Hunde färben - Geschmackssache oder gegen die Natur?

  • Pandalook beim Hund inkl Totalumstyling - laut Friseurin dauert das einen Arbeitstag. 8 Stunden stillhalten.

    Chinesische Salons Video

    Die Asiaten haben da - sry falls es rassistisch klingen sollte - eh nen kleinen Rappel ^^

    Sämtliche Frisuren die im Osten "angesagt" sind, sind total verkünstelt und Puppenhaft.

    Auch entstammt der "Ich verwandel meinen Hund in ein anderes Tier" - Trend soweit ich richtig informiert bin von dort.

    In den USA ist bunt auch oft angesagt, aber in einem anderen Format als es das in Asien ist.

    Hier in Europa sind die meisten Frisuren dann doch noch recht natürlich ( Teddy Frise boomt zB vor allen bei den Zwergen, immer mehr Pudel sollen nicht nach Pudel aussehen, und bei den Großpudeln hat ne Zeit lang im Raum um Frankfurt rum der Skaninavian T-Clip bissl getrendet ^^).

    Man sieht also sehr wohl je nach Land Unterschiede, und es gibt auch in der Groomerszene inzwischen eine Vielzahl an Wettbewerben. UA Freestyle, färben, Ausstellungsfrisen in Perfektion,...

  • Alles gut! Deswegen fühle ich mich persönlich nicht angegriffen, es kommt halt nur ein bisserl blöd rüber, so als wollte man sich mit seiner Meinung extra Gehör verschaffen.....:D

    Es hat darüber jeder seine Ansicht, was auch gut ist, und es soll jeder machen wie er meint. Verstehen muss ich auch nicht alles, will ich gar nicht. Aber trotz finde ich verschiedene Meinung immer interessant zu lesen.

    Allerdings sind die Hunde, die du aufzählst, so geboren....das aber nur btw....

  • Die Diskussion ums Färben erinnert mich an etwas.

    In den Rasseberatungsthreads werden oft viele Rassen vorgeschlagen. Die TEs schließen dann Rassen aus, einige wegen der Eigenschaften und andere wegen der Optik. Ist das ein Problem? Meiner meiner nach ist es ein Problem, wenn Hunde ausschließlich der Optik wegen ausgewählt werden. Aber wenn eine Vorauswahl stattfindet und jemand sich eine Liste macht mit Rassen, die ins eigene Leben passen und denen man gerecht werden kann. Und wenn von dieser Liste dann die optisch schönste Rasse (nach persönlichem Geschmack) gewählt wird, dann ist das finde ich absolut in Ordnung. Ich finde es ok, wenn die Optik des eigenen Tieres ein Kriterium ist, so lange es ein untergeordnetes Kriterium ist. Das Tierwohl geht natürlich vor und sollte zuerst gewährleistet werden.

    Und beim Färben ist es für mich genauso. Primär wichtig ist, dass der Hund ein gutes Leben führen kann. Das sollte immer gewährleistet sein. Darüber hinaus finde ich es nicht verwerflich, wenn man die Optik des eigenen Hundes wichtig findet und gestaltet, ob nun mit bunten Schwanzspitzen oder bunten Halsbändern.

    Die Optik darf nie Vorrang haben. Weder bei der Rassewahl noch bei der Gestaltung des Lebens des eigenen Hundes. Sie darf aber ein optionales, zusätzliches Kriterium sein.

    Und das ist für mich auch nicht egoistisch. Egoismus bedeutet, auf die eigenen Vorteile bedacht zu sein, ohne Rücksicht auf die Ansprüche anderer. Und das passiert eben nicht, wenn zunächst auf die Bedürfnisse des Hundes geachtet wird und die eigenen Wünsche an die Optik dem im Zweifel immer untergeordnet wird.

    Hat halt häufig was von Produktberatung, die aktuellen Rasseberatungen. Für mich ist das nichts. :tropf:

  • So eine gefärbte Schwanzspitze ist ganz niedlich. Allerdings käme ich nie auf die Idee.

    Solange die Farbe nicht schadet und der Hund das Färben genießt, wieso nicht. Allerdings hätte ich Angst, dass sowas zum Trend wird und Nachmacher eben weniger auf sowas achten (wie im Pandavideo, wo der Hund einen Arbeitstag beackert wird) . Keine Richtung, die ich unterstützen würde. Lieber ohne Farbe, als dass sowas beliebt wird.

  • Finde das eine spannende Diskusssion, insbesondere auch im Kontext dazu:

    Wer definiert ab wann Würde eingebüßt wird?

    Das definiert der Mensch (sonst macht es ja keiner, solche Definitionen, meine ich, unabhängig vom fühlen), Ethikkommissionen arbeiten so etwas in der Regel aus und dann gilt es noch einen politischen Konsenz zu finden, auf den man sich dann einigt.

    Soweit ich weiß, können sich Hunde im Spiegel nicht erkennen.

    Das geht jetzt etwas tiefer, aber bin ich mir gar nicht mal sicher, ob sie sich nicht erkennen oder ob es nur von weniger Interesse für Hunde ist, sich selbst im Spiegel zu beobachten. Vll. sind sie einfach weniger eitel oder z.B. ganz anders eitel (eben im hündischen Sinne).

    Das liegt aber auch dran, dass ich grundsätzlich ambivalent diesem Spiegel-Test (als Test für ein Ich-Bewusstsein) gegenüber stehe. Auch weil er - aus meiner persönlichen Einschätzung - stark vermenschlicht bzw. menschlichen Bewertungsmustern unterliegt. Für den Menschen selbst, ein guter Test, für Tiere m.E. nicht, weil er die Verschiedenheit nicht ausreichend berücksichtigt. Im Grunde genommen vergleicht er doch nur, wie nah Tiere dem Menschen ähnlich sind.

    Hier noch ein Link dazu: https://www.sueddeutsche.de/wissen/bewusst…aehen-1.4325127

    (Es dauert, gerade wenn es sich um etwas als wissenschaftlich anerkanntes und alt eingesessenes handelt, bis das u.U. mal jemand über den Haufen wirft)

    Was ich sicher weiss, auch aus eigener Erfahrung, Hunde können über Spiegel Handlungen erkennen und es auf die Realität übertragen (bspw. was verstecken und Hund kann nur über Spiegel dabei zusehen). Man kann auch mit seinem Hund über das Spiegelbild kommunizieren (zumindest der JRT hatte hierbei keinerlei Probleme, mit anderen Hunden habe ich das nicht ausprobiert, weil kein grosser Spiegel mehr in meiner Wohnung steht ... im Keller habe ich einen, der bis zum Boden reicht, müsste ich vll. mit den Beaucis auch mal ausprobieren, zumindest das mit der Kommunikation, für Verstecken eignen sich die Räumlichkeiten nicht ... müsste richtig was aufbauen ansonsten).

    Meine Logik folgert daraus, wenn ein Hund in der Lage ist, mich (und meine Handlungen sowie Kommunikation) im Spiegel zu erkennen, das auch für sich zu nutzen weiss (also im Spiegel kann ich was sehen, was ich ohne Spiegel nicht sehen könnte), auch noch vom Spiegelbild abgeleitet fähig ist, etwas in die reale Welt zu übertragen, müsste er wissen, wer er ist. Bzw. macht es für mich keinen Sinn, dass er sich selbst nicht erkennt, aber mich, Dummys, Handlungen und Kommunikation. Denn er springt ja nicht in den Spiegel, um das Dummy zu holen, sondern dreht sich selbstverständlich um und erwartet es genau dort zu finden, wo er über den Spiegel beim Verstauen zuschaut. Ja, ich habe so meine Zweifel dran, ob wir wirklich wissen, was Hunde (erkennen) können und was nicht. Das gleiche gilt für ihre Empfindungen (und den Spiegeltest).

    Es mag sein (sogar wahrscheinlich), dass Hunden die Eitelkeit fehlt, zumindest im menschlichen Sinne. Und es wird sie vermutlich auch nicht interessieren, ob ihr Fell pink aussieht. Was sie jedoch interessiert, davon bin ich fest überzeugt, wie sie von anderen wahrgenommen werden und i.d.F. meine ich vorrangig Menschen. Halte es für ein Gerücht, dass Hunde nicht wahrnehmen (so im anderen Thread gelesen), wenn man sie (als Mensch) nicht für voll nimmt, belustigt reagiert oder sie gar auslacht.

    Und mich wundert das schon ein wenig, dass man das so schnell von sich weist. Ansonsten gelten Hunde doch als wahre Meister der Wahrnehmung menschlicher Stimmungen und menschlicher Kommunikation. Gerne spricht man dann von Übertragungen, am häufigsten wohl in Bezug zu Ängsten, die sich auf den Hund übertragen (aber v.a.m. eben auch), neben ihrem Verständnis für Menschen (lesen) und artübergreifender Kommunkation. Wieso genau ziehen wir so strickt die Grenze?

    Im anderen Thread (oder hier, k/A) sprach z.B. jemand das Verhalten kleiner Hunde an, die würden sich auch nicht drum scheren, wenn man sie nicht für voll nimmt, auslacht, während sie kläffend in der Leine hingen. Dabei stellt sich mir automatisch die Frage, ja warum verhalten sie sich denn so. Kann das sein, dass man als kleiner Hund bisserl mehr Show machen muss, um für voll genommen zu werden? (Ist das was neues?). Jetzt mag das für @Rübennase 's Hunde keine Rolle spielen, sofern Menschen sich aufgrund ihres Aussehens anders verhalten (sofern sie es tun, kommt vermutlich auf die Gegend an), als sie sich üblicherweise verhalten würden (auch das ist schliesslich ein anerkanntes Einflusskriterium auf Hunde), sie werden gut gehalten, laufen in der Gruppe. Wäre dann wie bei Menschen, wenn sie als Gruppe auffällig gekleidet und gestylt auftreten. Macht man das als Einzelmensch, kann das schon wesentlich unangenehmer werden, je nach Gegend (nur vorgestellt, man würde von vielen angestarrt, weil man auffällt).

    Mag der Hund nicht von solch komplexen Gedanken getrieben sein, das nicht derart reflektieren, geschweige denn erklären können. Aber ich habe meine Zweifel daran, ob er nicht doch von ähnlichen Emotionen "heimgesucht" wird (in einem hündischen Kontext). Zumindest kennt Tier peinlich (möglicherweise nicht im menschlichen Sinne). Aber man kann bei Tieren beobachten, wenn sie sich in peinliche Lagen bringen, stolpern, was schief geht, versuchen sie es oft zu überspielen, auf die ein oder andere Weise. Da ist der junge Schimpanse, der Eindruck schinden will, er stolpert, hält kurz inne, schaut man in sein Gesicht, meint man automatisch so etwas wie Scham zu erkennen und dann beginnt er, heftig mit den Büschen zu rütteln. Oder der Vogel während der Balz ... auch hier, kurzes innehalten, man könnte meinen: "Krönchen gerade rücken" und noch was drauf setzen (oder aufgeben, je nachdem) ... Fische ... u.v.a.m.. So wirklich weit weg weisen würde ich das nicht, denn ich sehe dahinter auch eine natürliche Funktion. Denn letztlich, Natur ist eine Hochleistungsveranstaltung, wenn man so will. Nur wer was drauf hat und ernst genommen wird, hat eine Chance (für diesen und jenen Zweck). Und nicht immer, wie es früher oft geheissen hat, entscheidet rein körperliche Kraft, sondern auch mental wird einiges gefordert, aber auch, wen mag es wundern: Aussehen. Nur die Kriterien sind halt für die verschiedenen Arten jeweils andere.

    Also ich für meinen Teil schaue gespannt in die Zukunft, denn es bewegt sich wirklich viel in der Hundeverhaltensforschung und sie steht tatsächlich noch ganz am Anfang. Und wer weiss, vll. werden wir die ein oder andere Überraschung noch erleben. Und ich danke an dieser Stelle gleich Eilinel für ihren Link:

    https://www.tierseminar.de/web/05-maerz-2…Z5V9gAiTzo53Wag

    Denke, das werde ich mir wohl anschauen.

  • Ein Hund ist kein modisches Accessoire, und man sollte kein Lebewesen, dass nicht zustimmungfähig ist, zu einer Lachnummer degradieren.

    vielleicht sollte man aber eher über den Auslachenden als über den Ausgelachten urteilen?

    Das würde dem Hund eher wenig helfen, wenn er es denn zur Kenntnis und Einfluss auf ihn nimmt.

    Weiss der Geier, aber angesichts der Diskussion ist mir wieder mein Pferdetrainer eingefallen, noch vom alten Schrot und Korn könnte man sagen, ist schon ein paar Jahrzehnte her. Aber er war der festen Überzeugung: "Man lacht Pferde nicht aus, die spüren das, es verunsichert sie" (werde wohl über ein pferdliches Missgeschick gelacht haben, an das ich mich nicht mehr erinnern kann). Das Problem nur ist, darauf kann man beim Einsteller als Trainer Einfluss nehmen, bei den Menschen dort draussen, die einem begegnen aber nicht.

  • Der Spiegeltest wurde von Feddersen-Petersen in „Ausdrucksverhalten“ behandelt. Ich weiß nicht mehr alles, aber da der Hund eben kein Augentier ist wie der Mensch, ist der Test einfach nicht so sinnig. Hunde sind Nasentiere und können zum Beispiel ihren eigenen Urin erkennen. Sie scheinen also durchaus ein Gefühl für das „Ich“ zu haben. Aber für uns schwer vorstellbar, weil Menschen anders funktionieren.

  • Der Spiegeltest wurde von Feddersen-Petersen in „Ausdrucksverhalten“ behandelt. Ich weiß nicht mehr alles, aber da der Hund eben kein Augentier ist wie der Mensch, ist der Test einfach nicht so sinnig. Hunde sind Nasentiere und können zum Beispiel ihren eigenen Urin erkennen. Sie scheinen also durchaus ein Gefühl für das „Ich“ zu haben. Aber für uns schwer vorstellbar, weil Menschen anders funktionieren.

    Ja genau, auf solche Sachen ziele ich (u.a.v.m.) ab. Der Test ist prima für Menschen und verschiedene Primaten etc., aber m.E. nicht auf alle anderen Arten übertragbar.

  • Der Spiegeltest wurde von Feddersen-Petersen in „Ausdrucksverhalten“ behandelt. Ich weiß nicht mehr alles, aber da der Hund eben kein Augentier ist wie der Mensch, ist der Test einfach nicht so sinnig. Hunde sind Nasentiere und können zum Beispiel ihren eigenen Urin erkennen. Sie scheinen also durchaus ein Gefühl für das „Ich“ zu haben. Aber für uns schwer vorstellbar, weil Menschen anders funktionieren.

    Ja genau, auf solche Sachen ziele ich (u.a.v.m.) ab. Der Test ist prima für Menschen und verschiedene Primaten etc., aber m.E. nicht auf alle anderen Arten übertragbar.

    Das sehe ich auch so. Bei aller Empathie und Verständnis - dem hineinversetzen in Hunde ist einfach eine Grenze gesetzt. Wir können gar nicht verstehen wie es ist die Welt wahrzunehmen wie ein Hund. Die Sinne sind ganz anders verteilt, haben eine ganz andere Priorität.

  • So eine gefärbte Schwanzspitze ist ganz niedlich. Allerdings käme ich nie auf die Idee.

    So sehe ich das auch. Soll jeder machen wie er mag.

    Ein Metzger färbt sein Fleisch in der Auslage ja auch, damit es appetitlicher aussieht. Aus dem gleichen Grund färben sich Frauen, Männer und (*) die Haare. Warum nicht auch Hunde? Den Hausschweinen hat man ein paar Rippen mehr angezüchtet, damit die mehr Koteletts produzieren.

    Ich selbst würde das niemals tun, und würde es Pflicht, hätte ich einen Auswanderungsgrund. Der Hund gehört für mich zur Natur, die mich umgibt und wird wohl am längsten gesund bleiben, wenn ich solche Experimente nicht mache. Ich stehe aber auch überwiegend auf Rassen, die naturnah geblieben sind. Da macht man so was sowieso nicht.

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