Hündin schnappt aus Angst

  • wohl mit zu einer (für Luna fremden) Freundin nehmen kann für ein komplettes Wochenendes (nach Gießen, sind 2 Std Autofahrt von hier)

    Das ist nochmal eine andere Situation, weil du mit ihr zusammen in der fremden Umgebung bist. Masha war ja alleine in einer fremden Umgebung.

  • Das ist nochmal eine andere Situation, weil du mit ihr zusammen in der fremden Umgebung bist. Masha war ja alleine in einer fremden Umgebung.

    Das stimmt, aber es ging mir darum, dass einige meinten dass der Besuch bei der TE zuhause schon zu viel für den Hund wäre.

  • Ich bin zwar noch Anfängerin, aber schalte mich mal kurz dazu. Bei mir ist ja vor 2 Monaten Luna eingezogen, ebenfalls aus dem Tierschutz (Rumänien) und Luna ist nicht super ängstlich, aber schon auch sehr vorsichtig. In meinem Fragen-Thread hatte ich gefragt, ob ich Luna wohl mit zu einer (für Luna fremden) Freundin nehmen kann für ein komplettes Wochenendes (nach Gießen, sind 2 Std Autofahrt von hier) und da wurde mir gut zugeredet, dass man das ruhig ausprobieren könnte. Das würde ja der allgemeinen Meinung hier eher widersprechen, oder?

    In der vorgefallenen Situation war der Hund fremdbetreut bei ihr völlig Fremden (paar mal gesehen) in fremder Umgebung.

    Es ist definitiv ein Unterschied, ob ich als Person dabei bin und den Hund anleite oder er schon wieder nicht weiß, wo er ist und bei wem.

    Du sagst ja selbst, wenn es bei euren Trip schiefgeht, gehst du früher zurück und machst langsamer. Bzw baust du die Rückzugsräume überall auf. Das passierte hier nicht.


    Bei einem ängstlichen reaktiven Hund, wie bei der TE macht man sich mit zu schnell und zuviel schnell Narben ins Bein. Es gibt da gewaltige Unterschiede. Und in dem obigen Fall fängt es ja bereits an zu knallen. Kommt man da einmal an ist die Eskalationsstufe schnell höher und höher.


    Deshalb soll die TE ein, zwei Schritte zurück gehen, um den Hund besser kennenzulernen und als sichere Bezugsfunktion zu agieren. Offensichtlich gibt es ja KaboomPotential. Langsam machen bringt allen nur Vorteile.


    Jeder Hund braucht anderes Tempo und hat andere Hürden, Vorerfahrungen und Lebensbedingungen. Bei TS Hunden wird häufig zu schnell vorangegangen (hab ich auch gemacht) und manche Hunde zeigen das dann auch. Beim Auslöser würde ich auch eher einen Fachmann darauf gucken lassen. Angst kann anderes Training als Unsicherheit vor bestimmten Dingen benötigen....


    (Bin mir gerade unsicher, ob deine Hündin auch zum nach vorne gehen neigt.)


    Besuch generell kommt halt auf den Hund an. Dann mit Führung und Anleitung der Vertrauensperson. Da hab ich nicht unbedingt was dagegen. Mein Hund konnte es damals nicht (und jetzt ist sie easy peacy)


    Ich glaube allerdings 3 Monate ist nix in der Hundewelt. (wir Menschen sind immer so stressig im Abbarbeiten von ToDoListen) Sobald die Vertrauensperson funktioniert (dieses echte Vertrauen), können auch erst nach einem Jahr neue Situationen gestartet werden. Meine Hündin ist ja depriviert und kann nicht gut generalisieren. Heißt ich kann keine Sozialisation nachholen (was ja eh bestritten ist, auch wenn ich an die Macht des Gehirns glaube). Sobald ich eine Routine verändere (woanders schlafen zb) kommt sie ins Schwimmen. Egal wie oft wir schon woanders geschlafen haben. Die Gefahr ist fast wie beim ersten Mal. Aber, es gibt ja mich. Ihre Konstante, die soviele Konstanten mitnimmt/bietet, die sie braucht.


    Hunde sind da sehr unterschiedlich. Bei einem Hund, der nach vorne geht, und einem noch fremd ist, da würde ich immer langsam machen und vertrauen aufbauen. Einmal Zähne nutzen gelernt bedeutet halt echt lange Spaß damit...

  • Zitat

    Auslandshunde brauchen viel Ruhe um die ganzen neuen Eindrücke zu verarbeiten und nicht ständig neues und wechselndes Programm.


    Richtiges ankommen dauert oft viele Monate, 5 Wochen sind da überhaupt kein Zeitraum

    Dem hier kann ich nur zustimmen. Wir haben drei Auslandshunde. Gigi hat die ersten zwei Monate diverse Male nach uns geschnappt, in Situationen in denen sie sich bedrängt fühlte. War unser Fehler (bzw. der meines Freundes und seiner Tochter, bei mir hat sie es tatsächlich nicht gemacht), da wir sie noch nicht korrekt lesen konnten und obwohl sie von Anfang an sehr neugierig und selbstbewusst war, fehlte halt von ihrer Seite das Vertrauen zu uns, sie kannte uns ja kaum. Wir haben also darauf geachtet, dass sie nicht mehr in diese Situationen kam und nachdem sie zwei Monate bei uns war, hatte sich das Problem erledigt.


    Leia ist ein sehr sensibler Angsthund, die könnte ich jetzt nach über einem halben Jahr definitiv noch immer nicht in fremder Umgebung lassen. Alleine zu Hause hingegen null Problem.

    Trip mag auch nach einem halben Jahr noch immer keine Männer, beißen würde er wohl nicht, aber er wäre auch kreuzunglücklich in fremder Umgebung mit fremden Mann. Selbst zu Hause hat er noch Panik, wenn Männer hier sind die nicht zum Haushalt gehören.


    Man muss mit Auslandhunden leider manchmal Pläne ändern, weil die Hunde mit bestimmten Situationen (noch) nicht klar kommen. Wir hatten anfangs auch Fremdbetreuung geplant wenn ich Frühschicht habe. Wollte Leia aber nicht - die Hundesitterin, die zu uns nach Hause kam, würde auch nach mehrmaligem Treffen verbellt und angeknurrt wenn wir nicht dabei waren. Von daher kommt mein Freund jetzt mittags nach Hause. Besuch ist okay, solange Abstand gehalten wird, wobei Trip sich bei Männern wie gesagt nach oben verzieht. Aufenthalte in stark frequentierten Bereichen wie Cafés oder Parks mit vielen Menschen wären mit Leia unmöglich.

  • Hey,

    der Hund muss nicht ständig neue Leute kennenlernen, aber das "normale" Leben geht eben trotzdem weiter und sie braucht eben außer mir noch andere Bezugspersonen, wo sie eben mal sein kann wenn bei mir etwas anderes ansteht wo sie eben nicht mit kann. Das war jetzt heute das erste Mal, dass ich sie "weg gegeben" habe und war auch "nur" drei Stunden.

    Dein Hund wusste ja nicht, dass du wieder kommst.

    Dass man mal ne Situation hat, wo es nicht anders geht, gut. Aber du kannst auch nicht einfach erwarten, dass sowas easy klappt. Man holt sich keinen Tierschutzhund aus dem Ausland, wenn man dann schon mit kleinen Ängsten und Unsicherheiten ein Problem hat.


    Das Schnappen in den Schuh finde ich jetzt aber auch keine so große Sache. Gib den Betreuern in Zukunft ein paar Regeln an die Hand (Hausleine) und mach dir klar, dass du dir einen Auslands-Tierschutzhund geholt hast, und damit eine AUFGABE, keinen "fertigen", lieben, braven, dankbaren Hund.

  • Hallo,

    nochmals vielen lieben Dank für all die Einsichten. Ich verstehe euch alle und möchte auch nicht "uneinsichtig" wirken und natürlich kommt hier auch nur das rüber was ich mitteile und transportiere.

    Ich nehme auf jeden Fall viel mit, probiere natürlich noch bewusster und langsamer mit ihr am gemeinsamen Leben zu arbeiten und noch mehr durch ihre Brille zu schauen.

    Ich möchte auch nochmals betonen, dass ich sehr dankbar und glücklich mit Mascha bin, sie ist eine tolle Hündin, kann schon vieles richtig gut und toll und fühlt sich beispielsweise Zuhause, auf unserer Spazierroute etc. sehr wohl.

    Und ja nach Durchatmen verstehe ich auch wie das aus ihrer Sicht war. Mir ging es nicht darum eine fertige, perfekte Hündin zu bekommen sondern wirklich darum wie ich ihr das Ankommen noch erleichtern kann. Ich nehme mit => Geduld, feste Routinen, keine Überforderung (soweit das alles natürlich möglich ist). Ich hoffe, dass ihr mir aber auch zugesteht, dass das alles einfach nicht perfekt klappt. So wie das im Leben eben ist, ich möchte aber lernen und mich verbessern und es bringt mir nichts wenn man mir dann sagt: "Tja, dann hätte es eben kein Hund sein dürfen" auch wenn das jetzt von mir überspitzt formuliert war.

    Falls so ein Notfall wieder eintritt, was Samstags natürlich doppelt unvorteilhaft ist probiere ich das professioneller geregelt zu bekommen.

    Danke und Wuff
    Mascha und Manuel

  • Vl kann sie besser mal ein paar Stunden in eurer Wohnung schlicht alleine bleiben? Dann brauchst du gar nicht erst so ein grosses Ding drauss machen.

  • Davon ab, lass dir von der Freundin mal ganz genau beschreiben, was da eigentlich passiert ist. Einfach auch damit du es weißt und es besser einsortieren kannst und sie in entsprechenden Situationen besser unterstützen kannst.


    Es ist was anderes, wenn der Hund im Wohnzimmer lag, Freund kommt und sie schießt wie von der Tarantel geschossen zur Tür und hackt in den Fuß.

    Oder Mascha liegt im eben im dunklen Flur, Freunde poltert rein, will zum Schuhschrank treibt Hund damit noch mehr in die Enge und guckt sie vielleicht auch an, weil er Angst hat und sie sich nicht besser zu helfen wusste.


    Ist nicht schön gelaufen, aber nun ist es so passiert. Ich sehe das auch nicht kritisch. "Leute treffen" und "Leute treffen" ist auch ganz unterschiedlich. Nen Plausch mit Bekannten im Park, wo Hund mitbekommt nix passiert ist es anders als eine Geburtstagsparty in der Wohnung.


    Falls sie kein Thema mit dem alleine bleiben hat, würde ich sie sonst auch einfach daheim lassen. Oft hat man sonst das Problem, das man Hund am Anfang gar nicht alleine lässt und er es dann nicht kennt, dann aber mit der Zeit immer mehr Bindung aufbaut und es dann ein Thema wird. Unser Tierheim meinte gleich von Tag 1 damit anfangen, es sei denn natürlich, man sieht da schon Hund hat Stress damit.


    Ihr macht das schon, war blöd, wie gesagt, ich würde genau wissen wollen wie es dazu kam, um zukünftig besser reagieren zu können. Ich finde es toll, das du dir Hilfe suchst und nachfragst!

  • Hallo ihr,
    mittlerweile ist das ja schon eine Woche her und die Nerven konnten sich ein bisschen beruhigen. Danke für die ganzen Stimmen und Vorschläge.
    Mascha kann toll alleine bleiben, ich habe sie schon bereits mal 1-2h alleine gelassen (hatte dann eine Kamera an und zwischendurch geschaut, sie schläft dann vor allem). An dem Samstag wusste ich aber nicht wie lange ich weg sein werde, da es ein familiärer Notfall war.

    Die Situation war wohl folgende, dass Mascha in der Wohnung lag und als sie die Wohnungstür hörte unruhig wurde, auf Entfernung geknurrt hat und als der Mann rein kam sie in den Schuh/Fuß schnappte und dann aber wieder den Rückzug angetreten ist. Es ist nichts passiert, er hatte nichts aber wollte dann dass ich Mascha abhole.

    Die Woche seitdem war auch toll, auch draußen hat sie kein Problem mit anderen Menschen, sie läuft an ihnen vorbei, schnuppert manchmal in die Richtung von anderen Menschen aber sobald sie Aufmerksamkeit von Fremden bekommt tritt sie eher den Rückzug an. Sie ist also eine Mischung aus neugierig und ängstlich.

    Sie hat außer mir vier Menschen, die sie jetzt schon besser kennt, das ist einerseits meine Schwester+Ehemann sowie meine Nachbarin+Partner, auch hier war sie anfangs total ängstlich aber mittlerweile hat sie die alle ins Herz geschlossen und freut sich sehr wenn sie diese bekannten Personen sieht und lässt sich von diesen auch streicheln und genießt das. Meine Nachbarin hat auch eine Hündin und mit der versteht sich Mascha auch toll.

    Also danke nochmals an alle.

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