Was genau ist beim Thema Schulhund zu beachten

  • Schulhunde kommen ja schwer in Mode, wie es scheint. Das hört sich im ersten Moment auch super an: ich bin Lehrer, hab nen Hund, dann wird der am besten Schulhund.

    Ich weiß natürlich, dass das nicht so einfach ist, aber mit dem Gedanken gespielt habe ich auch schon.

    Klar ist, dass der Hund geeignet sein muss, dass Schulleitung und Eltern zustimmen müssen und der Hund eine Haftpflicht braucht. Aber dann wird es schon schwammig.

    Deshalb meine Frage an euch, die ihr Schulhunde im Dienst habt: wie ist das bei euch gelaufen? Welche Voraussetzungen hattet ihr konkret zu erfüllen? Habt ihr eine spezielle Ausbildung mit eurem Hund gemacht? Welche Funktion und Aufgaben hat der Hund bei euch in der Schule? Hat der Hund einen Rückzugsort zum Abschalten?

    Wie würdet ihr vorgehen, um euren Hund zum Schulhund zu machen?

    Ihr seht, viele Fragen. Ich hoffe, hier kommt ein reger, informativer Austausch zum Thema Schulhund zu Stande.

    LG

  • Newton ist Schulhund. Mittlerweile allerdings berentet, da er mit der Zeit die Freude daran verloren hat. Bzw. er immer mehr seine Ruhe wollte. Nach meinem Schulwechsel zu diesem Schuljahr kommt er nur noch sporadisch zum Einsatz.


    Newton hat bei seinem RZV einen Wesenstest abgelegt. Gemeinsam haben wir ein zweiwöchiges Vollzeitseminar bei einer entsprechenden Hundeschule belegt. Der theoretische Input dort war klasse; die praktischen Phasen ließen zu wünschen übrig. (Man musste bereits mit einem vollständig erzogenen Hund kommen und es wurde dann quasi nur noch überprüft, ob es passt.)


    Ansonsten war Newtons Ausbildung mehr oder weniger learning by doing. Das Konzept zu seinem Einsatz wurde sukzessive erstellt. Das kann ich dir gerne zukommen lassen, wenn du möchtest.


    Die Organisation an der Schule war sehr niederschwellig. Ich hatte die Zustimmung/Erlaubnis der Schulleitung; von anderen Parteien (Eltern/Schülern/Kollegen/Schulträger/RP/KM) hatte ich keine Zustimmung/Erlaubnis eingeholt. Das war laut meines damaligen Schulleiters auch nicht nötig. Generell würde ich davon abraten, deswegen ein großes Faß aufzumachen. Da legt man sich nur selbst Steine in den Weg.


    Wozu ich aber auf jeden Fall raten würde, wäre den Hund extern auf seine Eignung hin überprüfen zu lassen. Wenn dein RZV keine Wesensüberprüfung anbietet, kannst du mit deinem Hund die Begleithundeprüfung laufen. Unter Umständen bietet eine HiOrg in deiner Nähe auch eine Besuchshundeausbildung an? Das könnte ich dir uneingeschränkt empfehlen.


    Weiterhin sollte der Hund natürlich versichert und gesund sein. Strategische Entwurmung / Zeckenprophylaxe und Impfung (Tollwut!) ist absolute Pflicht.


    Da ich nicht viel Zeit habe im Moment, bin ich kurz angebunden. Falls du weitere Fragen hast, gerne. Bin heute am späteren Abend wieder online.

  • Erstmal danke für deine doch recht ausführliche Antwort. Im Moment ist es noch eine fixe Idee. Aber sicher werden mir noch massig Fragen einfallen, wenn die Idee weiter Gestalt annimmt.

    Noch bin ich mir nämlich auch nicht ganz schlüssig, ob ich meinem Hund einen Gefallen tue, wenn ich ihn mit in die Schule nehmen könnte/würde.

    Zunächst würde ich mal ganz unverbindlich bei der Schulleitung anfragen, wie offen sie der Idee drundsätzlucj gegenübersteht. Wenn da keine Bereitschaft da ist, kann ich mir den Rest ja sowieso sparen.

  • Wozu ich aber auf jeden Fall raten würde, wäre den Hund extern auf seine Eignung hin überprüfen zu lassen. Wenn dein RZV keine Wesensüberprüfung anbietet, kannst du mit deinem Hund die Begleithundeprüfung laufen. Unter Umständen bietet eine HiOrg in deiner Nähe auch eine Besuchshundeausbildung an? Das könnte ich dir uneingeschränkt empfehlen.

    In punkto Wesensüberprüfung bestehen bei den Vereinen sehr große Unterschiede. Wobei der DRZV sicherlich in der ersten Liga spielt. Bei den Pudeln dagegen reicht es schon aus, wenn der Hund sich vom Zuchtrichter anfassen und das Gebiss kontrollieren läßt. :doh:

    Mit deinem Flat Coated Retriever stehen dir natürlich die Türen offen, aber ich erwähne das für eventuelle spätere LeserInnen dieses Threads.


    Eine bestandene BH ist sicher ein argumentativer Pluspunkt, aber es ist keine Vorbereitung oder Überprüfung für das, was der Hund im Schulalltag leisten muß.


    Eine Besuchshundeausbildung setzt voraus, daß man sich für den Besuchshundedienst fest verpflichtet. Die Ausbildung kostet Geld, und man möchte mit gutem Grund verhindern, daß Leute sich das für private Zwecke abgreifen und anschließend doch nicht zur Verfügung stehen.

    Schulhund + Besuchshund wäre aber zuviel für den Hund, weil es doch sehr in dieselbe Richtung geht. Dann lieber ein aktiver Ausgleichssport zusätzlich zum "Lieb&Brav sein".


    Dagmar & Cara

  • Wesensmässig sehe ich bei Kaya,keine Probleme. Sie ist ein gefestigter und gelassener Hund, die Menschen und vor allem Kinder gut findet.

    Ist ein Wesenstest denn gesetzlich vorgeschrieben? Soweit ich weiß nicht. Schätze außerdem, dass es, falls es überhaupt feste Regelungen und Vorgaben gibt, wieder auf das Bundesland ankommt. Hier wäre es Bayern.

    Ich finde da aber auch nix Konkretes.

  • Die einzelnen Bundesländer haben unterschiedliche Bedingungen/Voraussetzungen.

    Noch bin ich mir nämlich auch nicht ganz schlüssig, ob ich meinem Hund einen Gefallen tue, wenn ich ihn mit in die Schule nehmen könnte/würde.

    Ich möchte das meinen Hunden nicht zumuten. Allein der Lärm und die Enge auf den Fluren... :shocked: (ohne Corona-Verhältnisse)

    Zunächst würde ich mal ganz unverbindlich bei der Schulleitung anfragen, wie offen sie der Idee drundsätzlucj gegenübersteht.

    Meine SL [die gerne Schulhund(e) hätte] sagt, dass meine Hunde stets willkommen sind. Außer auf Wandertagen, Konferenzen, Fortbildungen, Sprechtagen o.ä. hatte ich sie aber bewusst nie mit. Das halte ich schon seit Jahrzehnten so, auch die vorherigen SL hatten so kein Problem damit.

    L. G.

  • Wesensmässig sehe ich bei Kaya,keine Probleme. Sie ist ein gefestigter und gelassener Hund, die Menschen und vor allem Kinder gut findet.

    Ist ein Wesenstest denn gesetzlich vorgeschrieben? Soweit ich weiß nicht. Schätze außerdem, dass es, falls es überhaupt feste Regelungen und Vorgaben gibt, wieder auf das Bundesland ankommt. Hier wäre es Bayern.

    Ich finde da aber auch nix Konkretes.

    Ist halt wirklich die Frage, ob man dem Hund damit einen Gefallen tut. Ich finde den pädagogischen Einsatz von Tieren toll, aber halt in einem geeigneten Rahmen.

    Dem stimme ich voll zu. Würde meine Tiere wirklich nur gezielt einsetzen und nicht pauschal mitbringen.

  • Auf dem Schulfest, am Wandertag, beim Abschlussgrillen in der Schule war Kaya auch schon mit. Wandertag ist bei uns kein Problem, wenn die Klasse nichts dagegen hat.

    Sie war auch schon beim Schülerzeitungsworkshop über Nacht mit in der Schule. Aber die Redakteure der Schülerzeitung sind eh eine Klasse für sich.

    Das war aber immer so semi -offiziell und dass da nix passieren darf, ist eh klar.

    Die SLin mag Hunde, was gut ist.

    Aber, wie hier schon angeklungen ist, was hat der Hund vom Job? Deswegen würden mich ja auch Erfahrungen so interessieren.

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