Hilfe bei Welpenerziehung - Überbrückung bis Montag

  • Liebe TE,

    Du hast da einen Welpen aus wahrscheinlich nicht optimaler Aufzucht. Möglichweise haben die Eltern Wesensschwächen oder körperliche Defizite. Noch dazu gehört ein Elternteil zu einer Rasse, die in der Jugend zur Überdrehtheit neigt und das andere Elternteil hat aufgrund der Rasse auch gewisse Special Effects.


    Du hast Dir also bewusst ein Überraschungsei ins Haus geholt und vom Produzenten keine Unterstützung zu erwarten. Noch dazu ist für diese Mischung Deine Umgebung Gift. Und ohne Auto und die Möglichkeit der angepassten Reizerarbeitung sieht es echt mau aus :/


    Ich denke nicht, dass Dein Leben hundeungeeignet ist, aber ob dieser Mix und Du so glücklich werdet, steht auf einem anderen Blatt.


    Ich drück die Daumen für den Trainertermin.

  • So eine reizoffenen Mix in einer belebten Gegend ohne Auto zu halten ist halt wirklich schwierig. Solche Hunde brauchen die Gelegenheit "die Seele baumeln zu lassen" - im Grünen, ohne die vielen Eindrücke einer belebten Gegend, ohne ständige Begegnungen. Nicht nur als Welpe. Und das im Grunde (fast) täglich.


    Wenn du sagst bei euch ist überall Leinenpflicht, dann würde ich mir wirklich sehr, sehr schnell eine Alternative suchen.


    Ich habe jetzt ein paar Jahre "halb" in der Stadt gelebt, mit einem Border Collie und einen Mischling und ja, jeden Tag rausfahren fürs Gassi ist mega lästig, aber einfach notwendig für viele Hunde. Diese Zufriedenheit nach einem ausgiebigen, ruhigen Spaziergang ohne ständig einprasselnde Reize, die bekomme ich mit einem Spaziergang im belebten Park niemals. Mein Mischling ist da wirklich anspruchsloser, der macht generell "zu viel" an Reizen sehr, sehr problemlos mit ohne hohl zu drehen und trotzdem - diese Freude, wenn ich den ins Auto packe für eine Tour im Wald ist unglaublich.

  • An der Schleppleine ist besser als nix. Aber die auf jeden Fall mit Geschirr verwenden und nicht am Halsband befestigen.


    Je früher du eine Möglichkeit hast ins Grüne rauszufahren desto besser. Du hast ja selbst geschrieben dass dir die mögliche negative Verhaltensmuster bedingt durch Rassemischung bekannt sind. Und dass du aber durch entspreche Erziehung diesen vorzeitig entgegenwirken willst. Da ist leider ein ruhiges Gassigelände unumgänglich.


    Ich hab selbst so eine vermeintlich explosive Rassenmischung. Mit zunehmendem Alter habe ich gemerkt wie Außenreize sie weniger aus der Ruhe bringen. Aber grad als 4/5 Monate alter Hund war manchmal schon der Weg auf die offenen Felder hinter unserem Wohngebiet (3 Minuten) zu viel. Da hat die eine Minute an der lauten Straße, die zwei schreienden Kinder und der Bus gereicht dass sie nervlich durch war.

    Immer dann hat sie nach dem Laufen in der Wohnung aufgedreht. Also die Reizüberflutung drinnen abreagiert.

    Heute noch meide ich bei gutem Wetter bestimmte Strecken weil sie gleichermaßen unausgeglichen wird wenn wir auf einem einstündigen Spaziergang zig Hunde und Spaziergänger treffen.


    Umzug/ Auto/ mobiler Hundefreund solltest du in Erwägung ziehen.


    Mit dem Alter können Hunde mit einer turbulenten Außenwelt besser umgehen. Vielleicht hast du sogar Glück und dein Hund ist eine Ausnahme der total entspannt wird.

    Aber ehrlicherweise muss man sagen dass dauerhaft ein Stadtumfeld für keinen Hund fair ist. (Wenn man nicht für entsprechend Ausgleich sorgen kann).


    P.s. es gibt leider auch merkwürdige User in diesem Forum- entsprechend passiert es halt mal dass man etwas ungeschliffene Kröten-Antworten erhält. Einfach solche dummen Antworten überlesen ;)

  • Danke. Geschirr hatte ich dran, sie ist geflitzt und war oben dann ruhig. War also vermutlich tatsächlich das, was gefehlt hat.


    Mobiler Hundefreund ist schon in Bearbeitung. Da kann ich dann auch mit ihr hin und in den Wald.

    Welpengruppe bespreche ich morgen. Wenn das nichts wird aus Gründen, schaue ich mich in der hiesigen Gassigruppe einmal um, da wird sich was finden lassen. Sie ist hier definitiv nicht der einzige Welpe. Da ich es aber im Idealfall lieber mit Trainer Begleitung hätte, ist das erste Wahl, bevor ich mir random stranger zusammen suche, bei denen ich weder Hund noch Halter einschätzen kann. Soll ja Sozialisierung und Spaß und nicht Traumatisierung und Angst werden :D

  • Es gibt einen Unterschied zu "Der Hund rennt" und "Der Hund hört auch nach Stunden nicht auf zu rennen, bis er immer wieder umfällt, aber trotzdem weiter rennt"


    Ich würde auch so keine 4-6 Stunden mit ihr rausgehen und sie die Durchrennen lassen. Wenn das für deinen Hund funktioniert und du das so machst, bitte gerne.

    Das hektische Rennen in der Wohnung ist keine Kompensation für fehlenden Freilauf draussen! Und wo bitte habe ich etwas von 4-6 Std raushgehen und durchrennen lassen?? Mein Welpe/Junghund wäre komplett gaga bei so einem Blödsinn!


    Ich habe dich darauf hingewiesen, dass dein Welpe freie Bewegung gewohnt war. Und du hast ihm diese genommen, bzw. auf die Wohnung reduziert. Ich habe dich auch darauf hingewiesen, dass an der Leine laufen mega stressig ist für Welpen. Idealerweise beginnt man da mit einer Minute täglich! Der Stress entlädt sich nun in der Wohnung, und führt zu dem hirnlosen Rumtoben.


    Ich musste übrigens meine letzten Welpen auch mehr an der Leine haben, als ideal war. Aber mindestens 1x täglich Freilauf habe ich ihnen ermöglicht, das war ich ihnen schuldig. Fährt man halt raus - so ein junger Welpe braucht kein Riesenareal zum Freilauf! Hätte ich kein Auto, wäre der Welpe ab Tag 1 in den Fahrradanhänger gekommen zur nächsten Wiese/Waldrand/Industriebrache.

    Wie man aus meinen Beiträgen immernoch rausliest, dass ich den Hund beim kleinsten Zucken einsperre, ist mir schleierhaft.

    Mir auch, und das habe ich ja auch nicht getan. Aber du hast einen mega gestressten Welpen, und hast um Hilfe gebeten. Dir die wahrscheinlichsten Ursachen aufzuzeigen, warum dein Welpe so dermassen drüber ist, gehört zur Hilfe. Auch wenn du nicht gerne hörst, dass die Haltungsbedingungen (kein Freilauf, und daher auch kein gescheiter Hundekontakt) da wesentlich mitbeteiligt sind. Welche zusätzlichen Stressoren noch dazu kommen durch zB. Erwartungen bzgl. Stubenreinheit etc. kann nur ein guter Trainer vor Ort beurteilen.

    Dass im Park nebenan gerade überall Giftköder Warnzettel hängen, konnte ich bei Anschaffung nicht wissen und so Staubsauger wie sie momentan drauf ist, kann ich direkt einen Termin im Krematorium vereinbaren, bevor ich losgehe.

    Ich konnte auch nicht wissen, dass unser Flusshang hinter dem Gartentor für Monate wegen Wegbauarbeiten gesperrt wird. Das wäre unser Welpenfreilauf gewesen! Beiss ich halt in den sauren Apfel und verschaffe dem Welpen seinen notwendigen Freilauf anderswo....


    Edit: da sind ja inzwischen einige Beiträge zusammen gekommen, die alle in anderen Worten das sagen, was ich rüberbringen wollte.....

  • Na das klingt doch schonmal gut dass sie in der Wohnung ruhiger war als sonst.


    Kannst ja mal Rückmeldung geben was deine Trainerin dir weiter an die Hand gibt.

  • Klappt jetzt besser. Ich schätze das war ein hochgesteigerter Ausfall. Sie döst/ruht selbständig auf einem ihrer zwei Plätze. Boxentür zu, brauche ich nur noch ganz ganz selten.


    Sie sagte ich mache das schon gut so, ich soll nur aufpassen, dass ich die Beschäftigung jetzt nicht versehentlich zu hoch drehe.


    Also Problem ist erledigt. Danke für die Hilfe.

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