TS-DSH Aggression/ Verteidigung

  • Morgens und abends nehme ich sie zusammen, da ist hier eh nichts los in der Umgebung.

    Wenn sie bisher kein "Gassi" kannte, könnte ich mir vorstellen, dass sie das auch stresst. Mein kleiner Kontrolletti entspannt sich deutlich schwieriger, wenn der Opi dabei ist, einfach, weil er den immer auch noch im Blick behalten möchte. Da könnte Chakos Anwesenheit kontraproduktiv sein.


    Allgemein glaube ich, dass sie das ganze neue noch verwirrt und sie noch nicht weiß, was sie zu erwarten hat, wenn es rausgeht. Vielleicht kannst du das ja mit einer "Gassi"-Ankündigung verknüpfen - ah, wir gehen eine Weile raus spazieren und kommen danach wieder heim.

  • Ich würd nen Hund aus anderen Ländern garnicht 3mal am Tag Gassi schleifen. Die meisten kennen das schlicht überhaupt nicht und sind dann eben je nach Charakter auch schonmal schnell völlig überflutet davon.

    Streß zeigt sich auf teils seltsamen Wegen, ich würd mit einmal kurzem und ruhigen Einzelgassi am Tag anfangen und ansonsten Garten. Kann gut sein das sich die Leinensache damit in Luft auflöst, weil sie nicht mehr so im Streß ist.


    Neue Menschen, neue Umgebung, neuer Mit-Hund, eine Sprache die sie null einordnen kann... Die hat eh schon genug zu tun im Kopf.

  • Boah das freut mich so über die Maßen!! xD :respekt:


    Dann würde ich jetzt einfach davon ausgehen, dass Luna (heißt sie denn wirklich so) durch den Wind ist aufgrund der ganzen Erlebnisse der letzten Monate und Du kannst mit Ruhe und Zeit an die Problemlösung gehen. Selbst wenn da der ein oder andere Auslöser war ('Pfotenproblem'). Und wer weiß, was nach der Familie noch kam. Wenn sie ihre ersten Jahre dort verbracht hat, dann wird es auch was mit ihrem Wesen gemacht haben, plötzlich im TH gelandet zu sein.


    Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie Dir was vorgelogen hat, dann hätte sie sich bestimmt gar nicht gemeldet. Und sie hat ja auch weder Vor- noch Nachteil davon.


    Freut mich insgesamt einfach total, dass sie bei Dir gelandet ist!! Ein Glücksfall für die Dame!

  • Okay, da sie sterilisiert ist, wäre der nächste Schritt abzuklären ob sie aktuell Scheinträchtig ist.


    Bei der Sterilisation werden ja nur die Eileiter durchtrennt, so bleibt sie hormonell quasi "intakt, ist allerdings nur nicht mehr Zeugungsfähig.


    Bei jeder Hündin kann die Ausprägung anders aussehen. Manche bekommen bspw extrem Probleme mit Milchbildung, Andere bilden fast gar keine Milch. Die einen werden etwas depressiver, die Anderen Anhänglich, wieder Andere leichter reizbar.

    Die einen neigen sehr zum Bemuttern, Andere eher weniger.

    Die meisten Bemuttern zwar wenn, tendenziell Spielzeuge oä, aber theoretisch kann sich die Hündin auf Alles Mögliche einschießen. Es kommt also sogar vor dass die eigenen Menschen für Welpen gehalten werden ( das war bei Lilo so).

    Wenn sie also Scheinträchtig ist, liegt ihr Aggressions problem bzgl Halsband, Leine und Geschirr höchst wahrscheinlich daran dass sie diese Dinge als Welpen betrachtet ( weil riecht ja nach ihr).


    Es kann auch sein dass sie diese Tendenzen schon beim Vorbesitzer hatte, sie aber nur deshalb nicht gezeigt hat, weil sie ja schon Jahrelang bei ihnen gelebt hat, und nicht wie ihr grademal ein paar Tage/Wochen.


    Wenn es keine Scheinträchtigkeit ist, kann es ebenso auch eine Scheinmutterschaft sein.



    Sollte sich das Bewahrheiten, würde ich also aufgrund des Aggressionslevels an eine Kastration denken.

    Es is ja auch stressig für den Hund wenn er die ganze Zeit glaubt er müsse auf Gegenstände aufpassen und sie schützen.

    Und theoretisch kann sie ja auch läufig werden - was im Zusammen leben mit einem Rüden anstrengend wäre.

    Andernfalls wäre das Verhalten ggü ihren Sachen in einem neuen Zuhause ein Gefahrenpotential worüber sich die neuen Besitzer klar sein müssten.

    Also sowohl in die eine als auch in die Andere Richtung wäre es sinnvoll.



    Was ich ebenfalls noch hinzufügen mag : Da die Gebärmutter und die Eierstöcke noch drin sind, kann es statt einer Scheinträchtigkeit oder Mutterschaft auch sein, dass sie Zysten hat. Die können sich ebenfalls deutlich aufs Verhalten legen und Zyklusstörungen auslösen. In dem Falle wäre eine Kastra medizinisch notwendig.

    Auch sämtliche anderen Krankheiten die eine intakte Hündin bekommen kann, sind weiterhin möglich.



    In dem Sinne würde ich zum Tierarzt gehen und schallen lassen um sowas auszuschließen :)

  • Finds grad genial, dass du mit den Vorbesitzern telefonieren konntest!!!!

    :applaus:


    ich hab ja hier auch einen Stresskeks sitzen und kann mir vorstellen, wenn der eigene Hund kein Stresskeks ist, dass man da nicht so sensibilisiert darauf ist. Als wir umgezogen sind in ein Haus mit Garten, Habe ich die ersten 2 Monate auch nur 1 Spaziergang am Tag gemacht. Den auch sehr oft im gleichen Gebiet, da Alana mit dem Umzug schon sehr viel geistig zu tun hatte.

    Jetzt hat Luna die Tötungsstation, einen Transport durch Europa, etc etc hinter sich. Ich würde auch nur 1 Gassigang pro Tag bis auf weiteres machen. Die Anforderungen mit dir in Deutschland sind viel höher als in Spanien.

  • Hatten wir auch mehrmals im Verein. Hunde die eher so Mitläufer waren und ganz gut mit ihren Besitzern zurechtkamen. Durch das "Nebenherlaufen" gab es dann doch sehr viel weniger Ressourcenkonflikte als nach den Vermittlungen in einen normalen Haushundealltag nach unseren Vorstellungen. Bzw. die Unterschiede zwischen Pflegestelle als ganz normal mitlaufender Hund vs. Zwinger/Zimmerhaltung mit regelmäßigen Gassigängen waren auch nochmal ganz unterschiedliche Qualitäten bezüglich des Konfliktpotenzials.


    Vielleicht bin ich zu sehr ein gebranntes Kind aber das Verhalten ist für mich keine Banalität.


    Auf jeden Fall ist es gut, ein wenig über den Hund erfahren zu haben, das finde ich im Tierschutzalltag eigentlich immer spannend^^.


    Anyway, @Connalab bist du selbst Trainerin und hast Erfahrung mit Hunden die gegen die Bezugsperson gehen? Wie gut stecken deine Hunde die Attacken weg, denkst du es wird sich keine kritische Dynamik zwischen ihnen entwickeln?

  • Terri-Lis-07 Ressourcenthemen verstärken sich oft dich Kastrationen. Auf welcher Evidenz beruht deine Kastra Empfehlung? In vielen Ländern, auch Deutschland, wird Sterilisation oft fälschlicherweise als Synonym für eine Kastration verwendet. Würde von einer Kastra ausgehen, eine Sterilisation wird ganz selten ausgeführt.


    Achso noch eine Frage, sie kennt ja einen Maulkorb. Woher? Gab es schon in der Zwischenstelle derartige Probleme?

  • Zum Thema Kastration finde ich das Buch

    „Kastration und Verhalten beim Hund“ von Uwe Ganslosser und Sophie Strodtbeck sehr interessant

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!