Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11
- Hummel
- Geschlossen
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Also ich muss sagen, ich habe einerseits zwar sehr hohe Ansprüche an mich und auch an Anno, aber andererseits weiß ich auch ganz genau, dass wir beide noch lernen.
Ja, das sage ich mir auch immer, wenn ich mal wieder zu ungeduldig bin. Anderseits gibt es hier ein paar Junghunde in der Gegend und die wirken oft so tiefenentspannt im Gegensatz zu Bobby.
Wir haben heute eine 8 Monate alte, wunderschöne und liebe Samojedin getroffen, die war einfach der Hammer. Und mein verrückter Pudel hüpfte wie Rumpelstilzchen um sie herum.
Aber seine Schwester ist genauso bzw. noch viel temperamentvoller, scheint in der Familie zu liegen.
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Oder du lernst dir die anderen Hunde vom Leib zu halten
Ja, da hapert es tatsächlich noch sehr bzw. bin ich meist nicht vehement genug. Zumindest bei harmlosen Tutnixen, die an sich nichts Böses wollen, da bin ich einfach ein Weichei, muss ich zugeben. Für mich fühlt sich das so unhöflich an, es ist paradox.
Liegt aber an mir, das ist mir natürlich bewusst.
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Also ich sehe das so: Für mich hat der Kontakt mit einem Heranstürmenden Tutnix, nichts damit zu tun, dass mein Hund nicht einfach eigenständig zu anderen Hunden hinlaufen darf. Das sind für mich zwei verschiedene Fälle.
Ich verstehe jeden, dessen Hund kein Fremdhundekontakt hat. Das ist hier ja nicht anders. Aber auch ein Hund mit Fremdhundekontakt muss mMn gesondert lernen, nicht einfach durchzustarten, nur, weil da ein anderer Hund ist.
Das er anstrümende Tutnixe abfängt würde ich, grade wenn der so super-dynamisch dabei wirkt, eher als fiddeln ansehen. Und in der Situation würde ich keinen Rückruf verlangen. Das ist eine total blöde Situation für ihn und durch den Rückruf kommt nur noch mehr Dynamik rein - außerdem muss er damit ja dem anderen Hund den Rücken zudrehen, sich aus der Situation lösen, was den anderen Hund triggern könnte. Das ist für deinen Hund einfach nicht schön und erzeugt mMn nur noch mehr Konflikt: sowieso schon stressige Situation, dann auch noch der Konflikt mit dem Gehorsam - grade bei Artgenossen die vielleicht nicht so nett sind wie es für den Halter aussieht.
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Also ich sehe das so: Für mich hat der Kontakt mit einem Heranstürmenden Tutnix, nichts damit zu tun, dass mein Hund nicht einfach eigenständig zu anderen Hunden hinlaufen darf. Das sind für mich zwei verschiedene Fälle.
Ich verstehe jeden, dessen Hund kein Fremdhundekontakt hat. Das ist hier ja nicht anders. Aber auch ein Hund mit Fremdhundekontakt muss mMn gesondert lernen, nicht einfach durchzustarten, nur, weil da ein anderer Hund ist.
Das er anstrümende Tutnixe abfängt würde ich, grade wenn der so super-dynamisch dabei wirkt, eher als fiddeln ansehen. Und in der Situation würde ich keinen Rückruf verlangen. Das ist eine total blöde Situation für ihn und durch den Rückruf kommt nur noch mehr Dynamik rein - außerdem muss er damit ja dem anderen Hund den Rücken zudrehen, sich aus der Situation lösen, was den anderen Hund triggern könnte. Das ist für deinen Hund einfach nicht schön und erzeugt mMn nur noch mehr Konflikt: sowieso schon stressige Situation, dann auch noch der Konflikt mit dem Gehorsam - grade bei Artgenossen die vielleicht nicht so nett sind wie es für den Halter aussieht.
Jupp, Bobby fiddelt definitiv. Wenn der andere Hund an der Leine ist, ist das auch schon viel besser geworden, da kommen wir inzwischen ziemlich entspannt dran vorbei. Aber dann bleibt bei unangeleinten Tutnixen doch wirklich nur das Blocken oder wie könnte ich das sonst trainieren?
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Tjoa, bis man eben an den Falschen gerät
Aber ich mag da schon gar nichts mehr zu schreiben. Ich möchte einfach in Ruhe gelassen werden obwohl ich einen durchaus sehr freundlichen Hund habe.
Dieser kann aber entsprechend unfreundlich werden, wenn sein Gegenüber nicht das Mindestmaß an Höflichkeit auf Lager hat und dann bin ich im Zweifel schuld. Habe ich keine Lust drauf, bringt meinem Hund keinen Mehrwert
Spricht ja nichts dagegen entspannt durch's Leben zu gehen und abgesprochenen Kontakt zuzulassen aber wenn ich meinen Hund bei Hundesichtung nicht abgerufen bekomme bleibt er halt an der Leine - so einfach ist das für mich.
Ist doch bei Wild nichts anderes. Wenn der Hund sich in's Nirvana schießt, ja dann trainiere ich Wildbegegnungen so lange an der Leine bis ich einen Fuß in der Tür habe...
Genau, ich hätte eben auch Schiss, dass es mal knallt, wenn ein anderer Hund (verständlicherweise) keinen Bock auf meinen nervig fiddelnden Junghund hat. Deswegen muss Bobby ja leider oft an die Flexi oder Schlepp, so leid es mir tut.
Aber viele haben da irgendwie weniger Verständnis, dass ich dem armen Hund "soziale Kontakte" verwehre
und nicht zu fremden Hunden hin lasse. Sie selbst haben da keine Angst, dass mal was passieren könnte. Und ich komme mir manchmal außerhalb des DF wie ein Helikopterfrauchen vor.
Das ist mir aber auch egal, ich arbeite wenig über Signale, sondern ich bringe meinem Hund das Verhalten bei, welches praktisch ist. Versteht man was ich meine?
Ich übe nicht, das mein Hund sich abrufen lässt wenn er zu einem anderen Hund rennt. Ich übe, dass er nicht zum anderen Hund rennt.
Ich führe meinen Hund also ganz anders. Wir üben kaum Signale, sondern Verhalten?
Ja, ich verstehe, was du meinst. Ist ja eigentlich die Idealvorstellung, dass der Hund von sich aus das gewünschte Verhalten zeigt und man sich die Kommandos sparen kann.
Also zum Beispiel, dass Bobby gleich bei mir auf dem Weg bleibt und nicht, dass ich ihn ständig wieder ran rufen muss. Hundebegegnungen üben wir genauso, er wird belohnt, dass er sich eigenständig zu mir umorientiert und eben nicht zu anderen hin rennt. Das klappt auch eigentlich gut - zumindest bis mal wieder irgendein Tutnix einfach zu uns kommt, dann ist er gleich Feuer und Flamme und würde mir ohne Leine halt abdampfen. Also sagen wir so, wenn jeder Hund bei seinem Halter bliebe, hätten wir damit keine Probleme.
Aber so ist es halt nicht, also wäre es schön, wenn Bobby entweder nicht auf andere Spielaufforderungen eingehen würde (halte ich für utopisch) oder ich ihn in diesen Situationen abgerufen kriege. Naja, wir üben halt weiter und ich hoffe, der Knoten platzt irgendwann.
Nicht bös gemeint, ja?
Auf mich wirkt Bobby überfordert mit der Situation. Er spielt den Abfangjäger und versucht die Situation ganz nett und freundlich über Fiddle aufzulösen. Deshalb wirkt er auch so "Feuer und Flamme" und dynamisch. Ihn in dieser Situation abzurufen halte ich für unfair und der Situation nicht angemessen. Ich würde wohl allgemein schauen, wie du ihm mehr Sicherheit vermitteln kannst. Mit dem Belohnen von Umorientierung wirst du das mMn nicht erreichen.
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Genau, ich hätte eben auch Schiss, dass es mal knallt, wenn ein anderer Hund (verständlicherweise) keinen Bock auf meinen nervig fiddelnden Junghund hat. Deswegen muss Bobby ja leider oft an die Flexi oder Schlepp, so leid es mir tut.
Aber viele haben da irgendwie weniger Verständnis, dass ich dem armen Hund "soziale Kontakte" verwehre
und nicht zu fremden Hunden hin lasse. Sie selbst haben da keine Angst, dass mal was passieren könnte. Und ich komme mir manchmal außerhalb des DF wie ein Helikopterfrauchen vor.
Ja, ich verstehe, was du meinst. Ist ja eigentlich die Idealvorstellung, dass der Hund von sich aus das gewünschte Verhalten zeigt und man sich die Kommandos sparen kann.
Also zum Beispiel, dass Bobby gleich bei mir auf dem Weg bleibt und nicht, dass ich ihn ständig wieder ran rufen muss. Hundebegegnungen üben wir genauso, er wird belohnt, dass er sich eigenständig zu mir umorientiert und eben nicht zu anderen hin rennt. Das klappt auch eigentlich gut - zumindest bis mal wieder irgendein Tutnix einfach zu uns kommt, dann ist er gleich Feuer und Flamme und würde mir ohne Leine halt abdampfen. Also sagen wir so, wenn jeder Hund bei seinem Halter bliebe, hätten wir damit keine Probleme.
Aber so ist es halt nicht, also wäre es schön, wenn Bobby entweder nicht auf andere Spielaufforderungen eingehen würde (halte ich für utopisch) oder ich ihn in diesen Situationen abgerufen kriege. Naja, wir üben halt weiter und ich hoffe, der Knoten platzt irgendwann.
Nicht bös gemeint, ja?
Auf mich wirkt Bobby überfordert mit der Situation. Er spielt den Abfangjäger und versucht die Situation ganz nett und freundlich über Fiddle aufzulösen. Deshalb wirkt er auch so "Feuer und Flamme" und dynamisch. Ihn in dieser Situation abzurufen halte ich für unfair und der Situation nicht angemessen. Ich würde wohl allgemein schauen, wie du ihm mehr Sicherheit vermitteln kannst. Mit dem Belohnen von Umorientierung wirst du das mMn nicht erreichen.
Alles gut, ich bin ja dankbar für Tipps. Ich stimme dir zu und würde Bobby gern mehr Sicherheit vermitteln. Nur wie stelle ich das am besten an? Da habe ich bisher noch nicht den richtigen Zugang gefunden irgendwie.
EDIT: Außer halt das Blocken von Fremdhunden wie vorhin schon genannt.
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Was mache ich als Halter eines fiddelnden Hund denn am besten?
Bisher mache ich es so:
Hier auf dem Land haben wir vor allem größere Hunde, zu denen lasse ich sie eh nicht mehr hin. Bei kleineren lasse ich sie zurzeit auch nicht hin, also generell kein Hundekontakt.
Wenn wir Hunde treffen, leine ich sie an und stopfe sie mit Leckerlies voll, bis der andere Hund vorbei ist (natürlich nur wenn sie brav sitzen bleibt).
Wie kann ich sie unterstützen wenn wir andere freundliche Hunde treffen, wo quasi alles passt?
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Was wuerdest du denn tun, wenn sie fight oder flight waehlen wuerde?
Der Hund hat einen Konflikt und braucht Hilfe. Je nachdem warum der Konflikt entsteht, muss eben anders geholfen werden
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Was wuerdest du denn tun, wenn sie fight oder flight waehlen wuerde?
Der Hund hat einen Konflikt und braucht Hilfe. Je nachdem warum der Konflikt entsteht, muss eben anders geholfen werden
Genau die Frage habe ich gebraucht, für den richtigen Gedankenanstoß!
Beim Spazierengehen mit anderen Hunden gerät sie nicht in diesen Stress. Vielleicht sollte ich das für den Moment als einzigen Hundekontakt zulassen?
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Nicht bös gemeint, ja?
Auf mich wirkt Bobby überfordert mit der Situation. Er spielt den Abfangjäger und versucht die Situation ganz nett und freundlich über Fiddle aufzulösen. Deshalb wirkt er auch so "Feuer und Flamme" und dynamisch. Ihn in dieser Situation abzurufen halte ich für unfair und der Situation nicht angemessen. Ich würde wohl allgemein schauen, wie du ihm mehr Sicherheit vermitteln kannst. Mit dem Belohnen von Umorientierung wirst du das mMn nicht erreichen.
Alles gut, ich bin ja dankbar für Tipps. Ich stimme dir zu und würde Bobby gern mehr Sicherheit vermitteln. Nur wie stelle ich das am besten an? Da habe ich bisher noch nicht den richtigen Zugang gefunden irgendwie.
EDIT: Außer halt das Blocken von Fremdhunden wie vorhin schon genannt.
Sicherheit entsteht nicht situativ. Es ist etwas gesamtheitliches, dessen Grundstock du im gesamten Alltag und Umgang legst. Darauf greifst du in kritischen Situationen nur über das Vertrauen deines Hundes in deine Führung zurück.
Fremdhunde blocken ist mMn auch nicht die Lösung um Sicherheit zu vermitteln. Es ist eine Entscheidung die du in dem Moment triffst. Es wäre mMn auch eine legitime Entscheidung, wenn du den Hund streichelst und mit ihm eine Runde tobst, weil du ihn als ungefährlich/freundlich einstufst
Oder ihn blau anmalst, weil dir seine Farbe nicht gefällt.
Ich blocke Fremdhunde vor allem, wegen der unberechenbaren Halter und weil ich kein Bock darauf habe, dass es, warum auch immer, Stress gibt. Nicht, weil mein Hund die anderen immer nur doof findet und Konflikte hat. In manchen Phasen findet sie grade andere Rüden sehr interessant
Wenn ich weiß, dass mein Hund einen Konflikt hat und es für diesen unangenehm ist, Kontakt mit Fremdhunden zu haben, dann ist es einfach nur empathisch und rücksichtsvoll, den Hund nicht in eine solche Situation zu schmeißen, sondern Fremdhunde zu blocken - egal wie lieb und nett - und Kontakte passend zu gestalten. Damit vermittelst du deinem Hund natürlich auch wieder Sicherheit und Vertrauen.
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