Die grosse Hundeschwemme

  • Der Yorkshire Terrier vom Nachbarn, der immer versucht hat ( gelegentlich mit Erfolg) kläffend aus dem Stand hochzuspringen und in die Nase zu beißen. Immerhin, wenn er nicht dran kam, hat er nichts Anderes gebissen :lol:


    Nö, hier spiegelt sich wieder, was aus den bisher vorhandenen Zahlen auch abzulesen ist: Nur eine recht moderate Steigerung der Neuanschaffungen und insgesamt zumeist rücksichtsvolle Hunde und deren Halter.


    Was für mich - auch gefühlt - steigt: Die Tendenz, sich über Andere aufzuregen. Und über kurze Ärgernisse noch nachhaltig verstimmt zu sein. Es schimpfen mittlerweile auch hier Einige über in der BuS frei laufende Hunde. Ich hab mal beim Jagdpächter nachgefragt: Dieses Jahr ist in der Umgebung noch kein Riss bekannt. Der eine Hund hier, der tatsächlich mit Halali los ist, begegnet mir in letzterer Zeit nur noch an Leine. Sonst sehe ich keinen. Und ich bin viel draußen unterwegs. Ansonsten sind die Hunde auf den Wegen oder am Wegrand. Oder angeleint. Aber tatsächlich kann man auch mit den Leuten, die mal meckern, reden.


    Vielleicht lebe ich tatsächlich im Land der Seligen :ka:

  • Dann ist mein Land zumindest auch nicht das Land der Unseligen, Phonhaus.

    Aber vielleicht liegt es auch ein bisschen an der eigenen Wahrnehmung. Ich rege mich über Zwischenfälle nicht auf, wenn sie nicht sehr schlimme Konsequenzen haben, was sie seltenst haben, sondern hake sie ab, wenn sie vorbei sind. Dann maule ich Leute auch nicht an, wenn ihr Rüpel in uns reinbrettert. Und wenn mich einer anmault, weil ich gepennt habe, dann ist das vergessen, ehe ich um die nächste Ecke bin. Finde aber nicht, dass das oft passiert. Und bei uns ist in den letzten Jahren und Monaten die Hundedichte deutlich gestiegen. Was mir auch hilft, ich mach mich neuen HH wann immer möglich kurz bekannt, plaudere ein paar Takte und dann wissen sie, dass wir harmlos sind und bleiben entspannt.

  • Niemand sagt das man alles richtig machen kann und muss. Aber es ist ein Unterschied ob man sagt "Ja ich wusste es nicht besser" oder "ja ich konnte meinen Hund nicht erziehen weil die Hundeschule hatte ja zu"

  • Hier merke ich tatsächlich keine Verhaltensänderung der HH zur BuS. Das hat jetzt nicht direkt was mit Hundeschwemme zu tun, aber hier hat die Hundedichte schon auch merklich zugenommen und auch die neuen HH scheinen sich wirklich größtenteils angepasst zu haben. Es gibt Kandidaten, da ist der Hund immer angeleint (wegen Jagdtrieb, nicht erzogen usw), welche die leinen je nach Situation an und dann so eine handvoll HH da läuft der Hund eigentlich immer frei, wobei da der Hund dann auch null Jagdtrieb hat und brav im Radius des Halters bleibt, wie z. B. eine schon betagte Labratonne, die einfach nur dem HH hinterherlatscht, sich nicht für Wild oder andere Hunde interessiert und da man sich kennt, wird der Hund halt nur bei problematischen Hundebegegnungen an die Leine genommen. Da beschwert sich nichtmal der örtliche Jagdpächter, wenn solche Hunde jetzt frei laufen dürfen. Klar steht es im Gesetz, aber solange der Sinn der dahinter steht erfüllt wird, rege zumindest ich mich da nicht auf. Wenn ich ehrlich bin überlege ich mir auch eher selten, darf ich den Hund hier von Gesetz her ableinen (zumindest vor Corona waren wir relativ viel in ganz Deutschland unterwegs mit Hund, da habe ich keinen Überblick, was gerade wo erlaubt ist mit Hund), sondern ich schaue einfach, ob das da problemlos möglich ist. Innerorts ist er eh immer an der Leine, da ich das Stadtleben (für einen Dorfhund) für zu gefährlich halte um den frei laufen zu lassen, bei kurzen Stadtaufenthalten muss ich dann auch keine Parks/Freilaufflächen suchen und mich erkundigen, ob das da jetzt erlaubt ist, dann geht es halt mal 1 oder 2 Tage ohne Freilauf. Außerorts schaue ich halt, ob ich hier genug Überblick habe und es für den Hund passt, damit keine anderen Personen oder Tiere gestört werden. Ich will ja auch außerhalb der BuS nicht, dass mein Hund jagen geht und wenn da ein Risiko besteht bleibt er halt an der Leine, jetzt im Frühjahr auch deutlich häufiger, da ich da noch ein viel weniger will, dass er Wild auch nur aufscheucht. Je nachdem welche Wege ich gehe liegen bei uns die Rehe auch mal gerne nur 5m neben dem Weg im Gebüsch. Durch immer mehr Hunde gibt es halt auch logischerweise immer mehr Regeln, weil halt auch unvernünftige HH zunehmen, die Ärger verursachen. Selbst wenn ich mich brav ans Anleinen halte (hier könnte ich das mit 15m Schlepp machen) und den Hund dann aber damit ins Unterholz brettern lasse ist ja auch keinem geholfen, wäre schön, wenn irgendwie mehr Menschen zumindest versuchen würden Rücksicht zu nehmen.

  • Ich hab ja auch nen Corona Welpen hier sitzen. Ok, auch ohne wäre einer eingezogen. In Bezug auf die Eingewöhnung hatte ich aufgrund Corona Vorteile. Arbeite momentan zwischendurch um Home Office und in der ersten Zeit hat meine Nichte aufgepasst, wenn ich im Büro war, weil die musste ja nicht im die Schule.


    In einen Junghundekurs wäre ich aber schon gerne gegangen. So dass Nevio unter Ablenkung lernt. Er ist sehr aufgeregt bei Hundebegegnungen. Bei meinem Ersthund hat mir der Junghundekurs da schon geholfen.


    Hab ja mal überlegt ihn zukünftig auszustellen. Aber auch solche Veranstaltungen kann man ka derzeit zum eingewöjnen nicht mal besuchen.


    Ich krieg den Jungspund schon hin, ist ja nicht mein erster Hund. Aber darf doch trotzdem sagen, dass mir gewisse Dinge derzeit auch fehlen.

  • datKleene

    Vielleicht findest du ja aus dem Forum jemanden der mit seinem Hund neben euch treeniert?

    Mit einem Haushalt darf man sich ja treffen und Abstand ist ja auch genug wenn beide mit ihrem Hund trennten und draußen ist man auch.

    Wir gehen auch immer mal wider mit einem Welpen/Junghund und seinen Besitzern hier aus dem Forum spazieren so trifft er mal andere Hunde für länger.

    Hier sind ja so viele angergierte Hundebesitzer da findet sich bestimmt jemand.

  • Ist hier ähnlich. Letzten Sommer ging ja vieles noch, daher war ich mit Anno zumindest in einem fast kompletten Welpen-/Junghundekurs. Aber auch danach wäre ich gern weiter in die Hundeschule mit ihm gegangen, und jetzt wo er ein Jahr alt wird würde ich richtig gern Mantrailing mit ihm anfangen, was aber auch vorerst wegen Corona nicht geht. Also warten wir.


    Ich zähle uns aber ganz dreist einfach nicht unter die "Corona-Hundehalter", weil ich das ganz genau wie du auch mit Nevio schon lange vorher geplant hatte und wusste, dass ich einen Hund wollte.


    Also ist es hier so, dass Corona dazwischen kam, und nicht der Hund wegen (der vielen Zeit/Langeweile/Einsamkeit durch) Corona angeschafft wurde.

  • Naja - es gibt ja auch keinen offiziell im Lexikon stehenden „Corona-Hundehalter“ :lol: Das ist letztlich nur eine Wortschöpfung, hinter der sich jeweils die Vorstellungen Desjenigen verbergen, der das Wort nutzt. Wäre Ronja während Corona gestorben - und täte sie es noch - würden wir uns auch einen Welpen in dieser Zeit zulegen.


    Dass da massenhaft Hunde unüberlegt angeschafft worden sind, ist ja erstmal nur eine These. Ich finde es grundsätzlich gar nicht unüberlegt, mit einem Welpen zu warten, weil man es beruflich nicht vereinbaren kann, und ihn sich dann zuzulegen, wenn es geht. Zum Beispiel wegen Home Office. Fas ist für mich keine unüberlegte Anschaffung.


    Unüberlegt wäre es, wenn man nicht weiß, ob man das HO aufrecht erhalten kann und keinen Versorgungsplan hat. Aber ob das die Massen sind?:ka:

  • Es sind ja auch nicht die problematisch, die sagen: "Ich wollte schon so lange einen Hund, aber jetzt wag ichs, weil ich jetzt mehr Zeit habe, bis der Kleine aus dem Gröbsten raus ist." Die machen sich Gedanken.

    Problematisch sind die: "Hm. Müsste mich mehr bewegen. Shit. Fitnessstudio zu. Spazierengehen. Ach, alleine kann ich mich nicht aufraffen. Ich habs, da wär doch ein Hund die Lösung. Ausserdem nörgeln die Kinder so, die auch nur daheim rumhängen. Die können dann ja mit dem Hund spielen. Ach, super, nach der Ausgangsbeschränkung ab 10 kann ich dann ja noch mit dem Hund raus. Toll. Jetzt muss ich nur noch schnell nen Hund kriegen. Vielleicht nen Aussi. Frau Müller hat einen, der sieht so nett und plüschig aus. Und so groß ist der ja auch nicht!"

    So und dann: Katastrophe.:lepra:

  • Naja - es gibt ja auch keinen offiziell im Lexikon stehenden „Corona-Hundehalter“ :lol: Das ist letztlich nur eine Wortschöpfung, hinter der sich jeweils die Vorstellungen Desjenigen verbergen, der das Wort nutzt.

    Ich deute Corona-Hunde so, daß sie der erste Hund für einen Menschen sind - und sich die Menschen keine Gedanken über Anschaffung etc. gemacht haben. Daß sie sich nicht informiert haben. Eben ein Einfach-mal-eben-Kauf.

    Andere Ersthundehalter, die schon länger einen Hund wollten, sich informiert haben, zählen nicht dazu; ebenso auch keine Halter, die schon Hunde hatten und sich wieder einen geholt haben.

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