Mein Hund hat meine Katze schwer verletzt

  • Du vermenschlichst den Hund grade sehr. Er reagiert nicht aus schlechtem Gewissen so, sondern weil er deine Stimmung spürt und deswegen verunsichert ist. Die Strafe im Nachhinein war sinnlos und dürfte vom Hund nicht mit der "Tat" in Verbindung gebracht werden. Ich verstehe, dass du sauer und enttäuscht bist, aber dein Verhalten ist unfair gegenüber dem Hund und für diesen nicht nachvollziehbar.

    Offensichtlich war die Beziehung zwischen den Katzen und dem Humd nicht geklärt, sonst wäre das nicht passiert. Vielleicht war das, was du als freundschaftliches Spiel interpretiert hast aus Sicht des Hundes (und der Katzen) etwas ganz anderes. Eventuell haben sie sich durch den Kontakt gegenseitig kontrolliert. Die Katzen rigoros zu bevorzugen hilft meiner Ansicht nach nicht, um sie irgendwie im Rang über den Hund zu stellen, eher fördert das Eifersucht. Grade beim Thema Futter achte ich darauf, dass keiner benachteiligt wird. Wenn beide da sind, gibt es Lecker z.B. immer abwechselnd. Da wird der Name genannt, für den es bestimmt ist und dann geht auch nur der Genannte dran. Der andere kriegt ja dann das nächste Stück.

    Meine Katze hat erst nach langer Gewöhnungszeit Körperkontakt zum Hund gesucht, nämlich als sie sich kannten, gegenseitig einschätzen konnten und eine gewisse Vertrautheit da war. Bis dahin hab ich sehr viel geregelt. Der Hund durfte nicht "Fangen spielen" mit der Katze, die Katze durfte nicht auf den Hund lauern und nach ihm schlagen. Das habe ich unterbunden. Eben deshalb, weil so etwas sehr schnell kippen kann.

    Ich denke also, dass du einiges missinterpretiert hast. Ich würde Hund und Katzen strikt räumlich trennen, wenn du nicht da bist, um ein Auge auf den Umgang miteinander zu haben. Sicher wäre es auch gut, jemanden auf die Beziehung zwischen Hund und Katzen schauen zu lassen, der sich mit beiden Tierarten auskennt und dir eine fundierte Einschätzung geben kann. Vielleicht kann dir ja sogar hier im Forum jemand einen Tipp dazu geben.

    Jedenfalls sind deine Katzen in Gefahr, wenn du nichts tust, denn es kann wieder kippen.

  • Ich kann deine Wut voll verstehen und würde für den Hund ein neues Zuhause suchen. Es ist der Katze absolut nicht zumutbar, sowas weiter zu ertragen. Die anderen Katzen haben das ja auch mitbekommen... für die ist es ja auch richtig scheisse.

  • Das ist eine ganz schlimme Situaton für dich und für die Katzen, im weiteren Sinne auch für den Hund. Fühl dich mal in den Arm genommen.


    Ich drösel mal ein paar Sachen auf.


    Ich habe immer klar gemacht, dass die Katzen einen höheren Rang im Rudel haben, direkt nach mir. Sie wurden immer zuerst gefüttert, durften überall hin, selbst da wo es für Hund tabu war, sie wurden immer zuerst begrüßt und gestreichelt,...

    Es ist ein Irrglaube, daß man einem Hund durch solche Demonstrationen glauben machen könnte, eine Katze (oder ein Kind) hätte einen höheren Rang. Hunde sind sozial intelligente Tiere, denen kann man durch solche Mätzchen nichts vormachen.


    Zunächst mal seid ihr gar kein Rudel, sondern was die Katzen angeht, eher eine Art Wohngemeinschaft. Eine Beziehung, die auch einen Führungsanspruch enthält, gibt nur zwischen dir und Cash.

    Rang so wie du meinst existiert nach neueren Erkenntnissen auch nicht, sondern Vorrechte und Führungsansprüche werden zwischen den einzelnen Individuen ausgehandelt und können je nach Situation ganz unterschiedlich sein.


    Niemand war dabei, also kann man nicht sagen, was den Angriff auslöste.


    Ich gebe nur mal einen Denkansatz: Du hast bestimmte Regeln vorgegeben, die in deiner Anwesenheit auch befolgt wurden. Es ist aber normales Hundeverhalten, zB einen tabuisierten Ruheplatz oder Leckerbissen in der Anwesenheit des Menschen auch brav zu ignorieren. Entfernt sich aber der Mensch, gibt er in Hundeaugen diese Dinge damit frei, und es ist dann okay, auf dem Sofa zu liegen und die Pizza von Couchtisch zu fressen.

    Das ist nicht böse oder Verrat von seiten des Hundes.


    Ich bin so stocksauer und traurig und enttäuscht. Er weiß genau, dass er etwas falsch gemacht hat, da er sich jedes mal ganz schuldig duckt, wenn ich komme. Natürlich gab es einen mega Anschiss und eine Strafe. Mittlerweile ignoriere ich ihn größtenteils, damit er lernt, dass es verdammt böse war, was er getan hat. Aber auch weil es mir schwer fällt ihn gerade zu mögen. Wie soll ich ihm jemals wieder vertrauen?

    Deine Reaktion ist emotional verständlich, aber du mißverstehst hier deinen Hund.

    Jede Strafe und jeder Anschiss nach der Tat ist dem Hund nicht verständlich, weil er sie nicht mit seinem Tun verknüpfen kann. Er kann daraus also auch nichts lernen, außer daß du sauer auf ihn bist, ohne daß er weiß warum. Wenn er sich jetzt wegduckt, ist das kein Zeichen von schlechtem Gewissen, sondern er reagiert ganz umittelbar auf deine miese Stimmung ihm gegenüber. Er weiß nicht, daß er etrwas falsch gemacht hat.


    Daß Hunde kein schlechtes Gewissen oder Schuldbewußtsein haben, und daß Rang und Dominanz überholte Konzepte sind, sind nicht gerade neue Erkenntnisse. Es kann also sein, daß du mit solchen veralteten Konzepten im Hinterkopf auch das Verhalten von Hund und Katzen bisher nicht immer zutreffend interpretiert hast - das ist natürlich nur Spekulation von mir.


    Wie es jetzt weitergehen soll - auf jeden Fall vorerst mit strikter Trennung zuwischen Hund und Katzen. Ganz besonders und ohne Ausnahme, wenn du nicht dabei bist.


    Dagmar & Cara

  • Ich kann deine Wut voll verstehen und würde für den Hund ein neues Zuhause suchen. Es ist der Katze absolut nicht zumutbar, sowas weiter zu ertragen. Die anderen Katzen haben das ja auch mitbekommen... für die ist es ja auch richtig scheisse.

    Das wäre in dem Falle auch meine Entscheidung.

    Du hast jetzt einen schwer verletzten Kater, der wahrscheinlich für den Rest deines Lebens panische Angst vor dem Hund haben wird. Die anderen zwei werden nicht weniger traumatisiert sein - da wäre es für alle, auch für dich, das fairste, wenn du Cash ein neues Zuhause suchst.


    Wo die Fehler und mögliche Ursachen liegen, wurde ja schon oft genug erwähnt, dazu muss ich nichts weiter sagen.

  • Nix weiß dein Hund!

    Wut & Ärger haben bei den Tieren nichts verloren und ich kann das auch nicht verstehen.

    Du bist der Besitzer deiner Tiere, es ist deine Aufgabe für die Sicherheit aller zu sorgen.


    Hund und Katz, auch wenn sie zeitgleich in einen Haushalt kamen/gemeinsam aufwuchsen, wurden hier immer getrennt, gerade Indoor. Räumlichkeiten gaben das her, mir ging es gut zu wissen, dass bei meiner Abwesenheit nichts passieren kann. Türen schließen dauert auch in stressigen Situationen nur wenige Sekunden, diese Handlung gliedert sich ruck zuck ein in den Alltag.


    Das bringt aber deinem verletzten Kater nichts und deinem Hund auch nicht.


    Ich bin es Leid, dass menschliches Verhalten Tieren übergestülpt wird ...


    Die Verletzungen deines Kater sind derbe übel, dein Hund hat sie nicht zu verantworten!

  • Danke für eure Antworten, auch wenn sie teilweise etwas hart sind.


    Ich will Cash nicht abgeben, aber ich will, dass er versteht, dass er sowas nie, nie, NIE wieder tun darf. Er soll merken, wie tief er mich damit enttäuscht und verletzt hat, er soll sehen, dass ich seinetwegen leide.


    Ich foltere ihn bestimmt nicht seelisch, er bekommt nach wie vor Fressen und ich gehe auch Gassi mit ihm, wenn auch kürzere Runden. Er bekommt einfach momentan keine Streicheleinheiten, keine Übungen und kein Spielen.


    Ich bin mir übrigens sicher, dass Cash mit den Katzen gespielt hat. Ich weiß wie er aussieht, wenn er wirklich jagt. Bei den Jagdspielen mit den Katzen war seine Körperhaltung ganz anders, entspannt, es gab kein bellen oder knurren, im Gegenteil, er hat sogar manchmal dabei mit dem Schwanz gewedelt. Die Katzen waren auch nicht gestresst. Es ging ja auch immer nur kurz, nicht ewig lange oder so.


    Momentan trenne ich strikt, Cash hält sich momentan nur in einem Raum auf, in den die Katzen jetzt nicht reindürfen.


    Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich einen Trainer brauche, ich hatte gehofft ich kann es mir ersparen, da ich bereits verdammt viel Geld dank Cash in der Tierklinik ausgeben musste und weiterhin noch muss.

  • Oh mein Gott, wie grausam! Meine Vorschreiber haben ja im Prinzip schon das Wichtigste gesagt, aber ich kann mich so gut in dich reinfühlen. Ich habe zwei Hunde und zwei Katzen und es wäre ein Alptraum, würde sowas hier passieren!

    Ich denke mal, wenn meine erste Katze nicht gleich ziemlich deutlich gemacht hätte, dass der Hund in ihrer Nähe besser nicht atmet und mein erster Hund seinerseits nicht ebenfalls sehr deutlich gemacht hätte, dass er Katzen insgesamt ziemlich scheiße findet und gerne jagen würde, wäre ich auch so blauäugig an die Sache rangegangen wie du. Vieles weiß man anfangs einfach nicht besser oder versteht es falsch. Umso schlimmer, dass es nun bei dir so ein tragisches Ende genommen hat! :(

    Ich würde auch - den Katzen zuliebe - ein neues Zuhause für den Hund suchen, am besten eins ohne Katzen oder wo sehr sorgfältig getrennt wird. Wobei ich persönlich mir keinen Hund in einen Katzenhaushalt holen würde, der woanders eine Katze schon so massiv verletzt hat.

    Apropos Trennen: So läuft das hier auch, also zumindest bei meinem Katzenhasser. Der ist nie länger mit den Katzen allein zuhause, auch wenn er sich mit den Tigern arrangiert hat und sich ihnen gegenüber relativ neutral verhält. Aber da brauchen sich die beiden Kater nur mal lautstark kloppen und schon würde er mitmischen und da würde ich jetzt auch nicht wissen wollen, was er macht, wenn ihn niemand stoppt. :verzweifelt:

  • Doch, das was du deinem Hund antust, ist grausam.


    Mein Hund wedelt auch wenn er jagt, wenn er beißt,… Wedeln ist erstmal nichts weiter als „Erregung“.


    Und dein Hund soll deine Enttäuschung spüren? Es ist ein Hund und kein Beziehungspartner (auch da wäre es nicht so nett, aber nun ja.)

  • aber ich will, dass er versteht, dass er sowas nie, nie, NIE wieder tun darf. Er soll merken, wie tief er mich damit enttäuscht und verletzt hat, er soll sehen, dass ich seinetwegen leide.

    Das verstehen viele Menschen nicht, wie soll es dann ein Hund verstehen? Hunde ticken nicht so.

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