssen wir nicht an ihn ran, sondern nehmen die Leine vom Sofa und führen ihn raus. Gestern hat das funktioniert. Aber dazu muss ich jetzt auch sagen, dass das mit dem Schnappen bisher "nur" 2 Mal vorgekommen ist und dann auch wieder tagelang nichts war, daher ist das jetzt noch kein toller Beweis, dass die Strategie funktioniert, nur weil es einen Abend gut geklappt hat. Kann natürlich auch passieren, dass er heute Abend oder morgen wieder knurrt, wenn wir versuchen ihn zum Aufstehen zu bewegen. Aber wir nehmen's ihm nicht übel, wenn es so kommt. Das wird schon.


    Zu Beginn starke Futteraggression bei seiner Meinung nach lohnendem Futter, wie eigenes Erbrochenem oder Kauohren. Er knurrte und schnappte dann. Zu Beginn habe ich es für mich vermutlich viel zu massiv korrigiert und damit unser zartes Band des Vertrauens wieder aufs Spiel gesetzt.

    Das stelle ich mir auch schwierig vor, vor allem mit dem Erbrochenen, denn das muss man ja wegputzen können... Gut, dass ihr eine Lösung gefunden habt und das jetzt klappt.

    Freddy verteidigt sein Futter zum Glück gar nicht. Im Gegenteil: Er frisst am besten, wenn wir ihm den Napf hinhalten. Manchmal nimmt er auch das Maul voll Futter und trägt es neben uns, spuckt's auf den Boden und frisst es dann. Riesen Sauerei. :face_with_rolling_eyes: Generell frisst er nicht, wenn wir den Raum verlassen. Dann legt er sich wieder auf seinen Platz und lässt den Napf stehen, deswegen müssen wir momentan immer noch in der Nähe bleiben, bis er fertig gegessen hat. Wahrscheinlich traut er uns nicht über den Weg und will uns beim Fressen daher im Blick behalten oder so. ^^ Aber ist ja okay.


    Phonhaus ganz vielen lieben Dank für die Fotos. Wie auf Bild 1 sah Freddys Gesicht an den ersten 2 Tagen aus, aber inzwischen hat sich sein Gesichtsausdruck verändert, aber das kann ich jetzt anhand der anderen Fotos nicht zuordnen. Wahrscheinlich "skeptisch", aber nicht mehr panisch.


    Wenn Freddy gestreichelt werden will, dann kommt er auf 2 unterschiedliche Weisen: Entweder er stellt sich mit dem Körper ganz eng an die Beine, senkt den Kopf und - je nach Position von Mensch und Hund - streckt den Kopf zwischen die Beine. Nach einer Weile dreht er sich dann, sodass man jede Rückenseite, vorne und hinten streicheln kann. Die zweite Variante ist, dass er den Kopf auf die Oberschenkel legt, wenn man sitzt und einen anschaut und dann die Augen länger zumacht als beim normalen Blinzeln. Manchmal gräbt er dabei die Schnauze auch richtig zwischen die Beine oder in den Pulli, wenn man weite Sachen trägt. Diese Variante macht er bei mir aber nicht mehr. Mir war das zu enger Kontakt so früh und das scheint er verstanden zu haben, daher hält er bei mir jetzt ein bisschen mehr Abstand.


    Was das Kontaktliegen anbelangt, weiß ich nicht, ob er das machen würde, weil wir bisher nie zusammen auf einer Ebene gelegen haben. Er darf und will nicht aufs Sofa oder Bett und wir liegen natürlich nicht auf dem Boden. Aber er legt sich gerne direkt an unsere Füße und schläft dort auch. Bei meinem Mann lag er heute 3 Stunden am Stück auf den Füßen. :smiling_face_with_hearts:

  • Es kann natürlich auch sein, dass Ihr einen „Naturschmuser“ erwischt habt :smile: :herzen1: Hab ich hier leider nicht. Beide lassen sich gerne mal durchkraulen, aber eher kurz, zur wirklich intensiven Kontaktaufnahme. Unsere Bulgarin hat sich das Liegen auf der Couch mittlerweile übrigens auch eher abgewöhnt, sie liegt auch tagsüber meistens bei mir auf dem Bett zum Schlafen. Sie ist auch ein Hund mit vielen generalisierten Ängsten und hat mein Bett quasi zum „Safe Place“ erkoren. Das akzeptiere ich, weil es ihr sehr hilft (es bringt aber auch Einschränkungen mit sich, auch für sie). Mein Mann sieht das kritischer, er hätte sie gerne mehr bei uns.


    Ihr habt ja noch viel Zeit, Euch kennenzulernen. Ich würde darauf gucken, wo und in welchen Situationen er sich wirklich entspannt und „abschaltet.“ Und das bestärken (und so lange er situativ abschnappt, würde ich ihn auch weder in Couch noch Bett lassen).


    Das Problem mit dem erzwungenen Wechsel der Ruheorte ist, dass er den P,atz, den er für sich erobern möchte, eben nicht ganz sicher hat. Für einen Hund mit Knacks am Selbstvertrauen ist das dramatisch, denn er zieht sein bisschen Sicherheit sehr aus äußerer Stabilität. Die ist nicht gegeben, wenn er von „seinem Platz“ verjagt wird. Dass Ihr gute Gründe dafür habt, das weiß er ja nicht.


    Ich würde auch versuchen, das zumindest in der ersten Zeit irgendwie anders zu lösen, wenn es sich machen lässt.

  • Wir haben nen Garten, aber da macht er nicht hin ...

    Das ist wunderbar dass er gerne rausgeht! Unpraktisch, dass er sich im Garten nicht löst, aber sehr gerne rausgeht. Im Zwinger sidn sie ja gezwungen genau dahinzumachen wo sie leben ,das ist vielen unangenehm. Das er so rumblödeln kann ist ein super Zeichen. Wie war denn der Shelter, wo er herkommt? Ich finde es klingt, als konnten sie sich da doch auch mal um die Tiere kümmern.

    Panik bekommt er nur, wenn ein Hund an uns vorbei kommt. Dafür dann aber so schlimm, dass man direkt nach Hause gehen kann, weil er dann absolut überreizt ist. Da fährt er dann erst wieder runter, wenn er im Körbchen zu Hause liegt.

    Ja, verständlich als Mobbingopfer. Wie macht ihr das denn genau, wenn ihr einem begegnet?

    Sonst erschreckt er noch bei lauten Geräuschen - scheppernde LKWs oder rollende Mülltonnen hatten wir z. B. - aber da ist er dann ganz kurz danach wieder ansprechbar

    WEnn ihr da ein Ritual gefestigt bekommt, könntest du das vielleicht zunehmend in die Hundebegegnungen mit rübernehmen. Vielleicht ein fröhliches Fuß üben mit Spielzeug in der schnauze, so dass du ihn auf der Abgewandten seite mit nehmen kannst. das Notfallsitz wird auch oft empfohlen, ist aber halt statisch und man ist dann abhängig vom anderen Hundebesitzer, wie gut er seinen Hund an einem vorbeibugsieren kann und er muss aushalten, dass der näher kommt. Erstmal würde ich wiklich vermeiden, dass er an einem Hund vorbeimuss. Umdrehen und dem im Kreuz haben ist auch unter umständen sehr stressig. Musst halt kucken wie ihr in welcher situation ausweichen könnt, bevor er einfriert vor Angst. Wenn er eh gerne seinen Kopf versteckt, kann man auch ein stell dich zwischen meine Beine trainieren. Oder wenn man eine JAcke zu mBeispiel um die Hüften hat, ihm das anbieten zum drunterschlüpfen. Als ersten Schritt, weil er Kontrontation noch nicht erträgt und als Alternative zum ausrasten.

    Wäre natürlich schön, wenn ihr Hunde finden könntet, wo er die Erfahrung machen kann, die sind nett.

    Zitat

    . Allein da habe ich schon gemerkt, dass ich zwar viele Denkansätze nutzen kann, aber letztendlich doch selbst in der Situation nach eigenem Gefühl entscheiden muss.

    Ja genau, ich habe nun zwei Rumäninnen mit einem Jahr abstand und sehr unterschiedlichen Vorgeschichten und Erwartungen aufgenommen, hätte man da "die Tipps" angewandt, joah, hätte das mal gepasst, mal nicht, mal alles schlimmer gemacht, mal unsinnig, mal nicht zutreffend, mal total zutreffend. Es gibt einige Probleme, die halt häufiger auftreten und einige Verhaltensweisen von Menschen, die erwartungsgemäß schwierig sind für solche Hunde. Aber da darf man nicht aus den Augen verlieren, das die Hunde immer noch Individuen sind mit ihrer ganz eigenen Mischung.

    Manchmal glaube ich fast, dass zu viel Recherche und "Bemühen, alles richtig zu machen" eher hinderlich ist. Ich habe mich auf Freddy wie oben beschrieben vorbereitet. Mein Mann ohne Hundeerfahrung hat sich das wichtigste von mir erzählen lassen und ein bisschen Youtube geschaut. Jetzt, wo der Hund da ist, beobachte ich bei meinem Mann, dass er halt aus dem Bauch mit dem Hund umgeht und einfach "er selbst ist" (komische Formulierung, aber ich glaub, ihr versteht?) und nicht so viel über irgendwas nachdenkt. Der Hund scheint ihn zu mögen, also scheint's ja zu klappen.

    Ja, Bauchgefühl und echt sein, wenn man nicht der totale Trampel ist oder selbst wenn, es gibt eben nciht wenige Hunde, die das gut unterscheiden können, was wie gemeint ist. Meine Schwiegereltern sind der Körpersprachliche Alptraum aber eben herzensgut, es bleibt ienem das Herz stehen, wenn sie mit JAWERBISTDUDENN?MUSSTKEINEANGSTHABENSÜßEDU! Sich über dne Hund wirft und an dem rumrubbelt. Nach dem ersten Hö? hat das bisher jeder Hund verstanden. Ach so, die ist einfach so. Die ist ne Liebe, weil sie eben wahrscheinlich auch null nach Angst oder Aggro riechen und halt völlig sie selbst sind und die Tiere einfach lieben. Nein, passt nicht zu jedem Hund, manchen würde sie wahrscheinlich einen Megaschock verpassen, aber eben nicht jedem Hund.

    "Ey, du machst gerade was, was man v. a. mit TS-Hunden nicht machen soll! Konzentrier dich mal!"). Ich merke dann, wie Freddy das auch bemerkt und mich anschaut und offenbar versucht mich einzuschätzen und ich glaube das verunsichert ihn ein bisschen. Ich glaube, das ist auch ein Grund, warum er bei meinem Mann weniger reserviert ist, den kann er besser "lesen", der denkt nicht so viel vorher nach, bevor er was macht. :rolling_on_the_floor_laughing: (nicht böse gemeint, eher im Gegenteil)


    Wir bekommen das schon hin mit der Zeit.

    Da hast du ja ein gutes Vorbild. Atmen, man selber sein. Nachjustieren wenn nötig.

    Wie beschrieben war meine Frage eher, dass der Hund ziemlich oft kommt und Streicheleinheiten fordert und ich das nicht so genau einzuordnen wusste, was da der Hintergrund ist, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass er das macht, weil er uns so gerne mag nach nur 10 Tagen. Aber dahingehen haben mit hier ja schon viele Leute was gesagt bzgl. Kontrolle und Konfliktlösungsstrategien und das erklärts glaube ich gut. :)

    Das find ich traurig. Ja, die Vorstellung jeder Hund muss dankbar sein und ab Tag eins einen lieben vertrauen und funktionieren ist nunmal verkehrt. Aber ich finds ebenso verkehrt zu glauben, es gäbe nicht sowas wie Sympathie vom ersten Tag an und Erleichterung nun in einer anderen Situation zu sein wie zuvor. Er war in einem Kennel, wo er gemobbt wurde, nun ist er allein, kann schlafen, kriegt mahlzeiten, kann Gassigehen, was ihm gefällt. Die Menschen sind nett. Wieso sollte er die Menschen nicht nett finden? Wieso nicht die Erfahrung gemacht haben, wenn Menschen da sind gehts mir besser, ich mag den Kontakt zu Menschen. Ich finds toll, dass ich nicht warten muss bis mal die Zwingertür aufgeht, ich kann hingehen und dann werd ich gestreichelt, Wow! Find ich gut! Sich nun auf das Gegenteil zu stürzen, dass Hunde nie gefallen am Streicheln finden, weil TS Hunde sind und deshalb muss es kontrolle sein ... so ... ne. Das ist es auch nicht. Es gibt sie die spontane Sympathie, auch bei Hunden. Für andere Hunde und für Menschen und die braucht nicht ewig. Das eine Beziehung wächst, ist ebenso klar.

    Ich hatte bei meiner ersten Hündin, fast 12 Jahre Shelter, ließ sich auch von der Rumänin, die sie als Welpe schon gerettet hatte nicht freiwillig anfassen, damit gerechnet, dass sie wie im Shelter als unsichtbarer Geisterhund bei uns leben würde und vielleicht nur was mit den anderen Hunden zu tun haben wollte. Nach 20 Minuten war sie mein Hund, wollte nicht hinten in dem vorbereiteten Ruheraum bleiben, mit Futter und wasser hat versucht sich durch die Tür zu beißen als ich reingegangen bin. Meinen Mann findet sie bis heute Gruselig, der darf sie jetzt nach 2,5 Jahren draußen kraulen, drinnen immer noch, ein nichtbeachtungspakt. Er hat leider als ich wegwar entdeckt, dass ihr Halsband unfassbar Eng war und es geöffnet, das verbindet sie wohl bis heute mit ihm, nicht anfassen.

    Bei ihm war, ihr Futter geben eher Kontraproduktiv gewesen, hat die Angst verstärkt, bei meinem Teenagersohn, einmal Schinken gefüttert, du bist mein Freund! (reicht abern icht um von ihm an der Leine geführt zu werden, das darf weiterhin nur ich). Mein anderer Sohn ist okay, aber auch nicht so vertrauensvoll. sie kommt und lasst sich streicheln ,aber nur in eh entspannten Situationen. Mit mir zusammen hat sie alle Tierarztbesuche ohne murren mitgemacht, totaal lieb. War ich nach der OP nicht da, hat sie die Menschen attackiert und versucht auszubrechen, nicht zu händeln, nicht zu versorgen, das "Liebe Ömchen" ... hatte ich gesagt, und halt shcon drauf gewartet, dass ich sie abholen muss.

    Tja, bin ich was besonderes? Für sie ja. Dei zweite hier, hat mich beim Abholen schon angefletscht, weil ich sie direkt angekuckt hab ... und jetzt nach 10 Monaten taucht sowas wie Bindung und Vertrauen auf und auf mich beziehen. Sie fand meinen Mann aber von anfang an cooler und er sie gott sei dank mit ihren ganzen Special effekts auch witzig, sein Bömbchen. Vom ersten Tag an, andere Beziehungen, andere Sympathien, andere Passungen.

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