Rüden kastrieren - Physische Auswirkung

  • Huhu Corinna und Staffy,
    ich hatte vergessen, zu erwähnen, dass mein Hund schon 2,5 Jahre alt ist, bei uns seit einem Jahr, und es ist ja eine kleine Rasse, der ist definitiv erwachsen. Nix mit Prägungsphase. Und es wird nicht wirklich besser, sondern eher von "Hochsaison" zu "Hochsaison" schlimmer.


    Bei nem Junghund sehe ich das schon auch so, dass man es mal ein Jahr verfolgen kann - der erste Herbst/Frühling, und ob er sich in der zweiten "Hochsaison" immer noch so aufführt. Aber beim Erwachsenen??


    Viele Grüße
    Silvia, die hoffentlich diesen Fehler gar nicht begeht - oder rausfindet, dass es kein Fehler wäre.

  • @ flying-paws


    Es mag durch aus sein, das es sich vielleicht irgendwann bei mir eingependelt hätte. Aber hätte ich länger gewartet, hätte ich ernste gesundheitliche Folgen riskiert, weil er halt nur noch Haut und Knochen war und ich ihn ja nun auch nicht täglich an den Tropf legen kann.



    @ staffy


    Stress kann schon schädlich werden und kann auf Dauer auch zu schweren Verhaltensstörungen führen. Die Gefahr ist nicht aus dem Auge zu lassen. Stress kann zu Unsicherheiten führen, auch zu Aggressionen und zu Stereotopie.



    @ silvi-p


    Ja bei uns war es sehr deutlich und schon sehr früh absehbar.
    Gehorsam ist immer gültig, das habe ich auch mal gedacht, aber schnell nach der Ausbildung revidiert. Jeder Hund ist anders und einen vernünftigen Ansatz zu finden, wo man einen Hund aus seinem Trieb holen kann, ist sehr schwer und ohne weitere gar nicht machbar oder erklärbar.
    Ich würde nach deiner Beschreibung noch nicht einmal sicher sagen könne, ob es jetzt noch unter "normal" einzustufen ist oder schon unter übersteigert oder gar schon Hyper.



    Nun das eine Kastration immer ein größerer Eingriff ist, ist schon klar, auch das es eine Auswirkung auf den Körper hat.
    Da sollte man immer beachten, das eine Kastration "nach der Pubertät" mit deutlich weniger Nebenwirkungen zu rechnen ist und was ja auch noch ein Fakt ist, das bei Tieren, gerade Rüden, mit übersteigerter Sexualität auch vermehrt Testosteron ausgeschüttet wird, was aber auch wieder zu Nebenwirkungen führen kann, z.B. Leber- und Nierentumore, Herz - Kreislauf - Probleme, Schädigungen des Herzmuskels und noch einiges anderes.
    Von daher ist es immer eine Erwägungssache, gerade wenn man sich mit dem übersteigerten Sexualtrieb "herumärgert"
    Eine zu frühe Kastration - in dem Moment, wenn die Hoden sich gerade entwickeln, sehe ich auch mehr als skeptisch, habe aber noch keinen Hund erlebt, der jetzt übermäßig von den anderen Rüden oder Hündinnen belästigt wird, meist gar nicht. Auch habe ich bei den Frühkastraten noch keine Fellveränderungen oder Gewichtsprobleme feststellen können, vielleicht sogar, weil sie nie richtig in die Pubertät kamen.
    Bei den mittleren Kastraten also in der Pubertät oder so kurz vor dem Erwachsenwerden habe ich schon vereinzelt eine Steigerung von Aggressionen festgestellt, aber auch keine Veränderungen im Fell oder im Skelettsystem. Bei einigen kam es dann zu Problemen im Stoffwechsel - halt bessere Futterverwertung.
    Bei den Spätkastraten habe ich nur einen Hund mit einer Fellveränderung erlebt, aber auch da keine Probleme im Skelettsystem. Da aber auch die Veränderungen im Stoffwechsel.
    Ich habe zwar keine Statistiken, aber schon mit einigen vielen Hunden gearbeitet und jetzt auch immer viele auf den Plätzen kennengelernt.
    In wie weit man nun Skelettprobleme auftreten könne, kann ich wie gesagt nicht sagen, weil ich wie gesagt da noch niemanden mit dieser Problematik kennengelernt habe. Mir ist aber bekannt, das wenn eine entsprechende Problematik vorhanden war, diese sich nicht verschlimmert hatte, aber das sind nur 2 Fälle, also auch nicht repräsentativ.

  • Zitat


    Stress kann schon schädlich werden und kann auf Dauer auch zu schweren Verhaltensstörungen führen. Die Gefahr ist nicht aus dem Auge zu lassen. Stress kann zu Unsicherheiten führen, auch zu Aggressionen und zu Stereotopie.


    Da kann ich Dir nur zustimmen. Es gibt bei Hunden, wie auch bei Menschen, Exemplare, die mit Streß absolut nicht umgehen können. Da unser Silky zu dieser Sorte gehört, war das für uns im Endeffekt der Grund dafür, daß wir uns zur Kastration entschlossen haben.


    Übrigens gibt es Hunderassen, die bei Kastrationen (sowohl Rüde als auch Hündin), eher zu Fellveränderungen neigen, als andere. Dazu gehören zB. die Cocker und auch die Setter. Cocker bekommen in der Regel dickeres Fell. Da Silky ein sehr schönes seidiges feines Fell hat, wie es bei den Cockern früher normal war und wie es heute nicht mehr so häufig ist, tut es mir etwas leid darum. Aber wie schon gesagt, was ist schon ein bißchen Optik gegen ein entspanntes Hundeleben und vielleicht wird es ja nicht so schlimm.

  • Anij, ist zwar off topic, aber trotzdem: Besorg Dir schon mal einen Coat King entsprechender Feinheit für Spaniels! Ich habe von Welsh Springer Besitzern gehört, dass man damit die Folgeschäden recht gut in Grenzen halten kann.


    Meiner Hündin droht evt. auch eine Kastration, und es wäre nicht nur aus optischen Gründen schade um das extrem pflegeleichte und schmutzabstossende Fell. Dürfte auch bei Cockern helfen, der spriessenden Unterwolle Herr zu werden.....

  • Zitat

    @ staffy
    Stress kann schon schädlich werden und kann auf Dauer auch zu schweren Verhaltensstörungen führen. Die Gefahr ist nicht aus dem Auge zu lassen. Stress kann zu Unsicherheiten führen, auch zu Aggressionen und zu Stereotopie.


    ... und was ja auch noch ein Fakt ist, das bei Tieren, gerade Rüden, mit übersteigerter Sexualität auch vermehrt Testosteron ausgeschüttet wird, was aber auch wieder zu Nebenwirkungen führen kann, z.B. Leber- und Nierentumore, Herz - Kreislauf - Probleme, Schädigungen des Herzmuskels und noch einiges anderes.


    Zu ersterem: Ich gehe hier von normalem Stress aus ! Extremster Stress, evtl. bedingt durch Versäumnisse in der Jugend, oder durch Hypersexualität, ist etwas anderes.


    Zu zweiterem hätte ich gern eine Quellenangabe, denn diese These ist mir bisher noch nicht begegnet ... wer schreibt sowas ?


    Ich glaube dir, daß du eine Menge Hunde kennst, aber keinen einzigen mit weder HD, noch Gelenkproblemen, Arthrosen, etc. .... Glückwunsch, ihr scheint gesunde Hunde zu haben !


    Gruß, staffy

  • naijra
    Hab' ich schon. Ich weiß was auf mich zukommt, denn meine Cockerhündin war bereits kastriert, als sie vor 1 1/2 Jahren zu mir kam und hat etwa doppelt so viel Fell wie ihre unkastrierte Wurfschwester. :D Der Coat King ist echt das Einzige mit dem man ihrem Pelz Herr werden kann. Zum Glück liebt es Silky mit dem Ding gekämmt zu werden und ist immer sauer, weil es bei ihm so selten zum Einsatz kam, bis jetzt. :shocked:

  • Zitat

    Zu zweiterem hätte ich gern eine Quellenangabe, denn diese These ist mir bisher noch nicht begegnet ... wer schreibt sowas ?


    Welche These meinst du? Die folgen von Testosteronüberschuss und die Folgen für den Körper?
    Findet man einiges wenn man googelt, ist beim Menschen gern noch in Verbindung von künstlicher Zufuhr verbunden. Aber auch in Fachliteratur im Zusammenhang mit einer Veränderung der Nebenniere, welche auch noch Testosteron synthetisiert.
    Da Testosteron ein Androgen ist, ist es auch einfach nachvollziehbar.
    Tja Quellen Wiki - wenn wie gesagt auch eher auf den Menschen bezogen. Aber auch Servern der Universitäten und klinischen Forschungseinrichtungen für Medikamente.
    Bücher: Pschyrembel, Memovet, Anatomie und Physiologie der Haustiere


    Zitat

    Ich glaube dir, daß du eine Menge Hunde kennst, aber keinen einzigen mit weder HD, noch Gelenkproblemen, Arthrosen, etc. .... Glückwunsch, ihr scheint gesunde Hunde zu haben !


    Sorry ich hatte mit alles andere als mit gesunden Hunden zu tun. Hund die beschlagnahmt oder gefunden werden sind sehr sehr selten gesund. Ich habe 3 Jahre ehrenamtlich in einer Tierauffangstation (für Zoll, AmtsVet, OA und Tierschutz) gearbeitet und habe dort die Tiere kommen und gehen gesehen. Und Gelenkprobleme waren da noch das harmloseste. Nur meist waren die Tiere schon kastriert, so das ich da keine Verbindung zu herstellen konnte, ob es schon vorher da war oder nicht.
    Allerdings kann ich sagen, das die Tiere die beim Eingangscheck bei uns gesund waren und keine Problematik hatte auch keine bekommen haben und wie gesagt es waren nur 2 Hunde, die eine Problematik hatte und kastriert wurden, aber dort wurde die Problematik nicht schlimmer.
    Ansonsten kann ich nur von Fell und/oder Stoffwechsel ausgehen und da habe ich in den 3 Jahren nicht sehr viele negative Veränderungen auf der physischen Ebene auf der psychischen sah es dann doch schon anders aus.

  • Zitat

    ... was noch ein Fakt ist, das bei Tieren, gerade Rüden, mit übersteigerter Sexualität auch vermehrt Testosteron ausgeschüttet wird...


    Das meinte ich ! Mir ist bekannt, daß Testosteron in Verbindung mit GnRH, LH und FSH in einem Kreislauf, vom Hypothalamus kontrolliert werden. Der "Grundwert" ist bei jedem Hund anders, aber das die Hormonproduktion bis hin zur Nebenwirkung verstärkt wird, das ist mir neu !! Deshalb fragte ich nach "Forschungsergebnissen" bzw., wer sich damit beschäftigt ...


    Gruß, staffy

  • Übersteigerte Sexualität ist ja nun ein Hormonproblem und das wiederum ist unteranderem auf eine Fehlleitung im Gehirn zurückzuführen (Trieb). Entsprechend sind alle Organe, die an der Bildung, Leitung und Speicherung beteiligt sind, ebenfalls verändert und so kommt es dann auch zu entsprechenden Auswirkungen.
    Dazu kommen dann auch noch krankhafte Veränderungen von zum Beispiel der Nebenniere oder auch sogar der Leber - als Speicherorgan.
    Und dazu noch die vorgeburtliche Prägung des männlichen Gehirns durch unterschiedlich hohe Testosteronsekretionen.
    Auch diese Dinge findet man in der oben angegebenen Literatur.

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