Gewitter und alles ist anders

  • Hallo,

    die meisten Hunde mögen kein Gewitter, Katzen sind da eher gelassen.


    Unsere Lina ist ein Frauchenhund. Obwohl ich strenger bin und mein Mann noch immer etwas nachgiebiger.

    Das heisst, sie hat fast immer ein Auge auf mich, ich bin wichtig, sie lässt sich kaum bändigen wenn mal jemand aus der Familie bei einem Ausflug sie an der Leine hält während ich aufs Klo muss, auch bei meinem Mann macht sie dann Theater wenn auch nicht so schlimm. Auch Leinenübergaben auf Spaziergängen mag sie nicht, mitunter wickelt sie sich dann blitzschnell mit der Leine um meine Beine und lässt sich nicht wegziehen. Sie von mir wegzubringen ist schwierig und noch schwieriger ist es wenn ich mich mal entferne, dann macht sie lautstark Theater und zerrt.

    Wenn er mit ihr Gassi geht, also von Anfang an ohne mich, geht sie gerne mit. Aber wenn sie der Meinung ist, sie hat jetzt alles erledigt, fängt sie an zu bocken und will zu mir nach Hause, nicht dass ich vielleicht abgehauen bin. Sie mag meinen Mann wirklich, aber die Haupt-Bezugsperson bin ich. Ich arbeite seit vielen Jahren von zu Hause aus und verbringe somit auch die meiste Zeit mit ihr und entsprechend hängt sie auch an mir.


    Bei Gewitter ist alles anders.

    Wir liegen alle im Bett. Madame liegt normalerweise entspannt an meinen Füßen oder auch mal zwischen den Knien. Je heftiger es aber blitzt und rummst, desto näher rückt der Punkt wo sie zu ihm abwandert. Anfangs drückt sie sich mal an ihn fest an, mal an fest mich, aber je stärker das Gewitter ist, desto mehr sucht sie seinen Kontakt.

    Nimmt das Gewitter ab, kommt sie wieder mehr zu mir Kontaktliegen und wenn es sich verzogen hat, liegt sie wieder entspannt an meinen Füßen.


    Frage: Kennt das jemand? Habe ich irgendwie mal "versagt" dass sie nicht bei mir als Hauptbezugsperson Schutz sucht? Oder hat das noch was ganz anderes zu bedeuten?


    LG

  • Kann durchaus sein, dass sie der Meinung ist, dass du nicht alleine klar kommst und sie deswegen so "an dir hängt". Nicht, weil sie so extrem an dich gebunden ist.


    Das würde dazu passen, dass sie deinen Mann für souveräner hält und deswegen bei ihm Schutz sucht.


    Nur eine Idee. Kann natürlich auch was ganz anderes sein.

  • Mir kommt das (wenn ich so in meine Glaskugel schau) auch so vor, als würde deine Hündin denken, du kommst alleine nicht klar.

  • Ich würde mal gern ganz vom „sie will auf dich aufpassen etc.“-Thema weg und einfach mal stumpf vermuten, dass ein Hund ganz gut einschätzen kann, wer physisch stärker ist. Er ist dadurch eben - logischerweise das Familienmitglied, bei dem man Schutz sucht in „Gefahr“. Als Geri ganz klein war, hat er ganz gezielt in „gruseligen“ Situationen den stärksten Menschen der Gruppe gesucht und sich zwischen dessen Beine gestellt. Der Mensch musste nicht mal zur Familie gehören! Aber sobald ich mich entfernte dackelte er dann doch mir hinterher. So ähnlich ist es vielleicht bei deiner Süßen?


    Zudem ist der Mann auch noch nachgiebiger - er wird also mit höherer Wahrscheinlichkeit trösten, statt schimpfen.

  • FrekisSchwester

    Kann sein dass sie einen Mann für stärker hält. Vielleicht findet sie seine ausgleichende Art in solchen Situationen wirklich tröstender, zumal ich etwas strenger bin.


    Vielleicht liegt es auch daran dass er immer abends im Dunklen mit ihr Gassi geht, auch als Welpe, als sie Angst im Dunklen hatte.

    ...

    Dass sie denkt ich komm nicht allein klar, das glaube ich nicht. Ich sehe da eher so etwas wie einen Besitzanspruch, sie ist auch manchmal eifersüchtig wenn ich den Kater streichele, bei meinem Mann erträgt sie es eher, wenn er den Kater streichelt.

  • Hunde haben ja auch nicht nur einen „Chef“, sondern einen oder mehrere Familienmitglieder. Sind es mehr als einer, können sie durchaus auch verschiedene - aber eigentlich gleichwertige - Rollen im Leben des Hundes haben.


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