Rassehund und ein Dorf voller Streuner, geht das?

  • Hallo liebe Hundebesitzer, ich muß ein wenig ausholen, um meinen Threadtitel zu erklären:


    "Der Hund, der beste Freund des Menschen" habe ich mir aus Tierliebe bislang nicht gegönnt,... jetzt bin ich im Ruhestand und werde nach Covid19 für ein paar Jahre auswandern, nach SOA (Südostasien), genauer gesagt Thailand.


    Ich lebe dort ländlich in einem kleinen Dorf, eigenes Einfamilienhaus auf einem eingefaßtem Grundstück.


    Jedes Haus in diesem Dorf hat mindestens einen Hund, die alle freilaufend sind! Meine Erfahrung nach über 10 Jahren, als Urlauber dort sind:


    Tagsüber, wenn ich zu Fuß unterwegs bin, kann es vorkommen, daß einer bellt, der nächste knurrt, andere schlafen einfach auf der Straße und nehmen mich nicht wirklich wahr.

    Geht aber die Sonne unter,... entwickeln sich alle Hunde zu einer "Meldemaschine" und die Nachbarhunde kommen zur Unterstützung und bilden ein Rudel!


    Nur eben erwähnt, mir ist in all diesen Jahren nichts passiert, habe beruhigend (auf deutsch) auf die Hunde eingeredet und meinen Gang nicht beschleunigt.


    Zum eigentlichen Thema: auch wenn ich einen Hund für den nächtlichen Wachschutz von Haus und Hof benötige, soll er tagsüber auch mal ausgeführt und seiner Art entsprechend gehalten werden.


    Gibt es eine Rasse, die in ihrem Wesen so gefestigt ist, um damit klar zu kommen?


    Wenn ja, wäre es Plan A, mit Herz und Verstand.


    Lieben Dank

    Jonn

  • Gibt es eine Rasse, die in ihrem Wesen so gefestigt ist, um damit klar zu kommen?

    Nein, die gibt es nicht wirklich.

    Gegen die Rudelbildung der Nachbarshunde - die kennen sich seit Jahren und fühlen sich zusammen gehörig - wird auch eine Rasse/Mix nichts nützen. Der "Neuankömmling" muss sich mit denen engagieren. Ansonsten wird das nichts!

    Das kann richtig heftig, deftig ausfallen - oder auch nicht!

  • Ich bin selber Meinung wie Grinsekatze1 Ich kann dir höchstens sagen, dass sich ein Herdenschutzhund ideal für die Bewachungsaufgabe eignen würde. Aber ob der Hund mit den anderen Hunden klar kommt ist eine andere Frage...Dein Hund hätte keine Chance, gegen ein anderes Rudel anzukommen, welche Ihn nicht akzeptieren. Dies kann in einem blutigen Kampf enden...

  • Da wird es doch auch immer Mal Welpen geben, wäre so einer nicht eine Option? Die Chance, daß der Welpe zu den Gegebenheiten passt wäre da relativ sicher gegeben...


    Einen HSH würde ich in die Situation nicht rein setzen!

  • Ja, wir haben fast 30 Jahre in Bangkok gelebt, also in der Großstadt und hatten selber drei Hunde. Die Grundstücke sind von hohen Mauern umgeben und die Hunde kommen da normalerweise auch nicht raus. Gassi gehen, wie in Deutschland, gibt es, aus verschiedenen Gründen, nicht. Das mag auf dem Land etwas anders sein.

    Ich bin in meinen Anfangsjahren dort mit unserem ersten Hund bei einem kurzen Spaziergang von einem Rudel Straßenhunde angegriffen worden und war sehr froh, daß mir ein Nachbar zuhilfe kam. Danach habe ich es nicht wieder versucht.

    Da unsere Hunde Spaziergänge nicht kannten, haben sie diese mMn aber auch nicht vermisst.


    Gruß vom Deich

    Deichhund

  • Hallo liebe Hundebesitzer,


    vielen Dank für die zahlreichen Antworten!


    Grinsekatze1: wie müßte ich vorgehen, damit sich "mein Hund" mit den Dorfhunden engagiert?


    Mi-Ja: ein Herdenschutzhund kommt erst in Frage, wenn ich noch ein Nachbargrundstück (zur Zeit eine Kautschukplantage) erwerben kann, für Ackerbau und eine kleine Schafzucht.


    rinski: einen Welpen im Dorf zu bekommen wäre kein Problem, es ist halt dann weder Rassehund noch Mix, sonder eher "de la rue", habe ich auch schon bedacht, wird sicherlich eine "Wundertüte"!


    terriers4me: damit dieser Welpe natürlich in diese Strukturen wächst, müßte ich ihn tagsüber frei laufen lassen, am Abend ist er selbständig wieder bei mir, denn dann gibt es Freßchen. Nur ob man den dann auch, des Nachts, als Wachhund verwenden kann, außer das er schnell kläfft?


    Sunti: vielen Dank für die Hilfestellung!


    Deichhund: die Situation in Bangkok ist mir auch bekannt, in unserem Dorf hat jeder Hund ein "Zuhause", aber ohne Zäune oder Mauern, die machen halt was sie wollen und sind eben nur zur Fütterungszeit am Haus ihres "Hundeliebhabers".


    Gruß Jonn

  • Wie "homogen" ist denn der Hundebestand vor Ort?


    Ich würde vermuten daß seit Generationen genau die Hunde überleben, die zu dem Leben dort passen. Nutztiere nicht jagen, relativ Ort-treu, nicht zu misstrauisch gegenüber Menschen, etc.

    Da dürfte eine Selektion (Zucht) auf Dorftauglichkeit stattfinden, seit vielen Generationen.


    Eine Wundertüte würde ich da eher nicht erwarten.

  • Grinsekatze1: wie müßte ich vorgehen, damit sich "mein Hund" mit den Dorfhunden engagiert?

    Ich glaube, das ist sehr schwierig zu beurteilen. Wenn die Dorfhunde tagsüber alleine von ihren Menschen unterwegs sind, die Dorfhunde sich dann irgendwo zusammen tun, dann denke ich, wird sich ein Neuling da erst einordnen müssen. Die Dorfhunde werden da eine eigene Rudeldynamik entwickelt haben.

    Wie gut oder schlecht sich ein Neuling da einordnet, kann nur jemand beurteilen der das vor Ort genau einschätzen kann. Ich denke, ohne Blessuren wird Dein Hund da nicht wegkommen.

    Außerdem glaube ich, wenn Du tagsüber mit ihm Spazieren gehen willst, werden die Dorfhunde das nicht einfach so hinnehmen.

    Wie gesagt, ich vermag das nicht einzuschätzen.

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