Kleinanzeigen Hund "retten" bzw kaufen?

  • Und wieso holt man sich keinen Hund aus 2. Hand aus dem Tierheim, wenn man an keine speziellen Eigenschaften gebunden ist? Wieso das System unterstützen, dass der Abgeber noch was dafür bekommt, wenn er den jungen Hund 1 Jahr selbst versaut hat und dieser anscheinend mit größeren Verhaltensproblemen abgegeben wird, in die man noch Trainerstunden unbekannter Zahl stecken muss?


    Meine Jungs sind beide aus ebay-Kleinanzeigen, was ich auch nicht bereue.

    Tierheim / Tierschutzverein hatte entweder nichts passendes da oder wollte uns mangels Zaun um den damaligen Garten keinen Hund geben.

    Und dann noch die Sache mit den "Schutzverträgen" und Eigentumsbehalt. Darauf würde ich mich nicht einlassen. Da denke ich mir immer: Wenn denen kein Mensch gut genug ist, sollen sie ihre Tiere doch einfach selbst behalten.

  • Und dann noch die Sache mit den "Schutzverträgen" und Eigentumsbehalt. Darauf würde ich mich nicht einlassen. Da denke ich mir immer: Wenn denen kein Mensch gut genug ist, sollen sie ihre Tiere doch einfach selbst behalten.


    Tatsächlich war das dann auch unser Gedanke, dass die anscheinend keinen Hund hergeben wollen. Aber gibt natürlich solche und solche...


    Der Eigentumsvorbehalt ist ja wohl ohnehin rechtswidrig, genau wie die Kastrationsklausel, die oft drin steht.

    Ich verstehe schon, dass man die Tiere schützen möchte. Real gesehen klappt das halt nur bedingt.

  • Ich habe meinen Boxer von Ebay Kleinanzeigen.

    3.Hand, Abgabe wegen Allergie des Kindes. Er war damals 5 Jahre alt.

    Für mich der perfekte Hund.

    Hier wird zwar nur noch ein Züchterhund einziehen, aber ich sehe an Kleinanzeigen nichts schlechtes. Man muss sich halt informieren. Muss man aber im TS auch.

    "Retten" finde ich persönlich übrigens genauso blöd wie "adoptieren".

  • Ich würde jederzeit einen passenden Hund aus Privathand übernehmen. Kleinanzeigen sind da für mich kein Ausschlussgrund. Bei einem Hund, der nicht mehr im Haushalt verbleiben kann, aber bisher einigermaßen geliebt wurde, habe ich auch nicht das Gefühl, dass ich ihn retten müsste.


    Ein Welpe kommt für mich nicht in Frage und der Großteil der Tierschutzanzeigen ist mir zu jammrig geschrieben. Da bekomme ich schon beim Lesen einen Hals.


    Aber ich bin in der Vergangenheit eh immer anderweitig über meine Hunde gefallen... Fraglich also, inwieweit das für mich jemals Thema werden könnte.

  • Vor Corona hätte ich gesagt - ja klar, was spricht gegen einen Secondhand-Hund aus den Anzeigen. Da waren aber auch die Preise noch vernünftig. Inzwischen bin vorsichtiger, weil ich die Praxis nicht fördern will, dass sich jemand einen „süßen Welpen“ holt, sich mit Erziehung usw. Null Gedanken oder Arbeit macht, und dann bei der Abgabe noch Geld machen will (bzw. Geld komplett wieder zurück haben will, nachdem er seinen Spaß auf Kosten des Hundes hatte). Ich würde also nur einen solchen Hund nehmen, wenn der Preis in der Nähe der klassischen Schutzgebühr im TS ist. Ansonsten lieber warten und beim Züchter oder wenn es ein Erwachsener ist, tatsächlich von einer guten TS-Orga, die notfalls auch bei den Problemen, die da aufkommen können, unterstützt. Tausende von Euros schon beim Kauf in einen möglicherweise völlig verzogenen und möglicherweise auch gesundheitlich angeschlagenen Jungspund zu investieren käme für mich nicht in Frage, das Geld wäre bei so einem Hund dann in Hundeschule/Trainer und ggf. TA-Kosten besser angelegt.


    Aber wenn der Preis lediglich eine Art Schutzgebühr darstellt, und der Hund einen sehr sympathisch ist, dann spricht nichts dagegen. Solange man auch bereit ist in eine Überraschungstüte Zeit und Arbeit zu stecken und ggf. hohe Folgekosten einkalkuliert.

  • Aber mal generell? Ja oder nein?

    Klar, logo ja.


    Wenn mir die Umstände nicht gefallen, ich den Leuten nicht traue, biete ich an, die Kaufsumme zu verdoppeln (oder mehr, kommt draufan) und diese aber einem Tierschutzverein zu überweisen :D


    Tierheim - kommt draufan.
    Wenn ich mich nackiger machen muss als ich es bei einem Züchter freiwillig tue, dann nein danke ;)

  • Ich habe meinen Schäfer-Mix (3. Hand, urspr. wohl aus Spanien) auch über Kleinanzeigen, er wurde aufgrund von Trennung, viel alleine bleiben und Überforderung abgegeben. Ich war einmal mit meinem Freund da zum Spazieren gehen, dann habe ich ihn übers Wochenende mitnehmen können und habe ihn nicht mehr zurückgegeben :herzen1: Mit der richtig dosierten Auslastung und einem sehr gradlinigen Umgang (ich musste seine perfekte Mischung von Führung und Freiheit erst lernen, da ist er einfach ein Paradebeispiel eines Schäferhundes) ist er der perfekte Hund für mich und mein Leben.

    Natürlich gibt es da immer ein großes Risiko, weil man nie weiß, ob die Person mit offenen Karten spielt. Also nicht alleine hinfahren und auf das Bauchgefühl hören.


    Ich bin auch der Meinung, dass einige Hundehalter über die Kleinanzeigen gehen, um einen Hund nicht vorher ins Tierheim zu geben. Aber leider gibt es wie überall schwarze Schafe... :ka:

  • Aber mal generell? Ja oder nein?

    Wenn ich gerade Platz, Zeit und Nerven hätte mich auf alle möglichen Eventualitäten einzulassen und der Preis eine sehr überschaubare Grenze nicht übersteigt, ja.


    Wobei ich ganz klipp und klar sagen muss, für einen Preis jenseits von 300€ müsste der Hund hier schon einiges nachweislich mitbringen, damit ich bereit wäre das zu bezahlen.


    Ach ja und von der "Retten" Idee sollte man sich gleich mal ganz verabschieden.

    Der Hund wird gekauft und wenn man ihn nicht nimmt, sind da draußen garantiert gerade bei dem, was hier gesucht wird, zwei dutzend Leute, die es genau so gut mit dem Hund meinen, wie man selbst.

  • Ich hatte bisher nur Hund vom Züchter, könnte mir das unter bestimmten Bedingungen aber schon vorstellen.


    Allerdings bei solchen Geschichten, die schon gehört habe, wie...

    - die Besitzer hatten keine Zeit und uns wurde der Hund vorm Haus von der Nachbarin übergeben

    - die Besitzer waren eh grade unterwegs und weil es so weit war, haben wir uns auf halber Strecke an der Raststätte getroffen

    - die Besitzer hatten grade einen Wasserrohrbruch, deshalb haben wir uns aufm Waldparkplatz getroffen

    - Probegassi konnten wir leider nicht gehen, weil sich der Hund gestern beim Toben im Park eine Kralle eingerissen hat


    würde ich auf der Stelle kehrt machen und wieder gehen. Da könnte der Hund noch so hübsch, niedlich oder sonstwas sein.


    Da bin ich von der Offenheit und Ehrlichkeit meiner Züchter einfach schon zu verwöhnt.


    Und natürlich würde ich für einen "umständehalber" abzugebenden Hund, für den man keine Zeit hatte, keine Züchterpreise bezahlen.

  • Ich hab mit Tieren aus 2. Hand bisher fast nur gute Erfahrungen gemacht, auch mit solchen "von Ebay". Man muss sich eben selbst ein Bild machen und meistens kann man bereits aus dem Beschreibungstext darauf schließen, ob das nun Menschen sind von denen man ein Tier kaufen will (und es ist kaufen, nicht retten, auf ein Tier "bewerben" sich dutzende Leute). Mit Tieren vom Züchter hab ich ähnlich gute Erfahrungen gemacht, nur mit dem (Inlands-)Tierschutz leider ausschließlich negative. Da hab ich aber vielleicht auch einfach Pech gehabt. Gerade bei größeren Tieren wie Hunden finde ich es aber wichtig, das Tier in einem häuslichen Umfeld zu sehen, da das doch gravierend anders ist als ein Zwinger im Tierheim - letzteres würde ich nur als erfahrener HH in Betracht ziehen, der auf alles vorbereitet ist.

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