Junghund hat sich auf falsche Person fixiert

  • Hallo alle zusammen :)
    Wir haben Samstag ( vor drei Tagen) unseren 4 monatealten Mischlingsrüden, Juri, aus Rumänien bekommen. Bisher hat er sich ganz gut eingelebt. Er macht fast nur draußen seine Geschäfte (außer bei Aufregung gehen mal paar Tropfen ins Haus), schläft relativ gut, bewegt sich inzwischen im ganzen Haus und frisst und trinkt gut. Er ist sehr auf mich fixiert, also rennt mir hinterher und fiebt wenn ich den Raum verlasse. Auch an meine Schwester hat er sich schon sehr gewöhnt. Das Problem ist , dass er eigentlich eher der Hund unserer Eltern ist und meine Schwester und ich wegen unseres Studiums nicht immer da sein werden. Momentan ist das noch undenkbar, da er wirklich panisch wird, sobald ich kurz nicht im Raum bin. Meinen Eltern gegenüber ist er jedoch noch sehr skeptisch, vor allem gegenüber meinem Vater. Meistens bellt er, wenn sie sich zu schnell bewegen oder den Raum betreten. In manchen Momenten liegt er allerdings ganz entspannt in ihrer Nähe, lässt sich von ihnen streicheln und auch füttern.
    Auch spazieren gehen mit ihnen ist kein Problem, vor allem draußen lässt er sich gerne von ihnen streicheln.


    Natürlich sind das erst die ersten Tage in einer komplett neuen Umgebung und er muss erst Vertrauen fassen. Da es aber wichtig ist, dass er vor allem zu meinen Eltern eine enge Bindung aufbaut und sich das Bellen gar nicht erst angewöhnt, dachten wir, es ist am Besten ihm das gleich abzutrainieren.
    Daher wollte ich fragen, ob jemand im Forum hier Erfahrungen gesammelt hat und uns vielleicht helfen kann. Vor allem wie ich als Bezugsperson und meine Eltern sich in solchen Situationen am besten verhalten.
    Wir achten bereits darauf, dass er Futter nur von meinen Eltern bekommt und auch sie mit ihm raus gehen, wenn es die Zeit erlaubt.


    Vielen Dank für eure Antworten!
    Liebe Grüße,

    Giovanna

  • Lass deine Eltern alle Arbeiten und alles Schöne mit dem Hund machen. Du selbst so wenig wie möglich mit ihm agieren. Oder du ziehst einfach mal 2 wochen in deine Studentenbude, dann hat sich das Ding auch erledigt

  • Ich lese viel von Streicheln. Ein Hund, der so skeptisch reagiert, will oft alles... aber nicht gestreichelt werden. So verstärkt sich eventuell die Skepsis gegenüber den Eltern. Wahrscheinlich fiddelt er einfach und freut sich nicht wirklich. Besonders draußen wollen sehr wenige Hunde gestreichelt werden. Ich würde das "Bedrängen" durch Streicheln im Auge behalten und wirklich nur dezent setzen.

  • Wenn er hauptsächlich der Hund eurer Eltern sein soll und er sich mit der Trennung zu euch schon so schwer tut, dann müssen eure Eltern vor allem jetzt am Anfang alles übernehmen, was mit dem Hund zu tun hat.

    Rausgehen, füttern (auch viel aus der Hand geben), spielen, einfach eine Bindung über positive Verknüpfung aufbauen.


    Sie müssen die Zeit ja auch haben, wenn ihr nicht mehr oft Zuhause seid.


    Bedrängen im Sinne von streicheln und immer auf ihn zugehen würde ich allgemein weglassen.


    Wo schläft der Hund nachts? Auch da wäre es gut, wenn er so nah wie es möglich ist bei den Eltern sein kann.


    Und an eurer Stelle würde ich mich erst mal zurücknehmen bei allem, sonst tut ihr dem Hund nichts Gutes, wenn er dann später arg unter Verlustängsten leidet.

  • Der Hund ist 3 Tage da, macht mal langsam. Es ist völlig normal das er sich an eine Bezugsperson bindet, das gibt ihm anfangs Sicherheit. Das war bei all meinen Pflegehunden so, am Anfang klammern sie sich an mich. Das ändert sich mit wachsendem Vertrauen und Sicherheit. Und wenn ich dann nicht mehr verfügbar bin, weil die Hunde in ihr neues Zuhause ziehen , hat sich das eh erledigt.


    Wenn es aber der Hund deiner Eltern ist , sollen sie sich so benehmen als wenn du nicht da wärst und sich um den Hund kümmern. Gestaltet das Leben so als ob du nicht da bist, dann gewöhnt sich der Zwerg daran. Am Anfang steht das Kennenlernen, Vertrauen, schöne Dinge miteinander erleben und teilen. Erziehung ist noch nicht wichtig und wäre auch noch zu viel.

  • Okay schon mal vielen Dank für die Antworten !
    Einfach in die Studentenbude abhauen geht momentan leider nicht, aber wir versuchen weniger Zeit hier ihm Haus zu verbringen und auch die anderen Ratschläge umzusetzen. Das Problem ist nicht, dass meine Eltern zu wenig Zeit haben, sondern eher das er bisher eher skeptisch meinen Eltern gegenüber ist und stattdessen mich verfolgt ( auch wenn ich versuche ihn zu ignorieren und nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken).

    Wie würdet ihr denn damit umgehen, wenn der Hund unsere Eltern anbellt ? Hier habe ich jetzt schon ganz verschiedene Ansatzweisen gelesen. Soll man in solchen Momenten den Hund eher ignorieren, auf ihn ruhig zureden oder sich einfach auf dem Boden zu ihm setzten ( ohne streicheln oder bedrängen)?
    Und wie sollen wir reagieren, wenn er panisch wird wenn wir den Raum verlassen? Ihn einfach eine Zeit panisch sein lassen und hoffen, dass er sich beruhigt oder könnte das eher traumatisierend für ihn sein.

  • Dem Hund einen sicheren Ruheplatz anbieten, notfalls erst mal etwas abgegrenzt, und ihn in Ruhe lassen.

    Groß spazieren gehen ist an Tag 3 oder 4 nicht nötig oder Hund streicheln oder...


    Ich seh es beinhart so: wenn er der Hund Deiner Eltern ist, müssen die einen Weg finden, nicht Du.


    Und sei es, dass sich Deine Mutter hier anmeldet.

  • Okay schon mal vielen Dank für die Antworten !
    Einfach in die Studentenbude abhauen geht momentan leider nicht, aber wir versuchen weniger Zeit hier ihm Haus zu verbringen und auch die anderen Ratschläge umzusetzen. Das Problem ist nicht, dass meine Eltern zu wenig Zeit haben, sondern eher das er bisher eher skeptisch meinen Eltern gegenüber ist und stattdessen mich verfolgt ( auch wenn ich versuche ihn zu ignorieren und nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken).

    Wie würdet ihr denn damit umgehen, wenn der Hund unsere Eltern anbellt ? Hier habe ich jetzt schon ganz verschiedene Ansatzweisen gelesen. Soll man in solchen Momenten den Hund eher ignorieren, auf ihn ruhig zureden oder sich einfach auf dem Boden zu ihm setzten ( ohne streicheln oder bedrängen)?
    Und wie sollen wir reagieren, wenn er panisch wird wenn wir den Raum verlassen? Ihn einfach eine Zeit panisch sein lassen und hoffen, dass er sich beruhigt oder könnte das eher traumatisierend für ihn sein.

    Hier sieht man auch schön dass der Hund wahrscheinlich dich bevorzugt, da du ihn ignorierst und nicht bedrängst. Unter Hunden ist das ein sehr höfliche Verhalten, während deine Eltern sich wahrscheinlich zu oft annähern, anfassen, runter beugen, anschauen, absprechen. Damit kann der neuling womöglich noch nicht gut umgehen und das macht deine Eltern dann unheimlich und dich nicht.

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