TS-DSH Aggression/ Verteidigung

  • Also erstens: ich würde (noch) keine Alarmglocken läuten hören bei euch. Die Vertrauensbasis ist noch nicht aufgebaut, ihr könnt euch noch nicht gut lesen, grundsätzlich passt es ja mehr als gut, du hast einen sehr gute Blick und ein gutes Feeling für den Hund.


    Meine erste Idee war auch, uiui, Schmerzen (da würde ich aber zusätzlich zum Arzt einen Physiotherapeuten (bitte selber gendern!) draufschauen lassen, die haben oft einen feineren Blick, was den Bewegungsapparat betrifft. Dann würd ich die Sehleistung im Auge behalten. Kann mir vorstellen, dass das einen Einfluss haben könnte, wenn sie schlecht sehen würde. (Unsicherheit und Reaktion auf unklare Konturen, Fehlinterpretationen usw.)


    Was natürlich gut sein kann, dass sie die Leine tatsächlich mit geschlagen werden verbindet. In dem Fall würde ich in brenzligen Situationen den Mauli draufgeben, was du ja eh schon machst und Mal gucken, ob ich mit einer Schlepp (evtl. dünne Biothane) oder sogar mit einer Flexi im Moment komplikationsloser durch den Tag komme. Und parallel dazu würd ich die "normale" Leine so positiv verknüpfen wie es geht.


    Wenn sie nur am.boden Probleme verursacht, aufhängen, Schönfüttern. Tiefer hängen, so dass sie am Boden schleift. Schönfüttern. Noch tiefer, bis sie am Boden liegt und ganz entspannt umrundet werden kann und du sie hoch heben kannst.


    Alle "gefährlichen" Exponate (Spielsachen ect.) auf die sie reagiert, würde ich momentan frei liegend entfernen und tatsächlich nur zuteilen. Handeln würde ich aber jedenfalls sofort, mit abwarten verschleppt sich das Problem vermutlich nur.


    Mit dem Vertrauen kommt dann mit der Zeit wahrscheinlich auch ein Stück Sicherheit, was dir bei der Entschärfung der Situation behilflich sein wird.


    Ansonsten klare Regeln, ich würde sie im Moment eher noch kürzer halten, den Radius begrenzen, Deckentraining, auch mal einfach so und ohne Druck und dringende Notwendigkeit Kommandos ausführen lassen und am Grundgehorsam arbeiten, viel kuscheln - wenn sie es zulässt, viel Alltag, viel blödeln und zusammen rumhängen.

  • Ich hab heute Morgen mal das Aufstehen (da freut sie sich, sucht Kontakt und ist super entspannt) genutzt um mal körperlich zu schauen was ich alles machen kann.

    Streicheln geht überall, umarmen und kurz halten auch, leichter Druck auf dem Rücken/ Wirbelsäule macht ihr auch nichts aus.

    Augen und Ohren kann ich gucken, eine imaginäre Zecke hab ich gezogen, alles gar kein Thema.

    Berühren der vorderpfoten kommentiert sie ohne Vorwarnung mit ernsthaftem beißen (hatte vorher natürlich MK drauf gezogen)

    Sie ist vorne durchtrittig, da hat sie wohl Schmerzen. Klären wir beim TA ab.

    Direkt danach durfte ich sie aber wieder am Kopf kraulen, dann hab ich aber auch schon aufgehört, war genug von allem.


    Gassi sind wir heute ohne Geschirr, dafür mit ihrem Halsband+ neue Retriverleine gegangen. (ja, ich bin da übervorsichtig) die eine Leine auf die sie so sehr reagiert hab ich bei Chako dran gemacht. Fand sie gar nicht witzig und hat auf der Löserunde Chako angefallen. Dafür war sie selbst beim an und ableinen ganz normal, und hat nicht auf die neue Leine reagiert.


    Villeicht habe ich wirklich vorschnell gedacht mit dem verteidigen, und habe das eben sofort mit dem Spielzeug verknüpft was sie da vor Chako verteidigt hat. Vilelicht hat sie wirklich haue o.ä. bekommen...

    Wurstvorrat hab ich jetzt erstmal genug zum positiv verknüpfen, ich werde weiterhin beobachten ob das selbe Problem villeicht in ein paar Tagen auch mit der neuen Leine ist.

    Die, auf die sie so sehr reagiert nehme ich jetzt nur noch zum schönfüttern, ansonsten bleibt sie im Schrank


    Ich danke euch allen für die Denkanstöße.

  • Sie verteidigt "ihre" Leine. Bzw auch (tatsächlich)ihr Geschirr und ihr Halsband wenn ich es ausziehe. Anziehen ist kein Problem. Ist es an, darf ich nicht mehr dran. Ausziehen ist auch schwierig. ..

    Sie hat vorgestern, als ich sie nach dem Gassi abgeleint und mir die Leine auf den Boden gefallen ist nach mir geschnappt und sich dann sehr steif und eindeutig zwischen mich und Leine gestellt.

    ...

    Außerdem rastet sie draußen "urplötzlich" aus, springt mich an, krallt sich fest und macht Schnappversuche Richtung Leine/ meine Hände.

    Völlig unabhängig vom Schäferhund: Als allererstes würde ich sie beim TA komplett auf links drehen lassen.


    Zu meiner Anfangszeit, als ich auf der Suche nach meinem ersten Hund im TH Gassigänger war, ist mir mal ein Westi mit vergleichbarem Verhalten begegnet. Der war im TH als "Mistkröte" verschrien.


    Beim TA stellte sich später heraus, dass der Kerl Hautveränderungen hatte, die bei manchen Berührungen schmerzhaft waren. Mit Schmerztherapie wurde aus der unberechenbaren Mistkröte der sanfteste vorstellbare Hund.

  • Kenne unabhängig von den Schmerzen Hunde, die ihr Equipment als Ressourcen verteidigen.


    Bei den Pfoten gibt es auch Unterschiede, manche haben Schmerzen, manche sind einfach empfindlich und manche reagieren extrem trotz fehlender Schmerzen auf Pfotenberührungen. Als reiner Erfahrungswert! kommt das bei Hunden mit starken Ressourcenproblemen häufig vor.


    Ich würde in der Gesamtheit einen Trainer oder eine Trainerin draufschauen lassen.

  • Ich würde ein gut sitzendes Geschirr oder Halsband erstmal mit einer Hausleine dran lassen, damit nicht immer dieser Konflikt entsteht. Allerdings beim Greifen nach der Hausleine dann sehr drauf achten, dass der Hund möglichst gesichert ist.

  • Die, auf die sie so sehr reagiert nehme ich jetzt nur noch zum schönfüttern

    Wenn das Problem in erster Linie mit dieser einen Leine zusammenhängt, würde ich die entsorgen.


    Ich denke da an Menschen, die Traumata erlebt haben und bestimmte Farben/Gerüche/Dinge/Konstellationen holen die Erlebnisse wieder hoch ins Jetzt als Flashback. Ein Hund ist zwar kein Mensch, aber ich würde den Versuch wagen und erstmal alles, was ihr gehört hatte, entsorgen und neu kaufen, um dann unbelastet von alten Geschichten diese neuen Utensilien neu und positiv zu belegen.


    Das mit den Vorderpfoten hatte unser Senior auch, ich nehme an, ihm wurde mal beim Krallenschneiden weh getan. Ist über die Jahre besser geworden, aber nicht ganz weg.


    Du hörst dich jedenfalls sehr ruhig und abgeklärt an und bist sicher ein großer Glücksfall für das Schäfermädel :nicken:

  • Die, auf die sie so sehr reagiert nehme ich jetzt nur noch zum schönfüttern

    Wenn das Problem in erster Linie mit dieser einen Leine zusammenhängt, würde ich die entsorgen.


    Ich denke da an Menschen, die Traumata erlebt haben und bestimmte Farben/Gerüche/Dinge/Konstellationen holen die Erlebnisse wieder hoch ins Jetzt als Flashback. Ein Hund ist zwar kein Mensch, aber ich würde den Versuch wagen und erstmal alles, was ihr gehört hatte, entsorgen und neu kaufen, um dann unbelastet von alten Geschichten diese neuen Utensilien neu und positiv zu belegen.

    Das ist ja gar nicht ihre Leine, sondern eine von Chakos.

    Ich weiß nicht wieso, aber mein Gefühl sagt, dass sie in ein paar Tagen die neue Leine mit der ich sie jetzt anleine auch verteidigen wird.

    Aber ich füttere jetzt jedes anleinen schön und nehme auch mal zwischendurch mal Leinen in die Hand und werfe leckerlies. Ich werde beobachten- und berichten.


    Die bisher "böse Leine" lasse ich solange im Schrank und schaue wie es die nächsten Tage läuft.

    Du hörst dich jedenfalls sehr ruhig und abgeklärt an und bist sicher ein großer Glücksfall für das Schäfermädel :nicken:

    Danke =)



    Hausleine dran lassen, damit nicht immer dieser Konflikt entsteht.

    Das traue ich mich nicht. Sollte es villeicht doch ein Ressourcenproblem sein, hängt die Ressource ja dauerhaft an ihr. Da könnte ich mir vorstellen, dass sie mich bzw uns gar nicht erst in die Nähe lässt oder mal beim vorbeilaufen schnappt. Oder sie allgemein Stresst...

    Könnte mich natürlich auch irren.

  • Was mir bei Hündin und "verteidigt Dinge die nach ihr riechen" bzw ihr gehören, unweigerlich in den Kopf kommt, ist ne Scheinträchtigkeit. Wenn ich richtig verstanden habe, ist sie Untergewichig? Da kann es gut sein dass man körperlich nicht viel von erkennt.

    Allerdings spricht dagegen dass sie aus dem Tierschutz kommt, und somit eigentlich kastriert sein müsste.

    Sollte sie intakt sein, wäre das vom Prinzip total banal und wohl die Unkomplizierteste Ursache. Dann denkt sie wahrscheinlich einfach nur,, Geschirr, Leine, Halsband, ect riechen nach mir, ergo sind das meine Babys, und die müssen verteidigt werden. Gegenüber dem Labbi-Bub, als auch den Menschen. ".

    Das würde auch erklären warum sie versucht es zu belagern damit sie es bewachen kann.

    Sollte sie nicht intakt sein, würde ich abklären lassen ob sie kastriert oder sterilisiert wurde. Wenn es nämlich warum auch immer eine Sterilisation gewesen sein sollte statt einer Kastra, kann es gut sein dass die Zyklen trotzdem bestehen können.



    Das mit den Pfoten klingt für mich auch nach schlechte Erfahrung mit der Krallenzange. Kann aber auch sein dass da mal was behandelt werden musste ( zB Schnittverletzung) und sie das Anfassen mit Schmerzen verknüpft.

    Ebenso kanns aber auch sein dass sie es schlicht nicht leiden kann und die Erfahrung gemacht hat dass sie sich so die Leut von den heiligen Pfötchen halten kann. ( sehr sehr viele Hunde sind an den Pfotis sehr empfindlich, vorne meist mehr als hinten, und ein paar wenige können da auch zickig werden wenn sie merken dass sie mit weg ziehen nicht weiter kommen)

  • Terri-Lis-07 danke, das ist ein interessanter Punkt. Daran habe ich gar nicht gedacht.

    Das spreche ich auch beim TA an.



    Nachdem vorgestern und gestern bis zur letzten Runde alles super war, komplett ohne Vorfälle, hat sie mich und Chako auf der letzten Runde gestern insgesamt 5 mal attackiert.

    Heute morgen dagegen wieder alles super.

    Gestern Abend war anders, dass ich Chako an einer (komplett neuen) braunen Tauleine dran hatte. Die "böse" Leine die ich an ihr dran hatte war eine braune Fettlederleine.

    Villeicht triggert sie die Farbe? Gestern über den gesamten Tag war sonst gar nichts anders als davor.


    Ich glaub das wird noch dauern bis ich da wirklich dahinter komme was genau sie auslöst.

  • Ich glaub das wird noch dauern bis ich da wirklich dahinter komme was genau sie auslöst.

    Good morning,


    ich habe am Wochenende mit Mutti im Garten gesessen und über Deine Situation gesprochen (witzig, wie einen manchmal ein Thema begleitet ohne dass man sich persönlich kennt :smile: ). Da Mutti jahrelang selbst DSH gezüchtet und ausgebildet hat (bis HF-Sportabzeichen Gold), fand ich es interessant 'ne weitere Meinung zu hören. Sie hat ein paar interessante Fragen gestellt:


    Wenn Du alleine mit Ihr unterwegs bist, hast Du dann schonmal getestet, ob sie vllt. eine Ausbildung (in Bezug auf Hundesport) erhalten hat? Sitz, Platz, Fuß usw. Das würde ja u.U. einen Rückschluss auf die Herkunft zulassen.

    Ich bin mir nicht sicher, wie das mit dem Thema Chippen bei importierten Hunden abläuft, aber trotzdem die Frage (oder gerade deshalb): Hat sie bereits einen Chip vor Vermittlung gehabt?


    Ich find es sehr spannend ein wenig über Ihre Herkunft und ggf auch Vergangenheit zu erfahren. (Konnte dazu hier nichts finden - falls ich es überlesen habe tut's mir leid)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!