Hund kommuniziert nicht mit mir?

  • npnp123 Huhu, also mir wurde hier im Forum empfohlen, dass ich die Mittagslöserunde, die ich zu Anfang noch hatte, streichen soll. Tatsächlich ist er seitdem auch nochmal viel ruhiger geworden.

    Es muss ja nicht unbedingt eine Löserunde. Kurz an die Leine, ab in den Garten/Grünstreifen den Hund pinkeln lassen und wieder rein. Würde da kein Event von machen oder Aufregung reinbringen, sondern direkt klarmachen, dass wir nur ganz langweilig Pipi machen gehen. Wenn es ohne Mittagslöserunde für dich funktioniert, ist das natürlich auch fein.

  • Onno meldet sich auch nicht, nicht mal nachts, er steht auf und guckt uns an. Er hat noch nie gefiept oder ähnliches. Finde ich auch etwas anstrengend, da man immer sehr aufmerksam sein muss, aber ist leider so. Wenn Onno sich einfach in den Raum stellt, will er was von uns, je nach Tageszeit raus in den Garten spielen oder Futter oder eben Pipi usw . Auch hier müssen wir manchmal raten, im Zweifel gehen wir mal kurz zur Tür und gucken ob er raus will. Oder fragen ihn, ob er xy will, da zeigt er deutlich, ob wir richtig liegen :D.

  • Ich würde zwischen 9 und 16Uhr einmal Lösen anbieten.

    Du musst ja keine lange Runde machen, aber einmal bis zum ersten Löseplatz gehen finde ich schon fair.

    Ansonsten, wie einige auch schon geschrieben haben, zeigen nicht alle Hunde überdeutlich an, wenn sie müssen. Mein Großer lässt sich (außer bei wirklich fiesem Durchfall) gar nix anmerken :tropf:


  • Also das lässt in Sachen Klarheit jedenfalls mal nichts zu wünschen übrig, würde ich sagen. :smile:

    Jetzt komm ich mal ganz blöd aus der Gegenrichtung: Vielleicht einen Ticken weniger mit ihm "arbeiten"? Da ist ja schon wieder soviel Struktur drin, dass ich's mir ein bisschen abschnürend vorstelle, was auch mal völlig spontane Regungen und ungeplant aufkommende Interaktionen zwischen Dir und ihm angeht.


    Nicht falsch verstehen: Ich persönlich bin ein großer Fan von klarer Kommunikation mit unserem Hund und wir mühen uns da echt ab, das in unserer Familie zu viert halbwegs synchron hinzubekommen, so dass unser Terrierknilch nicht alles viermal neu oder anders lernen muss. Aber gerade in der Anfangszeit fand ich's wichtig, dass wir erstmal sowas wie Bindung hinbekommen, wortloses Verstehen probieren - indem wir Spaß mit- und aneinander haben, die Gegend erkunden, durch Situationen gehen, in denen wir erstmal rausfinden, inwieweit wir uns aufeinander verlassen können. Und so weiter. Also Extra-Kommandos und Wortketten pauken ("Jetzt gehen wir Gassi" / "Lauf" / "Bei Fuß" / "Schluss" ...) war in den ersten Monaten nicht vordergründig dran.


    Ist jetzt natürlich echt schwierig, das alles aus der Ferne irgendwie fair zu beurteilen, indem ich Dich hier auf ein paar geschriebene Absätze festklopfe, und ich hoffe, ich trete Dir nicht zu nahe, wenn ich schreibe, manches liest sich schon ein bisschen roboterhaft. Mag er Deine Nähe? Magst Du seine Nähe? Haut ihr euch auch mal zusammen entspannt aufs Sofa? Auf Deine Einladung hin, versteht sich. ;-)

  • Onno meldet sich auch nicht, nicht mal nachts, er steht auf und guckt uns an. Er hat noch nie gefiept oder ähnliches. Finde ich auch etwas anstrengend, da man immer sehr aufmerksam sein muss, aber ist leider so. Wenn Onno sich einfach in den Raum stellt, will er was von uns, je nach Tageszeit raus in den Garten spielen oder Futter oder eben Pipi usw . Auch hier müssen wir manchmal raten, im Zweifel gehen wir mal kurz zur Tür und gucken ob er raus will. Oder fragen ihn, ob er xy will, da zeigt er deutlich, ob wir richtig liegen :D.

    Ok, gut, dann muss ich mich wohl auch daran gewöhnen. Hab bisher nur Hunde kennengelernt, die sich anderweitig bemerkbar gemacht haben.


    Mein Problem ist jetzt nur..

    Auf der einen Seite will ich nicht jedesmal, wenn er wie bestellt und nicht abgeholt in der Gegend rumsteht, auf Ursachenforschung gehen, weil ich mit den fest vorgegebenen Ruhezeiten eben halt auch erreichen möchte, dass er versteht, dass ich nicht rund um die Uhr zu seiner Bespaßung zur Verfügung stehe. Wenn ich dann aber ignoriere, dass er auf Toilette muss, da komm ich mir schlecht bei vor...

  • Ich würde ihn nicht ignorieren.

    Wenn mein Hund mich so anschaut, dann will er halt was von mir. Dann finde ich raus was das ist. ggf. wird kurz geknuddelt, und dann kannst du ihn ja wegschicken.

    Ich würde das nicht als "Bettelei" ansehen.


    Was das rausgehen angeht: Ich würde auf jeden Fall zwischendurch noch mal öfter rausgehen. Wenn du das Gefühl hast, dein Hund ist überfordert, dann gestalte die Spaziergänge doch ein bisschen entspannter.


    Das:

    ich mach uns fertig, wobei er ruhig im Flur warten soll. Ich verlasse zu erst die Wohnung, er darf auf Kommando folgen. Treppenhaus bei Fuß und auf der Straße, nachdem ich die Lage gecheckt habe "Lauf", damit er sich seine Plätze fürs Lösen suchen kann. Danach erstmal wieder Bei Fuß. (Das klingt hier jetzt so locker flockig erzählt, aber so ist das natürlich nicht. Wir müssen noch viel üben und es gibt vieele Belohnungen :D ). Wir haben dann so 2-3 Routen. Da er sehr wetterfühlig ist, entscheide ich meistens danach, wie wir laufen. Aber im Wesentlichen ist es immer eine gewisse Strecke Stadt, wo er sich viel konzentrieren muss, bis zu einer Stelle, wo ich ihm mehr Freiraum geben kann (zB eingezäunte kleine Wiese oder am Bahndamm mit Schleppleine dann) und wir spielerischer unterwegs sind. Ich trickse dann mit ihm (zB Slalom in den Beinen laufen, über Dinge springen, um Bäume laufen usw) oder lass ihn auch mal was erschnüffeln. Dann gehts wieder konzentriert bei Fuß nachhause.

    klingt beim Lesen ziemlich anstrengend.

    Ich würde auf jeden Fall nicht ganz so viel üben, tricksen etc, wenn (falls) du denkst, dass der Hund überfordert und daher unruhig sein könnte. Besser finde ich, freie Bewegung, Kontakt zu Artgenossen (hat er das überhaupt?), schnuppern, rennen...


    Aber Faustregel ist immer: Wenn der Hund reinmacht, muss er öfter raus...

  • Karrrrrrrl same here, Onno ist ja auch so ein Unruhegeist und einerseits soll man ihn ignorieren, andererseits will man ja auch kein wichtiges Signal wie "ich muss Pipi" übersehen und der Hund glaubt dann, es macht keinen Sinn, uns was mitzuteilen, weil wir ja sowieso nicht reagieren usw usw-ein Teufelskreis. Wir haben mal für mehr Ruhe und Orientierung auf Trainerrat eine Weile wirklich kaum auf ihn reagiert und viel ignoriert und ganz ehrlich, Onno war total verunsichert und richtig mitgenommen, haben es dann mit dem Trainer besprochen und sofort abgebrochen. Ja, manchmal fordert er durch nerviges Rumstehen etwas ein :fear:, ja, er hat uns "voll im Griff" dadurch, aber letztlich kommen wir so gut klar.

  • Meine Hunde starren mich auch nur an, wenn sie raus müssen. Ich frage sie dann: mußt du Gassi? Und an hand der Reaktion ist für mich ersichtlich, ob sie nur gerade Aufmerksamkeit haben wollen oder wirklich raus müssen.


    Anhand deiner Aufzählung wie der Spaziergang bei euch aus sieht, frage ich mich: wann darf der Hund eigentlich mal richtig Hund sein? In der Wohnung soll er auf seinem Platz ruhen und draußen gibt es Drill bis auf wenige Minuten, wo er mal schnüffeln darf. Das wars es laut deiner Beschreibung.


    Ich versteh nicht so ganz, wo da die Freude am Hund und mit dem Hund bleibt? Das wirkliche zusammen Erkunden, stöbern im Wald, zusammen rennen, toben und einfach mal die Seele baumeln lassen? Das ist tausend mal mehr Wert um die Bindung zu stärken, wie dieses krampfhafte Gehorsamstraining täglich.

    (Nix gegen Training, ich weiss schon, dass du wohl für die Prüfung üben mußt. aber halt doch nicht bei jedem Spaziergang.)


    Auch finde ich, dass nachdem der Hund nun doch schon länger bei dir ist, eine 3/4 Stunde Gassi gehen für einen erwachsenen gesunden Hund etwas wenig ist. Anfangs ist es gut und richtig, dem Hund Zeit zu geben, aber er braucht halt auch eine Körperliche Auslastung.

  • Ignorieren ist meist eine ziemlich unproduktive Lösung, weil der Hund nichts daraus lernen kann. Ich würde ihn auch erstmal ansprechen und sehen ,was anliegt - meine Hündin macht sich, wenn sie muß auch nur mit Starren bemerkbar und zappelt und winselt erst, wenn sie gefragt wird, ob sie "raus"? möchte.


    Ist es nichts von alledem, würde ich auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass der Hund dich vielleicht einfach "studiert", weil er sich noch nicht sicher ist, was genau von dir zu halten ist. Ich hatte sowas bei einer Russell-Hündin, die ich erst mit einem halben Jahr bekam. Die kam die erste Zeit immer wieder an, setzte sich vor mich und sah mir ins Gesicht. Sie wollte nicht raus, sie wollte nicht gestreichelt werden - sie wollte mich einfach nur ansehen, und ich kam mir unter dem geraden Blick dieses Winzlings vor wie geröntgt.


    Konnte ich mir damals auch nicht so ganz erklären ,aber als wir länger zusammen waren, hörte dieses Anstarren auf. Ich denke rückwirkend wirklich, dass sich der Hund erstmal ein Bild verschaffen wollte, bei wem er da gelandet ist.

  • Keine Sorge, das ist voll okay und ich verstehe auch ganz, was du meinst.
    Das Problem ist so ein bisschen, dass ich gefühlt gar nicht anders handeln kann. :???: Also, wenn ich ihn nicht zu fast 100% manage, dann verfällt er fast sofort in so ein Stressziehen an der Leine. Außerdem kommt er schnell in so einen Unansprechbar-Modus.. Aber wenn ich vom ersten Augenblick an mit ihm arbeite, dann bleiben wir in Kontakt. (Zu seiner Verteidigung ist zu sagen, dass ich die Eingewöhnung nicht gut hingekriegt habe. Habe ihn massiv überfordert mit täglich über 3 Stunden Gassigängen. Allerdings - zu meiner Verteidigung ^^- halt auf Anraten des Trainers aus dem Tierheim...)

    Zuhause ist er der größte Schmusebär, den ich jemals kennengelernt habe. Er darf aufgrund seiner Hausstaubmilben-Allergie halt eigentlich nicht ins Bett und aufs Sofa. Weil ich aber gemerkt habe, dass es uns und ihm echt gut tut, habe ich Milbenbezüge besorgt und morgens vor dem Aufstehen darf er auf meine Einladung für eine Stunde mit ins Bett kommen kuscheln. Also würde ich schon behaupten, dass er mich mag... Aber jetzt wo du so gefragt hast.. Woran macht man das genau fest? Er freut sich, wenn ich nachhause komme und sucht freiwillig meine Nähe. Eben halt so sehr, dass ich dem auch irgendwo Einhalt gebiete, weil ich kann ihn ja nicht 24/7 schmusen...


    Wie würdest du sowas wie "gemeinsam die Gegend erkunden" angehen?

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