Ungewollte Hundebegegnungen

  • Hallo, ich möchte mir gerade den Ärger von der Seele schreiben. Meine Buffy ist gerade läufig, wir versuchen allen Hunden so gut es geht auszuweichen, laufen kleine Schleichwege, gehen zurück, wenn ein unangeleinter Hund ohne Herrchen entgegen kommt. Ich versuche zu Blocken, krauche halb in Gebüsche, um meine absitzen zu lassen. Aber ich habe das Gefühl, dass das alles nicht klappt, wie ich mir das wünschen würde. Heute wieder das gleiche “Spiel“. Wir gehen den Weg entlang, ich sehe einen kleinen Hund ohne Leine in unsere Richtung rennen, Besitzer nur als winziger Punkt am Horizont erkennbar, ich drehe um, will einen anderen Weg abbiegen. Der andere Hund gibt Vollgas und rast uns hinterher, ich versuche zu Blocken, klappt nicht, läuft immer wieder um meine Beine herum und hängt mit der Nase an Buffy. Ich habe sie dann auf den Arm genommen. Vom Beisitzer keine Spur. Habe den einen Hund abgehangen, gehe nun den anderen Weg lang. Kommt mir eine ältere Dame mit Dackelrüden entgegen. Ich sage, sie soll anleinen, meine wäre läufig. Sie hatte keine Leine dabei. Ich ziehe meine weiter, Richtung Straße, Frau läuft ohne zu Schauen einfach weiter, ihr Hund folgt uns. Buffy dreht sich immer wieder um, ich ziehe weiter und rufe, dass der Hund uns auf die Straße folgt, da wurde er in aller seelenruhe gerufen und reagierte natürlich nicht. Wir haben uns dann über die Straße gerettet, da blieb er stehen. Eine Wegbiegung weiter kommen uns 4 Hunde an los gelassenen Schleppleinen entgegen, wir standen uns genau an der Wegbiegung entgegen, alle liefen um Buffy, schnupperten an ihr, sie stand da völlig überfordert, mit aufgestelltem Rückenfell. Durch hohe Büsche war die Wegbiegung leider nicht einsehbar, sonst wären wir wieder “geflüchtet“.


    Wie reagiere ich denn da am besten? Wie soll ich vier Hunde gleichzeitig loswerden?


    Unsere Spaziergänge gleichen einem Spießrutenlaufloudly-crying-dog-face Nachmittags fahren wir täglich aufs Land, wo uns niemand begegnet oder sind bei uns im Garten. Aber morgens ist es ein Graus.


    Auch wenn sie nicht läufig ist, passieren uns ständig solche Situationen, dass uns Hunde ohne Kontrolle durch ihre Besitzer belästigen.


    Ich übe jeden Tag, dass Buffy lernt, ruhig, ohne an der Leine zu ziehen an anderen Hunden vorbei geht. Und es klappt schon so, gut, wenn die anderen Hunde auch halbwegs kontrolliert an uns vorbei gehen.


    Letztens kam uns ein Herrchen mit Hund an der Flexi entgegen. Ich rief Buffy ran, leinte sie vor den Augen des anderen Hundebesitzers an, ging mit Buffy vom Weg, halb ins Gebüsch, ließ sie sitzen und wollte ihn vorbei lassen. Buffy machte das so super, schaute mich schön an. Hund und Mann sind schon vorbei an uns, da lässt er den Knopf der Flexi los und der Hund rennt von hinten an meine sitzende Buffy ran. Was soll denn das? Er sieht doch, dass ich versuche sie abzuschirmen. Ich löste das Sitzkommando auf und wollte mit Buffy weiter gehen, da ließ er seinen Hund echt noch gefühlt meterweit hinterherlaufen. In dieser Situation habe ich leider kein Wort heraus bekommen, was mich hinterher am meisten geärgert hat loudly-crying-dog-face ich war einfach so geschockt von all der Ignoranz und von dem puren Egoismus.


    Sonst rufe ich den Haltern schon von Weitem zu, dass ich keinen Kontakt zwischen den Hunden will. Oft kommt als Antwort, dass ihrer aber soooo lieb sei und schwupp hängt der fremde Hund wieder an meinem. Wahrscheinlich wollen die anderen Vertuschen, dass ihr Hund gar keinen Rückruf kann. Wie reagiere ich da am besten?


    Danke für eure Geduld bei diesem langen Text, ich musste mir das von der Seele schreiben...

  • Bei mir werden fremde Hunde mit Wasser abgeschossen. Kleine Flasche, O2 Deckel drauf und gut ist.

    Ich hab da keine Lust mehr drauf. Der Boxer prügelt sich für sein Leben gerne, ist aber krank, der Labbi ist gerade nicht mehr leinenaggro und braucht sowas auch nicht.

  • Danke für deine Antwort. Ich habe echt Angst, dass ich noch verprügelt werde weil ich den ach so armen Hund angegangen bin. Ich habe leider schon so viel Aggressivität hier in Berlin erlebt. Mich wundert, dass die fremden Hunde selten auf meine Körpersprache reagieren. So distanzlos, da wird noch 10 mal versucht, um meine Beine zu laufen oder am besten noch zwischendurch, wenn ich einen Ausfallschritt Richtung fremden Hund zu gehe.

    Mein Mann war letztens mit unserer Tochter und Hund unterwegs, da schoss ein Dobermann aus dem Unterholz. Mein Mann nahm Hund und Kind hinter sich und der Dobermann versuchte knurrend und bellend hinter ihm zu Hund und Kind zu kommen. So gefährlich.. die Halterin war nicht in Sichtweite und brauchte gefühlte Ewigkeiten, um ihren Hund einzusammeln und ohne ein Wort der Entschuldigung weiter ohne Leine laufen zu lassen. Vielleicht sollten wir für den Notfall Tierabwehrspray mit nehmen.

  • Das tut mir wirklich leid, durch was für einen Spiessrutenlauf du da gehen muss und den Stress den diese Situation dir und deinem Hund verursacht.


    Es scheint leider von vielen die Meinung vertreten zu werden, dass Freilauf wichtiger ist als Erziehung und am Ende gilt wohl das Recht des Stärkeren.


    Ich schliesse mich Franyfan an. Auf die anderen Hunde mit Wasser schiessen! Wenn die Besitzer dann meckern: die auch bespritzen!xD


    Habe erst hinterher deinen neuen Post gelesen: So schlimm ist es bei euch!?


    Das ist furchtbar. Ich persönlich greife auch zu wirklich drastischen Massnahmen wenn mir so etwas passiert und schmeisse Steine, Sand und was ich sonst noch zur Verfügung habe. Da kenn ich keine Gnade. Aber wenn dir Prügel drohen, dann musst du natürlich gut abwägen ob du es riskierst oder lieber für die Zeit der Läufigkeit woanders spazieren gehst.

  • Das tut mir echt leid. Meine Erfahrung ist, dass jede Gegend so ihre "Kultur" rund ums Gassigehen hat und die sich schlecht ändern lässt. Sprich wenn Park x dafür bekannt ist, dass dort jeder seinen nicht abrufbaren Tutnix freilaufen lässt, ist es ein nervenaufreibender Kampf gegen Windmühlen.


    Natürlich ist das nicht fair, aber oft ist die nervenschonendere und sicherere Lösung sich eine andere Gassigegend oder -zeit zu suchen.

  • Ich kenn das Problem nur zu gut - das ist ja auch ein ganz grundlegendes Problem, wenn man seinen Hund anleint in einer Umgebung, in der ja (glücklicherweise) der Leinenzwang ausgesetzt ist. Die Regel, die da ja EIGENTLICH grundsätzlich gilt, ist doch folgende:

    An den Hund, der angeleint ist, darf ein anderer Hund nicht ran.

    Meist hat es ja einen triftigen Grund, warum der Hund angeleint ist.

    Läuft mein Hund frei, muss er abrufbar sein, wenn mir ein angeleinter Hund entgegenkommt, ansonsten muss ich wohl oder übel mal kurz selbst anleinen.


    Ich habe eine Hündin, die ich bei viel Hundeverkehr anleine, denn sie war / ist unsicher, was dazu führte, dass sie im Laufe ihrer über die Jahre hart erarbeiteten Selbstsicherheit mit Vorliebe Welpen und noch ängstlichere Hunde als sie selbst gerne einmal "überfährt", nach dem Motto: Jippy, jetzt seid IHR mal dran euch klein zu fühlen und ich mich groß und mächtig.party-hat-dog-face

    Da sie das natürlich nicht soll (ich weiß ja aus eigener leidvoller Erfahrung, wie blöd und nachhaltig so negative Erfahrungen für eben Welpen und ängstliche Hunde sind), ich ihr da auch nach jahrelangen Training aber nicht 100% vertrauen kann, checke ich vorsichtshalber erstmal die Lage, ob der andere alt genug ist bzw. standfest genug. Erst wenn alles okay ist und ich mir sicher bin, dass Juni sich anständig benehmen wird, lasse ich meine Hündin los.


    Super sind dann diese Kommentare, wenn ein unkontrollierbarer Wildling mir und meiner angeleinten Juni entgegen springt: "Der ist noch gaaaaanz jung, der will nur spielen!"

    Äh ... ja, das ist GENAU das Problem - aber ich bin ja nett und drehe mich dann mit Hündin verzweifelt um die eigene Achse, damit sie nicht auf den Gedanken kommt, zu schnappen oder so, denn an der Leine kann sie in solchen Situationen dann natürlich echt grantig werden. Sie ist mega genervt und das führt auch nicht unbedingt dazu, dass sie bei der nächsten Welpenbegegnung super entspannt ist. Im besten Falle darf ich mich noch verteidigen, warum ich meine Hündin überhaupt an der Leine habe. Ich würde sie dann auch am liebsten loslassen und der Sache ihren Lauf lassen. Beißen tut meine ja nicht, sie ist nur versessen darauf, den kleinen Nervtöter mal richtig in seine Schranken zu weisen, was dann je nach Stimmung von Juni und Einschätzung des Frechheits-Grads aufseiten des Junghundes mit Quietschen, Wegrennen oder im Gebüsch enden kann. Finden die meisten Welpenbesitzer im Zweifelsfalle dann auch nicht so dolle ... Also drehe ich mich weiter und drehe mich und werde mich immer wieder drehen ...

    Ich finde das auch so egoistisch, frech und DUMM und ärgere mich dann auch immer maßlos, von daher kann ich deine Verärgerung mit einer läufigen Hündin mehr als nachvollziehen. Ist ja im Grunde genommen das Gleiche. Grmpf.crazy-dog-face

  • Halli hallo,

    heute Morgen habe ich meinen Mann zum Gassi los schicken können und dank kühlem Regenwetter hatte er fast seine Ruhe.

    Ich glaube, ich werde mir auch wirklich so eine Wasserflasche besorgen, manche verstehen es im Guten wohl einfach nicht...

    Nachdem ich hier meinen Ärger nieder geschrieben habe, ging es mir auch gleich etwas besser gestern. Es ist zwar sehr schade, zu lesen, dass es vielen anderen Hundehaltern auch so geht aber es hat geholfen, zu wissen, dass Viele ähnliche Probleme haben.


    Sobald die Läufigkeit vorbei ist, bin ich sicherlich auch wieder etwas entspannter unterwegs und andere Hunde sind dann nicht mehr ganz so penetrant nervig.


    Liebe Grüße!

  • Ich nehme IMMER hoch, wenn der andere Hund out of controle ist und auf uns zuschießt wie irre. Auch "Rudel"-Umrundung gibts nicht - hochnehmen. Meine Hündin hat durch ihr Leben auf der Straße Angst vor Fremdhunden und vor eine Gruppe Fremdhunden noch mehr. Wir laufen also auch gezielt so, dass sowas möglichst nicht passiert. Wenn doch, dann nehm ich sie aus der Schussbahn und gehe einfach recht coolbleibend weg. Fertig. Warum den Vorteil kleiner Hunde nicht nutzen. Mehr kann man nicht machen. Müsste ich einem Fremdhund Wasser ins Gesicht sprühen, wäre ich selbst aufgeregter und vermittle direkt wieder das Falsche.

  • Ich brülle die Hunde teilweise dann an. Ich würde deswegen schon als Psychotante bezeichnet, aber naja. Meinem angeleinten Hund am Fahrrad hinterher rennen ist nicht.

    Das wirkt meistens ganz abschreckend.


    Kleine Hunde sind aber auch schwieriger zu blocken, weil die so...klein..und wuselig sind.

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