Tierschutzhund: Wann und wie mit Training beginnen, wenn keine (guten) Trainer/Hundeschulen vor Ort?

  • wenn ihr den Hund berühren müsst wenn ihr die Hausleine aufnehmen wollt ist die Hausleine zu kurz. Sinn und Zweck einer Hausleine ist es doch den Hund nicht bedrängen oder gar berühren zu müssen.


    Ansonsten würde ich einfach mal Geduld haben und schauen was in den nächsten Wochen so passiert. Macht euch da keinen Streß. Er muss jetzt erstmal euch und euren Alltag und die dort geltenden Regeln kennenlernen. Das dauert seine Zeit aber das ist Basis für alles was noch kommt.

  • - die "Raum-Wechsel-zeiten" reduzieren - vielleicht nur 1-2 mal am Tag wo er mitkommen muss. Ständig aufstehen ist ja schon nervig ^^

    Wir gehen nur 2 Mal am Tag von einem Bereich in den anderen eigentlich.


    Aber ja, vielleicht müssen wir ihn dann einfach in einem Bereich lassen. Wenn wir abends im Wohnzimmer sitzen, will er immer dazu kommen und sich dort hinlegen. Und wenn wir ins Bett wollen und er das Wohnzimmer räumen soll, entstehen diese Situationen. Also vielleicht muss er dann einfach im hinteren Wohnbereich bleiben und darf nicht mit ins Wohnzimmer zunächst, bis wir uns richtig kennen und miteinander sicherer umgehen.

    Mit welchen Leckerchen lässt er sich nicht locken? Mit allen? Auch mit the F-Word (Fleischwurst)?
    Auch, wenn du sie über den Boden kullerst?
    Auch, wenn du sie fallen lässt und den Raum verlässt?

    Ich probiers mal. :beaming_face_with_smiling_eyes: Um ehrlich zu sein haben wir bisher noch nicht so viele Sorten und erst recht kein Menschenessen probiert, weil er am Anfang so doll Durchfall hatte. Er bekommt momentan Schonkost und als "Leckerlie" auch nur Würfel von dem Fleisch, das auch in der Schonkost ist. Habe mich bisher nicht getraut, anderes zu füttern, weil er das eine Mal als der Mann ihm eine Wiener abgegeben hat gleich wieder Bauchweh und Dünnpfiff hatte.

    wenn ihr den Hund berühren müsst wenn ihr die Hausleine aufnehmen wollt ist die Hausleine zu kurz. Sinn und Zweck einer Hausleine ist es doch den Hund nicht bedrängen oder gar berühren zu müssen.

    Die Hausleine ist 2,80m lang. Vielleicht ist das wirklich zu kurz. Andere gabs im Shop aber gar nicht...

    Das Problem ist, dass er sich erst ca. ne Minute im Kreis dreht, bevor er sich ablegt und dann ist die Hausleine halt unter ihm zusammengerollt. Da muss man sie dann direkt neben dem Halsband greifen. Wir versuchen's mit einer längeren, danke!

  • Ich probiers mal. :beaming_face_with_smiling_eyes: Um ehrlich zu sein haben wir bisher noch nicht so viele Sorten und erst recht kein Menschenessen probiert, weil er am Anfang so doll Durchfall hatte. Er bekommt momentan Schonkost und als "Leckerlie" auch nur Würfel von dem Fleisch, das auch in der Schonkost ist. Habe mich bisher nicht getraut, anderes zu füttern, weil er das eine Mal als der Mann ihm eine Wiener abgegeben hat gleich wieder Bauchweh und Dünnpfiff hatte.

    Was für Kohlenhydrate sind denn in der Schonkost? Besonders Auslandshunde stehen oft auf Brot, Zwieback, Reiswaffeln (mein Hund möchte an dieser Stelle sein absolutes Unverständnis ausrichten). Oder wenn er doch eher der Fleischfresser ist: Anbraten kann helfen, dass es noch verführerischer riecht :smiling_face:

  • Aber ja, vielleicht müssen wir ihn dann einfach in einem Bereich lassen.

    Kann man es nicht so einrichten, dass sowohl Wohn- als auch Schlafbereich für den Hund zugänglich sind in der Nacht?

    Also ich denke ich würde den gefährlichen Werkstattbereich abtrennen, tagsüber die Schlafzimmer schließen. (weil ich mich da gar nicht aufhalte) und nachts dem Hund die Wahl lassen ob der Hund im gewohnten, Sicherheit bietenden Wohnbereich bleibt.

    Oder meine Nähe im Schlafzimmer sucht.

  • Kannst du die Hausleine eventuell vorsichtig halten, während er sich hinlegt? Dann wäre sie draußen und könnte ihren zweck erfüllen.

    Ansonsten als TS Hudn aus ienem Shelter, als Gemobbter erst recht, ist ein Platz für sich die größte Ressource überhaupt, aus einer Hütte zu kommen kann bedeuten ,man lässt ihn nicht wieder rein. Als gemobbter oft vertrieben. Deshalb wird er wahrscheinlich aus Reflex seinen Platz nicht räumen wollen.

    Seit ihr einfach mal losgelaufen und habt ihn nachkommen lassen?

    Könnt ihr ein Kindergitter vor die Werkstatt packen?

    Ihn aus dme Wohnzimmer auzuschließen, wo ihr gemeinsam ruht, würde ich nicht machen, das schafft Verbundenheit.

    Ich würde es einfach passiver versuchen, ihr habt viel Angst er macht was kaputt, besorgt euch ne Kamera, wo man ihn beobachten kann, ist dann sowieso gut später fürs Alleinebleibtraining. Dann kannst du beruhigt sein udn ihn erstmal live beobachten, wenn er nicht gleich nachkommt.

    10 Tage sind nichts, da müsst ihr zum beispiel auch nicht täglich das Grundstück verlassen, er ist noch nie Gassi gegangen, muss das Leben in eure Haus lernen. Da muss er nicht schon mit Fremdhunden kontfrontiert werden und sich ein Verhalten einschleifen, das ihr nicht wollt. Aber um Sicherheit geben zu können, braucht es Vertrauen. Und das muss einfach wachsen. Konzentriert euch auf den Alltag, und vielleicht das Autotraining, das ist schon wahnsinnig viel für einen Hund wie ihn, der auch noch krank angekommen ist. Erste autofahrten ab ich ganz kurz gemacht. Straße runter, wieder nach Hause und aussteigen.

    Neht euch auf Video auf mit de Hund und Analysiert eure und seine Körpersprache lasst euch Zeit. Ihr macht ne Menge, er sitzt ja nicht in einer Ecke und es passiert nichts.

    Findet euch.

    Toll, dass ihr so einem Kerl seine Chance auf ein tolles Zuhause gegeben habt!

    Und wenns nicht voran geht, ja gibts einige Onlinetrainer und lasst euch bei dme Guten auf die Warteliste setzen ... wer weiß, vielleicht gehts fixer als ihr glaubt.

    Wünsch euch ganz viele Schöne Momente und bewältigte Herausforderungen!

  • Also ich denke ich würde den gefährlichen Werkstattbereich abtrennen, tagsüber die Schlafzimmer schließen. (weil ich mich da gar nicht aufhalte) und nachts dem Hund die Wahl lassen ob der Hund im gewohnten, Sicherheit bietenden Wohnbereich bleibt.

    Also die Einheiten sind Wohnzimmer mit Werkstatt und offener Küche einerseits und Schlafzimmer, Büro und Aufenthaltsraum andererseits. Tagsüber und nachts ist der Wohnzimmer/Küche/Werkstatt-Bereich zu und der Hund hat die Wahl, ob er seinen Platz im Büro einnimmt oder im Flur oder im Schlafzimmer. Er hat dort überall Plätze, die er kennt. Abends gehen wir dann in rüber in den Wohnzimmer-Bereich, aber da muss er nicht mit, er kann auch in Büro-Bereich bleiben. Also hat er eigentlich immer die Wahl, in einem anderen Raum oder im selben Raum mit uns zu sein.

    Nachts würde ich den Wohnzimmer-Bereich ungern offen lassen und nur weil da zu ist muss Freddy ja auch nicht bei uns schlafen. Macht er auch nicht: Er pennt immer im Büro bisher. Früh kommt er dann ins Schlafzimmer und schaut, ob wir noch da sind und geht dann wieder. ^^

    Konzentriert euch auf den Alltag, und vielleicht das Autotraining, das ist schon wahnsinnig viel für einen Hund wie ihn, der auch noch krank angekommen ist.

    Das machen wir. Er versteht auch einfach ganz viel von dem, was hier so passiert noch nicht und wahrscheinlich verunsichert ihn das noch. Er findet Wasser z. B. ganz gruselig und ist immer völlig entsetzt, wenn er mitbekommt, wie wir den Wasserhahn anmachen. Wir versuchen das schon nicht in seiner Gegenwart zu tun, aber da er uns auch beobachtet und oft daneben steht, wenn wir was im Haushalt machen, geht's manchmal nicht anders. Spiegelungen und Schatten findet er auch doof, daher sinkt seine Laune gegen Abend automatisch meistens. Er braucht wohl einfach Zeit, sich an alles zu gewöhnen.

  • könnte man den letzten Pinkelgang für Freddy direkt vor dem zu Bett gehen legen?

    So dass er sich gar nicht mehr in den Wohnbereich legen kann, sondern ihr geht gemeinsam von draußen direkt in den Schlafbereich?

  • Wir versuchen das schon nicht in seiner Gegenwart zu tun, aber da er uns auch beobachtet und oft daneben steht, wenn wir was im Haushalt machen, geht's manchmal nicht anders.

    Da können mich die Angsthund-Menschen gerne korrigieren, aber meine Gedanken dazu:

    Klar, das geht nicht anders. Es ist löblich, dass ihr auf ihn Rücksicht nehmen wollt, aber übertreibt es nicht. Wenn ihr selbst nur noch auf Zehenspitzen durchs Haus schleicht und bei jedem Geräusch besorgt nach ihm schaut, wird ihn das wahrscheinlich eher zusätzlich verunsichern. Es verunsichert sogar meinen nicht-Angsthund, wenn ich zu viel nach ihm schaue und andauernd aus Versehen den Blickkontakt erwidere, nur weil er mich beobachtet. Möglichst wenig Fokus beim Hund, wenn es nicht explizit um den Hund geht. Nur als Reminder, vielleicht habt ihr das Problem auch gar nicht. :see_no_evil_monkey:

  • Was für Kohlenhydrate sind denn in der Schonkost? Besonders Auslandshunde stehen oft auf Brot, Zwieback, Reiswaffeln (mein Hund möchte an dieser Stelle sein absolutes Unverständnis ausrichten). Oder wenn er doch eher der Fleischfresser ist: Anbraten kann helfen, dass es noch verführerischer riecht

    Danke, das versuche ich! In seiner Schonkost ist Reis als Kohlehydratbestandteil. Wir kochen den Reis in (auch selbst ausgekochtem) Fleischwasser, damit es besser mundet. Bisher frisst er das gut. Ich versuche dann mal Reiswaffeln, da sollte dann ja hoffentlich nichts passieren. ^^


    könnte man den letzten Pinkelgang für Freddy direkt vor dem zu Bett gehen legen?

    So dass er sich gar nicht mehr in den Wohnbereich legen kann, sondern ihr geht gemeinsam von draußen direkt in den Schlafbereich?

    Joaaah, das geht sicher. Ich bin abends meistens echt, echt faul, deswegen gehe ich gerne mit Freddy so zwischen 21 und 22 Uhr das letzte Mal raus, damit ich dann den restlichen Abend nicht mehr von der Couch muss. :see_no_evil_monkey: Aber ich kann mich natürlich auch ein bisschen zusammenreißen und stattdessen dann vor dem Schlafengehen raus. Der Vorteil ist sicherlich auch, dass dann weniger Autos und andere Stressfaktoren draußen unterwegs sind.

    Es ist löblich, dass ihr auf ihn Rücksicht nehmen wollt, aber übertreibt es nicht. Wenn ihr selbst nur noch auf Zehenspitzen durchs Haus schleicht und bei jedem Geräusch besorgt nach ihm schaut, wird ihn das wahrscheinlich eher zusätzlich verunsichern.

    Ja, das glaube ich gern. Ich hatte wahnsinnig Sorge wegen des Staubsaugers, des Geschirrspülers und der Waschmaschine, hab die Benutzung der Geräte tagelang rausgezögert, der Wäschekorb lief über, habe gefegt statt gesaugt, Geschirr mit Hand abgewaschen usw. bis der Mann die Nase voll hatte und einfach den Geschirrspüler gestartet hat. Freddy war das absolut und völlig egal. Selbes Spiel mit Waschmaschine und Staubsauger. Da habe ich mir ganz umsonst Bauchweh gemacht. :see_no_evil_monkey: Habe dann beschlossen in Zukunft alles wie immer zu machen, weil der Hund wahrscheinlich einfach in einen anderen Raum gehen wird, wenn ihn was gruselt.

  • Ich hab noch eine kurze Rückfrage:


    Hier wurde mir gestern ja u. a. empfohlen, Freddy jetzt am Anfang nicht zu viel zu streicheln.

    Das ist mir um ehrlich zu sein nie in den Sinn gekommen, bisher haben wir sein Streichel-Bedürfnis (wenn Zeit war) einfach erfüllt.

    Zuviel Streicheleinheiten fördern muss übrigens nicht unbedingt rein positiv sein, sondern kann seine Konfliktlösungs-Strategie sein


    Lasst ihn noch viel in Ruhe, würde ich raten.

    Kann mir dazu vielleicht noch jemand was sagen bzw. was Lesenswertes verlinken? Ich habe gerade kurz ein bisschen gegoogelt ("Tierschutzhund streicheln" und ähnliche Stichwörter, aber da finde ich größtenteils Artikel darüber, was man machen kann, wenn der Hund nicht gestreichelt werden will, nicht umgekehrt.), aber nicht wirklich was gefunden.


    Wenn wir ihn jetzt gar nicht so viel streicheln sollten, wie machen wir das? Ignorieren wir ihn dann manchmal, wenn er ankommt? Oder schicken wir ihn aktiv weg? Irgendwie kommt mir das rein von Bauchgefühl her total falsch vor, aber vielleicht denke ich da zu menschlich...


    Bei meiner bisherigen Hundeerfahrung hat sich so eine Frage nie gestellt - unsere Welpen vom Züchter waren ja immer mit Menschen (positiv) vertraut und wurden einfach durchgeknuddelt, wenn sie das wollten und fertig... ^^

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