Rüden kastrieren - Physische Auswirkung

  • Ich habe einen ehemaligen Rüden von mir kastrieren lassen, aber da kamen mehrere Faktoren zusammen.


    Er war auch sehr dünn.


    Nach der Kastra bekam er die Form die er hätte zuvor schon haben müssen, aber ohne fett zu werden.


    Er tollte noch genauso mit seinen Hundekumpels rum und mit uns, war aber allgemein ruhiger.


    Ebenfalls konnte ich nichts negatives organisches bei ihm entdecken und so blutunterlaufen wie ich jetzt schon Hunde nach der Kastra gesehen habe war er auch nicht.

  • nun, staffy, teilt man mit man hat seinen Hund kastrieren lassen oder hat es vor oder man sagt etwas wovon man erstmal Überzeugt ist (dem Hund ist es wurscht ob er kastriert ist oder nicht) kommen garantiert empörte Aufschreie das man es nicht fassen kann (und der Fragende sich zu etwas äußert wovon er keine Ahnung hat).


    Hier sind nun konkrete Fragen und ich erwarte dazu dann einfach Antworten (also um Aufklärung).


    An Balu (den ich mit 2 Jahren kastrieren hab lassen) gab es keine Veränderungen (außer natürlich die sexuellen). Bei den Hunden im Verein sind auch keine Veränderungen festzustellen (außer natürlich die sexuellen). Gesundheitlich alles im grünen Bereich.


    Das sind die Grundlagen die ich z.B. einen Fragenden erklären würde. Erfahrungswerte (habe nun mal noch keine negativen Erfahrungen mit Kastraten persönlich erlebt).


    Welche Vorsorge kann man betreiben wenn einem nun mal die Erfahrungen anderer HH vorliegen welche ihre Hunde im höheren Alter dann kastrieren mussten und man dieses gern vermeiden möchte (da man seinen Hund nicht kastrieren will)?.

  • Zitat

    Mich interessiert das Thema auch sehr, da wir einen 11-jährigen Rüden haben, der vor zwei Wochen kastriert wurde. Wie wirkt sich das in diesem Alter auf ihn aus? Müssen wir auf irgendwelche Dinge nun besonders achtgeben? Gerade was Josefa auch meint, mit Problemen im Verdauungstrakt... etc. :hilfe:


    Der Rüde meiner Schwester musste mit 10 Jahren kastriert werden. Er hat sich in wenigen Tagen völlig erholt und hatte keine Probleme mit der Verdauung - bloss hungriger als vorher war er danach. Meine Schwester hat etwas mehr Füllstoffe als vorher ins Futter gemixt und Fett reduziert und gut war.

  • Zitat

    Erfahrungswerte (habe nun mal noch keine negativen Erfahrungen mit Kastraten persönlich erlebt).


    Nicht jeder Hund muß Probleme haben. Viele Hunde wirken auch nur ausgeglichener, weil ihre Besitzer nun entspannter durch die Gegend laufen ;)
    Es gibt einige "Nebenwirkungen", die nur niemand mit der Kastration in Verbindung bringt. Hast du auf die Festellung: Der hat HD! Jemals die Gegenfrage: In welchem Alter ist er kastriert worden? gehört ?
    Wieviele Hunde haben eine Allergie ? Probleme mit dem Fell ? Oder entwickeln einen ausgeprägten Jagdtrieb ? Kaum einer kommt auf die Idee, daß es an der Kastration liegen könnte.
    Nur, weil man keinen heulenden Rüden hat, der sich heimlich in die hinterste Ecke des Gartens hockt um zu pinkeln, heißt es nicht, daß der Hund keine Probleme hat.
    Du arbeitest doch als Hundetrainerin, oder ? Fang doch mal an, deine eigene Statistik zu erstellen, und zwar nach Verhalten der Hunde, Ängsten, Unsicherheiten, gesundheitlichen Problemen jeglicher Art ... nach einem Jahr wirst du bestimmt einen Zusammenhang feststellen !


    Zitat

    Welche Vorsorge kann man betreiben ..


    Ich bin ja nu etwas blond ... präzisier mal deine Vorsorge, was exakt meinst du ?


    Cerridwen
    Du hast einen Labbimix, gelle ! :D Würde mich nicht wundern, wenn ein Schokolabbi beteiligt war ! Leider kriegen es die Züchter (teilweise) nicht auf die Reihe, Hunde mit normalem Sexualverhalten zu züchten. Labbis u.A. sind bekannt für dieses Verhalten und da ist eine Kastration manchmal wirklich besser ...


    Gruß, staffy

  • Passt vielleicht hier ganz gut:
    Ich hab heute mal wieder eines der bemitleidenswerten Geschöpfe getroffen...
    Ein junger Rüde, der ziemlich früh kastriert wurde und in Folge dessen furchtbar anziehend auf intakte Rüden wirkt...Janosch hatte auch gleich Herzchen in den Augen :D und selbst Emma hat versucht aufzureiten :shocked:
    Der Hund stand die ganze Zeit unter Stress und begann sofort zu knurren, wenn Emma oder Janosch ihm zu nahe kam.
    Die Besitzerin sagte achselzuckender Weise, dass das seit der Kastration immer so wäre - na toll :kopfwand: !
    Allein die Möglichkeit, dass das passieren könnte wäre für mich Grund genug einer Kastration nie zuzustimmen, es sei den es gibt dafür wirklich schwerwiegende Gründe!

  • Zitat


    Cerridwen
    Du hast einen Labbimix, gelle ! :D Würde mich nicht wundern, wenn ein Schokolabbi beteiligt war ! Leider kriegen es die Züchter (teilweise) nicht auf die Reihe, Hunde mit normalem Sexualverhalten zu züchten. Labbis u.A. sind bekannt für dieses Verhalten und da ist eine Kastration manchmal wirklich besser ...


    Tja wir haben eine ziemlichen Straßenköter. Mutter sah aus wie ein schwarze Schäferhund und Vater wie ein schwarzer Labrador und unser sieht keinem der beiden ähnlich, sondern zeigt Labrador und Border Collie.


    Aber um noch mal auf die HD zurück zukommen - also auf das Beispiel. Ich denke nicht, das man diese Erkrankung allein auf eine zu frühe Kastration oder auf eine Kastration generell schieben kann. Denn wenn man sich mal die Statistiken anschaut, von den Hunden, die bei der Kastration direkt HD geröngt wurden, war die Erkrankung dort bereits da und zu erkennen. Die bei denen diese dort nicht erkennbar war, hatten auch später keine Probleme mit dem Skelet.

  • Zitat

    Ich denke nicht, das man diese Erkrankung allein auf eine zu frühe Kastration oder auf eine Kastration generell schieben kann.


    Da hast du vollkommen recht. Ich meinte auch nur, daß Skeletterkrankungen (wie z.B. HD) durch den Testosteronentzug verschlimmert werden - man Hunde die eh Gelenkprobleme haben nicht auch noch kastrieren sollte.


    Gruß, staffy

  • Hallo Cerridwen,


    bei euch ist es insofern "einfacher", als eine recht krasse, aber deutliche Entwicklung zu sehen ist.


    Zitat

    Mit 7 Monaten hatte er die erste läufige Hündin unter der Nase und ich hatte richtig Spaß. Mit weitergehen war da erst einmal nichts, sondern mit weiterzerren, es sei denn ich wäre der Hündin hinterher gelaufen.
    Das Markieren steigerte sich, dazu dann das auf Fährte gehen und das Ablecken von allen Blättern und Grashalmen, aber immer noch kontrollierbar - wenn auch schwierig.
    Mit 8 Monaten kam dann das jaulen und jammern dazu.
    Als er dann 9 Monate war, wurde es dann ganz schlimm. Gehorsam war weg, er war nur noch in seinem Trieb unterwegs, nur noch auf der Fährte, nur noch makieren und dazu kam dann noch die Futterverweigerung und die gnadenlose Unruhe.


    Weiterzerren, Markieren, Fährte, Gras abschlecken, ist bei mir alles so wie bei dir. Gehorsam geht draußen nicht völlig flöten, aber ich muss schon sehr deutlich werden. Vor allem _im Vergleich zu Zeiten ohne lecker Gerüche_.
    Zuhause dagegen ist er sehr ruhig. Pennt, frißt gut, kann sich wunderbar auf mich konzentrieren.
    Und das ist die Sache, die mich zweifeln lässt: mein Hund IST gut erzogen, und trotzdem habe ich draußen einfach keine Chance gegen lecker Mädchen (zB bei Leinezerren). Ich kann einfach auch die Trainer nicht mehr hören, die sagen: klar geht das, Gehorsam ist immer gültig. Meiner Meinung nach müssen die Schlaftablettenhunde haben... Natürlich kann ich von meinem Hund draußen alles verlangen, was ich sonst verlange. Er macht es auch "irgendwie". Aber die Konzentration ist nicht da, und auch das Interesse. Und ich sehe einfach, wie er sich "aufgeilt", ich glaube schon, dass er dadurch Stress hat.


    Wer schafft es, mit Lecker und Spieli gegen läufige Damen anzukommen? Würd mich echt mal interessieren!


    Viele Grüße
    Silvia

  • Prägungsphase der Sexualität...


    Ich bin immer wieder erschrocken darüber, dass ein ganz normaler Entwicklungsschritt als "abnormal" hingestellt wird. Es ist völlig normal, dass junge Rüden - plötzlich "überschüttet" von Sexualhormonen - sich im "Mann sein" üben. Es ist ganz normal, dass sie vermehrt versuchen Hündinnen zu belästigen, im Buhlen um die Dame mit anderen Rüden "kollidieren", dass sie Mädchenpipi aufschlabbern und alles bezüglich dieses Thema so fuuuuurchtbar aufregend ist.


    Parallelen zu menschlich pubertierenden Jungs dürfen hier gerne erkannt werden.


    Es ist eben eine Zeit, in der es vornehmlich nur um "das Eine" geht. Und diese Zeit geht vorbei. Es sollte sich irgendwann in einen normalen Rahmen einpendeln - ganz von selbst.


    So mancher "Erfolg" einer Kastration bezüglich des Verhaltens wäre also ganz bestimmt auch ohne diese eingetreten.


    Ich erlaube meinen Hunden zukünftig sich zu entwickeln und erwachsen zu werden. Manchen Fehler mache ich hoffentlich nur einmal im Leben =)


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    .. mein Hund IST gut erzogen, und trotzdem habe ich draußen einfach keine Chance gegen lecker Mädchen (zB bei Leinezerren)...


    Daß klingt nach einem ganz normalen Rüden mit durchschnittlich ausgeprägtem Sexualtrieb ! Das er unter den erschwerten Bedingungen nicht mehr so 100% ansprechbar ist, da kann man doch mit leben, oder ? Mit zunehmendem Alter, gefestigtem Charakter und entsprechend besserer Erziehung (man spielt sich ja ein, rauft sich zusammen, versteht sich immer besser), wird auch das besser klappen.


    Es gibt nunmal Dinge, die gehören dazu. Meine zwei werden auch hektisch und ziemlich schwerhörig, wenn sie eine frische Hasenspur riechen. Wenn sie ihn dann noch sehen nehm ich sie auch besser ein paar Meter an die Leine ... kann ich aber mit Leben und ehrlich: Ich möchte gar nicht so einen Langweiler haben, der nur neben mir hertrottet.


    Freu dich lieber an der Lebensfreude deines Rüden, und Stress ... der ist bestimmt nicht schädlich ;)


    Gruß, staffy

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