Hundebegegnungen auf dem Spaziergang

  • Aloha!


    Folgendes ist mir gestern passiert: Ich laufe mit meinem angeleinten Havaneser auf einem Weg. Plötzlich kommt mir ein mittelgroßer, unangeleinter Rüde entgegen, die Besitzerin kommt später dazu. Ich leine meinen daraufhin ab. Der Rüde versucht meinen zu dominieren, springt die ganze Zeit auf seinen Rücken etc. Meiner versteht sein Verhalten nicht richtig und unterwirft sich nicht, wehrt sich aber auch nicht. Jetzt greift der größere Hund meinen natürlich an, weil er sich nicht unterwirft.

    Wer ist denn jetzt schuld? Meiner, weil er sich nicht unterworfen hat oder der andere, weil er dominant war? Kann man das irgendwie üben, dass meiner sich bei stärkeren Rüden unterwirft? Er ist erst 11 Monate alt und hat noch nicht so viel Erfahrung damit.

  • Wer ist denn jetzt schuld?

    Ich finde: Beide Halter.

    Ich leine meinen daraufhin ab

    Ich leine meinen Hund nicht ab, ich versuche den anderen in solchen Situationen zu blocken. Bzw. schreie die Leute oft von weitem an, sie sollen anleinen.


    So einen kleinen Hund hätte ich persönlich wahrscheinlich hochgenommen.


    Der Rüde versucht meinen zu dominieren, springt die ganze Zeit auf seinen Rücken etc. Meiner versteht sein Verhalten nicht richtig und unterwirft sich nicht, wehrt sich aber auch nicht. Jetzt greift der größere Hund meinen natürlich an, weil er sich nicht unterwirft.

    Spätestens da hättet ihr meiner Meinung nach eingreifen müssen.


    Kann man das irgendwie üben, dass meiner sich bei stärkeren Rüden unterwirft?

    Ich hab meiner Hündin beigebracht, in solchen Momenten hinter mich zu gehen, sollte es wirklich mal blöd laufen und kümmere mich dann um den anderen Hund. Die muss das nicht regeln, das mache ich. Und unterwerfen muss die sich schon gar nicht.


    Aber ehrlich? Ich lasse Fremdhundekontakt in 99% der Fälle nicht zu. Bekannte Hunde ja, fremde nein. Weils einfach meist doof läuft.


    Rauscht ein freilaufender Hund in uns rein versuche ich zu blocken, geht das nicht und meine Hündin findet es doof, schick ich die hinter mich und versuche das selber zu klären, bis der Halter seinen Hund einsammelt.


    Ich bin aber auch hier bei den Tutnix Haltern eher unbeliebt. :D

  • Ich hab mir inzwischen angewöhnt Hunde die ich nicht bei meinem haben will, selber weg zu scheuchen.


    In eurem Fall, wäre ich also wohl Körpersprachlich dem Fremden Hund gegenüber deutlich geworden und hätte auf mich aufmerksam gemacht. Wenn es keinen Spielraum für Diskussionen gibt und die fremden Halter den Eindruck haben dass dem eigenen Hund was passieren könnte wenn er zu dem Anderen Hund hin läuft, Leinen die meisten Leute eigentlich ihren Hund an.

    In erster Linie aber ist das Verhältnis nicht gleich. Dein Hund wiegt also bspw geschätzt 6/7 Kilo oder so, und das Gegenüber vermutlich das Doppelte bis Vierfache von deinem.

    Würde der Hund also nicht auf mich reagieren ( ich geh da im Zweifel auch mal auf den Hund zu und werde laut, sage Dinge wie "Hau ab" oder "wags nicht" damit auch schön der Mensch dazu kapiert dass das vielleicht keine gute Idee ist ^^), würde ich den eigenen Hund hoch heben ( also wenn es geht).

    Wenn es nicht geht, der fremde Hund trotzdem angerannt kommt, werde ich deutlicher.

    Und wenn ein Hund auf meinen drauf gehen würde und weder ich, noch mein Hund ihn abwimmeln können, würde ich diesen Hund auch treten ( weil mir das im Zweifel lieber wäre als dass mein Hund irgendeine Verletzung riskiert, da reichts uU aus wenn er einfach nur drüber bügelt).


    Was allerdings deutlich angenehmer ist, ist es immer eine Sprühflasche Wasser dabei zu haben. Ist dann die weniger brutal wirkende Variante, und man ist so auch entspannter, finde ich.


    Indem Sinne : Weil Hunde nicht alles unter sich regeln können, steht es in der Pflicht des Halters, das manchmal selber zu regeln.

    Bei nem Havaneser sind die meisten Leute recht rücksichtslos. Allgemein kann sowas jedem passieren, aber mit nem kleinen Hund, passiert sowas leider öfter. Dein Hund kann da bei den meisten Hunden garnicht viel gegen setzen, deshalb ist es nicht schlimm ihn im Zweifel auf den Arm zu nehmen. :)

  • Nur mal angemerkt - wenn du zulässt, dass fremde, deutlich größere Hunde auf dem Hund deiner Mutter herumtrampeln/ihm in den Rücken springen, riskierst du sein Leben.


    Und im Übrigen leistest du herausragende Arbeit dabei, dem Hund beizubringen, dass du ihm in unangenehmen Situationen nicht hilfst - was super dazu führen kann, dass er lernt, sich fremde Hunde mal sicherheitshalber selbst vom Hals zu halten. Voila, fertig ist der ‚nervige’, stets kläffende Kleinhund.


    Also - halt ihm die anderen Hunde fern.

  • Du kannst es dir ja mal versuchen, vorzustellen:

    Du bist 10 Jahre alt, gehst morgens mit deiner Mutter aus dem Haus und willst zur Schule gehen.

    Aus dem Nichts kommt ein jugendlicher Kickboxer, läuft dich fast um, schubst dich immer wieder gegen die Hauswand. Du kannst dich gar nicht wirklich wehren, bist total überrascht und versuchst nur, nicht verletzt zu werden.

    Die Mutter des Jugendlichen kommt dazu, guckt aber zusammen mit deiner Mutter der Situation nur zu.

    Nachdem Jugendlicher plus Mutter endlich abgezischt sind fragt sich deine Mutter, ob es vielleicht deine Schuld war, dass du dich nicht auf den Boden gelegt und dein Essensgeld rausgegeben hast.


    Würde dir das logisch erscheinen? Oder würdest du nicht viel eher denken, der Jugendliche war komplett unerzogen und rüpelig und die beiden Erwachsenen kann man auch nicht ernst nehmen, wenn sie einem Kind nicht helfen?


    Ja, Mensch-Hund Vergleiche sind immer so eine Sache. Natürlich soll man Hunde nicht vermenschlichen. Aber vielleicht hilft es trotzdem ein bisschen, sich die Situation aus Sicht deines Hundes vorzustellen.

  • Nur mal angemerkt - wenn du zulässt, dass fremde, deutlich größere Hunde auf dem Hund deiner Mutter herumtrampeln/ihm in den Rücken springen, riskierst du sein Leben.


    Und im Übrigen leistest du herausragende Arbeit dabei, dem Hund beizubringen, dass du ihm in unangenehmen Situationen nicht hilfst - was super dazu führen kann, dass er lernt, sich fremde Hunde mal sicherheitshalber selbst vom Hals zu halten. Voila, fertig ist der ‚nervige’, stets kläffende Kleinhund.


    Also - halt ihm die anderen Hunde fern.

    So viel größer war er dann auch nicht. Meiner wiegt etwas über 7 kg, der andere vielleicht 15 oder so.
    Warum unangenehm? Mein Hund freut sich, wenn fremde Hund zu ihm kommen. Oft kommt ein Spiel zustande, machmal wird auch nur geschnuppert und ein Stück zusammen gelaufen. Soll ich wegen ein paar Auseinandersetzungen ihn sozial komplett isolieren? Dann hätte er nie wieder die Möglichkeit, mit anderen Hunde zu kommunizieren. Er ist grundsätzlich sehr interessiert an Hunden. Bis jetzt wurde er erst einmal mit Tötungsabsicht angegriffen, es war ein übergeschnappter Border. Ein Tritt in die Seite des anderen Hundes vom Halter, dann war das erledigt. Er hat die Tierarztkosten übernommen. Es gibt keine bleibenden Schäden. Ich lasse ihn auch nur zu anderen Hunden hin, die nicht zu stark sind.

  • Cool, bisher hat man nur einmal versucht ihn umzubringen, guter Schnitt bei einem 11 Monate alten Hund. Da ist ja noch massig Platz nach oben :mrgreen-dance: :party:.


    Aber ernsthaft.. Du merkst selber, was du da gerade schreibst, oder?

  • Ich finde diesen Vergleich ziemlich albern. Es war erstmal ein langsames, harmloses Gezanke, hätte auch noch Spielverhalten sein können. Dann kam erst plötzlich der Angriff. Wenn er aggressiv auf ihn zuggesprintet wäre, hätte ich natürlich anders reagiert. Und ja, wenn mein Sohn angegriffen wird, kann er sich ruhig unterwerfen und sein Pausengeld hergeben, damit ihm nichts passiert. Dann würde ich das im Nachhinein mit den Eltern des Angreifers klären.

  • So viel größer war er dann auch nicht. Meiner wiegt etwas über 7 kg, der andere vielleicht 15 oder so.

    Das ist doppelt so viel wie deiner. Das ist viel größer!

    Bis jetzt wurde er erst einmal mit Tötungsabsicht angegriffen,

    Das ist nicht "erst" einmal. Sowas kann traumatisierend sein. Schön, wenn deiner das ggf ganz gut weggesteckt hat. Aber bitte nimm sowas nicht einfach auf die leichte Schulter.

    Soll ich wegen ein paar Auseinandersetzungen ihn sozial komplett isolieren?

    Nö. Du solltest dir ein paar gute Kontakte suchen. Hunde, die du kennst und bei denen du weißt, dass sie vernünftig kommunizieren. Mit denen kann er dann doch ruhig regelmäßig Kontakt haben. Aber bei fremden Hunden, die du gar nicht einschätzen kannst, ist deiner (vor allem bei der Größe) leider ziemlich schnell in Gefahr, wenn der andere ihn verletzen möchte.

  • Warum im Nachhinein? Warum würdest du dein Kind nicht in der Situation direkt schützen?

    Und würdest du das Verhalten des Angreifers in Ordnung finden, weil er halt gerne das Pausengeld möchte?

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