Wo fängt Vermenschlichung an, bzw. Was ist Vermenschlichung?

  • Vermenschlichung ist, wenn ich Tieren menschliche Denkweisen und Handlungsfähigkeit unterstelle. Oder ebensolche interpretiere. Es hat für mich nichts das geringste damit zu tun, dass jemand Hunde frisiert, anzieht oder sie pflegt.

  • Wenn ein Tier nicht mehr das sein kann, was es ist. Ein Tier.


    Ich, für mich, finde Fell färben unwichtig. Ich finde aber auch 10 Halsbänder und 20 Leinen unwichtig. Ein brauner unauffälliger Mantel erfüllt den selben Zweck, wie ein pinkfarbener.


    Das obliegt aber dem Wunsch des Halters und beeinträchtigt den Hund nicht, wenn er trotzdem Hund sein darf.

    Das Färben ist hier tatsächlich nur ein kleiner Teil. Mir geht es tatsächlich allgemein um den Begriff, weil ich da jetzt schon den ganzen tag dran rum grübel.

    Im Endeffekt ist ALLES was ich mit dem Hund oder der Katze mache, weil es mir gefällt oder für mich praktisch ist.

  • Es wäre Vermenschlichung, wenn du denken würdest, dass es deine Tiere interessiert ob sie gefärbt sind. Oder, schlimmer, dass sie dadurch selbstbewusster werden, sich wohler fühlen, mit ihren Fehlern besser klar kämen, es schön finde. oder irgendeine andere Begründung die auch ein Mensch für seine gefärbten Haare heranzieht.

  • Vermenschlichung ist, wenn ich Tieren menschliche Denkweisen und Handlungsfähigkeit unterstelle. Oder ebensolche interpretiere. Es hat für mich nichts das geringste damit zu tun, dass jemand Hunde frisiert, anzieht oder sie pflegt.

    Nun, wir haben unserem Hund schon ab und an menschliches Denken unterstellt.


    Darum kam von uns oft der Satz:

    sei froh, daß du nicht reden kannst, dann würde dein Hintern aber jetzt glühen.:lol:

  • Wenn Leute meinen der Rüde würde sich schämen wenn man ihm ein pinkes Geschirr anzieht.

    Oder auch wenn Menschen meinen Ihr Hunde würde mit Absicht in die Wohnung pinkeln einzig um ihren Menschen damit zu ärgern

  • Für mich ist es eine ungute Ausprägung von Vermenschlichung, wenn Erwartungen an Hunde gestellt werden, die sie aufgrund ihrer kognitiven und emotionalen Fähigkeiten nicht zu erfüllen in der Lage sein können.


    D.h wenn z.B. Lernen durch Einsicht oder Reflektion erwartet wird, wenn ein Verständnis von menschlichen Moral-/Scham-/Ekelvorstellungen erwartet wird, wenn erwartet wird, dass ein Hund für das emotionale Wohlergehen von Menschen verantwortlich sein kann.


    Letztlich können anthropomorphe Zuschreibungen aber auch hilfreich sein, Empathie und Verständnis für Hunde bzw. Tiere allgemein aufzubringen - indem wir davon ausgehen, dass ihre Gefühlswelt der unseren zumindest ähnlich ist. Eine andere Referenz als uns haben wir da ja nicht.

  • D.h wenn z.B. Lernen durch Einsicht oder Reflektion erwartet wird, wenn ein Verständnis von menschlichen Moral-/Scham-/Ekelvorstellungen erwartet wird, wenn erwartet wird, dass ein Hund für das emotionale Wohlergehen von Menschen verantwortlich sein kann.

    Ich glaub das trifft es für mich ganz gut. Ich hätts jetzt nicht formuliert bekommen.

  • Aber jetzt mal ganz ehrlich, wer vermenschlicht denn seine Hunde nicht? Der Begriff muss ja gar nicht negativ besetzt sein, man kann es auch einfach mal anders betrachten.


    Bei mir: Die Hunde liegen auf dem Sofa, schlafen mit mir im Bett, sie bekommen von meinem Essen ab, ich rede mit ihnen, kuschel mit ihnen, spiele mit ihnen, wir leben quasi 24/7 zusammen, sie sind immer in meiner Nähe. Unser Leben ist auf die Hunde ausgerichtet, wir planen unseren Tagesablauf entsprechend, wir planen den Urlaub entsprechend, wir haben ein passendes Auto, wir gestalten den Garten passend.


    Also so wahnsinnig viel Unterschied zu den Kindern, was die Erfüllung von Bedürfnissen angeht, ist da nicht mehr (das emotionale mal außen vor, das kann kein Hund erreichen, wobei wir sie natürlich auch sehr lieb haben). Aber das macht doch auch das Wesen Hund aus, dass es sich im Laufe der Jahre so perfekt an uns Menschen angepasst hat und somit das einzige Tier ist, was in derartig enger Verbindung mit dem Menschen lebt. Also ist es doch irgendwo die logische Schlussfolgerung, dass durch diese Anpassung an uns und unser Leben die Hunde von uns vermenschlicht werde. Sonst würden wir sie doch gar nicht so nah an uns heran lassen. Und ich schätze, die finden das gar nicht mal so schlecht. xD


    (Vermenschlicht im Sinne von nicht den Bedürfnissen entsprechend gehalten, meine ich damit natürlich nicht.)

  • Ich denke der Knackpunkt ist, das jeder "Vermenschlichung" anders definiert. Für mich ist der Begriff auch gar nicht negativ besetzt, sondern erstmal ein Begriff. Der hat negative wie positive Seiten. Durch das Vermenschlichen von Tieren entsteht ja auch Empathie.

    Schlimmer finde ich ein Romantisieren von Natur. Ich denke, dass Hunde schon gerne Sozialpartner sind und die Vorzüge der Vermenschlichung auch genießen können. Vermenschlichung schafft ja auch Empathie.

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