Ankaufuntersuchung beim Tierarzt

  • Da sehe ich in der Regel, ob er unrund läuft. Dann ist das wohl kein Hund, der zum passionierten Sportler sollte. Aber egal ob gesunde Hüfte (oder vergleichbares) oder nicht, fände ich es nicht sinnvoll einen großen, schweren Hund täglich Treppen laufen zu lassen.


    Ich geh da vermutlich einfach anders an den Hundekauf ran. "In meiner Welt", kaufe ich mir nur einen Hund dessen Bedürfnisse in mein Leben passen (also beispielsweise kein großen, schweren Hund in den 3. Stock), ich ausreichend finanzielle Rücklagen habe, usw... Ich wüsste einfach nichts, was bei einer einmaligen Untersuchung ohne bestimmte Indizien heraus kommen sollte, was vorher nicht offensichtlich war.

    Wenn der Hund im Tierheim eben nur in der Ecke sitzt kann man schlecht beurteilen wie sein Gang denn so ist. Das ist also schonmal nicht so offensichtlich. Da wäre bei der Untersuchung im Vorfeld zumindest der Hüftschaden bekannt gewesen so dass der Hund eventuell in ebenerdige Wohnung umgezogen wäre. Und einen großen schweren Hund wäre doch doppelt tragisch wenn solche Schäden unbekannt sind, da gerade den ganz großen Hunden schwerer zu helfen ist in Sachen tragen oder körperlich unterstützen.


    Oder Dinge wie Organische Probleme kann man oft schon mit einem Blutbild finden. Wie soll man denn durch bloßes anschauen des Hundes wissen das der zb nen Nierenschaden hat?


    Wenn der eigene Hund das entwickelt kümmert man sich natürlich drum, aber bei nem fremden Hund darf man durchaus wählerisch sein und auch testen lassen (natürlich auf eigene Kosten)

  • Als wir vergangenes Jahr einen Hund vermittelt haben, haben wir ihn vorher durchchecken lassen und seine SDU auch beim Arzt bescheinigen lassen und die Medikation aufschreiben lassen. Das stand dann mit der Vermittlungsanzeige (ebenso wie charakterliche Eigenheiten) und dann konnten sich die Interessenten überlegen, ob eine SDU und eine Minitablette am Tag mit Kosten von 15Euro im Monat für sie ein Problem wären. Für die meisten wäre es das nicht gewesen, aber eine Person zB wollte für den Hund den angesetzten Preis nicht zahlen und wollte nur 50Euro für den Hund bezahlen (für einen erzogenen, gepflegten Rassehund ohne Baustellen inkl aller Körbchen, Pflegeutensilien usw), weil der Hund ja urkrank wäre und man eine Bürde abnehmen würde, wenn man ihn nimmt... So unterschiedlich ist das also mit der Einschätzung von Vorerkrankungen.

    Da wars dann recht schnell vorbei mit dem Kontakt.

  • Ich wüsste einfach nichts, was bei einer einmaligen Untersuchung ohne bestimmte Indizien heraus kommen sollte, was vorher nicht offensichtlich war und mein Leben maßgeblich beeinträchtigt

    Das dürften wenn eigentlich nur Kleinigkeiten sein

    Und da liegt der Denkfehler, denn nein, so ist es eben nicht.

    Nicht alle großen Probleme erkennt man vorher beim einfachen "genau anschauen" und es muss auch nicht die Wohnung im dritten Stock sein, manchmal reichen auch schon fünf Stufen.

    Es ist einfach ein Irrglaube, dass man zB schwere Gelenk- und Rückenerkrankungen gerade im Anfangsstadium als Laie immer am Bewegungsbild erkennen kann. Es hat einen Grund, wieso auch erfahrene TAs und Physiotherapeuten auf Röntgen und MRT zurückgreifen.

    Gleiches gilt für Herzerkrankungen und diverese andere Späße.


    Ist das selbe Spiel wie bei den Hobbyvermehrern, die behaupten, die Elterntiere seien gesund, weil man bisher keine Symptome gesehen hat.

  • Helfstyna

    Da gebe ich dir grundsätzlich Recht. Aber du willst mir nicht erzählen, dass vor jedem Hundekauf jetzt ein MRT und detaillierte Herzuntersuchungem durchgeführt werden sollen?

    Ich ging von einer schon tiefer gehenden, aber noch allgemeinen Check aus...

  • Was jeder macht, ist ihm überlassen.

    Nein, auf MRT würd ich nicht bestehen, aber ich würd keinen erwachsenen Hund ohne Komplett Röntgen kaufen und je nach Rasse auch nicht ohne Farbdoppler.


    Ist eine Frage der Absprache zwischen Verkäufer und Käufer und hängt einfach in erster Linie davon ab, wie viel Risiko man als Käufer tragen will. Geht der Verkäufer nicht drauf ein, soll's mir auch recht sein, der Markt ist voll von Hunden.

    Wenn jemand sagt, er will/braucht solche Untersuchungen nicht, ist das seine Entscheidung. Wogegen ich mich schlicht verwehre ist dieses "man sieht doch, ob ein Hund ernsthaft krank ist". Da hat mich die jahrelange Erfahrung einfach gelehrt, dass es eben nicht so ist. Und auch dieses abwertende von manchen Usern, wenn andere eben lieber auf Fakten, denn auf Emotion und Versprechungen des Verkäufers beim Hundekauf vertrauen.

  • Helfstyna

    Da gebe ich dir grundsätzlich Recht. Aber du willst mir nicht erzählen, dass vor jedem Hundekauf jetzt ein MRT und detaillierte Herzuntersuchungem durchgeführt werden sollen?

    Ich ging von einer schon tiefer gehenden, aber noch allgemeinen Check aus...

    Sagt doch keiner. Aber wenn ich als potenzieller Käufer die Bedingung stellen möchte, auf meine Kosten ein z. B. einen Herz-US machen zu lassen, weil ich das absolut nicht mehr möchte, wenn ich es vermeiden kann, dann finde ich daran nichts verwerflich.


    Hab letztens nen TS-Hund gesehen, bei dem hätte ich auch erstmal nach Gelenkuntersuchungen gefragt, und in welchem Zustand das Gaumensegel und die Augen sind. Man muss nicht mit allem leben können. Deshalb kaufen die Leute ja auch beim Züchter. Beim TS-Hund schaue ich mittlerweile genauer hin. Und bisher wurde das immer honoriert, da es auch zeigt, dass ich mir Gedanken mache und weiß, wo eventuelle Schwachstellen liegen.


    Erst letztens wieder von einem Fall gehört: Verhaltensorigineller Hund einer speziellen Rasse muss DRINGEND weg. Dame mit einem Mischling dieser Rasse nimmt ihn, sie wird ihn "garantiert für immer behalten". Jetzt hockt er im TH. Jo. Hätte sie mal lieber genauer hingeschaut, das wär auch für den Hund besser gewesen.

  • Ich habe nichts geschrieben von man sieht doch, ob der Hund ernsthaft krank ist. Drehe mir nicht die Worte im Mund um.

    Ich schrieb, dass ich nicht weiß was man bei einer einmaligen Untersuchung ohne Anhaltspunkte finden sollte, was vorher nicht aufgefallen ist. Das ist etwas anderes.

    Letztendlich entscheidet doch jeder selbst auf welche Punkte er beim Hundekauf achtet und die werden immer für jeden individuell sein.

  • Es gibt hier eine Userin, die einen jungen Rüden aus dem Tierschutz hat, der eine kaputte Hüfte glaube ich hatte und jetzt Schmerzen in der Hinterhand hat. Ich glaube Diagnose hat sie noch keine.

    Es wäre interessant, ob sie beim nächsten Hund wissentlich einen Hund mit Huftproblemen nehmen würde.


    Wenn ich ihre Beiträge lese, tut sie mir unheimlich leid, weil da so viel Verzweiflung und Herzblut und auch Geld drinnen steckt.

    Ich könnte das nicht leisten was sie leistet.

    Erstens hätte ich das Geld nicht und dann hab ich noch 3 Kinder. Gut, die sind jetzt schon groß, aber mit Kindern und Haus und anderen Tieren... Ich wusstet nicht wo ich die Zeit und auch die Kraft hernehmen sollte.


    Bei uns geht es 5 Stufen hinunter in den Garten. Ich könnte keinen großen Hund nehmen, der keine Stufen steigen kann. Außer er bleibt sein Leben lang nur im Garten.

  • Ich schrieb, dass ich nicht weiß was man bei einer einmaligen Untersuchung ohne Anhaltspunkte finden sollte, was vorher nicht aufgefallen ist. Das ist etwas anderes.

    Mein Opi hat einen kaputten Fuß, wohl ein alter Bruch. Ist wegen dem Fell dem TA bei der ersten kurzen Allgemeinuntersuchung nicht aufgefallen, der Pflegestelle nicht aufgefallen. Ich fragte beim Besuch nach, wieso das Beinchen so schief ist, man sah es nicht als so schlimm und meinte, der Hund hat keine Schmerzen.


    Ich notierte mir das gedanklich, und als ich zu Hause das erste Mal die Chance hatte, ihn genauer anzuschauen (und ihn umfassend tagelang ausgebürstet habe), sah ich, dass das Bein total deformiert war, er seitlich auf seinem Fuß ging. Er hatte höllische Schmerzen, weil sich Arthrose entwickelt hatte, und ich durfte den Fuß anfangs kaum berühren, ohne, dass er schnappte.


    Manchmal rutschen Sachen einfach durch, man ist betriebsblind, hat den Fokus gerade auf was anderem... :ka: Der Hund war nunmal eine Großbaustelle. Aber das mal als Beispiel dafür, wie teilweise offensichtliches einfach übersehen werden kann, wenn man nicht genau hinschaut.

  • Es ist eben sehr bedauerlich, dass Dächsin ernsthaft einem passenden Hund aus dem TS gerne ein neues Leben geben will, aber damit nur auf Ablehnung und Vorurteile bei den kontaktierten Orgas trifft, sonst gäbe es diesen Strang ja nicht.


    Letztlich berauben diese Orgas die Hunde um diese Chance.


    Alles sehr schade und deswegen auch mein Rat, nicht mehr in dieser Richtung zu suchen.

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